Schon die ungeschickte Penetranz mit der Walde Herrn Gauland Zukunftunfähigkeit zu attestieren suchte war lächerlich und lausig. Wie seine Kollegin Hassel, die ultimative Enttäuschung von der ARD, fragte er ausserdem nur nach den üblichen regierungsamtlichen Ausweichthemen plus Rente und stocherte nach innerparteilichem Dissenz. Die arrangierten Drei von der Schreistelle: peinlich!
Wie die Rentenkonzepte der bisher Regierenden aussehen dürfen wir immer wieder erfahren: 47% des letzten Lohnes. Das heisst dann aufstocken mit Sozialhilfe (man nennt es gerne Grundsicherung. Klingt besser ) . Da ist mir doch kein Rentenkonzept noch lieber. Weniger kann es kaum noch werden.
Da sollte sich die AFD mal ein Beispiel an den LINKEN nehmen. Die Frisöse Jelpke kennt sich mit allen Themen aus und hat zu allem was zu sagen! So geht das. Oder Frau Bär, schon lange nix mehr von ihr gehört, sie soll ja mit dem Flugtaxi den Boden unter den Füßen verloren haben. Am meisten schätze ich aber unser giftgrünes Analehnchen, die wissenschaftlich durchgerechnet feststellte, dass das Stromnetz zum Speichern von Strom ausreichend groß sei. Jawoll! Das sind echte Koniferen auf ihrem Gebiet Herr Gauland! Bei so viel Koniferen sieht man den Wald vor wegen denselben nicht. Wohlan…
Gauland war ein nachdenklicher alter Mann, der wusste, was mit ihm gemacht werden sollte, der aber kein Gegenmittel hatte, und der sich der für ihn selbst sicher quälenden Inszenierung trotzdem gestellt hat. Rhetorischen Krawall mitten im Interview kann er nun mal nicht… Natürlich wäre eine Weidel besser gewesen, aber genau weil das so ist, hat meiner Vermutung nach das ZDF vielleicht sogar gesagt: Gauland oder gar kein Interview. Ich hätte nie für möglich gehalten, wieviel “DDR” wir in unserer Gesellschaft schon haben… Es ist zutiefst deprimierend… Trotz allem halte ich Gauland für richtig als Co-Vorsitzenden, denn seine Nachdenklichkeit und Abgewogenheit helfen die AfD zusammenzuhalten. Und seine Ehrlichkeit, das hätte ich fast vergessen…
Herr Gauland wirkte müde und er ist ja auch nicht mehr der Jüngste. Vielleicht war es auch nicht der optimale Ort, die Zeit und zu warm. Andererseits wird die AfD sehr wahrscheinlich auf eine wirksame Oppositionsarbeit beschränkt bleiben, warum sollte sie sich nun damit brüsten, fertige und bessere Konzepte als die der Regierung parat zu haben. Selbst wenn es diese Entwürfe gäbe, wäre es klüger, sie bis zum nächsten Wahlkampf geheim zu halten. Schon, damit sie nicht von der Merkel-CDU abgekupfert werden können. Mir erschienen die aufgezählten Prioritäten etwas daneben, das war vielleicht ein listiges Kalkül des Interviewers. Meiner persönlichen Einschätzung nach gibt es derzeit drei wichtige Entscheidungen, die für unsere Zukunft wichtig sind: 1. Die Frage, ob mehr Europa und damit mehr Zentralismus oder weniger. 2. Ob mehr NATO oder mehr Neutralität. 3. Ob künftig Zunahme der Bevölkerung und damit der Besiedlungsdichte oder nicht. Alles weitere an Problemen hängt von der Beantwortung dieser Grundsatzfragen ab. Oder davon, dass sie nicht oder zu spät gestellt werden. Ich gehe davon aus, dass die AfD und Herr Gauland dafür Antworten haben.
Das erwartete Drehbuch der 20 Minuten hatte sich fast erfüllt,indem zwar nicht Höcke u Kitas die Zeit ausfüllten,dafür aber doch die allerheißesten Themen dieser Tage : Digitalisierung,Wohnbau,Renten u das Klima als Oberhit ! Als Gauland die Griecheland- u Euro Krise ansprach würgte Walden das sofort ab,man wollte den Zuseher wohl nicht beim Abendbrot aufschrecken. Wozu 1 Wort über Zuwanderung,Sozialmißbrauch usw. wo wir doch hier gern u sicher leben ? Das war wie einst mit “Karl Eduald” u die “Aktuelle Kamera” der DDR,stets treu zu Diensten der Regierenden !
Gauland ist nicht der Richtige an der Spitze einer Partei, die Alternative sein will und den Umbruch in der derzeitigen versifften Regierungspolitik. Für junge Menschen ist der Herr vollkommen inakzeptabel und als Spitzenkandidat unwählbar. Ein Mitkommentator hat’s schon geschrieben: Gauland sollte sich in die zweite Reihe der Parteiführung zurückziehen. Mit ihm ist für die AfD, wie man so sagt, kein Blumentopf zu gewinnen.
An die Frau Weidel hat er sich scheinbar nicht herangetraut, der feine Herr Walde!
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.