Ewige Verdammnis: Das Erbe Papst Benedikts XVI.

Papst Benedikt XVI. wollte bewahren und nicht erneuern. Dadurch wurde er in den Medien in beinahe grotesker Verzerrung dargestellt. Nun bemüht man sich, sein Erbe endgültig zu demontieren.

Wir sind Papst“, titelte die „Bild“-Zeitung, als am 19. April 2005 beim Konklave nach dem Tod Johannes Pauls II. erstmals seit einem halben Jahrtausend wieder ein Deutscher auf den Stuhl Petri gehoben wurde, der Jubel war groß. Und schon sein erster Auftritt als Papst Benedikt XVI. auf dem Balkon des Petersdoms enthielt eine deutliche Botschaft: „Nach dem großen Papst Johannes Paul II. haben die Herren Kardinäle mich gewählt, einen einfachen und bescheidenen Arbeiter im Weinberg des Herrn.“

Da sprach mit dünner Gelehrtenstimme nicht der vielgescholtene „Panzerkardinal“, der sinistre, unerbittliche Großinquisitor, als der er von den Medien, vor allem in seinem Heimatland, in beinahe grotesker Verzerrung stets dargestellt wurde, sondern ein bescheidener, fast ängstlich wirkender und – oh Gott – kindlich-frommer Mann, der sich vorgenommen hatte, die Kirche, an die er glaubte, zu erneuern. Zu erneuern, indem er zu bewahren suchte.

Bewahren ist in Zeiten der permanenten Revolution unserer Tage, sei sie nun marktkapitalistisch oder ökosozialistisch, zum Schimpfwort geworden. Reformen, welcher Art und Radikalität auch immer, sind dagegen per se gut und erstrebenswert, wer sich dagegen zur Wehr setzt, ein Ewiggestriger, unbelehrbar und verdammungswürdig. „Benedikt war kein Papst der Erneuerung“, befand ein BR-Reporter nach seinem überraschenden Rücktritt im Februar 2013 reflexhaft. „Die Abschaffung des Zölibats oder mehr Mitspracherechte für Laien – darüber wurde in diesem Pontifikat nicht einmal diskutiert.“

Doch wohin die ständigen Zugeständnisse an den Zeitgeist und die veröffentlichte Meinung führen, konnte man sehen, als jüngst der Münchner Erzbischof Kardinal Reinhard Marx in einem Interview der Süddeutschen Zeitung die priesterliche Ehelosigkeit infrage stellte. Postwendend wurde Marx in einem taz-Kommentar dafür gerügt, dass er seine Leute statt in den Zölibat nun in die offenbar nicht weniger verabscheuungswürdige Ehe zwingen wolle.

„Claudia Roth mit Weihwasser“

Für die Gegner der Kirche, zu denen nun mehrheitlich auch die Bundesregierung gezählt werden muss, können „Reformen“ nie weit genug gehen, weil nur eine „Kirche“ tolerabel ist, die auf dem spirituellen Niveau einer Wohltätigkeitsorganisation oder eines mit lila Tüchern dekorierten ökumenischen Kirchentags agiert: „Claudia Roth mit Weihwasser“, formulierte bissig ein Beobachter. „Die eigentliche Krise der Kirche in der westlichen Welt ist eine Krise des Glaubens“, wusste Benedikt. „Wenn wir nicht zu einer echten Erneuerung des Glaubens finden, werden alle strukturellen Reformen wirkungslos bleiben.“

Dabei war sich Joseph Ratzinger zeitlebens treu geblieben. Schon im Oktober 1958, dem Monat, als Papst Pius XII. starb und die Einberufung eines Ökumenischen Konzils noch in weiter Ferne lag, schrieb er in einem Aufsatz: „Es wird der Kirche auf die Dauer nicht erspart bleiben, Stück für Stück von dem Schein ihrer Deckung mit der Welt abbauen zu müssen und wieder das zu werden, was sie ist: Gemeinschaft der Glaubenden. Tatsächlich wird ihre missionarische Kraft durch solche äußeren Verluste nur wachsen können.“ (In einer früheren Version dieses Beitrags wurde für dieses Zitat fälschlicherweise die Pastoralkonstitution 'Gaudium et spes' des II. Vatikanischen Konzils von 1962-1965 als Quelle angegeben, Anm.d.Red.)

Das Leitmotiv des gerade einmal achtjährigen Pontifikats von Benedikt XVI. war folgerichtig die „Entweltlichung“. Als er in seiner berühmten Freiburger Rede im September 2011 die Kirche, seine Kirche, unmissverständlich aufforderte, sie möge „die Weltlichkeit beherzt“ ablegen und „wieder offen auf Gott hin werden“, wurde dies, wie so oft bei Benedikt, absichtlich oder aus Unwissenheit, missverstanden, nämlich als Kampfansage an die vom Zweiten Vatikanischen Konzil gewollte Öffnung auf die Welt hin.

Doch „Entweltlichung“ hieß (und heißt) für Benedikt nicht Abschottung von der Welt. Im Gegenteil: Benedikt hatte früh erkannt, dass die Kirche im materialistischen Westen, vor allem in Deutschland, mehr und mehr einer Dame ohne Unterleib gleicht. Zwar erreichten (und erreichen) die Kirchensteuereinnahmen immer neue Rekorde, abgesehen von einer kleinen „Corona“-Delle 2020. Zwar ist die Katholische Kirche immer noch der zweitgrößte Arbeitgeber des Landes nach dem Öffentlichen Dienst, zugleich jedoch besucht mehr als ein halbes Jahrhundert nach Ende des Konzils nur noch einer von zehn Katholiken die Sonntagsmesse, keine drei von zehn Katholiken schließen noch die kirchliche Ehe, und die Zahl der Kirchenaustritte hat sich vervielfacht.

Zu einer Art Gegenpapst stilisiert

„Im Ergebnis hat ein Priester heute deutlich weniger Gläubige zu betreuen als vor 50 Jahren“, schreibt Stefan Mückl, Kirchenrechtler an der Päpstlichen Universität Santa Croce in Rom und Berater des emeritierten Papstes, in einer 2017 erschienenen Festschrift für seinen Kollegen Ludger Müller. „Die gängige Floskel vom Priestermangel ist falsch, es gibt einen Gläubigenmangel.“ Der Glaube verdampfe, befand Benedikt, der den christlichen Westen kurzerhand zum Missionsgebiet erklärte. Deshalb wollte er Ballast abwerfen. Die Kirche solle den Kern ihrer Sendung auf vergleichsweise wenige Einrichtungen und Institutionen konzentrieren, gerade diese könnten dann umso kraftvoller bezeugen, worin die Sendung der Kirche besteht. Nur auf diese Weise könne, so Benedikt in Freiburg, „die Kirche tatsächlich wirken, nämlich in die Tiefe; all ihr Mühen würde nicht mehr in der Breite versickern.“

Vom ersten Tag seines Pontifikats an schlug dem bayerischen Papst nicht nur das geballte Misstrauen, ja die Feindschaft derjenigen entgegen, die in ihm schon immer den unbelehrbaren Reaktionär gesehen hatten, sondern auch der Unmut all jener gut ausgestatteten Funktionsträger innerhalb der Kirche, die ihre Pfründen in Gefahr sahen. Man fühlt sich an US-Präsident Donald Trump erinnert, der auch ein Außenseiter war und von Beginn an auf verlorenem Posten gegen ein übermächtiges Establishment kämpfte. Daran änderte auch sein, Benedikts, Rücktritt nichts, ein unerhörter, seit der Zeit der Gegenpäpste nicht dagewesener Akt des freiwilligen Rückzugs und Eingeständnisses persönlichen Scheiterns, das man ausgerechnet diesem Mann nicht zugetraut hätte.

Seit neun Jahren nun lebt der emeritierte Papst, mittlerweile 94 Jahre alt, in einem Kloster in den Vatikanischen Gärten, betreut von Ordensschwestern und einer Handvoll enger Berater. Doch auch hier ließen seine Gegner nicht von ihm ab. Immer wieder versuchte man, ihn zu einer Art Gegenpapst zu stilisieren, der einem vermeintlich so weltoffenen und modernen Papst Franziskus unablässig Steine in den Weg legt, einem unentschieden zwischen zeitgeistiger Anbiederung und halbherzigem Traditionsbezug hin- und herschwankenden Pontifex, der sich nicht entblödete, die schwedische Klimaaktivistin und Pseudo-Heilige Greta Thunberg zu empfangen. 

Traditionalisten in den römischen Schoß zurückzuholen

Und gerade scheint es, als wolle man nun auch die letzten Reste von Benedikts spirituellem Erbe in den Schmutz treten. „Sancto subito“, nicht bei diesem Papst, höhnte jüngst die Süddeutsche Zeitung, als es wieder einmal um die Aufarbeitung innerkirchlicher Missbrauchsfälle ging, in deren Zentrum nun kein Geringerer steht als der emeritierte Papst selbst.

Schon haben die Mainstreammedien in scheinheiliger Aufklärungsabsicht ihre Reporter an jene Orte gesandt, an denen das Andenken an Papst Benedikt (noch) besonders gepflegt wird, nach Marktl am Inn, seinem Geburtsort, und Traunstein, wo er zur Schule ging und zusammen mit seinem Bruder Georg seine erste heilige Messe, die „Primiz“, gefeiert hatte. Programmgemäß darf ein grüner Aktivist in der SZ zu Protokoll geben, dass die Stadt nicht einfach als „Papststadt“ weitermachen könne wie bisher, sondern sich „kritisch“ mit ihrem Ehrenbürger auseinandersetzen müsse. Man darf sicher sein, dass bald die Protagonisten der Cancel Culture zuschlagen und das Andenken an Papst Benedikt zumindest in geeigneter Weise „kontextualisiert“ wird.

Die Kampagne noch zu Lebzeiten des schon vom nahen Tod gezeichneten Greises begann mit Angriffen auf eines seiner Herzensanliegen, die Bewahrung der alten Messe nach vorkonziliarem („tridentinischen“) Ritus und die Aussöhnung mit der schismatischen Piusbruderschaft. Benedikt wollte der Glaubenskrise in seiner Kirche unter anderem dadurch begegnen, dass er versuchte, die Traditionalisten wieder in den römischen Schoß zurückzuholen.

Er liebte nicht nur die alten Traditionen seiner Kirche, was sich etwa darin zeigte, dass er wieder den Camauro, die fellbesetzte rote Samtmütze und die roten Schuhe der Päpste trug, er sah zudem mit aller Klarheit, dass in den Kreisen der Anhänger der alten Messe der katholische Glaube stark und unverfälscht weiterlebt und sich viele junge Priesteramtskandidaten von der Eindeutigkeit des Altritualismus besonders angezogen fühlen. Diesen „Kraftstrom“, der vor allem in Frankeich und den USA den Katholizismus entscheidend prägt, wollte Benedikt in seine Kirche leiten.

Ein Fall vor 42 Jahren

Zunächst scheiterte die Aussöhnung an der Weigerung der Piusbrüder, die Ergebnisse des Zweiten Vatikanums anzuerkennen, zudem an einer aggressiven Öffentlichkeit, die Benedikt vorwarf, er habe mit der Aufhebung der Exkommunikation des britischen Geistlichen Richard Williamson auch einem Holocaustleugner die Hand gereicht. Vergangenen Sommer nutzte offenbar eine Gruppe italienischer Bischöfe, die an der „Einheitspfarrei“ nicht rütteln wollen, eine gesundheitliche Schwächephase von Papst Franziskus, um der alten Messe den Krieg zu erklären.

Sein Lehrschreiben „Traditionis Custodes“, jüngst noch einmal verschärft und präzisiert, soll die Traditionalisten wieder in die Katakomben verbannen. Der Frankfurter Schriftsteller Martin Mosebach, selbst Anhänger der alten Liturgie, sprach von einem „Gewaltakt“. Franziskus zwinge den abgedankten Papst, zuzusehen, „wie sein Lebenswerk, die Heilung einer Wunde am Körper der Kirche“, zerstört werde. 

Für Benedikt eine Demütigung, der sogleich eine weitere folgen sollte, deren Wirkungen noch gar nicht absehbar sind und die vermutlich die breite Öffentlichkeit dazu ermutigen wird, den Daumen über Joseph Ratzinger und sein Pontifikat endgültig zu senken.
Diesmal geht es um eine Falschaussage Benedikts, einen Priester betreffend, der sich des Kindesmissbrauchs schuldig gemacht hatte und 1980 aus Essen in die damals von Ratzinger geleitete Erzdiözese München-Freising übernommen wurde, um sich dort einer Therapie zu unterziehen. Dabei unterlief dem 94-Jährigen und seinen Beratern bezüglich des 42 Jahre zurückliegenden Falles offenbar ein Irrtum, weil Benedikt zunächst behauptete, an der betreffenden Sitzung der Diözesanleitung zur Übernahme des Priesters nicht teilgenommen zu haben, was von der FAZ sogleich als „Lügen-Strategie“ gegeißelt wurde. Es ist schlimm, wie leichtfertig die Kirche offenbar dazu neigte, Kinderschändern eine zweite Chance zu geben, doch in der Frage ob Lüge oder Irrtum bezüglich seiner Teilnahme an der Sitzung gilt auch für den ehemaligen Papst „In dubio pro reo".

Ewige Verdammnis für einen Unbelehrbaren

Am Dienstag wurde nun ein lange erwartetes „Entschuldigungsschreiben“ des emeritierten Papstes veröffentlicht. „Dieser Fehler, der bedauerlicherweise geschehen ist, war nicht beabsichtigt und ist, so hoffe ich, auch entschuldbar“, schreibt der Hochbetagte. Doch: „Dass das Versehen ausgenutzt wurde, um an meiner Wahrhaftigkeit zu zweifeln, ja, mich als Lügner darzustellen, hat mich tief getroffen.“

Außerdem legte sein Beraterstab einen „Faktencheck“ vor, der beweisen soll, dass der seinerzeitige Kardinal Ratzinger – der pädophile Priester war später auch wieder seelsorgerisch tätig – nicht an der Vertuschung von Missbrauchstaten beteiligt gewesen sei. Dabei hatte Benedikt nie einen Zweifel an seiner Haltung gelassen. Die Kirche müsse die Kinder schützen, nicht die pädophilen Priester. „Auch die Kirche muss den Stock des Hirten gebrauchen. Heute sehen wir es, dass es keine Liebe ist, wenn ein für das priesterliche Leben unwürdiges Verhalten geduldet wird.“

Der erhoffte Befreiungsschlag war Benedikts Botschaft wohl nicht, konnte es nicht sein, weil die immer noch zahlreichen Gegner des emeritierten Papstes ihr Urteil längst gefällt haben: ewige Verdammnis für einen Unbelehrbaren. Dabei spielt es keine Rolle, ob im juristischen Sinne, nach weltlichem oder kanonischen Recht, einem Beschuldigten konkrete Verfehlungen nachgewiesen werden können oder nicht. In der nicht enden wollenden innerkirchlichen Missbrauchsaffäre genügt immer der böse Anschein – die moralische Sippenhaft ist allumfassend. 

Die „Welt“ schlug in diesem Sinne schon einmal den Ton an: „Diese Uneinsichtigkeit und das Beharren auf der bekannten Linie dürften bei den Betroffenen des Missbrauchsskandals Enttäuschung hervorrufen. Doch Benedikts öffentlicher Brief ist mehr als die Antwort auf das Missbrauchsgutachten. Es dürfte das letzte Dokument sein, mit dem sich der 94-Jährige an die Weltöffentlichkeit wendet.“

Foto: H. Elvir Tabakovic / Propstei St. Michael CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons

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Boris Kotchoubey / 13.02.2022

Dazu ein judischer Witz, der m.E. für das Christentum noch besser passt als für das Judentum. Ein plötzlich reich gewordener Jude kauft sich einen Bentley und bietet einen konservativen Rabbiner: Rabbi, kannst du meinen neuen Bentley segnen? Darauf antwortet der Rabbiner: Was ist “Bentley”? Der enttäuschte Reiche geht weg und wendet sich an einen modernen Rabbiner: Rabbi, kannst du meinen neuen Bentley segnen? Darauf antwortet der Rabbiner: Was ist “segnen”?

Christian Feider / 13.02.2022

ich habe mich in den 80ern von der Krche abgewandt,als anstatt der Glaubenslieder “revolutionäre” linke afrikanische/südamerikanische Kirchenlieder “modern” wurden und die Gleichgültigkeit gegenüber wirklichen Glaubensfragen mit “Aktivismus” übertüncht wurde. Diese leere Hülle,die man heute katholische Kirche in Deutschland nennt,brauche ich nicht,um zu wissen was katholischer Glaube wirklich heisst. P.S, bei der Beerdigung meiner Mutter liess sich der katholische Priester von einer “ökomenischen Pfarrerin” vertreten…eine bodenlose Unverschämtheit,die wir nicht vergessen haben

Volker Kleinophorst / 13.02.2022

Also ich habe “bekanntlich” bei Sinn und Zweck von Religionen meine “Zweifel”. Aber Kirche ist vollkommen überflüssig. Die “Kinderschänder” (einen solchen Spitznamen kriegt man nicht einfach so) allemal. Wobei ja Missbrauch zu Glauben, Aberglauben, Sekten… seit Anbeginn der Zeiten gehört, wie die roten (Satanisten)-Schüchen zum Papst (Wenn es mal feierlich sein soll) und wahrlich nicht aufs Christentum beschränkt ist. Mein Vorschlag: Laden zu machen. Religion komplett “privatisieren”. Geld an die Armen verschenken. Predigt alle Religionen doch immer so gerne. Gilt natürlich nur für die Durchschnittsschweine und nicht jene, die gleicher sind denn andere. PS:. Habe noch nie gelesen, dass irgendeine “Kirche” gegen solche abschätzigen Begriffe wie “Die Kinderschänder” geklagt hat. Die wissen schon warum. Steht doch schon bei Nostradamus: Der Deckel fliegt vom Topf, wenn der Antichrist in Rom sitzt. Meiner bescheidenen Ansicht sitzt der da schon lange. (Ich weiß, dass ich an dieser Stelle quasi religiös argumentiere, ist ein Widerspruch. Wenn es keinen Gott gibt, gibt es selbstredend auch keinen Teufel. Und kleines Nebenfact: Gott hat in der Bibel weit mehr Menschen getötet als eben dieser sogenannte Teufel.) PS.2: Bitte nicht “Jesus ist auch für dich gestorben” und ähnlicher Unsinn. Das sollten wir, zumindest was mich betrifft, hinter uns haben. Aber gerne noch mal: Glaubt was ihr wollte und lasst “Ungläubige” damit in Ruhe. Grundsätzlich.

Rudolf Dietze / 13.02.2022

Ja, Herr Etscheid, es ist ein großer Haufen Mist. Die Gesellschaft wird immer mehr durchdrungen von Gottlosigkeit. Die verlässlichen Linien gehen auch dem Klerus verloren. Ich bin Evangele und äußerst unglücklich mit meiner Kirche. Geschiedene Bischhöfe, Vulven malen, abberufene nicht zeitgeistige Bischhöfe. Glaube wozu? Der synodale Weg der Katholen - wo soll er hinführen? Auch zu geschiedenen Geistlichen, zu verlinkten Homos? In der Presse gefeiert wie Popstars. Im Fernsehen wird eine Kirche devastiert und der Pfarrer feixt dazu. Ich kann nur den Satz übernehmen: „Auch die Kirche muss den Stock des Hirten gebrauchen. Heute sehen wir es, dass es keine Liebe ist, wenn ein für das priesterliche Leben unwürdiges Verhalten geduldet wird.“  Die zehn Gebote sind nicht viel, aber ihre Einhaltung macht die Welt besser.

Werner Arning / 13.02.2022

Was seit den letzten Wochen an „Berichterstattung“ über Papst Benedikt einprasselt, lässt mich hellhörig werden. Wer soll hier aus welchem Grund offensichtlich demontiert, völlig diskreditiert werden. Wer ist dieses Mal dran? Und welche Absicht steckt dahinter? Die Kirche, oder besser der Glaube könnte sich als eines der letzten Bollwerke gegen die anstehende globale Gleichmacherei herausstellen. Und zwar für Christen wie für Atheisten. Warum sieht sie medial-politische Allianz Benedikt als Gegner an, welchen es zu vernichten gilt? Warum kann dieser dieser Allianz gefährlich werden, im Gegensatz zum aktuellen Papst, der völlig auf Linie ist? Hatte Benedikt etwa vor, noch etwas Entscheidendes zu sagen, zum Thema Glaube und Kirche? Will man ihn „rechtzeitig“ unglaubwürdig machen? Benedikt trat und tritt wohl für den Glauben ein und er will seine Kirche vor der Verweltlichung retten. Ihm geht es um Gott und die Beziehung des Menschen zu Gott. Er war nicht geeignet als Verbindungsmann zwischen Kirche und einer Welt, in welcher dem Menschen als Individuum der Garaus gemacht werden soll. Mit ihm war eine Vergesellschaftung des Lebens nicht zu machen. Marx und Kollegen tanzen nach der Musik der „Great Reset-Experten“. Sie stellen sich in den Dienst des Zeitgeistes, der jedoch nicht durch Zufall entstand, sondern geplant ist. Geplant von Menschen, denen echter Glaube, und nicht ein Verwaltungsglaube derzeitiger Machart, ein großer Dorn im Auge wäre. Ja, in Frankreich etwa, gibt es noch Inseln des wohl echten Glaubens, der Mystik mit einzubeziehen weiß und den Wert von Liturgie und Ritualen versteht. Die „Entkernung“ des von sich selber entfemdetem Individuums, darin legt die wahre Gefahr unserer Zeit. Das Aufgehen in der Masse von Menschen, die das eigenständige Denken und Fühlen verlernt haben, darin besteht wohl das Ideal der Welt-Veränderer. Und es geschieht unter dem Vorwand der Weltrettung. Benedikt mag diese Absicht durchschauen und seine Gegner ahnen dieses.

Andreas Huber / 13.02.2022

Throwback 2005: “Wir sind Papst!”. Die Deutschen lernen es wohl nie.

B. Jacobs / 13.02.2022

In einer Zeit, in der “konservativ” nicht als bewahren, sondern als rückwärts gerichtet und fortschrittsfeindlich verstanden wird, ist es kein Wunder, dass man sich auf jemanden wie Ratzinger einschiesst. Ich empfinde dieses ständige Gemäkel und den Umgang mit jemandem, der wohl auch durch eine gewisse Alterseinsicht und Lebensweisheit, versucht hat, tatsächlich etwas für den Glauben zu tun und den Menschen, die das möchten, das zu bieten, was immer fasziniert, Halt gegeben und geeint hat in Zeiten, in denen die weltliche Welt im Chaos versinkt, als starr beharrend und hetzerisch. So ist das leider in dieser Zeit, Bewahrer sind Ketzer, Die Fortschrittgläubigen sind die Inquisitoren - welch verkehrte Welt!

Hans Reinhardt / 13.02.2022

Ist es, weil heute Sonntag ist? Mir erschließt sich der Sinn dieses Artikels leider nicht. Warum dieser Versuch etwas reinzuwaschen was schon in der Wolle versifft ist? Erinnert mich alles an den alten Spruch: “Wenn das der Führer wüsste!” Merke: Der “Führer” weiß es immer, ganz egal, ob der nun Hitler, Stalin, Mao, Pol Pot oder eben Papst heißt. Weil: Sein Wille geschehe, wenn schon nicht im Himmel, dann wenigstens auf Erden. Der Fisch (Triggerwarnung: christliches Symbol!) stinkt immer vom Kopfe her. Das gilt auch für diese Vereinigung christlicher Päderasten. Niemand braucht diese alten schwammigen Männer in bestickten Kleidchen und ihren jeweiligen Chef. Auch nicht am Sonntag.

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