Claudio Casula / 08.07.2022 / 14:00 / Foto: Stefan Klinkigt / 48 / Seite ausdrucken

Erst schießen, dann kommunizieren: Lauterbach bei Lanz

Allen aktuellen Erkenntnissen zum Trotz reitet Lauterbach sein Corona-Steckenpferd weiter. Der Evaluationsbericht dürfe „kein Bremsklotz“ sein. Bei Lanz redete sich Seuchen-Karl wieder einmal um Kopf und Kragen.

In der Sendung vom 5. Juni sollte es um Corona und die Ukraine gehen. Neben dem Virologen Prof. Hendrik Streeck, der Philosophin Svenja Flaßpöhler und dem CDU-Politiker Roderich Kiesewetter war zum gefühlt 459. Mal Karl Lauterbach geladen, diesmal nur aus Berlin zugeschaltet, sichtlich angespannt und öfter vom Blatt ablesend. Schließlich drohten unangenehme Fragen infolge der Veröffentlichung des Evaluationsberichts, da hatte sich der Bundesgesundheitsminister sicherheitshalber ein paar Notizen gemacht.

Wir beschränken uns hier auf Lauterbachs mitunter peinvoll redundante Ausführungen zu den kritischen Punkten, zumal er ohnehin mindestens 80 Prozent der ersten siebenundvierzigeinhalb Minuten bestritt, und lassen die wie stets mit gebremstem Schaum vorgetragenen Einlassungen Streecks außen vor.

Das Gutachten der Expertenkommission, so Lauterbach, hätte ein „gutes, aber erwartbares Ergebnis“ gezeigt, die Studien seien ihm „zum Teil bekannt“ gewesen. Tja, die Kommission.

„Ist besetzt worden von Parlament und Regierung… also ich hatte mit der Besetzung nichts zu tun und hätte sie auch so nicht besetzt, aber das ist also… der Schwerpunkt sollte damals auch die rechtliche Bewertung sein, nicht die virologische…“

„Aber von dieser Bewertung der, äh, also, aktuellen Studien ,Was hat was gebracht' konnte man aus drei Gründen nicht ganz so viel also erwarten. Zum einen also der Zeitplan war viel zu eng, zum zweiten also die Besetzung war nicht dafür geeignet, also dafür waren einfach zu wenige Virologen darin und also auch... und das dritte war schlicht und ergreifend, die Aufgabe war nicht gut genug definiert…“

Immer auf das Schlimmste vorbereiten

Nun ja, nach zweieinhalb Jahren müsste man eigentlich Konkreteres sagen können. Experten gibt es auch zur Genüge, nur haben Regierung und Bundestag die Sachverständigen selbst ausgesucht. Einschließlich Herrn Drosten, der sich jedoch vorzeitig davonmachte, weil er verständlicherweise keine Lust hatte, an seiner eigenen Demontage mitzuarbeiten. Aber man merkt schon, dass dem Minister das Thema unangenehm ist, er muss jetzt wieder die Panik-Trompete blasen:

„Uns läuft die Zeit weg… jetzt muss endlich Tempo kommen.“ Und: „Wenn uns im Herbst die Pandemie wegläuft…“, dann drohe wieder eine Überlastung der „kritischen Infrastruktur“…

Auf Lanz‘ Frage, ob er Schulschließungen im Herbst nicht ausschließe, windet sich Lauterbach zunächst wie ein Aal. Dann:

 „Ich will’s mal wie folgt ausdrücken. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir noch mal Schulschließungen benötigen, ist extrem gering. Aber was, wie, wie wissenschaftlich seriös ist es, auszuschließen, wenn Sie nicht ausschließen können, dass es z.B. eine sehr gefährliche, sehr ansteckende neue Variante gäbe, die wir jetzt gar nicht vorhersehen… Soll ich denn dann hingehen und sagen: „Jaja, jetzt sterben all diese Leute, jetzt haben wir diese hohen Infektionszahlen.“

Gibt es eigentlich noch jemanden in Europa, der täglich in Worst-Case-Szenarien badet? Egal. Man arbeite da mit insgesamt drei Szenarien, die von unterschiedlich gefährlichen Virus-Varianten der SARS-CoV-2-Familie ausgingen, für die man jeweils Maßnahmen bereithalte.

„Das gefährlichste Szenario wird wahrscheinlich nie kommen, aber ich kann es nicht ausschließen. Das wird der Kollege auch also erkennen aus quasi der Situation z.B. in einem Krieg. Ich kann also ich muss mich auf das Schlimmste vorbereiten…“

Debattenkultur in der Deutschen Demokratischen Bundesrepublik

Und als Lanz das heikle Thema Kommunikation anspricht: 

 „Das passt doch hier, äh, gar nicht hin. Kommunizieren muss man zu dem Zeitpunkt, wo die Entscheidungen gefallen sind. Wir fangen jetzt an, das Infektionsschutzgesetz zu überarbeiten…“

Er sei schon dabei, spreche sich mit Justizminister Marco Buschmann ab wegen der rechtlichen Aspekte, dann rede man mit der Ampel, dann mit den Ländern – und dann stellt er uns vor vollendete Tatsachen:

„Wenn dann feststeht, was wir machen, dann kommt der Zeitpunkt der Kommunikation. Aber jetzt ist doch nicht die Frage ,Was kommunizieren wir‘… Und ob jetzt da also, äh, was weiß ich, Herr Stöhr oder also … Wenn Sie mich also fragen, ob ich das kategorisch ausschließen kann, dann muss ich sagen…“

Klar, was er dann sagt. Wir halten mal fest: Erst wird entschieden, dann mitgeteilt. Wie das politische Ringen in der Deutschen Demokratischen Bundesrepublik im Jahr 2020 eben so aussieht.

Wolfgang Kubicki fordere Wielers Entlassung, meint Lanz, auf möglichen Sprengstoff in der Koalition anspielend. Lauterbach darauf:

„Na ja, Herr Kubicki ist bekannt dafür, dass er Positionen vertritt, die also auch in der FDP von vielen nicht also in jedem Fall also mitgetragen werden. Herr Wieler also wird nicht entlassen, er genießt mein vollstes Vertrauen… Wir werden in den Krankenhäusern auch schauen, wer kommt mit Covid, wer wird für (!) Covid behandelt…“

Donnerwetter, das ist ja ein Ding! Man wird jetzt aussagekräftige Daten erheben! Sogar solche, die zeigen, ob jemand wegen Corona in die Klinik eingeliefert wird oder ob er was ganz anderes hat und nur zufällig einen positiven Test. Etwas, das seit zwei Jahren gefordert wird, ohne dass es Drosten, Lauterbach et al. gekümmert hätte.

Erst macht er „den Herbst fertig“, dann uns

Lanz: „Wer ist denn dafür verantwortlich, dass es keine Daten gibt?“

„An mir ist es nicht, Vorgänger zu kritisieren (…) Ich schaue nach vorn… und mache jetzt den Herbst fertig.“

Und im Herbst macht er dann uns fertig. So jedenfalls sein Plan. Aber das werden wir erst konkret erfahren, wenn er was beschlossen hat. Frau Flaßpöhler kritisiert nun die unverminderte Panikmache, namentlich Lauterbachs „Killervirus“-Gerede, und fragt, ob man auch mal schaue, wie es denn in anderen Ländern gelaufen sei? Die Politik schleiche sich durch Verweis auf die „unklare Datenlage“ aus der Verantwortung.

Leider verdampft die interessante Frage nach den anderen Ländern, in denen Corona längst kein Thema mehr ist, in der heißen Luft, die die Runde emittiert. Auch Lanz versucht es: Die Leute würde jetzt doch mehr interessieren, wie es aussehe mit der Impfung, wie lange die Immunität halte, was mit Antikörpern sei… aber Streeck kann dazu nichts sagen. Denn, herrje: Die Daten fehlen! Anders als in anderen Ländern. Also, wir hätten schon Daten, aber die falschen. Hätten Inzidenzen gezählt statt Stichproben oder repräsentative Studien durchzuführen. Oje. Wir sind im dritten Jahr der „Pandemie“, oder?

Jetzt will es Lanz aber doch wissen, was die Maßnahmen betrifft: „Was war zu viel?“ Lauterbach muss wieder auf seinen Zettel schauen.

„Ach, das kann man sehr schwer sagen… Wir haben Spielplätze beispielsweise geschlossen, das hätte man nicht machen dürfen, das hat nichts gebracht, äh, wir haben zum Teil öffentliche Plätze geschlossen, wir haben Masken draußen getragen, wo es so gut wie nicht notwendig war... Es ist also in einigen Plätzen übers Ziel hinausgeschossen worden…"

Lanz: „Was noch?“

Lauterbach (windet sich eine Weile): „Ja, dass also, äh, ich… ich weigere mich zu sagen, dass es grundsätzlich falsch gewesen ist, die Schulen zu schließen. Das ist ja jetzt also etwas, das also immer wieder verlangt wird, dass wir uns distanzieren von den Schulschließungen. Ich halte es da mit also der tatsächlich auch im Gutachten vorgetragenen Weisheit, was auch stimmt, dass wir es nicht genau einschätzen können, wie viel das damals gebracht hat und ob es das wert gewesen ist…“

Lauterbach hört Stimmen

Es folgt ein Lamento über fehlende digitale Lernmöglichkeiten und Luftfilter, das sei etwas, das so nicht wieder vorkommen sollte. Also preist er doch wieder Schulschließungen ein. Jetzt kommt Lanz auf einen heiklen Punkt zu sprechen. Ob man „zu wenig Meinungen gehört“ habe? Lauterbach: „Also wir haben ständig andere Stimmen gehört.“ (Das hat man sich ja schon öfter gedacht, dass der Mann Stimmen hört.) Und welche waren das? Na, das Expertengremium stelle ein „breites Spektrum“ dar, Berater wie Christian Drosten oder Hendrik Streeck und viele andere. Ja, das ist ein wirklich breites Spektrum. Das allerdings alle echten Kritiker nicht umfasst. Warum, das erklärt Lauterbach rechtschaffen redundant mit folgendem Wortschwall:

„Wo man vorsichtig sein muss, was man nicht berücksichtigen muss, sind Leute, die also in Wirklichkeit wissenschaftlich nicht also unterfüttert arbeiten und einfach nur eine Meinung vortragen oder Kampagnen machen. Die muss man nicht berücksichtigen, das ist aus meiner Sicht dann auch eine falsche, ähm, äh-ähm also ein falsches Gleichgewicht, was man dann also hier ins Spiel bringt also… Man darf nicht jede, äh, Meinung gleich gewichten, wenn die, äh, eine Meinung wissenschaftlich untermauert ist und der anderen Meinung fehlt jede wissenschaftliche Begründbarkeit. Das ist also das wäre ein falsches Verständnis, auch Meinungen müssen begründet sein, nicht jede Meinung zählt gleich, sondern also… gut begründete Meinungen oder wissenschaftlich unterfütterte Meinungen sind höher zu bewerten als Meinungen, die einfach so daherkommen und die einem dann zum Schluss mehr Probleme machen, als dass sie einem weiterhelfen…“

Die „Meinungen, die einfach so daherkommen“ und jeder wissenschaftlichen Grundlage entbehren und die man in Politikerkreisen deshalb überhörte, wurden u.a. geäußert von Professoren der weltberühmten Universitäten Oxford, Harvard und Stanford (siehe die „Great Barrington Declaration"). Oder von Medizinstatistiker Prof. Dr. Gerd Antes, der schon im Oktober 2020 zu Protokoll gab, es sei „alles versäumt worden, was versäumt werden konnte“, „um ganz gezielt und ganz schnell Daten zu erheben“, und zwar wegen einer „Mischung aus Inkompetenz, Ignoranz und Arroganz“. Die Lauterbach allesamt verkörpert.

Epidemiologische Worst-Case-Modelle vs. Realität

Auch Prof. Dr. Matthias Schrappe, der mit anderen Experten regelmäßige und umfangreiche Thesenpapiere vorgelegt hatte, musste frühzeitig feststellen: „Es werden Grundrechte eingeschränkt, ohne dass wir eigentlich genau verwertbare Zahlen haben.“ Es sei ein „Unding, dass wir ohne eine feste Zahlenbasis zu solchen einschränkenden Maßnahmen schreiten.“ Die Zahlen seien „nichts wert“.

Jetzt hat Lauterbach es schriftlich, aber es juckt ihn nicht, er ist ja schon dabei, die nächste Corona-Runde vorzubereiten. Und überhaupt, Flaßpöhlers Einwurf, man hätte schon mehr oder andere Meinungen hören sollen, ein Essay im Sommer 2020 mit dem Tenor „Risikogruppen schützen, Allgemeinheit in Ruhe lassen“ sei diskreditiert worden, lässt er ebenfalls nicht gelten: „Wir haben doch damals auch diese Positionen also zur Kenntnis genommen.“

Das sei ja auch in Schweden (!) umgesetzt worden, und „wir“ hätten dann versucht zu modellieren: Kann das klappen? Tja, und aufgrund der epidemiologischen Modelle sei herausgekommen, dass das keine erfolgversprechende Strategie sei. (Nur dass dann die Realität in Schweden die epidemiologischen Worst-Case-Modelle in Deutschland als das bloßstellten, was sie waren und sind: Schrott.) Der Aufsatz selbst sei aber „nie unterdrückt worden.“

Wir fassen zusammen: Das genehmigte Meinungsspektrum reicht von Drosten bis Streeck, andere Meinungen wurden „zur Kenntnis genommen“, die Maßnahmen waren im Großen und Ganzen okay, und die Datenlage, mein Gott – ja, die ist miserabel, aber daran ist Karl nicht schuld. Das waren andere, aber wir müssen nach vorne schauen. Die Zeit rennt uns weg. Wenn wir nicht aufs Tempo drücken, kommt die Herbst-Winter-Grippe, ohne dass wir Maskenzwang, Ausgangssperren oder Schulschließungen verordnet bekommen. Und das kann doch unmöglich jemand wollen. 

Foto: Stefan Klinkigt

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Frank Schönhoff / 08.07.2022

Frau Flaßpöhler war ein kleiner Lichtblick in der Diskussion, aber auch sie hat den gebetsmühlenartigen Singsang von Lauterbach nicht ausschalten können. Sie hat die richtigen Fragen gestellt, leider nicht nachgehakt, z.B. bei der Feststellung, dass andere Länder ohne diese Maßnahmen ähnlich gut gefahren sind. Dies könnte eine erneute Schulschließung von vornherein zum inadäquaten Mittel der Wahl im Herbst machen. Es ist und bleibt ein grauenvolles Disaster, ein Alptraum, aus dem wir irgendwie nicht mehr aufwachen. Ich bin im Bus einem sehr netten, 82-jährigen Herren begegnet und habe mit ihm eine Unterhaltung über das Gestern und Morgen gehabt. Er sagte, wenn erst die USA die Weltwirtschaftskrise ausruft, wird Europa schnell zuckend am Boden liegen und hier wird gar nichts mehr gehen. Aber es ist ja so gewollt. Schlimm, dass es so viele Menschen gibt, die es durchschauen, aber keine Möglichkeit, es zu stoppen.

Jörg Themlitz / 08.07.2022

Geht jetzt am Inhalt etwas vorbei. Anhand der Artikel und Kommentare scheint das Interesse an Will, Illner, Maischberger, Lanz ein geringes zu sein. Warum? Das kann ich schon seit Jahren nicht mehr beurteilen. Reime mir allerdings einiges zusammen, wenn ich mir hier oder bei Tichy mal die Zeit nehme, eine Zusammenfassung zumindest zu überfliegen. Warum trotzdem hier? Inhaltsleere Veranstaltung aber vermeintlich größere Reichweite? Wenn dann mal ein Einzelfall zur ausschliesslichen Diskreditierung in eine solche Sendung eingeladen wird, ist das wie der Zoologe der als Gefangener von Affen verhört wird. Die Primaten haben nichts als ihr Kreischen und Dreck werfen. Erkenntnisgewinn Null. Beim Österreicher werden ständig Personen mit gegenteiligen Ansichten eingeladen. Die diese jeweils gut begründen können. Die Moderatoren, es sind Moderatoren und nicht GEZ gepamperte, wes Brot ich es des Lied ich sing, Figuren, verhalten sich neutral. So etwas zu kommentieren, auszuwerten usw. ist doch viel interessanter, als jemanden zu Wort kommen lassen, der zu viele “also” gefrühstück hat, die sich jetzt gequält mit dem anderen Stuss aus ihm herauswürgen. Also, SERVUS !

Georg Dobler / 08.07.2022

Wenn wir jetzt sofort nicht dieses Ersatzteil aus Kanada für die Gaspipeline N1 entgegen den Sanktionen hinkriegen dann werden wir im Winter keine Corona-Probleme haben weil dann entweder die Wohnungen kalt bleiben (außer in älteren Häusern mit Holzöfen) oder wenn die Industrie und Gewerbe kein Gas bekommen und die Wohnungen warm sind aber die Bewohner in zweistelliger Millionenzahl arbeitslos sind. Ich glaube dass dann keiner mehr dieses miesepetrige Gesicht erträgt. Ich denke dass in beiden Fällen die Menschen draußen spazierengehen um sich durch Bewegung warm oder fit zu halten.

Jana Hensel / 08.07.2022

Karl Blaumilch arbeitet also unermüdlich weiter an seinem Kanal. (Ephraim Kishons “Der Blaumilchkanal” sei in diesem Zusammenhang als Lesetipp erwähnt.) Und später will es dann wieder jeder gewusst haben dass mit dem Mann “irgendetwas nicht stimmte”, und alle waschen wieder ihre Hände in Unschuld. Immerhin, die Uni Köln hat diesem Mann, der in seinem ganzen Leben keinen einzigen (!) begutachteten wissenschaftlichen Fachartikel (“paper”) als Erstautor zu Stande gebracht hat, einen hochdotierten Lehrstuhl und Professortitel verliehen. Das ist so, wie wenn ein Viertklässler nach dem Absolvieren der Prüfung für sicheres Radfahren die Schlüssel eines Zehntonners überreicht bekommt. Die Frage ist wer ist an der Uni Köln der gefährlichere Irre?

Ulla Schneider / 08.07.2022

Ich kann das schräg Gestellte nicht weiterlesen, Herr Casula. Unmöglich. Das ist “Gehirndenkverletzung”. Das scheint mir ein Fall für die Geriatrie zu sein. Ist er schon so alt?

Dieter Kief / 08.07.2022

Professor Karl Lauterbach hat sich gut eingerichtet in seiner fiktiven Krisenwelt. Das Fernsehpublikum ist zunehmend unwillig, zwischen Fiktion und Wirklichkeit zu unterschieden. Der Mensch, wusste die Beilage “Welt im Spiegel” in der Satirezeitschrift “Par!don” früher - “Der Mensch stumpft vom Gaffen ab.” - Diese Form der “Prästabilierten Harmonie” (Gottfried Wilhelm Leibniz)  macht Professor Lauterbach dem Publikum erträglich. - Der tägliche argumentative Horror fügt sich auf das Wundersamste und Allerputzigste in die Gemütslage der Mehrheit. Man reibt sich die Augen, aber das Schreckgespenst bleibt.

Peter Sippel / 08.07.2022

Wir werden spätestens ab Januar Synergieeffekte erleben. Es wird wieder Homeoffice geben, die Schulen werden geschlossen sein, der Verkehr wird weitgehend zum Erliegen kommen, Restaurants und kulturelle Veranstaltungen werden spärlich besucht sein. Warum? Die Energiepreise werden so hoch sein, dass es sich die meisten nicht mehr leisten können, am normalen Leben teilzunehmen. Also braucht man sich über Coronamaßnahmen keine Gedanken zu machen. All inclusive. Diese Ampelmännchen, einfach genial.

T.Plath / 08.07.2022

Ja, der Lauterbach ist ein ganz Großer.  Er hat immer recht.  Und wenn die Realität sich nicht an das hält, was er schon alles an Horrormeldungen prophezeit hat, dann hat eben die Realität versagt. Die ist einfach nur zu uneinsichtig, um auf ihn zu hören. Und wenn nicht alle Menschen, die sich nicht haben impfen lassen, gestorben sind, dann hat nicht er sich getäuscht, sondern die Menschen haben einfach nur Glück gehabt.  Und die paar Prozent der Menschen, die durch die neuartige unerprobte, nicht endgültig zugelassene Impfung schweren körperlichen Schaden bis hin zum vorzeitigen Tod erlitten haben,  die gibt es gar nicht.  Das sind alles nur üble Verleumdungen gegen Lauterbach. Die Covid Impfung mit unerprobten neuen Impfstoffen ist sicher. Basta!. Und wenn sie im Einzelfall, äh,  nicht sicher ist, dann kann man schon mal ein paar Menschen opfern, um für alle anderen das Impfparadies zu schaffen.  Im Übrigen haben sowieso nur wenige Menschen überhaupt das Recht, in Sachen Covid mitzureden. Was soll dieses ewig nervige Gerede von den Grundrechten.  Einer der wesentlichen Herrscher im Lande ist nun einmal, also äh,  er selbst.  Und folglich sollen alle froh sein, so einen kompetenten Menschenfreund als Führungsfigur zu haben.

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