@ Steffen Schwarz - Danke, dass Sie die “Holzgasbude” in Freiberg erwähnen. Hier sind die Erfahrungen der Kohlechemie aus der DDR in ein interessantes und ambitioniertes staatlich mit mindestens 40 Millionen Euro gefördertes Projekt geflossen, das Diesel aus Biomasse herstellen wollte. Wie immer sind während der Laufzeit Fragen der gegenwärtigen oder zu prognostizierenden Wirtschaftlichkeit nicht mit der gebotenen Kontrolle gestellt worden. Zeitweilig war auch Daimler mit im Boot. Mit einiger Verspätung wurde klar, dass man das Steuergeld über Jahre in ein Luftschloss investiert hatte die Unternehmer hatte ihren Sponsoren über lange Zeit keinen reinen Wein eingeschenkt. Nie hat man davon gehört, dass die involvierten Ministerien, das Umweltbundesamt, begutachtende Wissenschaftler, Ökonomen oder Ingenieure zur Verantwortung gezogen wurden. Bei so hohen Subventionen hat die Öffentlichkeit sehr wohl ein Recht darauf, detailliert informiert zu werden, schon allein deshalb, weil es polytechnisches Gemeingut sein sollte, was in Vorreiter-D geht und was nicht. Aus dem Beispiel der pleitegegangenen Raffinerie COREN Freiberg wäre bspw. die Lehre zu ziehen, dass die sie zu groß und zu zentral konzipiert war. Die kontinuierliche Versorgung mit Kartonagen, Holzabfällen und jede Art möglichst trockener Biomasse ist ohne jeden Zweifel ein Problem, das zunimmt, je größer und je zentraler die Anlage ist und je weiter die Lieferstrecken für die Rohstoffe sind.
@Sabine Schönfeld, “Endlagerung für zigtausend Jahre” ist für Chemie-Abfälle wie Dioxin Gang und Gäbe , Chemie-Endlager hat Deutschland mehrere, mit Abfall drin, der tatsächlich ausreichen würde, das ganze Land zu vergiften. In dem Zusammenhang sind “zigtausend Jahre ” extrem optimistisch, weil die Chemikalien ihre Giftigkeit behalten, solange die Erde existiert. Spaltprodukte aus Kernreaktoren muß man dagegen nur 300 Jahre sicher lagern, weil die langlebigsten Spaltprodukte Halbwertzeiten bis ca. 30 Jahre haben. Nach 300 Jahren sind die nicht radioaktiver als natürlich vorkommende Erze. Die Zahl von “zigtausend bis hunderttausend” Jahre bezieht sich üblicherweise auf Plutonium. Reaktorplutonium ist eine Mischung von Pu-239 und Pu-240, die in Schnellspalt-Reaktoren wie dem russischen BN-800 verbraucht werden kann. Reaktorplutonium endzulagern wäre eine dumme Idee, weil das Pu-240 schneller zerfällt als das Pu-239 (Pu-240 entwickelt so viel Wärme, daß Mark Whatney im Buch “Der Marsianer” eine Plutonium-Batterie zum Heizen seines Mars-Rovers benutzt) und nach 9000 Jahren, wenn das Pu-240 größtenteils zerfallen ist, waffenfähiges Pu-239 übrig bliebe. Also, Plutonium besser verbrauchen als endlagern, und schon gibt es kein Endlager-Problem mehr.
Hallo, Namensvetterin @Sabine Schönfeld, gerade ihre Argumente sprechen für Atomkraft, denn alle diese Kosten haben sich bereits amortisiert und die teure Ausbildung der Experten wird auch noch gebraucht werden, denn die nächste Generation der Atomenergie wird mit Bill Gates Einzug halten. Ihre ‘Versicherungsnummer’ sollten Sie mal auf die unzähligen Windräder hochrechnen, die bereits stehen und auf die, welche noch hinzugefügt werden, und die alten Versicherungspolicen der AKW’s sind trotzdem noch aktiv. Auf Kohle können Sie auch nicht mehr setzen und auf Speichermöglichkeiten im größeren Umfang zu spekulieren, hat schon gehörig grünen, infantilen Charme. Aber was Leckeres für uns kochen, können Sie trotzdem. Hört sich doch lecker an Ihr Menü, hat was von Urlaub in Italien. Wo sollen wir denn hinkommen??
@ Michael Löhr - Die Strahlung direkt vor dem Sarkophag in Tschernobyl wird mit 37 mSv/a angegeben, die Strahlung in Guarapari hat nur 5,5 mS / a und das nur am Strand direkt, wo die Einwohner sicher nicht den ganzen Tag sind. Die Stadt Pripyat bei Tschernobly (3-4 km entfernt) hatte 2015 über Naturböden noch folgende Werte: ” Die meisten Werte lagen um 1 – 2 µSv/h herum, mit Spitzen von etwa 4 µSv/h, gemessen in 1 m Höhe.” Nach Adam Riese wären die 4 µSv/h umgerechnet 35,04 mS / a, was noch immer fast dem siebenfachen Wert des Strandes von Guarapari beträgt. Nicht umsonst ist Pripyat bis heute evakuiert. (s. Dr. Walter Rüegg auf nuklearia.de u. s. Wikipedia) In der Sperrzone von Fukushima hat man laut Spiegel Online folgende Werte gemessen: “Im Ort Obori, der zu Namie gehört, lag der höchste gemessene Strahlenwert bei 11,6 Mikrosievert pro Stunde. Auf ein Jahr hochgerechnet entspricht das einer Belastung von 101 Millisievert und einer mehr als 100-fachen Überschreitung des gewählten Grenzwertes von einem 1 Millisievert im Jahr” In Obori waren es durchschnittlich 37 mS /a. (Julia Merlot, 3/2018) Dass Sie nach Guarapari fahren würden, ist nachvollziehbar, Herr Löhr, aber sind Sie sich wirklich sicher, dass Sie die von mir angebotene Mahlzeit wirklich essen wollten?
“Aber gegen die Gesetze der Physik und Ökonomie können weder „mittelfristig“ noch langfristig die deutschen Wenden zum Sieg geführt werden” Na, dann erklären Sie uns doch mal, wie Sie das Problem lösen würden. Oder gibt es etwa keines, da a) Öl- und Gasreserven unendlich sind (peak oil und anschließende Preissteigerungen also ausfallen werden, obwohl genau diese in der Vergangenheit ja schon eingetreten sind - wie ja selbst die IEA kürzlich bestätigte) - soviel also mal zur “Ökonomie” und b) es ja auch keinen Klimawandel gibt (siehe Temperaturcharts der NASA oder der Hadlea Climate Research Unit: https://tamino.wordpress.com/2019/04/06/new-kid-in-town/#more-10567 ), CO2 sich ja nicht in der Atmosphäre anreichert (siehe Messdaten der Mauno Loa Station, die sog. Keeling Curve https://scripps.ucsd.edu/programs/keelingcurve/2018/05/02/carbon-dioxide-in-the-atmosphere-hits-record-high-monthly-average/ ) und zudem ja auch kein klimarelavantes, sog. Treibhausgas ist ( siehe Artikel auf der Wikipedia-Seite inklusive der verlinkten Informationen). Soviel zur “Physik” Also bekennen Sie Farbe: gibt es überhaupt ein Problem, dass eine Abkehr von der Verbrennung fossiler Rohstoffe rechtfertigt? Falls ja, wie sieht Ihre - bessere - Lösung für das Problem aus? Falls Sie keine Idee haben, dürften Sie ja wohl in der Tat nichts dagegen haben, dass “wir von sofort auf gleich unseren Lebensstil aufgeben”. Und bevor mir hier jemand Unwissenheit unterstellt, da es hier bei achgut sowohl in den Artikeln als auch in den Kommentaren weit verbreiteter usus ist, nicht mit Fakten und Argumenten zu kommen, sondern zumeist auf den Überbringer der schlechten Nachrichten loszugehen: auch wenn ich kein Physiker bin, bin ich als promovierter Naturwissenschaftler, der Jahrzehnte in der Forschung tätig war, hinreichend naturwissenschaftlich versiert, um die wissenschaftlichen Hintergründe zum Klimawandel verstehen und bewerten zu können
Die gesamte Infrastruktur unserer zivilisierten Alltagswelt ist auf zuverlässig vorhandene elektrische Stromversorgung angewiesen, die den Bedarf an elektrischer Leistung unmittelbar und ausreichend erzeugen kann. Andernfalls stürzt das sich exakt in der Balance befindliche Wechselstrom-Netz ab. Es ist wie bei Flugzeugen, wenn deren Antriebe wegen Energiearmut versagen fehlt der notwendige Schub und die Auftriebskraft zum Schweben, sie stürzen ab. Der Absturz unserer Zivilisation ist offensichtlich politisches Ziel derer die dieses Land und seine Bewohner zu tiefst verachten, darum gibt es diese Energiewende, die Kohlekommission oder die Verkehrswende. Piloten müssen frei von Drogen und bei Verstand sein, um „menschliches Versagen“ zu vermeiden, das macht den erschreckenden Unterschied zur Kanzlerin.
Hallo Herr Haferburg und wieder möchte ich auf Gregor Czisch hinweisen, er hat in seiner Diss gezeigt wie mans machen muß damit die Sache gelingt. Dazu brauchts allerdings einen größeren als den engen nationalen Rahmen. Nehmen Sie sich doch mal ne Stunde Zeit und dann: Gregor Czisch: Szenarien zur zukünftigen Stromversorgung Kann online an der Uni Kassel gelesen werden. Vielfach wurde bereits versucht ihn zu widerlegen, alles vergebens. Seinen Vorschlägen folgend wäre die Energiewende überhaupt kein Problem und noch billiger als von ihm angenommen da er die riesigen Kostenreduktionen der Photovoltaik nicht vorausgesehen hat. Viel Vergnügen und Erkenntnisgewinn wünscht T.Johannson
Fakt ist, dass an den normalen Kraftstrom-Anschlüssen der Eigenheime die Pkw-Akkus in 8 h nicht völlig aufgeladen werden können. Alternativ bei größeren Fahrten über 50 km in einer Richtung, besonders im Winter, schonmal eine rechtzeitige Absicherung über öff. Verkehrsmittel durchrechnen. Es wird tragik-komische Szenen geben. Zum Beispiel das Würfeln, wer das 2. Auto nicht bekommt ! Die Siedlung der Eigenheime am Stadtrand passt zur E-Mobilität wie die Faust aufs Auge. Wer plan, baut und betreibt das Extra-Netz? Ob man will oder nicht, das kommt in die Stromkosten.
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