Ein Musterbeispiel für diese Salonlinken ist die SPD, die Partei der Arbeiterbelehrer. Im Kabaret wurde die S.P.D. als die “schlimmstmögliche Proletarierdemütigung definiert. Vor ein paar Jahren gab es in der Glotze ein Streitgespräch zwischen dem SPD-Jüngelchen Kühnert und einem AfD-Mann, der jahrelang Mitglied der SPD war. Sinn des Spektakels war wohl, zu demonstrieren, dass der SPDler dem AfDler rhetorisch haushoch überlegen war. Es hat aber etwas ganz anderes gezeigt, nämlich dass die SPD nicht die Partei der Arbeitnehmer, sondern die der Arbeiterbelehrer ist, die auf gewöhnliche Arbeitnehmer herabschauen.
Die Verachtung der gewöhnlichen Sterblichen hat G. K. Chesterton vor ca. 100 Jahren treffend geschildert, es ist eine Frage des “Fortschritts”, der keine Umkehr kennt: “Der Fortschritt, so wie er seit dem 16. Jahrhundert fortgeschritten ist, verfolgt in jeder Hinsicht den gewöhnlichen Sterblichen. [...] Auch der Fortschritt hat seine Heiligen und seine Märtyrer, seine eigenen Legenden und Wundergeschichten wie jede andere Religion, nur sind sie meistens falsch, wie die Religion, zu der sie gehören. Am verbreitetsten ist die Legende, der junge fortschrittliche Mensch werde von dem alten gewöhnlichen unterdrückt. Aber das stimmt nicht. Der alte gewöhnliche Mensch ist der Unterdrückte. Ihm hat man nach und nach alle seine alten, gewohnten Rechte genommen. Wenn der Fortschritt weiter solche Fortschritte macht, dann ist es viel wahrscheinlicher, das es sechs Millionen Menschen verboten wird zu schlafen, weil sechs Menschen behaupten, gewisse Atemübungen seien ein guter Schlafersatz, als dass sechs Millionen Schlafwandler wach genug werden, um den sechs Menschen eins über ihre geschwollenen, schwachsinnigen Köpfe zu hauen. [...] (siehe Corona ...) Meine These lautet also weiterhin, dass nicht der außergewöhnliche Mensch verfolgt wird, sondern der gewöhnliche. Aber das bringt mich alsbald in Widerspruch zu der zeitgenössischen Meinung, die besagt, dass es im Grunde auch besser sein, den gewöhnlichen Menschen zu verfolgen. Ganz sicher ist, dass viele moderne Denker und Schriftsteller den gewöhnlichen Menschen verachten, und es ist ebenso sicher, dass ich wiederum diese Verächter verachte. Aber der springende Punkt muss noch genauer betrachtet werden. Denn was man heute die Wendung gegen die Demokratie nennt, ist gerade das Ergebnis der Demokratie. [...] Es stimmt bis zu einem gewissen Grad, dass der Mob immer von gebildeteren Leuten geführt worden ist. Viel wichtiger ist, und zwar in jeder Hinsicht, dass er immer von gebildeten Leuten verführt worden ist. [...]”
S. Wietzke - das ist in der Tat neu: Die Linke wendet sich ab von den Produzenten und paktiert mit den staatlichen Geldregenmachern. Die Antifa ist daher für Merkel - und gegen die AfD. Logisch! - Im Markt muss man schaffen für sein Geld, bei der Regierung muss man nur anklopfen und - schon regnet es Penunze!
Eine wichtige Feststellung: “Beschäftigt werde sich nicht mehr mit ökonomisch-sozialen Themen sondern mit Fragen des Lebensstils und Konsumverhaltens. Wer mit den Trends, Geschmäckern und Dogmen ...”. Damit offenbart diese Schicht letzendlich nur ihre Machtlosigkeit, ihre Unterwerfung, ihre Kapitulation gegenüber den herrschenden ökonomischen Kräften und ihre Bemühungen ein Daseinsberechtigung zu erhalten, indem sie die Herrschaft nach unten absichert, von deren Willkür sie tatsächlich abhängig sind. Halbwegs gebildet und sensibel gegenüber den Zeichen der Zeit, verstehen sie unterschwellig sehr wohl, aus welcher Richtung der Wind weht und versuchen durch Anpassungsvorleistung und Gefälligkeir, ihren Status und sogar die eigene kümmerliche Existenz abzusichern, welche überaus fragil ist. Perfekte Sklaven in Seide.
Was nutzt die Erkenntnis, wenn man aus “persönlichen, ökonomischen wie psychologischen Interessen” nicht danach handelt. Das ist keinen Deut besser, als wenn man gar nicht erst zu dieser Erkenntnis kommt - im Gegenteil. /// Letztlich geht es doch immer nur darum, dass bestimmte Gruppen auf Kosten anderer Gruppen überdurchschnittlich besser leben können. Dies ist akzeptabel, soweit es durch eigene Anstrengung und Umverteilung aufgrund freier Entscheidung geschieht. Es ist nicht akzeptabel, wenn die erforderliche Umverteilung im Wege von Zwang erfolgt. Und bekanntlich erfolgt gerade die massive Umverteilung der Linksgrünen - insbesondere die zu sich selbst hin - durch staatlichen Zwang, der bewusst fälschlich unter dem Begriff “Solidarität” propagiert wird. Linksgrüne sind Asoziale ersten Ranges.
Christopher Lasch: Revoltierte of The Elites (1995) und The Culture of Narcissism Die sind sehr gute Bücher und erklären Vieles
nicht „zum Feind der kleinen Leute“, sondern zum Feind der normalen Leute deren Oberstübchen noChili in Takt ist.
Jede Massenimmigration ist per definitionem arbeiterfeindlich, denn es sind natürlich als erstes die Arbeiter, die ihren Job und ihre Wohnung gegen die Migranten “im Markt” verteidigen müssen. In entwickelten Sozialstaaten wie Deutschland kommt erschwerend hinzu, dass sie diese Immigranten auch noch mit ihren Steuern finanzieren (müssen). Anders formuliert: Es gibt nichts was den Kapitalinteressen mehr dient, als eine Grenzöffnung für Männer ohne Pass und Identität.
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