Sehr geehrter Herr Cremer, der Antisemitismus ist eine Ideologie. Ein paar “Wahrheiten ” reichen aus, um ein geistiges Monster darzustellen. Nehmen wir den Sozialismus hinzu, dann sind wir bei der Ursache etlicher Katastrophen. Dieser ist als national ebenso wie als international antisemitisch. Ein deutscher Nationalist, der den Einsatz und die Verluste jüdischer Soldaten im WK I gekannt hätte, wäre der auch auf die Vernichtung der Juden aus gewesen? War Hanan ein Nationalist, der die Juden ausrotten wollte, oder war er (eher) ein Satanist? Ein von einem Dämon geführter wie Hitler? Ich bin für Ganzheitliches Denken mit dem Anfang ein paar Tage vor Adam und Eva.
Im Antisemitismus amalgamieren die niederträchtigsten Eigenschaften, die Menschen ausbilden können: Gerücht, Verleumdung, Rufmord und Neid bilden einen Cluster, der gegen Juden vorgebracht wird. “Antisemitismus ist das Gerücht über Juden”, sagte Adorno. Man muss den Begriff des Gerüchts schon sehr weit fassen, damit seine Anekdote zufriedenstellt.
Zu den Schlüssen von Herrn Maani kann man auch kommen, indem man den gesunden Menschenverstand gebraucht oder Karl Raimund Popper liest, ohne den Freud Quatsch von Ich, Es und Überich.
@Bernhard Idler: absolute Zustimmung zum Tenor Ihrer Aussagen! Zudem: Psychoanalyse ist nicht nur unnötig, sondern einfach hirnrissig, verklemmt und schwachsinnig. Ich kann mich an keine Unsinnigkeit erinnern, die so hochgejazzt wird wie Freuds Spekulationen ( ... der Klimawandel vielleicht? Aber für den gibt es wenigstens handfeste Nachweise).
“Kritik soll heute für gewöhnlich pragmatisch, konstruktiv und solidarisch auftreten, wenn ihr nicht der Vorwurf gemacht werden soll, unfair und nörglerisch zu sein.” Kritik kann nie “solidarisch” sein, was für ein Ansinnen. Pragmatisch stimmt. Für konstruktiv - albern - muss man analytisch einsetzen, also letztlich Destruktion. Konstruktive Kritik ist letztlich, was dann in “alternativlos” münden muss. Ein Chemiker müsste sich an sich kaputtlachen. Aus konstruktiver Kritk kann daher nichts Neues entstehen. Frau Merkel versteht das Wesen von Kritik nicht, daher sind wir jetzt in dieser Situation. Klingt nach einem interessanten Buch. Der “aufklärerische Geist”, den Sie als abwesend fürchten, wird mit Argusaugen betrachtet, weil das idologische Kleidchen nur mit Stecknadeln zusammengesteckt ist und schnell abfällt und dann: Kaiser nackt, die bekannte Geschichte. Daher, wenn man besonders grüner Ideologie mit handfesten Argumenten entgegen tritt, wird man gern geschlagen. Es muss weh tun, kein Gegenargument liefern zu können.
Wer an Gott glaubt, glaubt an eine gute Hierarchie in allem, also auch an ein erwähltes Volk. So gesehen ist der Antisemitismus manchmal Unglaube. Würde ich evtl. als Jude sagen.
AS hängt mit dem Kapitalismus zusammen. Schön. Woher aber kam der Judenhaß, der nicht rassistisch war, davor? Wobei, schon mit dem Aufkommen der Inquisition in Spanien sich die ersten rassistischen Merkmale endeten. (“foetor judeorum” - ob ich es ganz richtig schrieb, weiß ich nicht. Matura habe ich ja, keine deutsche, nur ohne Latein). Der Schluß(?) war, worauf dann der Spanier stolz war, nämlich daß er acht Generationen zurück kein einziges jüdisches Bluttropfen in sich trug. - Kapitalismus: ich glaube nicht, daß er der Grund war, sondern daß die Juden besser und leichter damit zurechtkamen als die noch größtenteils bäuerliche Bevölkerung. Warum? Einerseits wegen der Lernkultur die die Juden von Anfang an kultivierten, zweitens weil den Juden nach und nach alle Berufe verboten wurden, mit Ausnahme von Geldgeschäfte, Handeln und Medizin. (Wobei der Klerus im Falle eines Falles mehr Vertrauen zu einem jüdischen Arzt hatte als zu einem christlichen. Wobei es dem Fußvolk verboten war jüdische Ärzte in Anspruch zu nehmen. Übrigens waren muslimische Ärzte auch besser als die christlichen). Also, sie hatten notwendigerweise mehr Erfahrung in Gelddingen, im Handel. Nur durch diese beiden Berufe konnten sie am Leben bleiben. Sie mußten ja oft für ihr Aufenthaltsrecht große Summen bezahlen, oder einen zu unrecht Inhaftierten frei kaufen uw. All das ist nachzulesen in etlichen Büchern, das letzte, das ich las, war von Götz Alt: Warum die Deutschen, warum die Juden? (oder umgekehrt). Vor einigen Jahren erschienen. —Freud ist übrigens alles, nur nicht veraltet. Man muß die PA nur anwenden können. Aus Büchern kann man sie nicht lernen, nur aus Selbsterfahrung. Freud selbst hielt die gesellschaftskritische Seite der PA wichtiger, als die PA als Heilverfahren. lg alma Ruth
Lieber Herr Hoppe, die über hundertjährige Mär vom ‘internationalen Finanzjudentum’ ist seit ebensolanger Zeit die stärkste Wurzel des Antisemitismus. Das eigene Unbehagen in der Kultur wird mental dem Judentum angelastet (und weniger dem Protestantismus). Bis heute hat sich Kapitalismuskritik nicht vom Aberglauben gelöst. Im Gegenteil, es wird wieder schlimmer, denn wir stehen vor einer Amalgamierung linker Wirrköpfigkeit und dem Irrsinn eines antisemitischen politischen Islam. Das gelingt auch dadurch, dass die rassistische linke Identitätsideologie den Islam völlig von seinen Betrachtungen ausnimmt und schont. Linke Ideologie selber ist heute so inhaltsleer und freiheitsfern wie der politische Islam und der Hitlerfaschismus. Des Menschen Recht ist es, als Ameise leben zu müssen. (Man schaue sich nur die vegane Fraktion an). Liberale Weltanschauungen und geistig entwicklungsfähige Religionen sind der Alptraum für alle totalitär gesinnten Dogmatiker.
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