@ Magdalena Schubert “@ Rupert Reiger: Ist Ihr ganzer Kommentar (abgesehen vom letzten Satz) ein Text von Nietzsche?” Ist aus Nietzsche: Zur Genealogie der Moral 1887, im Netz auch als PDF zu finden, gut wenn man im Text was sucht.
@ Rupert Reiger: Ist Ihr ganzer Kommentar (abgesehen vom letzten Satz) ein Text von Nietzsche? Dieser beschreibt ja haargenau die heutigen Zustände! Vielleicht könnte ich zumindest mit Nietzsche bei einigen Skeptikern punkten bzw. diese zum Nachdenken bewegen, da sie sich in der Regel für gebildet und elitär halten. Mein (eigentlich sympathischer) Zahnarzt hat mir zum Beispiel verboten, ihm weiterhin politische Infos zu schicken, aber ich weiß, dass er an Literatur sehr interessiert ist…
@Karsten Dörre, danke! Und schade anyway, dass man sich bei Achgut im redaktionelle Teil immer wieder mal mit abgestandenen und auch von der Seite der damaligen Kriegsgegner längst einkassierten Leerphrasen wie ” Der Weltgeltungsdrang Deutschlands verantwortete hauptsächlich den Ersten Weltkrieg und somit das Ende des deutschen Kaiserreiches.” konfrontiert sehen muss, statt dass dem TV-Habermas der Historiographen hochverdient Contra gegeben wird.
Karl Eduard schreibt: “Und das war auch der Grund, warum Polen 1939 durch England zum Krieg aufgestachelt wurde.” Schlechter Scherz. Wie nicht. Zynismus beabsichtigt keinen Spaß.
“Sowohl BRD als auch DDR bewältigten die Gräueltaten der nationalsozialistischen Herrschaft auf ihre eigene Art. Gleiches galt auch für die nationale Selbstfindung beider [?] deutscher Staaten.” Hallo? Klopf, klopf ...! Was ist mit der “nationalen Selbstfindung” Österreichs, dem Dritten im Bunde, was mit der erzwungenen “Entfindung” Preußens, dem frühmodernen Kernbrennstoff des deutschen Nationalstaates? DDR und BRD waren historischer Ramsch! in ueber 1000 Jahren erfolgreicher deutscher geschichte
@Martin Johannes Marhoff: Wo ein Flüchtling leben “möchte”, ist aufgrund dessen, daß er ja -wie in den meisten Fällen schutzbehauptet wird- an “Leib und Leben gefährdet” sei, unwichtig. Kanada ist ein sehr dünn besiedeltes Land, die bewohnbare Fläche, ohne landwirtschaftliche Nutzflächen, Nationalparks etc. mit der des mehr als unbedeutenden Deutschlandpünktchens auf der Landkarte zu vergleichen, ist schon sehr bizarr, für mich jedenfalls. Die sog. “Willkommenskultur” ist ein typisch deutscher Anfall von Pseudomenschlichkeit gepaart mit Verlogenheit. Die meisten Deutschen wissen ganz genau, daß ihnen, flapsig ausgedrückt, die Kinder ausgehen, sprich keine Rentenzahler und keine Arbeitsknechte mehr nachwachsen. Und in Deutschland ist die materielle Sicherheit und die Bundesliga ganz oben auf der Prioritätenliste. Suchen Sie in anderen, auch europäischen Sprachen nach dem Wort “Willkommenskultur” - ich glaube, Sie werden es als eigenständigen Begriff nicht finden. Wenn doch, würde ich es gerne wissen (nicht zynisch gemeint!).
Obwohl selbst Katholik halte ich es für überzogen, den Protestantismus dermaßen pauschal in die Pfanne zu hauen. Man denke an den altbekannten Zusammenhang zwischen Konfession und Wirtschaftsstruktur oder die Rolle des protestantischen Pfarrhauses als Gelehrtenschmiede. Eins scheint mir jedoch tatsächlich problematisch zu sein: Im legitimen Streben danach, die Kirche von allzu weltlichen Bestrebungen der irdischen Vertreter Gottes zu reinigen und mit dem Aufklärungsgedanken zu verbinden, ist der Begriff “Gott” zu einem unpersönlichen Abstraktum geworden, einer Chiffre für höchste Vernunft. Damit jedoch erhält der Begriff “Gott” eine Beliebigkeit, die jeder im Rahmen seiner Fähigkeiten mit Gestalt füllen kann und nicht einmal mehr “Gott” zu nennen braucht. Mir scheint, dass die im Artikel angeführte Moralisiererei und die Art, wie gesellschaftlicher Diskurs häufig geführt wird, auch damit zu tun haben, dass viele glauben, über Sachthemen zu sprechen, während sie tatsächlich einen religiösen Diskurs führen. Das wird einem gar nicht bewusst, wenn sich der Gottesbegriff hinter dem Namen “Vernunft” versteckt. Während der nüchterne Rationalist bei dieser an die etablierten Spielregeln der Wissenschaft und Logik denkt, geht es dem Gläubigen, dem abgewöhnt wurde, seinen Gott beim Namen zu nennen, darum im Namen der Vernunft Abbitte an die höhere Macht zu leisten, dieser Opfer zu bringen um für die eigene Ursünde zu büßen: Windrad-Kreuze auf den Bergen, Gelübde der Regierungen über CO2-Reduktion, Tagesschau-Predigten des RKI zu Infektionszahlen, Glaubensbekenntnisse am Wahltag und auch sonst, wenn es opportun erscheint… auch die Klima-Heiligen, Corona-Ketzer und Migrations-Märtyrer fehlen natürlich nicht: Unsere Gesellschaft ist vollgestopft mit religiöser Symbolik, die sich mit szientistischem Vokabular und technologischen Requisiten tarnt. Gott lässt sich nicht so leicht töten. Wer es gar nicht erst versucht, dem vergeht vielleicht die besserwisserische Hybris…
Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation war ein territorialer und politischer Witz. Die vielen gleichzeitig bestehenden Königreiche, Herzogtümer, Fürstentümer und sonstige Räuberburgen haben zu keiner Zeit ein nationales, geeintes Gefühl produziert. Die Sprache allein eint nicht. Mit Bismarck und dem Kaiserreich entstand das bisher einzige historisch, geeinte Deutschland, welches man schnell mit dem 1.Weltkrieg zerstörte. Die kurze Weimarer Republik zermalmte zwischen links- und rechtsradikalen Saal- und Straßenschlachten. Es kam der Österreicher, der eine deutsche Staatsbürgerschaft von einem winzigen Freistaat erhielt (Braunschweig, Fläche: 3690 km², Einwohner: 512.989) und viele deutsche Freunde hatte, die ihn für den größten, geborenen Deutschen hielten. Nach der Entartung Deutschlands zwischen 1933 und 1945 fand mit Sicherheit keine Zwangsdemokratisierung statt, sonst wäre das Ergebnis der ersten freien Bundestagswahl im August 1949 ein anderes gewesen. Die Zweiteilung des für alle Zeiten von der Staatengemeinschaft unter Kontrolle stehenden Deutschlands hat sowieso nichts geeint. 1990 ein neuer Versuch, der daran scheitern wird, weil Deutschland keine nationale Identität entwickeln kann bzw. nicht darf und von vielen Deutschen dummerweise nicht gewollt. Was bleibt: Affentänze in Form von Anführer der Klimarettung, Anführer der Energiewende, Anführer der unkontrollierten Aufnahme von Flüchtlingen, die sich nicht integrieren wollen, um europa- und weltweit Aufmerksamkeit zu erregen. So werden wir Deutschen das bleiben, was wir sind: professionelle, gut ausgebildete Affentänzer.
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