Naja, so sind sie halt, die Wendehälse. Immer so, wie es gerade passt. In der freien Wildbahn sind sie mir aber definitiv lieber als in der Politik. Den Gesichtsausdruck von “Mutti” damals habe ich übrigens eher als angewidert empfunden. Heute fängt sie an zu schlottern, wenn sie die Hymne hört. Eine lustige Kehrtwende in Sachen Corona war im Frühjahr im ZDF zu beobachten. Erst hieß es, die Befürworter der Corona-Maßnahmen seien “rechts”. Nur ca. 3 Wochen später war es dann plötzlich rechts, wenn man gegen die Maßnahmen war. Eigentlich war das irgendwie unfreiwillig komisch. Was ich jedoch nicht mehr komisch fand war die Feststellung, dass viele in meinem Umfeld ihre Meinung in erschreckendem Ausmaß der jeweiligen Berichterstattung anpassten und auch scheinbar gar nicht mehr wussten, dass sie vor kurzem noch eine andere Ansicht vertreten hatten. Nicht, dass ich per se was gegen Meinungsänderung hätte. Aber das hatte wirklich was von Gehirnwäsche und da fange ich dann doch an, mich vor meinen Mitmenschen zu fürchten! (Kennt jemand “Die Körperfresser kommen”? Wo man am Ende allein zwischen willenlosen, seelenlosen Zombies ist, die nur noch so aussehen wie die Freunde? Oh, Mann. Das viele Horror-Streifen gucken war langfristig vielleicht doch ungesund! Das sind jetzt die Spätfolgen, sozusagen.)
Also das Wort “patriotisch” zu verwenden, wo gestern im WDR Radio verkündet wurde dass die Anzahl der rechtsextremistischen Gefährder auf 70 angestiegen ist, aber im gleichen Satz stolz behauptet wurde dass die Anzahl der islamistischen Gefährder stetig sinkt und bei ca. 660 liegt, empfinde ich aktuell als gefährlich.
Man kann doch nicht ernsthaft den Patriotismus wollen, also die Liebe zum VATER-Land, ohne im gleichen Satz zu sagen, dass der Vater ein böser weißer alter Mann war. Diese Wiederholung der Sigmar Gabrielschen Logik führt ins Aus. Wieso sehen diejenigen, die den Siggi nacheifern nicht auch das traurige Ende? Und ist es wirklich möglich, dass man jahrelang jemandem geduldig zuhört, der immer vom Kampf gegen Rechte redet, dann aber verwundert ist, wenn er die Grundrechte abschafft? Ich habe es unter einem anderen Artikel schon mal geschrieben: Wer dumm war, WAR es nicht, sondern der IST es und wird es ewig bleiben. Dummheit ist ein Gefängnis, aus dem es keinen Ausweg gibt. Die Hauptaufgabe einer Gesellschaft besteht darin, zu verhindern, dass die Dummheit der Einen zum Gefängnis der Anderen wird. Eine Gesellschaft, die das nicht vermeiden kann, MUSS aufgelöst werden, weil sie inhaltlich nicht existiert. Die Kunst der Führung eines Landes in Demokratie ist die Quadratur des Kreises, weil alle demokratischen Rituale der Mehrheit opfern. Aber die Mehrheit ist nach der 80-20-Regel fest in der Hand der Dummheit. Damit ist das Ende der Demokratie besiegelt, wenn die Dummheit einer Obrigkeit huldigt, die selbst dumm ist. In diesem Satz steckt ganz viel Überheblichkeit. Aber die Umkehrung, die Nicht-Anerkennung dass es Dummheit gibt und dass sie immer zerstörerisch ist, ist selbst die Krone (Corona) der Dummheit. Die Umkehrung der Überheblichkeit ist die offene Gewalt. Merkel hat den fast unlösbaren Widerspruch damit gelöst, dass wir kein Anrecht haben in Demokratie zu leben, und sie hat das laut und unmissverständlich gesagt. Jeder sollte sich selbst fragen, ob er das als alternativlose einzige Möglichkeit anerkennt. Man kann sich nicht um diese Entscheidung drücken.
Nun die Demonstration, in der Claudia Roth mitlief war eigentlich gegen die AfD gerichtet. Nur fuhr neben ihr ein Lautsprecherwagen, der diese Parole plärrte. Interessant ist dabei, daß diesse Demonstration nicht als “antideutsch” bezeichnet wurde. Was ein Gegensatz zu den Corona-Demonstrationen in diesem Jahr. Da wird betont, daß da Reichsbürger etc mit dabei waren.
Patriotismus? Gibt es so etwas noch? Ist das denn noch legal? Haben wir den nicht entsorgt in den Dunstkreis des Rechtsextremismus? Wird denn der Patriot nicht als Ewiggestriger angesehen? Oder bemühen wir den Patriotismus nur, wenn er uns ausnahmsweise nutzt? Dann kommt jede Moralkeule gelegen. Dann dürfen wir zwischendurch sogar wieder deutsche Patrioten sein. Oder europäische? Oder Weltpatrioten? Ganz dünnes Eis, so ein Patriotismus, in diesen Tagen. Aber wenn es darum geht, konservative Impf-Skeptiker zu erreichen, dann sind wir uns nicht zu schade, um selbst den guten, alten Patriotismus aus der Mottenkiste zu holen.
Negativer Patriotismus, also völkische Verpflichtung “Aller” wegen der deutschen Schuld (Nazi, Klima, Rassismus, Sexismus, andere Ismusse) ist doch inzwischen Gang und Gäbe. Deutsche gefallen sich darin, ihre gehassten Mit-Deutschen in Sippenhaft zu nehmen.
Patriotisch? Das ist ja eine Katastrophe. Wie das P bei der unsäglichen Pegida, wie ein Hut in Schwarz-Rot-Gold bei einer rechten Demo, wie Deutschlandfahnen schwenken (wird von der Kanzlerette aus der Hand gerissen), wie der Jagd-Ruf “Hase bleib hier” Es wäre angebracht dass die Antifa und IM Victoria sofort eine Demo dagegen veranstalten, Campino und Gröhnesack Fischgestank ein Konzert mit Mundschutz Wir sind mehr.
Wirklich neu? Seien “wir” patriotisch. Klima, Klima über alles, über alles in der Welt.Wenn es stets zum Schutz und Trutz der Politverbrecher sich erwärmt.
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