Gerd Buurmann / 01.11.2023 / 10:00 / Foto: Superbass / 93 / Seite ausdrucken

Die „migrantischen Wutbürger“ der Lamya Kaddor 

Lamya Kaddor, Islamwissenschaftlerin und Religionslehrerin, heute MdB der Grünen, entblödete sich einst nicht, Islamkritikern wie Ralph Giordano „unerträgliche Stimmungsmache“ zu unterstellen. Heute verharmlost sie aggressive Judenfeinde als „migrantische Wutbürger“, die schon ihre Gründe haben.

Unter der Überschrift „Islamkritik, die niemand braucht“ schrieb Lamya Kaddor Ende 2015 in der ZEIT:

„Diese Stimmungsmache, die heute Personen wie Hamed Abdel-Samad vertreten und früher Leute wie der Journalist Henryk Broder, die Autorin Necla Kelek und der Schriftsteller Ralph Giordano verbreitet haben, machen Millionen Menschen in diesem Land ganz konkret das Leben schwer – manchmal sogar unerträglich.“

Wenn sie bei Hamed Abdel-Samad, Henryk Broder, Necla Kelek und Ralph Giordano derart deutliche Worte findet, bin ich mal gespannt, was sie dazu sagt, dass arabische Demonstranten in den letzten Wochen auf deutschen Straßen den Judenmord vom 7. Oktober ausgelassen gefeiert haben und verlangt haben, man möge noch mehr Juden töten, wenn möglich alle. 

Für Lamya Kaddor sind diese Menschen nur „migrantische Wutbürger“„Das sind Menschen, die auf unterschiedliche Dinge offensichtlich ziemlich wütend sind: gescheiterte Integrationspolitik, gescheiterte Möglichkeiten der Teilhabe. Vielleicht haben sie Rassismus erlebt. Und jetzt hat man endlich ein Ventil gefunden.“

Was Ralph Giordano durchgemacht hatte, war ihr egal

Da haben wir es also: Jemand, der auf deutschen Straßen den Mord an Juden feiert, ist für Lamya Kaddor kein judenfeindlicher Barbar, sondern ein armer Wutbürger, der zu wenig Liebe bekommen hat. Selten habe ich ein erbärmlicheres Jammern gehört. Um solche dummdreisten Entschuldigungen für Judenhass zu lesen, muss man sonst zu „Mein Kampf“ greifen.

Lamya Kaddor erklärte Ralph Giordano zu einem Stimmungsmacher, der Millionen Menschen das Leben unerträglich gemacht haben soll, aber die Judenfeinde auf den deutschen Straßen der letzten Wochen erklärt sie verständnisvoll zu Wutbürgern. Bei diesen Menschen ist es ihr wichtig, darauf hinzuweisen, was sie erlebt haben. Bei Ralph Giordano war es ihr egal.

Ralph Giordano konnte sein ganzes Leben lang in Deutschland nicht gefahrlos in ein Gotteshaus gehen. Stets stand ein Polizeiwagen vor der Synagoge. Sein Leben lang wurde er von judenfeindlichen Gewalttätern bedroht, weil er Jude war. In den letzten Jahren seines Lebens kam noch eine massiv spürbare Bedrohung von islamischen Gewalttätern dazu. Er war 15, als in Deutschland sämtliche Synagogen niedergebrannt wurden. Er war 18, als in Deutschland Juden vergast wurden. Er war 91, als im Jahr 2014 in Berlin auf offener Straße ein Mob brüllte: „Jude, Jude feiges Schwein, komm heraus und kämpf allein!“

Im Dezember 2014 starb Ralph Giordano. Es muss für ihn schlimm gewesen sein, ein solches Deutschland verlassen zu müssen. Wie würde er wohl über das heutige Deutschland denken?

Mildes Verständnis für Judenhasser

Nur ein knappes Jahr nach seinem Tod erklärte Lamya Kaddor Ralph Giordano zu einem Stimmungsmacher, der Millionen Menschen das Leben unerträglich mache. Alles nur, weil er die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion kritisiert hatte. Ralph Giordano hatte niemandem das Leben unerträglich gemacht. Ihm selbst wurde jedoch oft das Leben unerträglich gemacht. Er überlebte den Holocaust, fand in der Bundesrepublik Deutschland neue Hoffnung und musste sich am Ende seines Lebens wieder Morddrohungen anhören. Ralph Giordano erklärte damals:

„Die Scharia, das Gesetz des Islam, ist notorisch grundgesetzwidrig, ein skandalöser Anachronismus, das Fossil einer überholten Menschheitsepoche und ein schweres Hindernis auf dem Weg zur Reformierung und Modernisierung des Islam. Sie wird von mir genauso selbstverständlich in die kritische Methode einbezogen wie der Koran, die Biographie Mohammeds und das Alte und das Neue Testament. Und ich will das sagen, schreiben, denken dürfen – offizielle Fatwa-Drohung hin, inoffizielle her.“

Diese Kritik erklärte Lamya Kaddor damals zur unerträglichen Stimmungsmache. Die Frau, die behauptet, die mögliche Erfahrung von Rassismus könne den heutigen Hass auf Juden erklären, nannte vor knapp zehn Jahren einen Mann, der den Holocaust überlebt hatte, einen unerträglichen Stimmungsmacher. Hätte man Juden jemals so viel Verständnis entgegengebracht wie heute Frau Kaddor den Judenhassern auf deutschen Straßen, jeder Jude dürfte ganz Deutschland für immer hassen und er dürfte zudem nur Verständnis ernten, wenn er jeden Tod eines jeden Deutschen feiern würde, und zwar bis zum Sankt Nimmerleinstag.

 

Gerd Buurmann ist Theatermensch, spielt, schreibt und inszeniert in diversen freien Theatern von Köln bis Berlin. Er ist Schauspieler, Stand-Up Comedian und Kabarettist. Und er ist Gastgeber unseres sonntäglichen Podcasts „Indubio“.

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Michael Müller / 01.11.2023

“Hätte man Juden jemals so viel Verständnis entgegengebracht wie heute Frau Kaddor den Judenhassern auf deutschen Straßen, jeder Jude dürfte ganz Deutschland für immer hassen und er dürfte zudem nur Verständnis ernten, wenn er jeden Tod eines jeden Deutschen feiern würde, und zwar bis zum Sankt Nimmerleinstag.” Es wird so sein, dass wir “irgendwann” mehrheitlich muslimisch sind. In allen muslimischen Ländern müssen Juden und Christen leiden, teilweise werden sie in Pogromen getötet. Jetzt muss man noch berücksichtigen, dass diese Länder mehr oder weniger gute Beziehungen zu Deutschland haben, von dem sie wirtschaftlich in irgendeiner Form profitieren. Man stelle sich jetzt einmal ein Deutschland vor, das von Moslems regiert wird, und wo man keine Rücksicht mehr auf “Christen” nehmen muss, wie es heute noch der Fall ist. Und das Gleiche wäre auch in Amerika, England und im ganzen Rest der westlichen Welt so - überall in der westlichen Welt würden die Moslems regieren, weil sie die Mehrheit geworden wären. Dann würde man überhaupt auf niemanden mehr Rücksicht nehmen müssen. Das, was man dann mit “Christen” machen würde, würde dem, was am 7.10.23 in Israel auf dem Musikfestival jungen Leuten passierte, sehr ähneln. Man kann so etwas als gerechte Strafe für all die Verfehlungen der westlichen Welt ansehen. Allah ist auf alle Fälle mit den Standhaften. Und standhaft sind wir in Deutschland schon lange in keinerlei Hinsicht mehr.  

sybille eden / 01.11.2023

Eine solche gehirngewaschene und dumme Ideologin verdient eigentlich keine Erwähnung unter seriösen und anständigen Menschen. Das müsste unter unserer Würde sein !

Eberhardt Feldhahn / 01.11.2023

So eine ausgelutschte, durchsichtige Argumentation wie die dieser Islamistin funktioniert nur in einem Deutschland, das 24/7/365 die eigene historische Schuld feiert als wäre es ein Hochamt. Rückgratlos, enteiert, zum Abschuss freigegeben. Vergessen wir Deutschland, es hat lange schon aufgehört zu existieren. Die Herrschaft dieser seelenkranken Pfaffentochter gab nur den Rest. Rotgrün fegt nur noch aus.

Winfried Jäger / 01.11.2023

Schlecht geschriebener Artikel, aber die Botschaft ist eindeutig und richtig. Wer sind Lamar Dingsbums oder diese andere ungebildete naseweise Staatssekretärin mit der Rolex am Ärmchen, die zu dumm war in einer Pressekonfernz nur einen intelligenten Satz von sich zu geben. Dafür aber an 2. Stelle steht, wenn es darum gehört Twitter Nutzer zu melden, nur noch übertroffen von diesem unsäglichen Mannweib der FDP. Richtig: SPD Tanten, gefördert und berufen von wem? Frank Walter dem Spalter.

Chris Groll / 01.11.2023

Es ist doch nicht nur Frau Kaddor. Von dieser Sorte gibt es ganz viele hier in Deutschland. Die politmediale Blase hat diese Antisemiten doch hochgespült. Schauen Sie sich unsere Institutionen und Parteiführungen an.  Alle unterwandert von diesen Typen. Und zwar alle Parteien (außer der unaussprechlichen). Die meisten Bürger sind so dumm und naiv, daß sie es nicht einmal bemerken. Sie wollen es auch nicht hören wenn man mal darüber spricht. Sie wollen nur an ihren nächsten Urlaub, die nächste Feier usw. denken.  Daß das alles mit Übernahme des Islam vorbei ist, da machen sich die meisten noch gar keine Gedanken drüber. Und diese Übernahme ist gar nicht mehr so fern. Schauen Sie in unsere Kindergärten, Schulen, sogar Vereine, alle nehmen Rücksicht auf den mörderischen Islam. Niemand will sich den Koran durchlesen, die Charta der Hamas ist ein Buch mit sieben Siegeln. Selbst jetzt erfolgt noch kein Erwachen. Die kommunistische totalitäre UNO verurteilt Israel ohne die Greueltaten der Hamasschlächter überhaupt zu erwähnen. Deutschland mit seinem “Die Sicherheit Israels ist Staatsräson” enthält sich der Stimme. Steinmeier, Gabriel, Heusgen, Chebli (mit ihrem kriminelle Ehemann), der FC Bayern, alle werden gespronsert von Katar.  Was will man da erwarten? Heusgen hat sogar seine Frau bei Guterres unterbringen können. Wohin man schaut, nur Korruption. Übrigens ist Frau Kaddor ebenso wenig Islamwissenschaftlerin wie Frau Göring-Eckardt Theologin ist.  

Regina Becker / 01.11.2023

Man möge sich bitte in Wikipedia die Erklärung des Begriffs HYBRISTOPHILIE anschauen. Ich kann es eigentlich nur damit erklären. Der Wunsch, Retterin zu sein bzw. Aufmerksamkeit zu erlangen und eine damit verbundene latente sexuelle Erregung. Sonst weiß ich wirklich nicht, wie sowas zu begründen wäre.

Sturm Peter / 01.11.2023

Was am meisten stört, ist daß echte Abendländer deutscher Abstammung aus allen wichtigen Diskursen, um deutsche Volksinteressen seit Jahrzehnten herausgefiltert werden. In ein Volk zu integrieren und zu intrigieren ist ein Unterschied, daß politischen Migranten in Deutschland wenig Schuldbewusstsein hervorzurufen scheint.

Meinrad Lacher / 01.11.2023

Ich verstehe nicht, warum solche Leute, die sich in DE soooo unglücklich fühlen, das Land nicht freiwillig verlassen. Es hält sie doch niemand und nichts auf. Und solchen Entgleisungen der Kaddor sollte ein Staat eine solche Person des Landes verweisen und zwar subito!

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