Cora Stephan / 18.01.2023 / 16:00 / Foto: Achgut.com / 47 / Seite ausdrucken

Die Frauenquote ist eine patriarchalische Verschwörung

Warum begeistern sich so viele Männer für die Frauenquote? Denken wir uns doch mal in sie hinein. Männer finden die Frauenquote prima, weil sie aller Welt vorführt, dass sie es eben doch nicht können, die Weiber.

Wem nützt die Frauenquote? Dumme Frage! Na, den Frauen, natürlich. Die es aus eigener Kraft nicht schaffen, wegen der gläsernen Decke und so. Sind ja noch immer benachteiligt nach Jahrtausenden von Jahren Unterdrückung durchs Patriarchat. Außerdem gehört ihnen die Hälfte des Himmels – und wenn man ein Parlament als Himmel betrachtet: rein mit ihnen!

Ja, doch, so ein Abgeordnetenposten ist schon himmlisch und definiert „Diäten“ völlig neu, was manch einer mit viel Substanz sichtlich gut tut. Und er ist gerecht – denn er ist besonders geeignet für Menschen, die zwar nichts gelernt, aber Ansprüche ans Leben haben. Die Grünen haben es vorgemacht und in ihrem Gefolge tun es längst – beinahe – alle anderen.

Bei den Grünen führte die Quote jüngst zu einer interessanten Rochade – so wurde in Thüringen ein gut eingearbeiteter, ein eher seltener, also eigentlich schützenswerter grüner Fachmann als Minister für Justiz, Verbraucherschutz und Migration entlassen und durch eine Person ersetzt, die über das richtige Geschlecht und eine richtig kolorierte Hautfarbe verfügt – und sich als ehemalige Profi-Rugbyspielerin gegen Rassismus und Diskriminierung engagiert. Mit anderen Worten: sie kann auch schon mal hart durchgreifen. Ein Pluspunkt, eindeutig! Und die Grünen können sich in Thüringen der ersten schwarzen Ministerin rühmen.

Von der Pressemeute zu Tode gehetzt

Die Frage, ob sie darüber hinaus für den Job qualifiziert ist, ist doch nun wirklich geradezu korinthenkackerisch. Das paritätisch besetzte Kabinett des Sozialdemokraten Olaf Scholz zeigt ein ums andere Mal, dass es darauf nicht ankommt. Man hat die Posten nach Parteizugehörigkeit und Quote besetzt, wonach auch sonst. Und warum nun die Verteidigungsministerin Christine Lambrecht zurückgetreten ist? Die Medien seien schuld, sagt sie jetzt zum Abschied, ganz das scheue Reh, das, so wie einst Prinzessin Diana, von der Pressemeute zu Tode gehetzt wurde. Nun, auch ein Rücktritt, soll er gelingen, braucht Vorbilder, und daran mangelt es hierzulande ja seit einiger Zeit beträchtlich.

Wozu also ist eine Frauenquote gut, wenn sie doch nur jene nach oben spült, die es niemals allein geschafft hätten, an die Kohle zu gelangen, die ein durchschnittlicher Parlamentarier so nach Hause bringt? Während sich andere Frauen bemühen, mit Fleiß und Können vorwärts zu kommen, und das Etikett „Quotenfrau“ für eine Beleidigung halten? Während wiederum andere einfach nicht einsehen wollen, dass ein Aufsichtsratsposten spannender ist als Haushalt und Familie?

Und warum begeistern sich so viele Männer für die Frauenquote? Die Antwort liegt eigentlich nah, zumal dann, wenn man das Patriarchat nach wie vor für eine höchst lebendige Verschwörerbande hält. Denken wir uns doch mal in sie hinein. Männer finden die Frauenquote prima, weil sie aller Welt vorführt, dass sie es eben doch nicht können, die Weiber. Wie man ja anhand der derzeitigen Ampelregierung sieht. Stimmt irgendwie: Nichts hat der Frauensache so sehr geschadet wie die unbedarfte Christine, die Antifaaktivistin Nancy, die Bellizistin Annalena, die Feministin Klara, nicht zu vergessen die Steffi, die Svenja, die Bettina und die Lisa.

Doch das ist nicht das Entscheidende, was die Frauenquote machtbewussten Männern beschert – und übrigens auch machtbewussten Frauen, sofern sie das Spiel durchschauen. Dank der Notwendigkeit, wichtige Posten mit Frauen zu besetzen, drängt der größte Affe andere konkurrierende Männchen locker aus dem Spiel. Die Weibchen wiederum müssen dankbar sein, dass sie auch bei nachgewiesener Inkompetenz noch drin bleiben dürfen. Das ist eine äußerst bequeme Position für den machtbewussten Leader – und es war im übrigen Angela Merkel, die das Spiel brillant spielen konnte: männliche Konkurrenz mithilfe der Frauenquote wegbeißen und auf die zu vergebenden Pöstchen Damen setzen, die dadurch von ihrer Gunst abhängig waren.

Das wertet allerdings auch das entsprechende Ressort ab. Die drei bisherigen Verteidigungsministerinnen haben insbesondere mit feministischen Ansprüchen den einstigen Männerverein erfolgreich geknackt – doch zugleich die Verteidigungsfähigkeit des Landes gründlich ruiniert. Glaubt heute wirklich noch jemand, dass dadurch die Welt friedlicher geworden wäre?

Auch ein anderes einst männlich geprägtes Ressort hat durch die zart führende weibliche Hand viel von seiner einstigen Bedeutung eingebüßt. Ganz so wie von der Leyen bemüht war, die bei der Truppe vermuteten Rechtsradikalen aufzuspüren, betreibt auch Nancy Faeser vor allen den Kampf gegen Rechts in der Polizei. Die ist dadurch gewiss nicht motivierter, bei künftigen Silvester- und anderen Krawallen Kopf und Kragen zu riskieren. Und ob frau damit wenigstens die Gefahr eines Putsches der bewaffneten Kräfte gebannt hat?

Ich will ja nicht unken, aber wenn das so weiter geht, steht uns ein veritabler Backlash ins Haus – der Ruf nach einem, nach zweien, nach vielen starken Männern. Frauen, lasst uns die Frauenquote besser rechtzeitig begraben!

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Georg Caltern / 18.01.2023

Man muss nicht die Quotenfrauen im Bundeskabarett anführen, um auf die Idee zu kommen, dass, ich zitiere: „sie es eben doch nicht können, die Weiber.“ Es reicht die Teilnahme man Straßenverkehr. Wir alle „wissen“, dass Frauen besser Auto fahren können und fragen uns spätestens nach 800m, warum sie dann nicht einfach mal machen. Oder der Versuch wegen eines Wehwehchens einen Arzt aufsuchen zu wollen. Dieser Arzt ist mit mehr als 50% Wahrscheinlichkeit eine Ärztin und der Versuch bei einer Ärztin einen Termin zu bekommen, scheitert in aller Regel an der Work-Life-Balance der Medizinfrau. Wenn man doch einen Termin bekommt, wird wegen allem möglichen und etlichem unmöglichen (z.B. Wechselwirkungen mit Medikamenten die man nicht nimmt) erstmal das Internet konsultiert. Wenige Stunden später darf man der Pharmazeutisch-technischen Assistentin dabei zusehen, wie sie in ihren Monitor meditiert. Spätestens dann fragt man sich erst mal warum die Apothekerin für die Wartezeit nicht wenigstens Stühle aufstellt und nach der vierundsiebzigsten Rückfrage (Darfs auch was von XYZ sein?) ob die Saudis wirklich so komplett daneben liegen, wenn sie ihre Frauen zuhause einsperren.

Gudrun Meyer / 18.01.2023

Nein, die Innenparanoikerin hat die Gefahr eines Putsches der bewaffneten Kräfte nicht gebannt, sondern mittel- bis langfristig eher provoziert. Und ich bin eigentlich gegen diese Herrscher vom Videla-Pinochet-Typ und ihre Mittäter, aber etwas besser als ein wahrscheinlich erpressbarer Kanzler und ein nicht mehr unterbietbares Kabinett wären sie noch. Nicht zuletzt deshalb, weil ein Typ vom Schlage eines Pinochets sich nicht erpressen lässt, mit was auch immer.

Thomas Szabó / 18.01.2023

“Quote statt Kompetenz!” wäre ein schöner Wahlspruch für die Grünen. Jede Quote ist eine Inkompetentenquote. Quotenregelungen haben etwas kommunistisches an sich, die Nivellierung nach unten, die leistungsfeindliche Ergebnisgleichheit, die Gleichsetzung von Leistung, Arbeit, Fleiß, Lernerfolg, Kompetenz, Erfolg, Wohlstand mit Ausbeutung. Die propagierte Gleichheit aller besagt, dass die Dummen genauso klug sind wie die Klugen. Als übernächstes kommt wohl die Quote in den Wissenschaften. Gleich nach der Migrantenquote im Kampf gegen die autochthone Bevölkerung. “Wir Grünen setzen uns für die Gleichheit aller Menschen ein. Viele Menschen sind zu dumm, um Erfolg zu haben. Deshalb bekämpfen wir entschieden Kompetenz, Intelligenz, Bildung, Erfolg, Wohlstand. Wir Grünen setzen uns für die intellektuell Unterprivilegierten der Welt ein!”

Gerhard Schäfer / 18.01.2023

Sehr verehrte Frau Stephan: Von dieser Seite habe ich (als alter weißer Mann) das Thema noch gar nicht betrachtet! Daß Sie machtbewusste Frauen wie Merkel und von der Leyen ebenfalls zum Patriarchat zählen, sei Ihnen verziehen. Da Sie dieses Spiel nun durchschaut haben - zu welcher Seite fühlen Sie sich denn so hingezogen? (;-)

Luzius Ferase / 18.01.2023

Klar, egal worum es bei den privilegierten und schmarotzenden Weibchen geht, sie werde immer überbelastet, benachteiligt, gemobt, unterbezahlt sein und sind immer OPFER! Ich würde diesen Weibchen vorschlagen, es mal mit richtiger Arbeit versuchen und erst anschließend an der Diskussion teilnehmen. Also, auf in den Gleisbau, auf die Kläranlage, in die Kanalreinigung, ins Stahlwerk usw. - aber nicht in die dazugehörige Verwaltung oder als Beauftragte für irgendwelches Gedöns mit Herrschaftsanspruch und vorgezogener Beförderung Sie haben mit Ihrem Text recht, sehr geehrte Frau Stephan!

giesemann gerhard / 18.01.2023

Genau: Zu zeigen, die Weiber bringen es nicht. Wenn sie mal “delivrieren”, dann werfen sie. Infam, die Kerle, ich schwör’s, by my white shiny ass.

Thomas Szabó / 18.01.2023

Verantwortungsvolle Posten werden nach Parteizugehörigkeit & Quote besetzt. Ich halte beides für falsch.

Dr. Elke Schmidt / 18.01.2023

Das Rechenbeispiel ist simpel. Man bringt unfähige Quotenfrauen in hohe Positionen um die eigene bessere Qualifikation um so strahlender werden zu lassen für die ganz großen Aufgaben wie Wiederwahl und Beliebtheit. Merkel hat das auch gemacht, indem sie unfähige Männer in ihr Umfeld geholt hat, deren einzige Qualifikation sich in Nibelungentreue erschöpfte. Ein Helmut Schmidt hatte das nicht nötig, der stand für sich und seinen Intellekt, Adenauer ebenfalls.

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