Um meiner sehr kritischen Stellungnahmen bezüglich der Ukraine ins rechte Licht zu rücken, will ich den geneigten Leser wissen lassen, daß ich diesem Land aus familiären Gründen sehr verbunden bin und es mich schmerzt, was da nicht erst seit gestern abgeht. Die oft zutiefst frommen Ukrainer haben sich häufig eine christliche Denkweise erhalten, wie man sie hier nicht mehr findet, ihr Familiensinn ist legendär und das Wohl ihrer Kinder geht ihnen über alles. So bitte ich zur Kenntnis zu nehmen, worüber Alexander Wallasch auf seinem Blog berichtet: “...Die unmissverständliche Absage der ukrainischen Regierung, deren Bildungsminister Deutschland über seine Konsulin Dr. Iryna Tybinka darüber in Kenntnis setzt, dass man zwar für die Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge sehr dankbar ist, aber doch bitte an den Segnungen des deutschen Bildungsapparates für ukrainische Kinder lieber nicht teilhaben möchte. Deutsche Willkommensklassen, wie sie syrischen Kindern ab 2015 zu Teil wurden, wünscht Tybinka ausdrücklich nicht für ukrainische Kinder. Die Diplomatin begründete den Wunsch der Ukraine damit, dass es sich ja nur um einen vorübergehenden Aufenthalt handeln würde. Das muss man sich vorstellen: Das umkämpfte Land, aus dem die Kriegsflüchtlinge kommen, muss sich dahingehend durchsetzen, dass in Deutschland angekommene Ukrainern bitte die Segnungen deutscher Willkommenskultur erspart bleiben. Dr. Iryna Tybinka möchte, dass für eine Kontinuität des ukrainischen Unterrichts gesorgt werde, damit die Geflüchteten ihr Schuljahr abschließen und ihre Abschlüsse machen könnten. Der Unterricht in der Ukraine sei „intensiver, vollzieht sich in kürzerer Zeit als in Deutschland und hat ebenso höhere Anforderungen“, betonte Tybinka. Also mit anderen Worten: Die Ukraine fürchtet, dass ihre Jugend in Deutschland massive Bildungsdefizite erfahren könnte. Aber nicht wegen Flucht und Krieg, sondern auf Grund des desolaten Zustands des deutschen Bildungssystems…” Dem ist nichts hinzuzufügen.
@Wolf Hagen. Die peinlichen Relativierungen von Putin-Sympathisanten sind einfach unerträglich. Auch zu diesem Artikel würde nur noch der Hinweis fehlen, dass die USA ja Aghanistan völkerrechtswidrig wegen Al Quaida und Bin Laden angegriffen haben, dies Dasselbe wäre. Afghanistan wird ohnehin gerne als Verbrechen der USA aufgezählt, selbstverständlich ohne zu erwähnen, wie die russische SU dort selbst vorher jahrelang als weggebombt hat, was sich bewegt hat, welche Verbrechen gegen die Menschlichkeit dort herrschten und wie dort international agierenden terroristischen Kombattanten unterschlupf gewehrt wurde. Al Quaida hat weltweit Terroranschläge und Angriffe auf die USA, aber auch in Europa, in Frankreich, Spanien und Deutschland verübt. Davon waren tausende Zivilisten betroffen. Extremistische Kombattanten in der Ukraine sprengen aber weder die Metro in Moskau noch die Botschaften Russlands im Ausland in die Luft, greifen Russland gar nicht an, sondern kämpfen auf ukrainischem Boden gegen Angreifer aus dem Ausland, die auf Seiten der Separatisten seit 2014 kämpfen. Russland schickt Terrorzellen a la Al Quaida in die Ukraine. Das ist, was hier geschieht. Nicht umgekehrt.
@Andreas Spata: Danke für den Hinweis auf den Artikel von A.Rubinstein/M.Blumenthal “How Zelensky Made Peace With Neo-Nazis” (bei Consortium News oder The Grayzone), sehr informativ
Jetzt fehlt nur die wahre Geschichte der Krim. Von Chruschtschow der Krim zugeordenet, Januar 1991 noch zu Sowjetzeiten nach Referendum von der Ukraine wieder abgespalten und nun eigenständige aber russophile Sowjetrepublik. Doch die nach Dezember eigenständige Ukraine nutzte die Schwäche Jelzins und kassierte die Ukraine widerrechtlich ein. Wer war also der Aggressor?
Nachdem man diesen Bericht zur Kenntnis genommen hat, sollte man sich den Artikel “Das Regiment Asow und der Mythos einer faschistischen Ukraine” von Dominik Kalus in DIE WELT von heute durchlesen.
Arte hatte darüber 2014 berichtet. Allerdings weiß ich nicht, ob der Film, zur jetzigen Zeit noch abrufbar ist. Ich befürchte, aufgrund dieser Tatsachen und der augenblicklichen Flüchtlingswelle, starke ideologische Auseinandersetzungen ( höflich ausgedrückt) zwischen zwei neuen Gruppen innerhalb Deutschlands. -
Genauso gut könnte man behaupten, dass Deutschland, aufgrund des “AfD-Flügels”, ein faschistischer Nazi-Staat sei. Natürlich gibt es in der Ukraine ein paar Ultra-Nationalisten, wie in jedem anderen Land auf dieser Erde auch. Nur ist in einem echten Krieg kein Platz für alberne Haarspaltereien, wie sie der Autor hier betreibt, um zwischen den Zeilen doch noch Putin und Russland irgendwie ein bisschen zu rechtfertigen. Ich habe täglich mit den Opfern und Flüchtlingen dieses Krieges zu tun und es kotzt mich, um ehrlich zu sein, einfach nur noch an, das Rechtfertigungs-Geschwafel irgendwelcher Kremlins zu lesen. In einem Krieg muss man sich für eine Seite entscheiden. Isso. Man kann schließlich auch nicht nur ein bisschen schwanger sein.
Hervorragender Artikel. Um die ukrainischen Nationalisten einschätzen zu können, sei auch das Buch “Die weiße Garde” von Bulgakov empfohlen. Ich frage mich nur, wo diese Leute nach dem Krieg wohl landen werden.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.