Der Zorn des Islams

Von Deborah Ryszka.

„Der Islam gehört zu Deutschland.“ Dieser Satz sprüht nur so vor Zynismus. Gegenüber dem Islam. Gegenüber Deutschland. Und gegenüber den liberal-kritisch eingestellten Muslimen. Warum? Weil er ein grundlegendes Unverständnis bezüglich des Islams entblättert und somit seine Aussage vernichtet, der Islam gehöre zu Deutschland.

Um diese These besser nachzuvollziehen, lohnt es sich, Sloterdijks „Gottes Eifer – Vom Kampf der drei Monotheismen“ aus dem Bücherregal herauszuholen. Weder zu abschweifend noch zu kurzlebig geht Sloterdijk im perfekten Takt auf den Kampf der drei Monotheismen ein. Hierbei beschäftigt er sich mit den grundlegenden Charakteristika der drei monotheistischen Religionen, ganz wichtig: Ohne die Figur des Ungläubigen seien diese nicht zu denken – und geht auf die inter- und intramonotheistischen Konfliktlinien ein. Eben diese dienen als Vehikel für ein religiöses Eifertum.

Trotzdem gebe es Unterschiede beim Eifer der Monotheismen. Während sich das Judentum als Protestreligion begreife, überaus defensiv und separatistisch unterwegs sei, ergriffen sowohl das Christentum als auch den Islam der Missionarseifer. Doch dieser Eifer weiche ab. Während das Christentum den universalistischen Anspruch verfolge, alle zu „Kinder Gottes“ zu missionieren, verschärfe der Islam diese Position zu einer militärisch-politischen Expansion. Ein Blick in die Geschichte der Religionen genüge.

Herr-Diener-Verhältnis zwischen Gott und Gläubigen

Während das Judentum heutzutage weiterhin in dieser defensiven Rolle bleibe, befinde sich das Christentum in einer „post-imperialen Periode“: „(…) diese Religion verbindet heute ein relatives Maximum an Verbreitung mit einem relativen Minimum an Intensität“. Ganz anders der Islam. Dieser erhöhe nicht nur einen sakralen Militarismus normativ. Er schaffe es, dieses Eifertum vollkommen in die Alltäglichkeit der Muslime zu integrieren.

Das fünfmal am Tag zu verrichtende Pflichtgebet mit seinen 17 Verbeugungen und zwei Niederwerfungen zeuge hiervon. „Seither liegt über der hochgradig thymotisch geprägten Kultur der islamischen Länder der Schleier des Zorns, der von den widersprüchlichen Affekten des Verlangens nach Glanz und Vorrang sowie der chronisch erlebten Zurücksetzung gesponnen wird.“

Insbesondere das zugrundeliegende Herr-Diener-Verhältnis zwischen Gott und Gläubigen ebne den Weg eines eifernden Monotheismus. Weil diese Macht-Asymmetrie aber konstitutiv für die drei Monotheismen sei, könne diese Beziehung nicht aufgehoben, sondern nur entschärft werden. „Das begründet im übrigen die Hoffnung, der Islam werde mit seinen heute so heftig wuchernden politischen Metastasen eines Tages so fertig werden, wie das bisherige Christentum (…).“

„Politische Metastasen“ herausoperieren

Jedoch nehme die Zahl extremistischer Gotteseiferer zu. Christliche, jüdische, muslimische. Diese seien voller Zorn und bedienen sich der Religion als Vorwand. „Was eine neue religiöse Frage zu sein scheint, ist in Wahrheit die Wiederholung der sozialen Frage auf dem Niveau einer globalen Biopolitik.“

Wenig überraschend beschreibt Sloterdijk diese Gedankengänge höchst unideologisch. Noch weniger überraschend ist, dass er diesen Sachverhalt bereits 2007 diagnostizierte – also vor dreizehn Jahren. Und noch weniger überraschend ist, was seit 2007 in „Gottes Eifer“ geschah: Paris, Dresden, Nizza und Wien. Nach Sloterdijks sachlichen und fachlichen Ausführungen kann man nur zum Schluss kommen: Islam und Islamismus hängen irgendwie zusammen.

Offensichtlich hat es der Islam nicht geschafft, seine „politischen Metastasen“ (Sloterdijk) herauszuoperieren. Die Gefahr des „zeitgenössischen Extremismus“ geht weder von jüdischen noch von christlichen, sondern vor allem von muslimischen Extremisten aus. Solange der Islam dieses Problem nicht sehen möchte und es als notwendig erachtet, gegen diesen Extremismus in den eigenen Reihen anzukämpfen, solange muss jeder aufgeklärte Mensch den harten, aber wirklichkeitsgetreuen Satz aussprechen: „Der Islam gehört nicht zu Deutschland.“

Peter Sloterdijk (2007): „Gottes Eifer. Vom Kampf der drei Monotheismen“. Frankfurt am Main/Leipzig: Verlag der Weltreligionen. Hier bestellbar.

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K Bucher / 21.11.2020

Frank Holdergrün / 21.11.2020 „Als schwere narzisstische Kränkung wird nicht nur die militärische Unterlegenheit gegenüber dem Westen empfunden+++Pardon aber das empfinde ich schon lange nicht mehr so .Gerade der Westen aber vorrangig Kommunistische Staaten haben die 57 Islam Staaten seit Jahrzehnten mit Waffen aller art geradezu überschwemmt , weil Geld eben nicht stinkt auch wenn es Islamisches Öl- Blut Geld ist .ich denke da insbesondere an ISLAM Pakistan die wo inzwischen die Erste Islamische Atom Macht sind dicht gefolgt vom Iran , auch da bin ich mir INZWISCHEN sicher das die diesen Atom Waffen Status dank Westlicher und Russischer Hilfe erreicht haben . Und zu guter letzt nur als ein kleines Beispiel von VIELEN das IS 400 Raketen Geschäft mit immerhin 2500 Millionen Dollar Umfang zwischen den Türken und Russen .Es war schon in der Geschichte so auch damals hat Frankreich die ISLAM Türken noch vor Napoleon ....1683 bei der Zweiten Türkenbelagerung gegen Die K& K Monarchie unterstützt .Zwar nicht viel beziehungsweise kaum mit Truppen dafür aber sehr wohl mit Waffentechnik insbesondere Artillerie . Das Heute noch bestehende Heergeschichtliche Museum in Wien ist Guter Zeuge für genau das was ich geschrieben habe

Bernd Schreller / 21.11.2020

“Solange der Islam das Problem nicht sehen möchte,...” Der sieht das schon, aber eben nicht als Problen, sondern als Auftrag zur Erringung der Weltherrschaft. Nichts anderes ist diese von Linken, Grünen und Globalisten gewünschte Blaupause des Faschismus.

Thomas Taterka / 21.11.2020

Spaziergang mit einer Freundin durch ein 90% Stadtviertel in Berlin. Wir setzen uns auf eine Bank (Zigarettenpause für mich ). Einen Moment Schweigen . Sie : ” Klar gehört ” der Islam ” zu Deutschland. Ist ja nur EINER. ” - Nach einer Pause : ” Das ist ein Thema , “dessen Name in der freien Zeit nicht genannt werden darf “. Das würde nicht konvenieren .” - Ich stimme zu. Sie soll es gut haben mit mir. Ich werde sie mit Ohnmacht nicht belasten : sie sieht alles , was nicht stimmt, ohne Diskussion. Darauf kann man sich verlassen, immer. Sloterdijk liest sie nicht. Sie mag Anton Tschechow. Über einen Samovar würde sie sich freuen. Und einen rothaarigen Kater dazu.

sybille eden / 21.11.2020

Sloterdijk ist ein kluger Mann aber seine Schreibe ist für normal gebildete nicht zu lesen. Da halte ich mich lieber an Douglas Murray und Thilo Sarazzin , die können in verständlichen Worten und Sätzen schreiben.

Frank Holdergrün / 21.11.2020

„Als schwere narzisstische Kränkung wird nicht nur die militärische Unterlegenheit gegenüber dem Westen empfunden. Viel schlimmer wirkt sich die intellektuelle und materielle Abhängigkeit aus. In den letzten vierhundert Jahren haben die Araber keine nennenswerte Erfindung hervorgebracht. Rudolph Chimelli zitiert einen irakischen Autor mit dem Satz: ,Hätte ein Araber im 18. Jahrhundert die Dampfmaschine erfunden, sie wäre nie gebaut worden.‘ Kein Historiker wird ihm widersprechen. Alles, worauf das tägliche Leben im Maghreb und im Nahen Osten angewiesen ist, jeder Kühlschrank, jedes Telefon, jede Steckdose, jeder Schraubenzieher, von Erzeugnissen der Hochtechnologie ganz zu schweigen, stellt daher für jeden Araber, der einen Gedanken fassen kann, eine stumme Demütigung dar. Selbst die parasitären Ölstaaten, die von ihrer Grundrente zehren, müssen ihre Technik aus dem Ausland beziehen; ohne westliche Geologen, Bohr- und Verfahrenstechniker, Tankerflotten und Raffinerien wären sie nicht einmal in der Lage, ihre eigenen Ressourcen auszubeuten. Insofern ist selbst ihr Reichtum ein Fluch, der sie ständig an ihre Abhängigkeit erinnert. Ohne die Einnahmen aus dem Rohöl fällt die ökonomische Leistung der gesamten arabischen Welt heute weniger ins Gewicht als die eines einzigen finnischen Telefonkonzerns.“ (Radikale Verlierer” v. Magnus Enzensberger, Spiegel 45/2005, S. 182 ff.) >>>>>>>>>>>>Woher kommt diese intellektuelle Minderleistung? Der Islam hat bis vor kurzem den Buchdruck verboten, weil alles Wissen angeblich in einem Buch stünde. Islam heißt Unterwerfung, ein fatales, patriarchales Konstrukt der Frauen- und Ungläubigenunterdrückung, teffend umschreibt es Abdel-Samad mit seinem Buch: “Der islamische Faschismus.”

Frank Holdergrün / 21.11.2020

Um das alles zu begreifen, brauche ich keinen Sloterdijk, er schreibt ja noch unverständlicher als es der Koran tut. Wenige Suren, Hadith und eine aufmerksames Studium der Geschichte genügen, auch eine statistische Analyse über den Christenschwund in muslimischen Ländern. Merkwürdig ist nur, dass man meint, immer noch solche Geistesgrößen zu brauchen, um den Islam kritisieren zu dürfen. Die Mauer des Schweigens der Mainstream-Medien ist noch nicht durchbrochen, aber sie wird, sie muss fallen.

K Bucher / 21.11.2020

Sehr Guter Bericht DANKE!! ,,,,Und Unter diesem Blickwinkel ist noch weniger überraschend für mich das schon viel Früher auch von einem sehr Bedeutendem Philosophen folgendes Berichtet wurde und zwar in einem Brief eines gewissen Voltaire alias François-Marie Arouet an seinen Brief Freund Friedrich den Großen ..Quelle: Voltaire: Correspondance II. 1739–1748. Texte établi et annoté par Theodore Bestermann, (Bibliothéque de la Pléiade), p 414–418.++++„Ich gebe zu, dass wir ihn hoch achten müssten, wenn er Gesetze des Friedens hinterlassen hätte. Doch dass ein Kamel Händler in seinem Nest Aufruhr entfacht, dass er seinen Mitbürgern Glauben machen will, dass er sich mit dem Erzengel Gabriel unterhielte; dass er sich damit brüstet, in den Himmel entrückt worden zu sein und dort einen Teil jenes unverdaulichen Buches empfangen zu haben, das bei jeder Seite den gesunden Menschenverstand erbeben lässt, dass er, um diesem Werke Respekt zu verschaffen, sein Vaterland mit Feuer und Eisen überzieht, dass er Väter erwürgt, Töchter fort schleift, dass er den Geschlagenen die freie Wahl zwischen Tod und seinem Glauben lässt: Das ist mit Sicherheit etwas, das kein Mensch entschuldigen kann, es sei denn, er ist als Türke [Synonym für Moslem] auf die Welt gekommen, es sei denn, der Aberglaube hat ihm jedes natürliche Licht erstickt.“++++Die Ganze Sache hat nur einen Haken weder Damals und auch Heute nicht hat man auf solche gehört weil sonst wäre kaum der Damalige Nazi Islam Pakt zustande gekommen wo Nachweislich über 600.000 Muslime für die Nazis in den Krieg gezogen sind und auch Nachweislich besonders Fleißig beim Juden abschlachten beteiligt waren . Und der Rest der Deutsch Österreichischen ISLAM Affinität kann man auch an Zitaten wie : der ISLAM gehöre zu Deutschland erkennen . Ja und auch WIEDER zu Österreich -Quelle : KURIER 23.01.2015 — Kurz: “Der Islam gehört zu Österreich”.und KURIER 28.03.2015 — Sebastian Kurz: “Der Islam gehört zu Europa”.

Harald Unger / 21.11.2020

Es stimmt: „Der Islam gehört nicht zu Deutschland.“ Sondern das Gebiet des bisherigen Deutschland gehört, mit allem darin, zum Islam. Die vor dem gesamten Westen Europas liegenden, dunklen Jahrzehnte der Befreiungskriege von der Islamischen Barbarei, werden keinen Stein auf dem anderen lassen. - - - Da es den Achse Autoren, als Einäugige unter den Blinden ihrer Zunft, unstatthafte Verschwörungstheorie ist, die unterliegende Mechanik und ihre Drahtzieher zu benennen, vollzieht sich der Vernichtungskrieg gegen die westeuropäischen Völker, ihre Länder, Volkswirtschaften und Kulturen, außerhalb ihrer Möglichkeiten von Wahrnehmung und Sprache. - - - Was das Klügeln und Relativieren zum Thema Islam letztlich einbringt, demonstriert das Buch von Sloterdijk: Nichts. Um dieses ‘Nichts’ dreht sich inzwischen der gesamte Elfenbeinturm, dergestalt, nicht wahrhaben zu wollen, nichts - aber auch rein gar nichts beigetragen zu haben, das Verhängnis des vierten Totalzusammenbruchs innerhalb von nur 100 Jahren, abgewendet zu haben.

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