Früher waren die Journalisten auf meiner Seite, heute aufseiten der Regierung. Hatte seit 84 Spiegel und Stern im Abo. Damals gefühlt noch seitenlange Berichte ohne Fotos oder Gedöns, heute sind das gefühlt Zeitgeist- und Freizeitpostillen. Wahrscheinlich gucken sich die Redakeure in der Früh die Klickzahlen auf Twitter an und entscheiden danach, was loszusein hat. Ich bin enttäuscht. Alles schon seit Jahren abbestellt. Das sie noch so tun, als ob sie objetiv sind, ist wahrscheinlich reine Gewohnheit. Früher haben Stern und Spiegel was berichtet, dann war´s bei Monitor und kurze Zeit später, wenn der aufgedeckte Skandal groß genug war, sogar im Bundestag mit Chance auf Gesetzesänderung. Heute dagegen wird gemeckert, wenn man falsch gendert. Oh, Herrin, wirf Hirnin vom Himmel*in. Ich glaube mittlerweile, daß das Ausland uns amüsiert betrachtet, so, wie man ein zurückgebliebenes Kind eben auch wohlwollend betrachtet. Von wegen vierte Gewalt. Wenn es wenigstens komisch wäre.
Die Auflagenschwindsucht des „Stern“ wird bald beendet sein. Die fortlaufenden „Corona-Tagebücher“ von Drosten, Lauterbach und Wieler werden „das Blatt wenden“.
Das Interessante ist ja, und Ihr Titel beschreibt es gut, aus (medien-) unternehmerischer Sicht lagen die Gründe des Misserfolges klar auf der Hand. Es hätte genügend Themen gegeben, und auch die Autoren dafür, eine überlebensfähige Auflage abzusetzen. Man wollte es aber nicht. Und das ist bedenkenswert.
Darf ich Sie leicht korrigieren? “Zu den Schreibern zählten herausragende Denker und exzellente Rechercheure, kluge Köpfe wie” Wolfgang Röhl, “...usw”
Habe beim Arzt im Wartezimmer im STERN immer nach den Witzen gesucht, die waren meistens ganz lustig. Man kann beim Warten auf Diagnosen oder Behandlung schliesslich etwas Aufmunterung vertragen. Für den Rest des Blattes wurde aber anscheinend Schleim statt Druckerschwärze verwendet, da musste man beim Anfassen schon vorsichtig sein. Manche Zeitschriften in Deutschland kommen ja damit durch, dass sie konsequent auf Blut und Titten setzen, beim STERN versuchte man es mit Lachen und Ekel. Da aus Hygienegründen keine Zeitschriften mehr in Wartezimmern ausgelegt werden, erwies sich dieses Konzept in Zeiten der Seuche als nicht tragfähig genug. Den Rest der Auflage könnte die böse dicke Frau ja aus Steuermitteln regelmäßig aufkaufen und als Geschenk an ausländische Staatsgäste verteilen. Damit die wissen, wie genial, schön und überirdisch sie doch ist.
»Wer immer nur schwanzwedelnd um die Beine der Mächtigen streicht«, nimmt vor allem Töne und Gerüche auf, die nicht aus den Mündern der Mächtigen und ihrer Sprecher entweichen. Ähnlich wie zu Kaisers Zeiten stinken die Schwanzwedler stellvertretend für die eigentlichen Stinker und verbreiten das Aroma im ganzen Reich. Irgendwann haben dann 1,8 Mio. Leser die Nase einfach voll davon.
“kleine Spritzer” ist gut. Ich erinnere mich gut an die TV Diskussionen mit Gerhard Löwenthal um Nannens Vergangenheit . Man konnte spüren, wie er sich wand wie ein Aal, als verfolgte Unschuld. Grandseigneur, jaja. Ich fand es erbärmlich. Als junger Mensch hat man noch ein unverfälschtes Gespür für Authentizität. Das dieser Mensch da log, dass sich die Balken bogen, tropfte geradezu aus der Mattscheibe. Auch so ein charakterloser Wendehals. Kaum war die braune Pest verschwunden, schwupps mimte man den Steigbügelhalter für die andere Seite. Käseblatt ist schon richtig. Gut, dass es bald verschwunden sein wird.
Naja, was wollt Ihr denn, Journaille oder doch nur Journaille ( ihr kauft oder wählt doch den Mist) ? Propaganda, Propaganda!
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