@Friedrich Richter: Genau so war bzw. ist es. Wenn wir vom Dorf in die nahe Kreisstadt in die Fahrschule gekommen sind, hat der Fahrlehrer immer gelacht: “Schon wieder einer aus dem Wald ! Was wollt ihr hier ? Ihr könnt doch alle Auto fahren !” Ich habe damals ungefähr 10 Fahrstunden für den Führerschein Klasse 1 und 3 gebraucht, davon waren die meisten Pflichtstunden. Die ersten Motorradstunden hat mir mein Fahrlehrer einen Helm in die Hand gedrückt und gesagt: “Du kannst ja fahren. Fahr hier die Straße auf und ab, ich komm dann wieder” und ist ins Auto gestiegen und ab mit dem nächsten Fahrschüler. Einer aus meinem Jahrgang ist regelmäßig mit einer Honda CB750 Four (was für ein Motorrad !!) zur Fahrstunde gefahren, hat dort die Zeit abgesessen und Fragebögen ausgefüllt und ist anschließend seelenruhig wieder nach Hause ins Dorf gefahren, ohne Helm selbstverständlich. 70er Jahre ! Was für wilde Zeiten. Diese Freiheit kommt nie wieder, zumindest nicht in meinem Leben.
Ich halte die Intention der Maßnahme bzgl des Automatikfahrens (mehr E-Autos für die Führerscheinausbildung) für naiv. Welche Fahrschule schafft ein Fahrzeug an, dass nach 300km an die Steckdose muss (im Alltag wahrscheinlich noch deutlich schneller, dank Stadtverkehr und ständig wechselnden ungeübten Fahrern)? Ergo der nächste Griff ins Klo unserer möchtegern-weltverbessernden Polit-Darsteller. Es ist und bleibt ein Fakt, dass die “Elektromobilität” in den meisten Fällen unpraktisch bis unpraktikabel ist. Aber weder die Polit-Ökos in ihren Wolkenkuckucksheimen noch die sie wählenden metrosexuellen Bessermenschen, die das Auto vornehmlich für die 15 km zur Arbeit und die 2,5 km zur Schule von Malte-Torben brauchen, können dies nachvollziehen. Frei nach Pippi Langstrumpf - ich mach mir die Welt,...
Ich habe nie verstanden, warum die Deutschen so an einer archaischen Technik wie dem Schaltgetriebe hängen. Angeblich, weil es so sportlich ist. Ich kriege jedesmal beim Anfahren an der Ampel die Krise, wenn ich höllisch aufpassen muss um dem Möchtegern-Schumi (gleich welchen Alters und Geschlechts) vor mir nicht ins Heck zu fahren, während er sich ruckelnd und zuckelnd bemüht von der Stelle zu kommen. Aber an einem Knüppel herumzurütteln ist ja so cool! Als ich mir 2007 im Zuge meiner Mitlifecrisis nicht sicher war, ob ich mir einen Audi TT oder einen Crossfire zulegen sollte, rief ich zuerst bei Audi zwecks einer Probefahrt mit einem Automatic TT an. Man fragte mich allen Ernstes, ob ich behindert sei und ein TT mit Automatikgetriebe frühestens nächste Woche zur Verfügung stünde. Bei Daimler stand ein Crossfire auf dem Hof, ich konnte ihn am gleichen Tag probefahren und kaufen. Amis halt, uns immer ein Stück vorraus.
Viele meiner Geschlechtsgenossinnen scheuen die Schaltwagen und das rückwärtige Einparken. Und wenn man ihnen mal mitteilt, dass an ihrem Wagen der TÜV abgelaufen ist, verweisen sie auf ihre Männer und das sie damit nichts zu tun haben. Na ja, ich habe 1971 meinen Führerschein gemacht, auf einem Schaltwagen und auch das rückwärtige Einparken und Rückwärts um die Ecke fahren, hat auch gleich im ersten Anlauf bei der praktischen Prüfung geklappt. Auf was ich stolz bin, ich habe alle meine Fahrstunden, die gesamte Ausbildung dazu und auch alle meine Fahrzeuge selbst bezahlt, bzw. mir aus eigener Kraft und eigenem Verdienst ermöglicht. Heutzutage ist es ja üblich, dass die gerade volljährig gewordenen, gepäppelten Jugendlichen solche Dinge von Papa und Mama zum Geburtstag geschenkt bekommen. Aber wenn man, wenn überhaupt, erst mit 30 Jahren oder später ins Berufsleben einsteigt, kann ein Eigenleben, eigener Verdienst oder auch eine gewisse Selbständigkeit, auch geistiger Natur nicht so schnell gegeben sein, oder auch nie nachträglich entstehen. Meine Meinung ist dazu: Wer richtig Auto fahren will, muss auch ein Schaltwagen beherrschen können. Wer das nicht kann, sollte auf elektrischen Tretroller umsteigen, denn da ist keine Schaltung, kein Rückwärtsgang und kein Lenkrad vorhanden, aber eine Spaßbremse, wenn sie denn mal funktioniert.
Wundert Sie das, Herr Maxeiner? Einer meiner Schulkameraden aus den 1990ern, der später bei der Konrad-Adenauer-Stiftung für höhere Töchter und Söhne gelandet ist, wollte damals gerne die Leichtmetallfelgen verbieten, weil diese ja vorzugsweise von Rasern und Bonzen auf ihre Autos aufgezogen würden. So hat er die Welt wahrgenommen und sich in seinem beengten Oberstübchen zurechtgelegt. Mich wundert die heutige Politik nicht, wenn ich derartige Episoden mir wieder vor’s geistige Auge hole.
Merkel kann ja nicht mit Hunden. Denn Kinder und Hunde erkennen das absolute Böse. Sagt jedenfalls der Terminator. Dass einen ein Hund eine Unbekannte beim Radfahren angreift, deutet auf tiefsitzende Abneigung hin. ;)
Die guten Buchhandlungen, die alles haben und einen freundlich ein paar Seiten lesen lassen, werden sich eher erholen. Unfreundliche Geschäfte - hierfür reicht eine einzige Angestellte - werden Probleme bekommen, denn inzwischen haben Menschen wie ich festgestellt, wie angenehm es ist, Kleidung zu Hause gemütlich vor dem Spiegel anprobieren zu können, ohne dass jemand reinredet oder Fremde glotzen. Außerdem nimmt jede online-Firma Kleidung zurück, sofern sie sichtlich ungetragen ist, auch wenn sie reduziert ist. Möglich, dass Kaufhäuser Probleme bekommen. Baumärkte, die auch im Lockdown verkaufen und zwar an Handwerker und Baubetriebe, werden überleben. Baumaterial kaufe ich lieber im Baumarkt, weil ich es sehen und manchmal Beratung haben will. Es wird eine Mischung werden aus Pleiten, von denen einige wegen schlechter Führung verdient sein werden, und Bestehen. Was den Führerschein betrifft, fällt schon lange auf, dass etliche junge Leute nicht mehr fahren, geschweige denn einparken können. Wem seine Tippselmaschine wichtiger ist als das Auto, kann kein Auto fahren, übrigens auch kein Fahrrad. Zu all diesen Untersätzen gehört ein Bekenntnis und die Bereitschaft zur Pflege, zudem die Fähigkeit, ohne Navi zu fahren, also Orientierung, Vorausschauen von Situationen und Intelligenz. Es gibt Zeitgenossen, die eine Landkarte weder falten noch lesen können, und denen man im Shell-Atlas erstmal erklären muss, wo steht, auf welcher Seite es weiter geht. Eins ist sicher: Die voll Durchautomatisierten werden die Dümmeren und Steuerbareren sein und Fähigkeiten verlieren. Einige sind schon weg, z.B. die einfache Einsicht, dass man am Steuer keine SMS lesen kann. Die sitzen später im vollautomatisierten Fahrsharing, alle mit ihrer Tippselmaschine beschäftigt.
Nachtrag: Belgistan 24.12.2020 Weihnachts- und Neujahrsansprache S.M. der König 24 Dezember 2020 Meine Damen und Herren, Traditionell feiern wir Weihnachten und das Ende des Jahres in der Familie, mit unseren Kindern, Eltern, Großeltern - mit Freunden. Diese kostbaren Momente erhellen unsere kalten, dunklen und manchmal einsamen Wintertage. Sie spenden uns Trost und Wärme. Die Lichterkette dient dafür als Symbol; ein Symbol für Verbundenheit und Hoffnung. Dieses Jahr ist alles anders. Heute Abend feiern wir Weihnachten in unserer Blase oder alleine. Wir müssen Abstand halten, um uns gegenseitig zu schützen. Zum Glück wissen wir, dass Liebe und Freundschaft stärker sind als jede Trennung. Die Pandemie trifft uns alle auf unterschiedliche Weise. Und viele, zu viele, zahlen leider einen hohen Preis. Die Herausforderungen sind nach wie vor gewaltig, doch die kommenden Monate bieten uns eine echte Perspektive für einen Ausweg aus der Krise, erlauben uns Pläne zu schmieden und wieder an die Zukunft zu glauben. Aber zweifelsohne werden wir verändert hieraus hervorgehen. Welche Lehren können wir aus dieser Krise ziehen? Zunächst einmal: Wir kriegen das hin. Dank dem außergewöhnlichen Einsatz von so vielen konnte sich unsere Gesundheitsfürsorge behaupten. Es gibt auch all jene, die Tag und Nacht dazu beitragen, dass unser Land weiterhin funktioniert, indem sie ihre beruflichen Tätigkeiten fortsetzen, ihre Geschäfte oder den öffentlichen Dienst am Laufen halten, oder einfach Hilfe anbieten, da wo sie gebraucht wird. Auch sind wir seit Monaten im ganzen Land Zeuge einer beeindruckenden Welle von Großzügigkeit. Unzählige Mitbürger haben sich ehrenamtlich engagiert. Wir haben einige großartige Beispiele gesehen. Die Einen, die auf die Kinder einer Krankenschwester aufpassen, Andere, die Besorgungen für einen Nachbarn erledigen. Die vielen Studentinnen und Studenten, die Online-Kurse für Schüler geben oder ins Krankenhaus gehen, um dort zu helfen. Oder auch der Chefko
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