Ja, ich weiß, man versucht mir durch die Medien ein schlechtes Gewissen zu machen. Quasi alles was ich mag, ist schädlich. Zudem bin ich noch bekennender Fleischesser. Und Besserung meines moralisch verwerflichen Lebens ist nicht in Sicht. Momentan nervt mich die ganze Hysterie eher, weil sie von den wirklich wichtigen Problemen abzulenken versucht. Das Klima lässt sich ja auch gut vermarkten (und einige verdienen bereits jetzt Millionen damit) - kann es sich ja selbst nicht gegen die Instrumentalisierung wehren. Das Gute ist: Ich weiß, ich bin mit meiner Meinung nicht alleine. Sei es die Achse oder Tichys Einblick, in den Artikeln finde ich mich wieder und die meisten Kommentatoren bestätigen meine Ansicht und zeigen mir, ich bin nicht alleine mit meiner Wut, Ratlosigkeit und Fassungslosigkeit über der heutigen Regierung und so manch anderen Moralisten, der versucht, sich besser darzustellen, aber in Wahrheit Wasser predigt und Wein trinkt.
Man kann den Greta-Schwachsinn intellektuell anspruchsvoll hinterfragen, man könnte aber auch ganz simpel sagen, durchgeknallte Filmstars sind fade geworden, die britischen Royals bieten auch nichts Neues, also warum nicht Greta, mal was anderes, irgendwas müssen die Frauen beim Friseur ja lesen ! Den Nobelpreis wird Greta sicher bekommen, dieses Thema wird ausgereizt, schon um dieses Geschäftsmodell nachträglich zu legitimieren.
Der Artikel hat mich schon ein wenig verwirrt. Daß wir in der Besten aller Welten leben, ist doch eher NICHT die Auffassung Linker (Grüner), sondern es ist eher eine rechte Auffassung. Linke geben schon in ihrer Lieblingsselbstbezeichnung einen Hinweis, daß es für die Schaffung einer idealen Welt noch einiges an Bewegung geben muß: Sie nennen sich gern “Progressive”. Der Konservative will hingegen konservieren, aber sicher nicht, was schlecht ist. Die Welt ist für ihn im Großen und Ganzen nicht schlecht (jenseits der Stellen, an denen schon unguter Einfluß der “Progressiven” sich breitmachte) und sollte nur punktuell und inkrementell, d.h. behutsam verändert werden (zuallererst an jenen genannten, von Linken verschlimmbesserten Stellen). Die Attraktivität der Linken für viele Menschen liegt doch gerade in ihrem Streben nach einer idealen Welt. Besonders die Jungen beeindruckt das sehr, aber wer von den Alten würde nicht auch eine Welt gutheißen, in der: Es keine Armut mehr gibt, die sozialen Verhältnisse gerecht sind, die natürliche Umgebung inklusive Klima vor menschlichem Einfluß geschützt ist, Animositäten der Menschen untereinander überwunden sind oder nur noch friedlich beigelegt werden usw. Das sind die linken Ziele, und es wird wenige Menschen beeindrucken, wenn diese Ziele von Rechten als falsch bezeichnet werden. Konservative mit Verstand sollten sie auch nicht falsch finden, es reicht, wenn sie offenlegen, daß Linke keine funktionierenden Rezepte haben, diese an sich guten Ziele zu erreichen. So ist bisher etwa jedes von Linken versuchte Projekt der Reduzierung von Armut durch alternative Wirtschaftssysteme damit geendet, die Armut zu vergrößern. Dabei ist erstaunlich, was lange sich Illusionen über linke Rezepte halten: Daß ein Anstieg bei der Produktion erneuerbarer Energie nicht zu einer Reduktion des CO2-Ausstoßes führte, scheint niemanden nachdenklich zu machen. Ein Weg wird für richtig gehalten, trotzdem man dem guten Ziel einfach nicht näherkommt.
Ach, das ist doch garnicht so philosophisch sondern viel schlichter zu erklären. Es ist purer Egoismus. Ich hatte neulich mit einem sehr alten Ehepaar zu tun. Sie kamen gerade mit dem Flugzeug nach Hamburg zurück und wohnen an der Elbchaussee in einem Einzelhaus auf der Butterseite mit unverbaubarem Elbblick, und sie sind begeisterte Anhänger der FFF-Klimahopser. Nach dem Warum gefragt antwortete die Frau: “Das Fliegen muß viel teurer werden, denn jetzt kann ja jeder Krethi und Plethi mit dem Flugzeug fliegen.” Noch besser brachte es das Hamburger Abendblatt vor 25 Jahren mittels einer Karikatur auf den Punkt. Eine leere Autobahn, im Hintergrund eine mit Spinnweben überzogene Tankstelle (Preisanzeige 5 D-Mark je Liter), im Vordergrund als einziges Auto ein RollRoyce Phantom. Daherinnen ein alter Mann im Nadelstreifen mit dem Hörer des Autotelefons in der Hand und einer Sprechblase: “Danke Joschka, daß Du mir die ganzen Penner von der Autobahn geholt hast!” Es geht den grünen Besserverdienenden schlicht um eine Refeudalisierung der Gesellschaft und sie sehen sich selbst als den neuen Adel. Wie bringt man die Masse dazu, sich einer Minderheit zu unterwerfen und zum Wohle dieser Minderheit Verzicht zu üben? Ganz einfach. Wie schon immer in der Menschheitsgeschichte durch Religion. Die alten Christlichen verfangen nicht mehr, der Islam mag Schweinefleisch nicht und der Ramadan ist auch nix für die Mehrheit. Und so bietet sich die neue Klimareligion an, diese Aufgabe zu übernehmen. Praktischerweise sitzen die Prediger dieser Religion bereits direkt an der Quelle, nämlich an vorderster Propagandafront in den Medien.
Schön wäre es, wenn die Leute wirklich so klar erkennen würden, was nützlich und schädlich ist - bzw. sich auch nicht scheuten, es auszusprechen!
Hmm reichlich kompliziert. Die Idee der Erbsünde, (Karma etc ...) liegt im Naturgesetz der Entropie begründet. Besagt: alles Lebendige muss immerzu anderes Lebendiges vertilgen, um weiterleben zu können. Das Universum ist Kausalität. Einzig die Krone der Schöpfung, der Mensch, hat dies begriffen, nachdem er die Frucht vom verbotenen Baum der Erkenntnis von Gut und Böse gegessen hatte. Diese Erkenntnis war gleichbedeutend mit der Vertreibung aus dem Paradies der Unschuld. Kein anderes Tier kann Schuld empfinden. Zur Unschuld will der Mensch zurück, das ist aber nur den wenigsten Sterblichen, den Heiligen, möglich (Greta…). So wähnt er sich immerzu mit Schuld beladen und nimmt dankbar jedes Angebot zur Busse an.
Muss ich mich schämen, weil ich als Physiker dem Aufsatz nicht folgen kann? Die Sloterdijk’schen Sphären rollen hinter meinem Verständnishorizont. mea culpa, mea maxima culpa…
Bei der conclusio wäre ich mir nicht so sicher wie der Autor. Es gibt diverse und sehr deutliche Anzeichen für eine Massenneurose und damit dafür, dass die „ normalen“ Reflexe des Zweifels, des Widerstandes und der Selbstverteidigung bei nicht wenigen „Erbsündern“ außer Kraft gesetzt sind. Überdies sind auch rein kognitiv/ rationale Reaktionen in viele Fällen nicht erwünscht und vielen Gläubigen intellektuell schlicht nicht mehr möglich. Die m.E. ( bewusst) falsch „ interpretierte“ Aufklärung ist zumindest bei ihrer entscheidenden Forderung des individuellen Nachdenkens und eben nicht kollektiven Hinterherlaufens erfolgreich außer Kraft gesetzt worden, natürlich unter Ansprache anderer, sehr empfänglicher ( tieferer/ älterer) Hirnregionen. Der zweifellos vorhandene denkenden Minderheit wird bestenfalls die „ Narrenrolle“ zuerkannt, wenn man nicht zu anderen unangenehmen Mitteln gegen die Ketzer und Häretiker greift. Zudem werden dem westlichen( vor allem deutschen) Menschen neben der Klimasünde noch weitere schuldbegründende Eigenschaften zugeschrieben, die der augustinisch/ lutherischen Erbsünde Nahrung geben. Die daraus folgenden Taten werden ja als „Beweis“ nun oft genug genannt. Selbst Schweden ist hier nicht „ sicher“. Bei dieser Verderbnis macht die einzige Erlösung, die Tilgung der natürlich erbbösen Nachfahren von der Erde, durchaus „ Sinn“. Es ist einfach zuviel passiert. Der Ablass ist für die interessierten Empfänger ok, aber religiös/ ideologisch völlig unzureichend. Ich wollte, es wäre Nacht und der endoptimistische Autor hat am Ende doch Recht.
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