Die Fußballfangemeinde war noch nie ein Hort der politischen Korrektheit. So gesehen ist das Scheitern eines entsprechenden Diktats nicht überraschend. Für den DFB, der sich beim Thema Integration - zu Recht - stark engagiert hat, sollte dies allerdings ein Weckruf sein. Auch beim Fußball gibt es kein grenzenloses Multikulti.
Böse Zungen behaupten ja bis heute der Bombenalarm in Hannover Ende 2015 zum Länderspiel Deutschland gegen die Niederlande in der HDI-Arena wäre gar kein echter Alarm gewesen, sondern Kanzlerin Merkel hatte schlichtweg Angst ausgepfiffen zu werden, was dann natürlich für Jeden der den Fernseher zu laufen hätte mehr als ersichtlich geworden wäre. Nun, nichts genaues weiß man nicht - bis heute! Damals war es im Zuge der Anschläge in Frankreich und kurz nach der Öffnung unserer Grenzen kein Problem diese Spielabsage „damit“ zu begründen. Ich glaube „die Mannschaft“ ist froh das es nun nach Russland geht. Merkel sowieso. Trotzdem, der Geist ist aus der Flasche, allerdings und da widerspreche ich Ihnen, sehr geehrter Herr Quencher, nicht erst seit gestern!
Es heißt doch auch nicht mehr deutsche Nationalmannschaft, sondern nur noch „Die Mannschaft“, auf den Trikots fehlen die Nationalfarben und generell scheint es das DFB-Team zu sein. Warum genau beschwert man sich nun über negative Fan-Reaktionen, bzw. mangelnde Unterstützung, wenn man zuvor schon alles getan hat um einen neutralen, nicht-nationalen Eindruck zu vermitteln. Das Treffen der zwei Spieler mit Erdogan war nur der letzte Tropfen.
In der Sportfachzeitschrift ‘Kicker’ war gestern in einem langen Artikel über die Probleme, die Herr Löw mit zur WM nach Rußland mitnähme auch folgender hoffnungsfroher Satz des Chefreporters des besagten Blattes in der Causa Gündogan/Özil zu lesen: “”“Beim Turnier in Russland wird sich der Widerstand verringern, da dort nicht so viele deutsche Fans in den Stadien sitzen werden.”“” (Karlheinz Wild zum Fall Gündogan/Özil) Also Fazit: Die Regierung schafft das aufsässige Volk ab und braut sich ein neues zusammen und der DFB kann seine beiden Lieblinge vor den lästigen Zuschauern schützen, weil - siehe “”“......”“” oben. Das ist die Bunte Republik Schland, wie sie real leibt und lebt.
Der DFB Präsident verteidigt die beiden Spieler.: „Sie haben, als die Kameras, die Fotografen reinkamen, natürlich gesagt, was sollen wir denn machen? Sollen wir weglaufen? Wir wollten den Respekt und die Höflichkeit bewahren.“ Da alles so spontan war, hat Herr Can die Einladung des türkischen Präsidenten auch abgelehnen können und die Spieler Gündogan und Özil hatten völlig unvorbereitet ein Trokot zwecks Übergabe an Erdogan dabei. Was für mich einen besonders bitteren Nachgeschmack hat, war die Reaktion des Bundespräsidenten. Die „Bad Boys“ haben die Ehre einer Audienz bei Herrn Steinmeier erhalten, nicht der Spieler, der sich vorbildlich verhalten hat.
Wenn die beiden “Freunde ihres wahren Präsidenten” ein wenig Grips hätten, würden sie durch schlüssiges Handeln dazu stehen, was sie mit dem Auftritt bei “Erdolf” dessen Folgern kund tun wollten, sie würden dazu stehen, das Trikot der “Mannschaft” ausziehen und in Urlaub fahren. Aber vermutlich hat das Einsammeln schnöden Mammons für sie höhere Priorität.
Die von Ihnen beschriebenen Risse in der Wand, Herr Quentin, erinnern an die Flammenschrift im Palast des babylonischen Kronprinzen Belsazar, die da lautet “Mene mene tekel u-parsin.” Sie läutete das Ende des despotischen Herrschers ein, das dann auch auf dem Fuße folgte . Vielleicht ist bei uns König Fußball der Stichwortgeber für den Sturz einer Despotin. Schön wär’s.
Das Pfeifkonzert gegen Gündogan war für mich eine Genugtuung. Gündogan hat ein Statement für Erdogan und die Türkei abgeben und die Fußballfans eines für Deutschland. Endlich. Vielleicht regt sich doch etwas in Deutschland. Der gestrige Trauermarsch der Schüler anlässlich der Ermordung von Susanna gehört ebenso in diese Kategorie. Das gab es vorher noch nicht. Das Parlament hat sich auch keinen Gefallen getan, gegen die Schweigeminute im Parlament für Susanna protestierend vorzugehen. Was C.Roth und der Altparteienparteienblock ablieferten, war bar jeglichen Anstandes und die MSM klatschten dazu Beifall. Jeder hat das gesehen, gehört oder gelesen. Ich bin auch kein Fußballfan, habe aber immer die Daumen für unsere Nationalmannschaft gedrückt und die Spiele zur EM und WM immer angeschaut. Ich stehe nicht mehr loyal zu dieser Fußballmannschaft, die - ich verbessere an dieser Stelle ihren Text - nach ihrem Verständnis KEINE NATIONALmannschaft mehr ist. Sie ist jetzt eine Mannschaft von Fußballsöldnern, die über den Umweg “Markenname Deutschland”, ihren Marktwert steigern wollen und den bestimmenden Teil ihres Namens, nämlich “national” einfach weggestrichen haben. Keine Fußballmannschaft der Welt stellt sich so gegen die eigene Nation. Das einzige, was ich zur diesjährigen Fußball-WM machen werde ist, die ersten Minuten des 1. Spieles dieser Buntmannschaft zu schauen, ob Özil und Gündogan die Nationalhymne singen werden. Ich hoffe, dass die Titelverteidigung dieser Buntmannschaft nicht gelingt.
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