In solche “Bäckereien” bekommt mich niemand hinein wie auch nicht in -auf der anderen Seite -solche wie “backwerk”. Iii. Pfui!
Brötchen in München? Das glaub ich nicht ;-).
Nicht nur beim Brot scheiden sich die Geister. Wer von den Kuchen der Herren/Damen/ Diverse Koppenrath und Wiese schwärmt, hat den guten Geschmack bereits verloren. Wir “Älteren” haben immer noch den Blechkuchen von Mutter’n auf dem Geschmacksnerv. Heute muß man in die ostdeutsche Provinz fahren, z. B. in das sächsische Hohenstein-Er., um beim “Müller” oder “Friedemann” köstliche, auf altdeutsche Art gebackene Blechkuchen zu genießen !
Unsere Backwaren sind so begehrt, dass diese schon mittags ausverkauft sind. Gutes Handwerk, guter Lohn, sehr hoher, akzeptierter Verkaufspreis - für täglich 20 Brote und 100 Brötchen. Wir backen per Hand, mit viel Liebe und viel Zeit, damit 3 Millionen Kunden pro Tag sagen können: Ja, da stehe ich gern morgens um vier Uhr an, um eines der Backwaren zu erwerben. Mal im Ernst: wer ist denn noch auf dem altbackenen Pfad, Brötchen zu kaufen, sie zu lagern, um diese Tage später zu konsumieren?
“....ist bei Brantner das multikultimäßig perfekt durchstrukturierte Personal, inklusive mutmaßlich geflüchteter Menschen aus dem Lande Perpetum. ” Wenn ich mal Brot kaufe, dann in einem Laden der Hofpfisterei. Da muß man sich kaum anstellen, es gibt genug Brot und ab 17 Uhr ist “Happy hour”, da kosten jedes Brot und die Backwaren ich glaube 25 % weniger. Finde ich gut, das Zeug geht weg wie die buchstäblich warmen Semmeln. Ein “perfekt durchstrukturiertes Personal” habe ich auch noch nicht erlebt, meistens sehr freundliche ganz “normale” Verkäuferinnen, manchmal auch Verkäufer, ohne Quote wahrscheinlich. So, wie ich mir das als “Normalo” ohne Firlefanz wünsche.
Wer sich erfolgreich gegen den gefrorenen Teigling-Dreck aus Ost-Europa zur Wehr setzt, dessen politische Gesinnung ist mir egal. Warum diese erfolgreich sind, kann ich aus eigener Erfahrung sagen: Es gibt viele Menschen, die wollen ihr Brötchen nicht um 9 Uhr, sondern um 6 Uhr haben. Und wo bekommen sie das? Nur an der Tanke. Dort habe ich mehr sog. “Brötchen” verkauft als ich von halb 6 bis 6 backen konnte. Die standen oft schon vor 6 da, weil sie wussten, dass ich kulant bin. Dazu noch die “BLÖD”. Ab 9 Uhr war dann Ruhe, weil die Supermärkte geöffnet hatten und derselbe Ost-Europa-Dreck für die Hälfte über die Theke ging… so war das und ist es sicherlich immer noch. Am Hintereingang beim Bäcker ab 5:45 Uhr frische Brötchen? War vor 40 Jahren mal.
“Ohne Backmischungen mit allerlei chemischen Zusätzen, die für die reibungslose Verarbeitung in den Maschinen, für Stabilität, Haltbarkeit und Geschmack sorgen, geht gar nichts.” GEHT und zwar hervorragend. Ich backe seit Jahren meine Brötchen selber, größtenteils auch mein Brot, immer am Abend. 1 Kg Dinkelmehl 630, zwei Trockenhefen, Salz, etwas Zucker, warmes Wasser und je nach Geschmack Gewürze. Alles zusammenrühren, dann 5 Minuten mit dem Handrührgerät kneten, gut abgedeckt in eine zugfreie Ecke stellen und früh in den vorgeheizten Backofen mit einer kleinen Schüssel Wasser stellen und ca. 15 Minuten backen Solche leckeren Semmeln erhält man heute höchstens nur noch bei einem RICHTIGEN Bäcker, der OHNE chemische Zusätze bäckt. Übrigens, je länger der Hefeteig “geht” , bei mir ca. 10 Stunden, um so besser werden die Brötchen. Das alles geht statt mit Wasser auch mit einem Ei, Milch und Butter,, dann werden es super leckere “Milchbrötchen.” Helmut Schmidts Lieblingsbrötchen. Seine Frau sagte mal in einem Interview, wenn sie ihm nicht ein Frühstück hinstellen würde, würde er nur Milchbrötchen essen. “Schrecklich normal war das und in jedem Fall bekömmlicher als die Extraportion Haltung unserer Tage.” GENAU, meine Brötchen, ob normal oder süß, serviere ich absolut OHNE HALTUNG, dafür mit “guter Butter.” Unser Bäcker hieß Löwe und war zahm wie ein Kätzchen, wir Kinder konnten uns täglich eine Tüte Kuchenreste abholen. Alles ist relativ, früher machten die Kuchenreste uns Kinder glücklich, heute muß es das neue Smartphone sein, jährlich.
Leider ist mit dem guten Brot von früher ein Stück Kultur verloren gegangen. Die Deutschen haben größteteils den Geschmack verloren und wissen nicht mehr wie richtiges Brot schmeckt, kaufen jeden “Schwamm”, genannt Brot, aus den Regalen. Es ist kaum mehr bekannt, wie gutes Brot schmeckt, was eine Woche gereift ist. Gute Bäcker und deren Brot muß man leider lange suchen. Geschmack ist leider einer vermeintlichen Vielfalt gewichen.
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