Zuerst muss man wahrnehmen, dass die Deutschen diese Zustände und Entwicklungen mehrheitlich so akzeptieren und zu einem erschreckend hohem Anteil sogar für richtig halten und ausweiten möchten. Also sind diese Deutschen eigentlich das Problem von Frau Schunke und auch mir. Dazu kommt, dass neben der Einwanderungs- und Sozialpolitik auch unsere Bildungpolitik den Gesellschaftscrash beschleunigt. Nicht nur bildungsferne Fremde ruinieren die deutsche Sozialgemeinschaft. Das tun ebenso viele mediocre, junge Deutsche, die sich in nutzlosen, technik- und wissenschaftsfeindlichen Studiengängen die eigene Zukunft versauen. Die warten auf die Vollversorgung durch beamtenähnlichen Job oder das Grundeinkommen. Mal sehen, ob die Chinesen ihnen einen Aushilfsjob geben, nachdem die deutsche Wirtschaft kollabiert ist. Mir ist’s egal.
Die Zahl der Erwerbstätigen ist trotz Automatisierung und nun Digitalisierung gestiegen. Dies lässt sich nicht durch verkürzte Arbeiszeiten oder Bevölkerungswachstum erklären. Wir arbeiten immer mehr. Die Mehrzahl dieser Arbeitsplätze sind dabei nicht in der Produktion, wo Automatisierung und Outsourcing tatsächlich einen gewissen Jobschwund bewirkten. Durch Steigerung der Produktion ist die absolute Zahl der in der Produktion tätigen allerdings seit 1950 nahezu konstant. Die meisten Menschen sind im Bereich Dienstleistungen tätig, nur etwa 1/4 in der Produktion. Ihre gesamte Argumentation geht an der Wirklichkeit des deutsgen Arbeitsmarktes so wesentlich vorbei, dass selbst einige ihrer validen Argumente nicht mehr zu retten sind.
Die einzige Logik, die sich einem da aufdrängt, wäre, man möchte einen volkswirtschaftlichen Status, der ein BGE möglich macht, um jeden Preis verhindern. Das ist knallharte liberale BDI-Politik. Aber gleichzeitig tut man so, als wäre Industrie 4.0 die wichtigste Sache der Gegenwart. Da tun sich ernsthaft Widersprüche auf. Man könnte glatt vermuten, irgend ein junger Nobelpreisanwärter hätte herausgefunden, dass nicht die einfachen Arbeitsplätze zuerst von intelligenter Technik ersetzt werden, sondern die etwas Anspruchsvolleren. Etwa alle, die mit Zahlen und Texten arbeiten. Es geschieht denen recht!
@claudia simon: Lösungsansätze ? Na, wenn es weiter nichts ist: 1. Die sofortige Schliessung der Grenzen (es kommen monatlich - ohne Familienzusammenführung - immer noch ca. 15.000), 2. Asyl wird nur noch den dazu Berechtigten gewährt, 3. keine Familienzusammenführung für subsidiär Geschützte, die das Land verlassen müssen, sobald die Zustände in ihren Herkunftsländern es zulassen, 4. alle Ausreisepflichtigen reisen tatsächlich aus, 4. Asylberechtigte müssen sich in die bestehende Gesellschaft integrieren - sollten sie dies ablehen, haben sie ihr Recht auf Asyl verwirkt. 5. Kriminelle Asylbewerber oder Asylberechtigte verlieren ebenfalls ihr Recht auf Asyl. Können Sie sich vorstellen, dass diese Schritte im „gefühlsduseligen Hippie-Staat“ Deutschland (der britische Historiker Anthony Glees) durchzuführen sind ? Ich nicht.
Sie werden im Dezember Krampf-Narrenbauer wählen und die zukünftigen Legislaturperioden zur Not auch in Viererkoalitionen “irgendwie” überleben. - Bis es kracht…
Liebe Frau Schunke, ich wage mich nicht allzu sehr aus dem Fenster… Aber eines der Gründe, warum es in Deutschland zu einer unkontrollierten Zuwanderung kam, ist die gewollte Zerschlagung und Schwächung des Sozialstaates. Man hätte ja die Leistungen für bspw. Asyl einschränken können, um Anreize zu mildern, aber das ist nicht gewollt. Die Linke insgesamt führt einen Kampf gegen die ehemalige eigene Klientel, gemeinsam mit den Globalisierern, die generell auf die Schwächung nationaler Institutionen hinarbeiten. Und natürlich kann ein bedingungsloses Grundeinkommen, dass diesen Namen verdient, nur funktionieren, wenn es nur für deutsche Staatsangehörige gilt. Natürlich müssten diejenigen ohne deutschen Pass, und die mehr als eine Übergangszeit alimentiert werden müssen, ausgewiesen werden. Das muss man auch für EU - Ausländer ausweiten, denn was nützt es Bulgarien und Rumänien, wenn ihre cleversten Leute in Deutschland leben und ab und zu einen Scheck schicken? Die Ideologie, dass weltweite Massenmigration etwas Positives ist, muss endlich entlarvt werden. Sie hilft weder den Gesellschaften, von denen die Migration ausgeht, noch den Gesellschaften, wohin die Leute wandern. Die Zentren wachsen, die Peripherien veröden. Weltweit. War die Stadt einmal die Geburtsstätte bürgerlicher Souveränität, ist sie heute der Transmissionsriemen einer Totalisierung. Immer mehr Parallelgesellschaften, die keine gemeinsamen sozialen und kulturellen Codes mehr entwickeln können, zersetzen jedes aufkeimende bürgerliche Selbstbewusstsein im Keim, während die ländlichen Regionen veröden. Damit geht eine gravierende Schwächung demokratischer Impulse verloren. ‘No Boarder - Politik bedeutet ein Vergehen an der Demokratie, am Sozialstaat, an der Kultur und Freiheit des Einzelnen, da jeder Mensch nur noch einer Gruppe zudefiniert wird. Jede multikulturelle Gesellschaft gründet auf Gewalt und Überwältigung. Ausnahmslos.
De facto haben wir längst eine bedingungslose Einwanderung in eine bedingungslose Versorgung. Wie wir inzwischen wissen, ist es ja so, dass jeder, der erst einmal seinen Fuß auf Deutschen Boden gesetzt hat, hier unbefristet bleiben kann, wenn er sich nicht zu ungeschickt anstellt. Zugleich steht jedem eine Mindestversorgung zu, selbst dann, wenn er in den Arbeitsmarkt dauerhaft absolut unvermittelbar ist. Für einen MIgranten, der keine Arbeitsaufnahme wünscht, ist es ein leichtes, sich selbst, beispielsweise durch Verweigerung des Erwerbs der Deutschen Sprache und durch verschweigen etwaiger Qualifikationen, unvermittelbar zu machen.
Ich gehe wie Frau Schunke und praktisch alle ernstzunehmenden Ökonomen davon aus, dass man entweder offene Grenzen oder einen Sozialstaat haben kann. Beides zusammen funktioniert nicht. In Deutschland hat sich die Regierung, gestützt auf den (vermeintlichen) Willen der Mehrheit der wahlberechtigten Bevölkerung, für offene Grenzen um jeden Preis entschieden. Unser Sozialstaat wird jetzt in relativ kurzer Zeit geschliffen werden. Die linken Parteien können mehr Sozialleistungen, bedingungsloses Grundeinkommen für alle , und damit ist inzwischen ja wirklich jeder Mensch auf dieser Erde gemeint, der es ins Allimentationsparadies Deutschland geschafft hat, und von den Dummen (der arbeitenden Bevölkerung) immer höhere und höhere Steuern fordern wie sie wollen.Trotzdem wird ihnen irgendwann „das Geld anderer Leute ausgehen“, wie es Chuchill so treffend formuliert hat. Aber was kommt dann?! Alle hypothetischen denkbaren Szenarien machen mir wirklich Angst! Unsere Gesellschaft ist inzwischen durch die fortgeschrittene Säkularisierung, die Anti-Familien-Stimmung der 68er und die jahrzehntelange Focussierung auf Individualismus völlig zersplittert. Funktionierende Gruppen, die im Fall des Zusammenbrechens der Sozialsysteme einzelne bedürftige Gruppenmitglieder finanziell unterstützen würden, gibt es nur noch sehr wenige. Jeder ist sich selbst der Nächste. Am ehesten ist diese Art der Solidarität noch in den Familien zu erwarten. Leider leben die Mitglieder modernen Kleinfamilien in Deutschland aus wirtschaftlichen Gründen häufig weit verstreut im Land, teilweise sogar im Ausland. Für nicht wenige war Familie eher Frust als Lust und der familiäre Zusammenhalt ist völlig verloren gegangen. Selbst Eltern und erwachse Kinder fühlen sich häufig gegenseitig wirtschaftlich nicht mehr füreinander verantwortlich. Man verlässt sich flächendeckend völlig selbstverständlich darauf, dass es für immer und alle Zeiten den funktionieren Sozialstaat gibt, der im Zweifelsfall alles richtet.
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