Henryk M. Broder / 27.11.2017 / 08:58 / Foto: xtranews.de / 15 / Seite ausdrucken

Bedeutende Denkerinnen und Denker des 21. Jahrhunderts: Kurt Beck

Der ehemalige Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz – sein größter Erfolg: die Nürburgring-Pleite, siehe hier, hier und hier – und jetzige Vorsitzende der Friedrich-Ebert-Stiftung, Kurt Beck, in einem Gespräch mit der Welt über die Frage, wie sich die SPD neu erfinden müsste, um wieder regierungsfähig zu werden:

Der Trend zu neoliberalen Antworten, alles unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu sehen, hat Spuren hinterlassen. Wir dagegen können zeigen, dass wir ökonomische Vernunft, soziale Gerechtigkeit und ökologische Verantwortung verbinden können. Andererseits sieht man, dass linke Politiker auch erfolgreich sein können und mit Gerechtigkeitsthemen gerade jüngere Menschen elektrisieren, wie etwa Bernie Sanders in den USA oder Jeremy Corbyn in Großbritannien. Gerade von Corbyn kann man sicher eins lernen: Es lohnt sich, Positionen auszuhalten und zu verteidigen, glaubwürdig bleiben. Eine solche Politik hat Zukunft.

Spannend, von wem Kurt Beck lernen möchte: Bernie Sanders, einem linken Sprüche-Klopfer mit einem Hang zu Legenden, und einem Klassenkämpfer, der den Sozailsmus der dummen Kerls in seiner Partei nicht nur duldet, sondern fördert und keine Skrupel hat, die Hamas und die Hisbollah als seine "Freunde" zu bezeichnen. Hier, hier und hier. Man könnnte Beck allenfalls zugute halten, dass er keine Ahnung hat, wovon er redet und über wen er sich da auslässt, denn Unbedarftheit ist, neben der Mecki-Frisur, sein zweites Markenzeichen. Was er auch mit diesem Satz einmal mehr beweist:

Die Partei muss zeigen, dass sie das Wahlergebnis akzeptiert hat und es aufarbeitet. Gleichzeitig muss sich die Partei inhaltlich selbst vergewissern und dann Parteichef Martin Schulz mit einem starken Ergebnis beauftragen, den Erneuerungsprozess in den nächsten Jahren zu gestalten. Er ist der richtige Mann dafür.

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Leserpost

netiquette:

Martin Landvoigt / 27.11.2017

Ich denke, es gibt 4 Gruppen von SPD-Wählern: Die Traditionalisten, für die die SPD so was wie eine Familie ist, und die einen durch den Lebenslauf seine Bedeutung behält. Auch Leute wie Sarrazin stehen zur SPD.  Beck ist so was wie ein Urgestein und damit über Kritik erhaben - Man überhört einfach den Quatsch, der aus ihm heraus kommt. Gruppe 2: Die etwas schlichten Sozialreformer, die mit Schlagworten anstelle von Überlegungen ihre Wahlentscheidung begründen. Die fühlen sich von Beck verstanden. Gruppe 3: Karrieristen und Strategen: Sie verstehen in der SPD eine Partei, die ihnen persönliche Vorteile bringt. Beck ist bei denen so lange wohl gelitten, wie er ein positives Bild in der Öffentlichkeit repräsentiert ... ansonsten nicht. Gruppe 4: Die verstehe ich nicht ... vielleicht gibt es die auch gar nicht.

Stefan Bley / 27.11.2017

Das wäre das erste Mal seit Jahren, das eine sog. Bürgerpartei ihr Wahlergebnis akzeptiert und aufarbeitet. Selbst die Mutti hat damit ein schwerwiegendes Problem. Man hätte den Herrn Beck lieber zum Vorsitzenden der noch zu gründenden Heinz-Erhardt-Stiftung machen sollen, bei so viel Humor.

O. Wewers / 27.11.2017

Ich freue mich immer wieder etwas von Henryk M. Broder zu lesen. Aber manchmal (meistens unter dem Titel “Dichter und Denker”) kommen die Texte wie kurze Hacken in die bürgerliche Magengrube daher. So auch diese Erinnerung an die Existenz eines politischen Zombies. Was war nochmal der Unterschied zum gerade abgeurteilten Herrn Schlecker?  

Karla Kuhn / 27.11.2017

” Er ist der richtige Mann dafür.”  Was soll man da noch sagen, ich wüßte schon was aber das verbietet die Netiquette.

Axel Heinz / 27.11.2017

Ich widerspreche Ihnen nur ungern, Herr Broder. Aber ich denke, sein größter Coup war zweifellos, dass er 80 Millionen Menschen in diesem Land Zwangsgebühren oktroyiert hat, für etwas was ein großer Teil nicht will: Moralisierende Bevormundung und desinformierende Belehrungen darüber, was korrekt ist und was wir zu glauben und zu mögen haben. Bei gegebenen Anlass informieren diese mitunter auch gar nicht oder viel zu spät - ganz wie es in’s politische Wunschbild passt. Dagegen ist - meine ich - die Nürburgring-Pleite nur ein kleiner Fisch !

beat schaller / 27.11.2017

Herr Broder, es könnte nicht treffender geschrieben sein und es ist ein weiterer Beweis dafür, dass nun endlich ein richtiges Erdbeben durch die Parteien gehen muss! Aufräumen ist angesagt und damit eine Abkehr von dieser selbst darstellerischen Selbstbeweihräucherung. b.schaller

Wolfgang Richter / 27.11.2017

Noch einer, der nicht begreifen will oder eher kann, daß er sich selbst überlebt hat. Er sollte seine Luxus-Rente genießen, ggf. Angeln gehen oder noch besser an irgend einen abgelegenen Strand reisen und den unbestörten Blick in die Ferne genießen, auf daß ihm doch noch die eine oder andere reale Erkenntnis des Lebens zufällt.

Bernd Neu / 27.11.2017

Na ja, aber ihn deswegen gleich als “bedeutenden Denker” zu adeln, ich weiß nicht…

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