Henryk M. Broder / 20.12.2019 / 14:00 / 31 / Seite ausdrucken

Bedeutende Denkerinnen und Denker des 21. Jahrhunderts: J. I.

Jeremy Issacharoff, der israelische Botschafter in Berlin, in einem Grußwort anlässlich der Versammlung des Jüdischen GemeindetagesNach dem Terroranschlag in Halle wurde ich gefragt, ob die Zeit für Juden gekommen sei, Deutschland zu verlassen. Meine Antwort lautete, dass die Zeit gekommen ist, das jüdische Leben in Deutschland noch mehr zu stärken und voran zu bringen

Augen zu und durch. Was uns nicht umhaut, macht uns nur stärker. Und wer zu spät geht, den bestraft das Leben. 

Sehr stark auch ein Satz in der Rede des Präsidenten des ZR der Juden in Deutschland, Josef Schuster: Wir brauchen nicht nur einen Ausstieg aus der Kohle, sondern auch einen Ausstieg aus dem Antisemitismus!

Dazu fällt mir nichts mehr ein. Ich kapituliere.

 

Von Henryk M. Broder erschien am 8. November 2019 das Buch „Wer, wenn nicht ich – Henryk M. Broder“. Der Autor befasst sich darin mit „Deutschen, Deppen, Dichtern und Denkern auf dem Egotrip“. Das Buch kann im Achgut.com-Shop bestellt werden. Die zweite Auflage ist ab sofort lieferbar.

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Sabine Schönfelder / 20.12.2019

Zu recht.

Ilona Grimm / 20.12.2019

«Wir brauchen nicht nur einen Ausstieg aus der Kohle, sondern auch einen Ausstieg aus dem Antisemitismus!» Ach ja? Und was zuerst? Hierzu einen Kommentar zu schreiben, erübrigt sich. Aber ich wollte wenigstens zeigen, dass ich Herrn Broders Text gelesen habe und seine Einschätzung teile.

Andreas Rühl / 20.12.2019

Endlich, es ist vollbracht! Broder kapituliert! Ich wusste es, irgendwann wird der denkwürdige Moment kommen, an der auch dieser Fels nicht mehr dem täglich stärker anschwellenden Flut des Schwachsinns standhält. Oder ist es eine momentane Schwäche? Herr Broder, reißen Sie sich am Riemen! Sie wissen doch genau, wann der Antisemitismus ausstirbt: mit dem letzten Juden frühestens und man kann annehmen, dass auch dann nicht wirklich Schluss ist. Nicht anders verhält es sich mit der Dummheit. Ich fürchte, dass diese Urgewalt die Menschheit überdauern wird. Also kein Grund aufzugeben. Um es mit Adolf, der alten Nazisau, aus dem Bonker in Berlin zu sagen: “Wir kapitulieren nicht. Nein, keine Angst, Blondi.”

Wilfried Cremer / 20.12.2019

Wer nicht den Ausstieg aus der Kohle wagt, der schafft es auch nicht aus dem Antisemitismus raus. Ein Internist versteht natürlich mehr von inneren Zusammenhängen als wir kleinen Lichter.

Johannes Schuster / 20.12.2019

Mein Namensvetter ist etwas handzahm und für Deutsche ein förmlich jüdisches Sofa, das nicht drückt. Woher diese innere Lähmung im Judentum kommt, wäre sicher eine genauere Betrachtung wert. Jedes Mal. wenn sich der Antisemitismus aufbäumt kommt dieses “steck den jüdischen Kopf in den Sand” - Phänomen. Entgegen aller Feme ist das Judentum zu wenig aggressiv, es hat in ultimo keinen Erhaltungstrieb und verkriecht sich. Einen Kohleausstieg mit der Abkehr von der Mordlust zu vergleichen ist schon etwas entlaufen. Ist das ein Flehen ? Soll Greta nun zur Fürsprecherin der Juden werden ? Das ist wie Biff und George Mc Fly, das Judentum muß mal seinen Widersachern ganz galant eine aufs Maul geben, fein aber deftig. Wenn das jüdische Kind in der Schule Prügel austeilt, statt nur einzustecken, hebt das den Selbstwert. Und nein, nur durch Klavierspielen und Anwalt werden, bekommt man keinen Platz in der Gesellschaft, den muß man sich auch manchmal erprügeln. Obwohl ich es sehr gut verstehen kann, wenn die Jahrhunderte währende Defensive depressiv macht und man irgendwann nicht mehr will. Die ewige Defensive vor der Willkür ist eine - ganz unfein gesagt: Scheißposition in der man irgendwann das eigene Ende schon unterbewußt einkalkuliert, weil man gegen die Dummheit ohnehin keinen Zopf hat.

Daniel Gildenhorn / 20.12.2019

Da der Ausstieg aus irgendetwas ja sowieso die Loslösung bedeutet, ist es an sich gar nicht verkehrt. Man verabschiedet sich von der Logik, der Realität und dem Verstand.

Stefan Riedel / 20.12.2019

Diese beiden Zitate sind für jüdische Familien zwei weitere stichhaltige Gründe, D (und Europa) schleunigst den Rücken zu kehren.

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