Danke für den ehrlichen Artikel eines rechtzeitig Aufgeweckten und Aufgewachten, der sehr gut das Psychogramm auch der heutigen Antifa u. Mitläufer zeichnet. Nicht wenige werden solche Erweckungserlebnisse selbst irgendwann einmal in ihrer übermütigen Jugend, die naturgemäß nach einer Aufgabe und Bedeutung giert, gehabt haben. Zur Einsicht gehört aber auch, wie im Artikel schon geäußert, Ehrlichkeit zu sich selbst, zuzugeben, dass eigenes Scheitern (zumindest in unserer Gesellschaft) in der Regel nicht auf Diskriminierung beruht, sondern auf den Grenzen der eigenen Fähigkeiten und Teil des Erwachsenwerdens im Erlernen dessen besteht, sich mit den eigenen Unzulänglichkeiten auszusöhnen, Verantwortung für sein eigenes Leben in die Hand zu nehmen und das Beste aus sich zu machen. Darum empfinde ich auch gegen die hysterisierte Jugend noch am wenigsten Zorn. Eine Wohlstandsjugend, die nie wirklichen Mangel und Widerstände erfahren hat, die im Grunde nie der Pubertät (und manchmal nicht einmal der Trotzphase) entwachsen konnte, weil man für sie alle Wege und Hindernisse freigeräumt hat, wo oft überbordendes Selbstbewusstsein in Familie und Schule nie zurechtgestutzt wurde, aufgrund der vorherrschenden Erziehungsphilosophie, dass das Kind nicht frustriert werden dürfe. Und jetzt hat die Politik dieser Jugend einen Knochen hingeworfen, nach dem sie freudig schnappt, eine Aufgabe, ja eine Mission, indem sie ihnen suggeriert, sich endlich die internalisierte ewig deutsche Schuldfrage beantworten zu können: Wie hättest du im 3. Reich gehandelt? Da schlägt der antrainierte pawlowsche Reflex freudig an und jedes Denken setzt aus, sobald nur die Abrichter mit dem Finger in eine Richtung zeigen und die passenden Reizworte rufen, die da nicht Rosebud heißen, sondern: Rechts, AfD, Nazi.
“Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch”. Das war sehr hellsichtig von unserem Berti. Sicherlich hätte er nicht im Traum daran gedacht, dass das später mal seine Gesinnungsgenoss*innen sein würden, die faschistische Denk- und Handlungsstrukturen neu beleben, dass vom Blockwart über Bücherverbrennung und Judenstern bis zur SS plötzlich alles unter linkem Ettikett wieder auferstehen würde. Gesehen hat er aber, dass dem deutschen Spießer offensichtlich ein nicht ausrottbarer Hang zu religiöser Heilslehre und inbrünstiger Intoleranz zueigen ist. Wohlan, lasst uns den linken Faschismus, den Faschismus 2.0 bekämpfen - aber bitte etwas effektiver als vor 80 Jahren.
Faschismus ist keine Meinung, Faschismus ist ein Verbrechen.
Sehr guter Artikel. Früher nannte man Leute vom Schlage der Antifa “Halbstarke”. Stark in den Armen, aber schwach im Kopf. Ein Problem junger Erwachsener, deren Körperkraft nahezu voll ausgebildet ist, deren Erfahrungshorizont aufgrund des jungen Alters aber noch stark verkürzt ist. Ein Mismatch aus hormongesteuerten Trieben und Lebenserfahrung. Die Energie will abgelassen werden und dazu ist jeder Anlass willkommen. Auch ein konstruierter. Wir müssen der Jugend ein sinnvolles Betätigungsfeld geben, wo sie einerseits ihre im Übermaß vorhandenen Kräfte loswerden und andererseits ihren Horizont erweiter kann. Früher hatten wir Wehr- oder Zivildienst und zudem einen deutlich höheren Anteil an Auszubildenden. Die Mischung aus Energieverbrauch und Lebenserfahrung war ausgewogener. Heute gehen die Kids direkt studieren, haben das echte Leben nie gesehen, nie hart gearbeitet oder mussten durch den Dreck robben, niemals Disziplin eingeimpft bekommen und landen dann direkt an der Uni, wo Selbstdisziplin eigentlich Grundvoraussetzung ist, um etwas zu erreichen. Das Resultat ist sinnlose Zerstörungswut, die stetig nach einer Rechtfertigung sucht, um auszubrechen. Eine konstruierte Rechtfertigung reicht dafür auch. Aus dem Grund sind dann wohl auch alle anderen “Nazis”. Auch die, die gar keine sind.
Der Artikel bestätigt mich in meiner Auffassung, daß Anhänger der Antifa dumm wie Brot sind. Und daß die Antifa sich in nichts vom Rote-Front-Kämpferbund (RFK) der 30 er Jahre unterscheidet. Zur Aufklärung für die Jüngeren: Der RFK war die Schlägertruppe der KPD; genannt „ rote SA“. Beide - SA und RFK- lieferten sich damals brutale Straßenschlachten mit zahllosen Verletzten, in einigen Fällen auch Toten. Die Unfähigkeit und auch Unwilligkeit der regierenden Sozialdemokraten, aber auch der bürgerlichen Parteien, diesem Spuk ein Ende zu bereiten, besiegelte das Ende der Weimarer Repubklik. Was folgte, wissen wir. Die Linke verliert sich in klammheimlicher Freude, in der Antifa erneut eine Schlägertruppe, welche deren Intoleranz in die Straßen trägt, zu haben. Wäre es anders, würden linke Parteien- was diese noch nie dezidiert getan haben- von der Antifa distanzieren. Welches die Folgen dieser unsäglichen destruktiven Toleranz sind, werden wir noch erfahren.
Meine Anerkennung dem Autor für seine ehrlichen Worte. Für mich ist klar, es ist keine Religion, und was in den Jugendlichen vorgeht ist auch relativ simpel. All die Jahre wurde nicht effektiv gegen die Antifa vorgegangen, die Taten wurden kleingeredet, als jugendlicher Überschwang verharmlost, von Politik und Gesellschaft gleichermaßen. Es ist pure Aggression, diese Organisation ist eine kriminelle Terrororganisation, und solange ihr nicht Staat und Gesellschaft entschieden entgegentreten und sie öffentlich geächtet wird, ändert sich nichts. Sie fordert ja das System heraus und dieses antwortet nicht, bzw nur halbherzig oder mit heimlicher Unterstützung sogar. Was ist das nur für eine fragwürdige Auffassung von liberaler Demokratie und offener Gesellschaft !
Komisch.Ich lebte 89 auch in Berlin (West). Gehörte nicht den Autonomen an. Aber war im linken Spektrum aktiv.Nach d. Arbeit i.d. Altenpflege,half ich Asylbewerber bei Behörden gänge.Und ja.Sehr gute Erinnerung an die Anti Reagan Demo. Die Polizeigewalt war fast unkontrolliert.Wie ist es zu verantworten,dass eine T.Gasgranate in einem überfüllten Café geschossen wurde? Nur weil d. Pächter sofort alle Notausgänge öffnete, gab es keine Schwerstverletzte o. Schlimmeres. So Einseitig war es aus meiner Sicht nicht.
“Antifaschisten” sind daran zu erkennen, dass sie eben so reden und leider auch so handeln, wie die Faschisten. 1988/1989 im (West) Berliner Wahlkampf marschierten die Reps und die sogenannte “Antifa” immer gleichzeitig, wobei die “Antifa” “wir sind gegen rechts” krakelte und die Reps “wir sind für Recht und Ordnung” antworteten. Es war ein abgemachtes “Spiel”, denn es ging darum, die Reps über die 5% Klause zu hieven, denn nur so konnte der von der SED gewünschte SPD/AL-Senat gebildet werden. Die Reps waren also zumindest in Berlin nur eine taktische Rechtspartei und heute sind praktisch mausetot.. Dass die Medien und viele “Intellektuelle” auf diesen Schmu herein fielen (oder besser hereinfallen wollten), aber die Unterwanderung der staatlichen und nichtstaatlichen Apparate und die geplante Besetzung Westberlin durch NVA und Stasi nicht zur Kenntnis nehmen wollten, ist ein Stück aus dem Tollhaus, zumal das heute unter anderen Umständen mit neuen Verbündeten und den gleichen Reaktionen der gleichen Leute alles wiederholt wird.
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