Immerhin: im Gegensatz zu heute gab es wenigstens ein - wenn auch nur kurzfristiges - Verbot der Antifa-Vorgängerorganisation SA. Im April 1932 wurde sie von Reichskanzler Brüning verboten. Im Juni wurde das Verbot von Brünings Nachfolger Franz von Papen wieder aufgehoben. Ab 1934 übernahm dann Himmlers SS die Funktion der heute unter dem Namen Antifa tätigen Terroristen. Man muss allerdings der Ordnung halber darauf hinweisen, dass es auch Unterschiede zwischen damals und heute gibt. Der Wahlspruch der SA lautete “Alles für Deutschland“, während er bei der Antifa “Deutschland verrecke” lautet.
Hier scheint der Stalinist oder Jakobiner hervorzuschauen. Beide betrachten denjenigen, der nicht ihrer Meinung ist, als ihren Feind und als Unhold. Oder als Kombination der beiden Parolen “wer nicht mit uns ist, ist gegen uns” und “Der Zweck heiligt die Mittel”.
Würde Erich Mielke als Wiedergänger (Adolf Hitler, Film “Er ist wieder da”), in Berlin zur Welt kommen, er würde als 18jähriger garantiert bei der Antifa mitmischen oder wäre bei den Hausbesetzern in der Rigaer Strasse !
Ganz aktuell geht es um Freiburg, dort melden sich immer mehr Augenzeugen und erstatten auch Anzeige, obwohl das Vertrauen in die Freiburger Polizei – nach den unerfreulichen Vorfällen – nicht gerade groß war. Die linken Gegendemonstranten nutzten die Situation der Abwesenheit von Polizei nach den offiziellen Demonstrationen, um Hetzjagden auf die zu veranstalten, die aus Solidarität mit dem Opfer einer Gruppenvergewaltigung auf die Straßen gegangen waren. Dort wurden Demoteilnehmer, die nur trauern wollten, mit Stöcken und Stangen traktiert. Noch keine drei Wochen her, man hört nichts mehr davon.
Die Antifanten, wohlstandsverwahrlost und gelangweilt, wie sie sind, haben eine bestimmte Grunderfahrung gemacht: Ich kann und wir können machen, was mir/uns einfällt, Folgen hat es fast nur für “Bullen” und “Nazis”. Sollte ich wirklich mal einen Tag in einer Polizeizelle verbringen, sollte im Idealfall dem überforderten vernehmenden Beamten die Hand ausrutschen, weil ich ihm ins Gesicht gespuckt habe, und sollte ich hinterher zwanzig Tagessätze á 10 Euro in zehn Monatsraten zahlen müssen, kann ich mich als politischer Gefangener im NS aufspielen. Das ist total geil! Aber nicht nur die Extremisten, sondern auch weit umgänglichere und sogar in Grenzen diskussionsfähige Linke leben in einer Welt, die wenig ungeschminkte Realität verträgt. Verhätschelt von einem (Noch)-Rechtsstaat, den sie ungeachtet seiner stark linksgrünen Ideologie und Praxis als von Nazis untergraben sehen, reagieren sie völlig desorientiert, wenn sie in irgendeiner Weise die echten Zwänge und die echte Gefährlichkeit echter faschistischer, z.B. imamokratischer und krimineller Parallelgesellschaften wahrnehmen. Da verstehen sie NICHTS. Leyla Bilge ist als Apostatin auf ein Milieu angewiesen, das nicht die Islamisten auf sie loslässt? Selbst schuld! Die tribalen Strukturen krimineller Clans wirken zersetzend auf eine zivilisierte Gesellschaft, in der Verwandtschaft zwar auch ein Beruf sein kann, aber nie das komplette Rechtssystem außer Kraft setzt? Ach, wenn schon, dafür sind die Miris und Abou Chakers doch edle Rebellen! Frauen, die selbst vollverschleiert nicht ohne die Erlaubnis ihrer Männer, Väter, Brüder und Schwiegereltern die Wohnungen verlassen dürfen? Die wollen das doch so! Meist osteuropäische und asiatische Prostituierte, deren Zuhälter sie in offener Sklaverei halten, die dann nicht als rassistisch gilt? Ach, die gehen einem Beruf wie jedem anderen nach! Hannah Arendt würde hier, neben anderem, einen kaum beschreiblichen Verlust an Wirklichkeit diagnostizieren.
@ Michael Behringer Was ist denn daran ein Klischee? Für ihre Zweifel haben Sie doch auch keine Beweise hervorgebracht, außer gefällt mir irgendwie nicht. Bringen Sie mir 10 Antifanten, die arbeiten gehen (jetzt nicht in den Medien sondern richtig). Mach ich sofort ne Geschicht daraus. Ich bin in diesen Milieus nun wirklich lange genug unterwegs, kenne die Flora in HH genau so wie die Hafenstr., war in den 80ern in Berlin in der Hausbesetzerszene unterwegs… (Als Reporter) Aber wegen der Ausgewogenheit: Bei “echten Rechtsradikalen” ist es ähnlich. Auch da sind Viele vom Verfassungsschutz alimentiert oder kassieren Stütze. Denn, ich kann es nur wiederholen: Entweder man macht Revolution oder man geht arbeiten. Miete bezahlen und essen, muss man aber auch.
Dass die Antifaleute eine Meute beschränkter oder irrer Anhänger einer Quasireligion sind ist klar. Warum aber werden sie derart hofiert, von Steinmeier und Konsorten und der Riege der Hofberichterstatter? Sind die auch alle völlig irre oder haben sie irgendeine geheime Agenda (Abschaffung des Rechtsstaats und der Aufklärung, Errichtung einer Diktatur)?
Mit dem Autor verbinden mich die Entwicklung und einige Erfahrungen. Ich wurde nur nicht Opfer von Antifa-Gewalt und friendly fire. Aber den erschreckende Hass der Antifa-Kundgebungen kann ich auch bezeugen. Hier lernt man die Polizei als Freund und Helfer kennen. Denn es liegen bei derartig offenen Emotionen Mord und Totschlag in der Luft. Auf einmal versteht man die Dynamik eines Lynchmobs durch die hautnahe Erfahrung. Und ein wenig das, was sie antreibt. Jeder, der sich verwundert die Augen reibt, wenn er Berichte aus der Nazi-Zeit und anderen Unsäglichkeiten liest und kam glauben mag, das eigentlich intelligente Menschen tatsächlich so tief sinken können, sollte sich unter diese Demonstranten wagen, aber die nötige innere Distanz wahren. Einzeln betrachtet sind jene, deren hassverzerrte Gesichter einen bis in Albträume verfolgen können, vermutlich ganz liebenswerte Leute.
Es ist schon beängstigend. Ich erinnere mich noch lebhaft an den Februar des Jahres 2018, denn an dieser Frauendemo nahm auch ich teil. Aus Neugier und Interesse, ob es wirklich eine “Nazi”- oder legitime Protestkundgebung sei. Das Startgelände war umtost von einem einem stürmischen, aufgepeitschten Meer nicht unähnlichen Hexenkessel aggressiver, hasserfüllter Antifa-Autonomer und irgendwelcher linken Mitläufer. Es war schwierig, noch auf das Gelände zu gelangen, Polizeikräfte bewachten es schwer und wollten mich nicht durchlassen, da man mich wohl für einen Linksautonomen hielt. Ein Polizist war dann zwar so freundlich…Dank der übermäßigen Lautstärke der linken Gegendemonstranten war kaum etwas zu verstehen, was die Redner sprachen. Als dann der “Marsch” losging, war mir beklommen zumute; wohl noch nie schlug Protestierenden soviel Hass entgegen, so was hab ich in meinem voranschreitenden Alter noch nicht erlebt. Ich weiß nicht, was passiert wäre, wenn die Polizei nicht präsent gewesen wäre. Es tut schon weh, als Nazi beschimpft zu werden, wenn man gegen Missstände demonstriert. Ihr Erlebnis ist sehr krass. Da stehen solche linken Kerle, beleidigen und treten nach Ihnen? Furchtbar. O tempora, o mores.
Die Antifa sind Faschisten. Faschisten sind Feinde der Freiheit. Sie sind selbst unfrei im Denken und brauchen eine unfreie Gefolgschaft zu ihrer Bedeutung. Freiheit bedeutet in erste Linie selbst Entscheidungen zu treffen. Damit beginnt die Welt der Verantwortung, die Konkretisierung von Ideen, die eigene mentale Leistung. Man ist aus der Kindheit erwachsen, wenn man beginnt abzuwägen, zu beobachten und seine Meinung zur eigenen Handlungsmaxime zu erheben. Es gibt natürlich überall Sachzwänge, für uns alle. Dennoch sollte unser Selbst-Bewußtsein, im wahrsten Sinne des Wortes, unser Antrieb zum richtigen Handeln sein. Man kann immer jemand anderen für eigenes Handeln die Schuld zuschieben. Bequemlichkeit und Überfluß in dieser Gesellschaft sind mitverantwortlich für ein kraftloses, denunziatorisches, mitläuferhaftes menschliches Gebaren . Eine paternalistische Regierungsform aus grün- linker Geisteshaltung erwachsen, fördert dieses passive Gruppenverhalten, wo Auseinandersetzung gegen Wohlfühlatmosphäre ausgetauscht wurde. Nur jeder Einzelne, der das erkennt, egal ob er Politiker, Journalist oder ‘Karl Napf, der Abwaschbare’ ist, und bereit ist, diese Komfortzone zu verlassen, zugunsten einer freien pluralistischen Welt , kann eine gesellschaftliche Änderung hervorrufen. Rückblickend auf unsere eigene Geschichte , benötigte der Mensch in der Regel immer eine unangenehme Zäsur, um frischen Antrieb zur freiheitlichen Selbstverwirklichung zu erlangen oder wieder zu finden. Bei Ihnen war es ein freigelegter Schienbeinknochen und Ehrlichkeit gegenüber sich selbst. Das gibt es nicht so oft.
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