Das ist ein schönes, nostalgisches, klischeereiches Bild von unseren Nachbarn, welches Sie an die Studie über Ihren Französischlehrer knüpfen. Selbstverständlich differieren verschiedene Nationen in Ihren charakteristischen Eigentümlichkeiten; aber der eingeläutete politische Wille zu einer einzigen europäischen Union, läßt doch mehr und mehr GLEICHSCHALTUNG erkennen. Monsieur le professeur de français ist ein Relikt aus dem Panoptikum der Vergangenheit, liebenswert und seltsam, aber keinesfalls repräsentativ! Dennoch eine hübsche, milieuverliebte Erzählung aus der guten „alten Zeit“. Merci!
Von Herzen Danke für diesen wunderbaren Essay! Ich bekenne, daß ich ein absoluter Frankreich-Fan bin, daß diese Nation (Nation! Jawoll!) das Land meiner Seele ist, obgleich ich zwar auf dem Gymnasium als Wahlfach Französisch lernte auf Anraten meines altsprachlichen Vaters („Lerne Französisch, Englisch kann jede Hure“), aber wohl sprachlich nicht so perfekt bin wie der Verfasser. Auf meinen zahlreichen Reisen durch Frankreich habe ich dennoch viele Menschen kennengelernt, die mich in ihrer bodenständigen Art sehr beeindruckten, vor allem auf Wanderungen („Sieben Stunden? Vouz êtes fous!“) in den Cevennen, Pyrenäen oder der Haute Provence. Die Franzosen werden auch M. Macron überstehen und seine sich ihm an den Hals werfende Teutonin.
Die Entfremdung von Deutschen und Franzosen mag teilweise darauf zurückzuführen sein, dass zur Zeit die deutsche Politik wieder in Preußen stattfindet und überwiegend von Preußen gemacht wird. In Preußen und in Norddeutschland, möglicherweise auch in Bayern wird die deutsch-französische Freundschaft als zwar positives aber zutiefst unnatürliches Phänomen wahrgenommen. In den Grenzregionen z. B. am Oberrhein oder im Saarland dagegen verstehen sich Deutsche und Franzosen in der Regel nach wie vor ausgezeichnet. Den Berliner Veganer und den carnivoren Pariser trennen indessen Welten. Richtig stellt der Artikel heraus, dass nationale Interessenpolitik oder eine Liebe zum eigenen Land in Deutschland geradezu verpönt, während sie in Frankreich Staatsraison sind. Dies führt sicherlich auch zu Missverständnissen auf politischer Ebene. Hinzu kommen absurde Entwicklungen im Bereich deutscher Energie- und Wirtschaftspolitik. Die für den “Klimaschutz” und wegen “CoVID-19” ergriffenen “Maßnahmen”, sowie die Erwägung, immer mehr Technologien - noch dazu ohne absehbare Alternativtechnologen - zu verbieten sind Selbstmord aus Angst vor dem Tod. Ich glaube indessen, dass die genannten Faktoren uns nicht nur von Frankreich entfernen, sondern von vielen anderen Staaten, mit denen wir bisher ein gutes Verhältnis hatten.
@ Carlos Redder - Mehr als eine Aufzählung sollte es gar nicht sein. Vielleicht ist Ihr Glaube “lächerlich”, das Bretonische wie das Bajuvarische seien unbedeutend und können weg. Ich bin sicher, dass das kulturell-ethnisch Besondere untrennbarer Teil der heute beschworenen “Vielfalt” ist und nicht als hinterwäldlerisch oder überflüssig der Abschaffung überlassen werden darf. Auch der Grieche soll trotz Euro-Rettung Grieche bleiben dürfen, WENN ER ES WILL! Alles andere wäre kolonialistische Barbarei. Ein EU-ropäer von A. Merkels oder C.Roths Gnaden sieht das freilich anders.
Ich glaube, “den” Franzosen gibt es so nicht, der Bretone unterscheidet sich schon etwas vom Franzosen am Mittelmeer. Gleichwohl würde ich auch denken, daß Niederländer, Dänen, Österreicher, Engländer und Tschechen uns im Denken und Leben doch näher sind. Was den franz. Film anbelangt kann ich nur sagen: einer der mich prägendesten war ein französischer Film, Baujahr 1985, Regie Claude Lelouch - Weggehen und Wiederkommen ( partir revenir ) mit Annie Giradot, Jean-Louis Trintignant und Michel Picolli, als Filmmusik das komplette 2.Klavierkonzert von Rachmaninow. Sehr langsam, viel Zeit zwischen den Dialogen, viel Bild und viel Musik. Ich will damit nur sagen, daß man einfach nicht verallgemeinern kann, außer man ist gnadenlos und sagt: Ausnahmen bestätigen die Regel.
„Die Deutschen haben Regeln, keine Ordnung“. Besser kann man die Welt empathieloser Autisten nicht auf den Punkt bringen. Ordnung würde jenes “ich” voraussetzen das dem “Autisten” der 2 Weltkriege anzettelte abgeht. Einem “Autisten” der nichts mehr fürchtet als das Leben und die Kreativität des “Andern” und der daher (nach Ergaunern von Dissertation u. Listenplatz Mandat Gurken und Nachbarn gleichermaßen zu “krümmen” sucht. Zur Ruhe kommt dieser “Autist” nur in totalitären Regimen oder auf dem Friedhof . Daher seine Liebe zu Diktaturen die sich teils explizit den Tod als “Lebensziel” auf die Fahnen schreiben. Daher sein Hass auf die USA und eine Religion die sich dem Leben zuwendet wie das Judentum. Nichts fürchtet ein Autist mehr als jene Veränderung deren Quintessenz sich in der Kreativität des “Andern” findet nach dessen Seele er aus genau diesem Grunde trachtet ,um sie mit seiner Wahrheit, d.h. mit sich selbst zu füllen. Die ÖR und die von ihr vereinnahmten Medien wähne ich als Botschafter jenes “Autisten” der seinen Selbstwert in beispiellosen Häme daraus bezieht andere niederzumachen . Letzteres in einem AGITPROP Kreuzzug der die jüdisch-christliche Ethik ( nachdem man die darauf basierende Verfassung 2012/13 außer Kraft setzte) durch das kommunistische Manifest der alten DDR zu ersetzen sucht, um von nun an nicht mehr nach einer transzendenten Wahrheit zu"zu suchen sondern sie als “rote Botschaft” furzender Zweibeiner in 30 Sprachen zu verkünden, All dies, während die Infrastruktur hinter des “Autisten” “Regelwerk” im Chaos versinkt. Welches andere Land machte nach dem Fall des Eisernen Vorhangs sowas??! Es wäre mir kein andres Land bekannt, das sich just in dem Maße an immer engere Regeln klammert als es das Chaos produziert.
Die liebenswerte Würdigung ihres Französischlehrers rief mir einen wehmütigen Abschnitt meines Lebens in Erinnerung. Ich habe mal zwei Monate mit einer ebenso schönen wie charmanten Französin zusammen gearbeitet. Habe mich aber einfach nicht ran getraut, weil sie von einer so natürlichen Eleganz war und ich so - deutsch.
Wunderbarer Artikel. Europa ist so vielfältig, wie sonst kein anderer Kontinent. Wer meint, er könne alle Nationen in der EU zwangshomogenisieren und deren Unterschiede irgendwie nivellieren, betreibt nicht nur eine Kulturvernichtung noch nie gesehen Ausmaßes, er ignoriert das eigentlich unübersehbare Faktum, dass Nationen die Heimat von individuellen Völkern sind, die nicht so sind, weil sie eigentlich gerne anders wären, sondern die genau so sind wie sie sind, weil sie es gut finden, wie sie sind und sich das bewährt hat. Freiheit bedeutet, sich selbst so ausleben zu können, wie man eben gewachsen ist. Und das ist bei den unterschiedlichen Völkern in Europa nun mal nicht gleich, sondern überaus divers. Wer alles zusammenrührt und homogensiert, betreibt praktisch Völkermord. Denn die Kultur eines jeden Volkes ist seine Existenzgrundlage. Und diese Existenzgrundlage kann man nicht mal eben so ersetzen, durch eine kulturell entkernte Vorstellung einer irgendwie übergeordneten Solidarität. Insbesondere dann nicht, wenn diese Vorstellung von Solidarität nur auf dem Transfer von Geld beruht. Ich wiederhole mich, aber ich tue es, weil es nötig ist: Was Europa braucht, ist eine gemeinsame Verteidigungsstrategie. Eine gemeinsame Sicherheitsarchitektur, die die unterschiedlichen Biotope der unterschiedlichen europäischen Völker schützt und erhält. Jedes Museum hat einen Sicherheitsdienst. Einen Sicherheitsdienst, der die unterschiedlichen Kunstwerke gleichermaßen schützt und bewahrt. Und zwar vollkommen unabhängig davon, aus welchem Kulturkreis, aus welcher Epoche und von welchem Künstler sie stammen. Dieses Modell taugt auch für die EU. Im Moment betreibt die EU das genaue Gegenteil. Sie reißt die jeweilige Geschichte und Errungenschaften ihrer Mitglieder hernieder und ersetzt sie durch Geld. Und dann wundert man sich in den EU Machtzirkeln noch, warum alles nach rechts dreht. Wie blind kann man eigentlich sein?!
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