Plasberg kann nichts und weiß nichts. Zufällig habe ich die Sendung mit Frau Antje Hermenau gesehen und jeder Satz von Frau Hermenau hat voll zugetroffen. Was dieser Ralf Fücks an geistigen Schwachsinn von sich gegeben hat muss man nicht kommentieren. Das Fückslein hatte bis 1989 immer die Möglichkeit Asyl in der Ostzone zu beantragen. Danke für den Artikel Herr Zimski.
Wenn damals die Westlinken verbal gegen den Anschluß Ostdeutschlands tönten, den ihre Ostgenossen gerade praktisch in die Wege leiteten, ist das ein oft geübtes Spiel. Faktisch waren diese Westlinken ja gleichzeitig mit den anderen Vertretern des Westen hier eingefallen. Und hatten uns wie diese erklärt, wie alles gemacht werden müssen. Seit Ende Dezember 1989. - Auch in anderen Ostblockländern gelang die Entmachtung der alten Funktionäre nur unvollkommen (skurril, welch Wende dem ungarischen “FDJ”-Vorsitzenden gelungen ist!), aber in Ostdeutschland lief das schon sehr speziell. Während einerseits Teile der Stasi wirklich ungewöhnlich konsequent abgewickelt wurden, man sogar deren sehr interessante internen Akten zu ungewöhnlich großen Teilen veröffentlichte (und damit manchem Westkollegen Bauchschmerzen bereitete), überlebten die meisten sonstigen Teile des Partei- und Staatsapparats mit Hilfe ihrer Westpartner bei minimierten Schäden. So arbeitete das einfache Personal der SED-Kreisleitungen nun in den Arbeitsämtern, nur mal z.B. Was heute wie eine Unterwanderung des Westens aussieht, war eine harmonische Kooperation. Der eine, der wirklich wesentliche Geheimnisse hatte, Schalck-Golodkowski, durfte sich erst nach langen Sitzungen mit dem BND zur Ruhe setzen. Und auch an den Parallelentwicklungen in den USA kann man doch sehen, daß die neo-kommunistischen Ideologie-Bausteine weder importiert noch gar eingeschmuggelt werden mußten. Das wurde schon vor 1917 im Westen ausgebrütet und seitdem beständig weiterentwickelt. Mal mehr, mal weniger sichtbar für Außenstehende, aber für jedes Jahrzehnt gibt es hinreichend Belege (was natürlich die Länge eines Kommentars sprengt).
1933? Novembers 1989! verkündete das DDR -Politbüro-Mitglied Günter Schabowski die “unverzügliche” Öffnung der Mauer, die seit August 1961 das Symbol der deutschen Teilung war. Zehntausende Menschen strömten an die Grenzübergänge in Ostberlin, die schließlich kurz vor Mitternacht geöffnet wurden. Große Freude.
An den Daten kannst du sie unterscheiden: Diejenigen, die sich nie wirklich für die Verhältnisse in der DDR interessiert hatten, schon gar nichts für Verbesserungen getan hatten, und diejenigen, die damals seit Jahren oder zumindest Wochen versucht hatten, aus der DDR ein freies, lebenswertes Land zu machen. Die wenig Interessierten waren ja auch im Osten in der Mehrheit (wie üblich), wohl deshalb konnte sich das Narrativ vom 9. November als entscheidendem Wendepunkt so allgemein durchsetzen. Für alle, die damals AKTIV beteiligt waren, war der 9. Oktober der große Wendetag. Als in Berlin die Grenze für Wessis mehrfach geschlossen und wieder geöffnet wurde. Als es in Leipzig um Schießen oder nicht Schießen ging. Und als eben am Ende nicht geschossen wurde. Danach ging es los mit den Veränderungen: “Dialog”, Honecker-Rücktritt usw. usw im Tagesrhythmus. Nach wenigen Wochen war das Land ein anderes. Reisefreiheit mußte dazugehören, wurde für irgendwann zwischen Anfang und Ende Dezember erwartet, ein Gesetzentwurf lag seit Ende Oktober vor. Nun die “Sensation”: Grenzöffnung noch etwas früher, dramatisiert durch Schabowskis geschickte Show. Aber auch mit der Reaktion des gerade in Westberlin tagenden Bundestages: fast einmütig wurde die Grenzöffnung nicht als Reisefreiheit für uns, sondern als Auslieferung des Landes an sie verstanden. (Damit die Mauerbegründung im Nachhinein stützend.) Und so kam es dann ja auch. Nichts mit mehr Selbstbestimmung für uns, nur ein Wechsel der Herren, eine längere Leine, etwas andere Spielregeln. Und natürlich: deutlich besseres Futter. Wo wäre das Problem gewesen mit einem freien Ostdeutschland, analog zu Österreich? Spätestens “seit Corona” erkennen mehr Menschen, wie auch im Westen die Freiheiten nach Belieben entzogen werden können. Weil eben weder der Einzelne noch das Volk der reale Souverän sind. Woran auch kein Friedensvertrag was ändern würde. Macht stützt sich immer auf Reales, nicht auf Papier.
Ich betrachte die Öffnung der DDR mittlerweile als einen geplanten und gelungenen Akt eines hybriden neokommunistischen Krieges. Ob der Great Reset begonnen worden wäre, wenn es die DDR noch immer geben würde? Der WEF arbeitet auf einen Kommunismus für uns Massenversuchsuntermenschen hin. Weltweit erheben sich Anhänger aller möglichen Marxismusvarianten und wollen - kurz gefasst - u.a. per ‘Klimalüge’ den Kapitalismus zerstören. Hier geschieht nichts zufällig ...! Wer das für eine Verschwörung hält, trifft den Nagel auf den Kopf.
Eine kluge Analyse, Herr Zimski. Letztendlich ist es so: Die Ostdeutschen haben den “Vorteil” leichter misstrauisch gegenüber dem Staat und den Medien zu sein, weil sie beiden bis 1989 ja ohnehin in der DDR nicht über den Weg trauten. Westdeutsche tun sich besonders schwer, den Medien zu misstrauen, weil es bis in die 1990er so war, dass zum Beispiel der Spiegel und der Stern regierungskritische und regierungskontrollierende Organe waren. Auch die Öffis waren damals noch anders als heute. Kohl - gegen den Spiegel und Stern so sehr ausgerichtet waren - verschwand 1998. Im Prinzip fing die Schleimerei der Medien gegenüber der Regierung mit der Regierung Schröder/Fischer an. Nicht umsonst wurde Schröder der Medienkanzler genannt. Warum wohl? Doch nicht allein deshalb, weil er sich der Medien so toll zu bedienen wusste, denn dazu gehören immer zwei. Die Wahrheit ist: Die Medien machten diesen mittelmäßigen Schauspieler zum Star. Selbst unter Leuten, die sich in Foren als AfD-Anhänger zu erkennen geben, finden sich doch tatsächlich welche, die offensichtlich damals Schröder nahestehenden. Nicht wenige von ihnen werden diese Null auch gewählt haben. Und dann meckern, was aus diesem Land geworden ist. So sehen politische Nullen aus. Für diejenigen, die nun wirklich gar nichts kapieren: Unser Land ist deshalb in diesem Zustand, weil wir mit Kohl einen unfassbaren Problemaussitzidioten, mit Schröder einen dummen Schauspieler und mit Merkel eine ehemalige Sekretärin der FDJ für Propaganda und Agitation als Kanzler hatten. Und wenn Sie die (fast) alle brav gewählt haben - und sei es auch nur vorrübergehend -, dann sind Sie(!!!) daran schuld, wie unser Land heute aussieht. Oder dachten Sie, Schuld hat wieder mal Dr. Mabuse?
Nicht zu vergessen ist der europäische Kontext. Mehr Angst vor einem einigen Deutschland als die damalige Sowjetunion hatten vor allem Italien, Frankreich und England, auf die zumindest die Linke sich damals berufen konnte; und selbst der Bundespräsident Richard von Weizsäcker sagte in einem Interview, es sei in Sachen Einheit besser, “jetzt nicht durchzuballern”. DDR-Bürgerrechtler wurden derweilen nicht selten über den “Runden Tisch” gezogen und anschließend in die Altparteien absorbiert, so dass ihre frisch gewonnenen Impulse für eine direktere Demokratie der Staatsbürger im Sande verliefen; der Einigungsvertrag und die Treuhand verprellten Alteigentümer und DDR-Arbeitnehmer zuweilen gleichermaßen, DDR-Täter kamen oft ungeschoren davon und in den Genuss ihrer Ruhestandsgelder. Die SED, anstatt verboten zu werden, brachte ihre Gelder illegal über Österreich in Sicherheit. Die Einheit hatte also nicht nur auf Seiten der Linken einige Geburtsfehler, die sogar früh genug erkannt wurden, gegen die aber wenig bis nichts unternommen wurde, wohl im Zeichen der “Versöhnung”. Das reicht hin bis zur eher überstürzten Vorbereitung des Euro, die laut Helmut Kohl angeblich dem Frieden und der Einbindung Deutschlands in Europa dienen sollte. Sowohl die Bildung der Nation nach innen als auch die Diplomatie in Richtung Osten wurde bald wieder vernachlässigt und durch eine wie Arroganz und Desinteresse wirkende Gedankenlosigkeit gegenüber Ostdeutschland, besonders aber gegenüber Polen und den Nachfolgestaaten des Ostblocks ersetzt. Man meinte, Diplomatie und freundschaftliche Kooperation auch in Bildung und Kultur allein durch wirtschaftliche Verflechtung unter deutscher Führung ersetzen zu können. Diese groben Fehleinschätzungen rächen sich bis heute nach innen wie nach außen. Die Linke trug hierzu sicherlich die stärksten ideologischen Vorbehalte bei; ihr die Alleinschuld zuzuweisen, greift wesentlich zu kurz.
Sehr schön: Im Jahre 33! Plasberg und Co. mal beiseite. Was hat 1933 alles angefangen? Man sollte sich daran erinnern. Und was genau war am 9. November 1938 – also heute vor 84 Jahren?? Die „Reichspogromnacht“, die eine Eskalationsstufe auf dem Weg zur Lösung der „Judenfrage“ war. Nein, ich will hier gar nichts gleichsetzen. Aber auffallende Ähnlichkeiten gibt es dennoch: Hass und Hetze und Denunziantentum und Drangsalierung und wirtschaftliche Schädigung und Desavouierung Andersdenkender bei allen Gesellschaftsschichten, gern auch von „Intellektuellen“. - - Wir sollten den 9.November 1938 nicht vergessen. 1989 natürlich auch nicht, zumal wir dabei nicht wahrgenommen haben, welcher Landesteil woran eigentlich „angeschlossen“ worden ist!
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