Vera Lengsfeld / 03.10.2013 / 11:26 / 6 / Seite ausdrucken

Dumm, dümmer, SAntifa

Die SAntifa hat wieder einmal zugeschlagen, diesmal in Stuttgart. In der Nacht vom 1. zum 2. Oktober drangen Vermummte in die Ausstellung „Die heile Welt der Diktatur? Herrschaft und Alltag in der DDR“ der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur ein. Sie rissen 14 der 20 Ausstellungstafeln von den Wänden und entwendeten sie. Zu dem extremistischen Überfall bekannte sich eine örtliche Gruppierung, die dem linksextremen Spektrum zugeordnet wird.
Die Ausstellung war konzipiert, die Feierlichkeiten zum Tag der Vereinigung, der in diesem Jahr in Stuttgart begangen wird, zu begleiten.

In ihrem „Bekennerschreiben“ offenbaren die SAntifaschisten ihre völlige Unkenntnis der Geschichte. Sie faseln davon, dass die „Entnazifizierung in der DDR konsequent vonstatten ging“, während in der BRD die Nazis „in hohen Ämtern in Staat und Wirtschaft blieben“. Die Folge wäre u. a. „Isolationshaft“, die es in der BRD gegeben hätte.

Die Vermummten, die nicht genug Mumm haben, ihr Gesicht zu zeigen und sich der Diskussion zu stellen, sind auch nicht fähig, wenigstens bei Wikipedia nachzuschlagen, um ihre Behauptungen zu prüfen. Dort hätten sie unter „Braunbuch“ am Ende einen Absatz über das „Braunbuch der DDR“ gefunden, das mehr als 1000 Namen von Nazis in hohen und höchsten Positionen im DDR-Staat aufführt, gefunden.

Die SED war seinerzeit die erste Partei in Deutschland, die sich NSDAP- Mitgliedern geöffnet, ja, gezielt um sie geworben hat. Dies zweifelhafte Verdienst gebührt dem späteren Partei-, und Staatschef Erich Honecker. Die SED-Linke steht bis heute fest zu ihren ehemals braunen Kameraden. In ihrem Ältestenrat sitzt Prof. Hermann Klenner,  NSDAP Breslau, später laut Wikipedia Inoffizieller Stasimitarbeiter und Verteidiger der Todesstrafe in der DDR, der er einen „humanistischen Charakter“ bescheinigte.

Was die so genannte „Isolationshaft“ betrifft, könnten sich die SAntifaschisten in der Gedenkstätte im ehemaligen Stasigefängnis Hohenschönhausen informieren, wie die Staatssicherheit der DDR Isolationshaft zur Perfektion entwickelt hat.

Was die RAF-Gefangenen als Kampfbegriff erfolgreich in die politische Debatte warfen, war nichts als Demagogie.  Wer tagsüber zusammensitzen darf, nur nachts in seine Zelle geschlossen wird, Bücher, Radio, Schallplatten zur Verfügung hat, wie Jan-Carl Raspe sogar ein Funkgerät bauen kann, mit dem die angeblich „isolierten“ RAF-Terroristen ihre Botschaften in die Welt senden konnten, regelmäßig Anwalts-, und Verwandtenbesuche erhält und bei diesen Besuchen sogar mit Waffen ausgestattet wird, der sitzt nicht in Isolation, sondern in Vorzugshaft.

Die eigentliche Frage ist aber, wie lange die SAnitifa und ähnliche Gruppierungen noch von Steuergeldern gepäppelt werden sollen.
Diese Frage sollte die Regierung Kretschmann schnellstens beantworten.

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Leserpost

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Frank Lidle / 06.10.2013

Man beachte das stolze Brüsten, über die ach so heroische Tat, was aber in der Szene nicht auf ungeteilte Zustimmung trifft. Sie ist etwa auf der geistigen Höhe einer ähnlichen heroisch revolutionären Tat: Der Hinrichtung der Friedenseiche in Rostock, gestiftet vom Bundespräsidenten. Warum? Da Gauck ja aus seiner Biographie ja quasi ein Trippelfeindbild darstellt, als Bürgerrechtler der DDR, ev. Pastor und die Leute mögen ihn auch noch, musste der pöse Nazibaum, da deutsche Eiche -ist doch Logisch-, exekutiert werden.

Olaf Kappelt / 05.10.2013

Wer da mehr Infos über DDR-Nazis möchte, der findet ausführliche biografische Beschreibungen im “Braunbuch DDR - Nazis in der DDR”, ISBN 978-3-939929-12-3. Da können Sie nachlesen, wie Erich Mielke bereits vor Gründung der DDR selektierte, wer von den ehemaligen Nazis wie zu gebrauchen sei…

Claudia Berent / 04.10.2013

@ Uli Oertel: Zwar etwas off Topic, aber ich kann Ihnen nur zustimmen was den angeblichen Zusammenhalt der Menschen in der DDR betrifft. Das war eine Notgemeinschaft. Man versorgte sich gegenseitig mit “erwischter” Mangelware, in Zurückerwartung eines adäquaten Gefallens. Da wurde der irgendwo geklaute Heizkessel zum 4fachen Preis verschachert, der Einbau erfolgte gegen D-Mark oder gar nicht. Wer nichts zu bieten hatte, dem wurde auch nicht geholfen. So oder ähnlich fällt meine Reaktion jeweils aus, wenn mir jemand mit der rührseligen Geschichte vom besseren Zusammenhalt kommt. Ich habe daran nämlich überwiegend keine guten Erinnerungen.

Dipl.Kfm.Helge-Rainer Decke / 04.10.2013

Herr Karl Heidger, “In Deutschland ist es im § 17a Abs. 2 Versammlungsgesetz geregelt und die Zuwiderhandlung wird gemäß § 27 Abs. 2 bzw. § § 29 Abs. 2 mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe unter Strafe gestellt. Das Vermummungsverbot wurde in Deutschland am 28. Juni 1985 mit den Stimmen der konservativ-liberalen Koalition unter Helmut Kohl im Bundestag beschlossen.” (Quelle:Wikipedia). Fazit. Der Begriff wurde somit normativer Bestandteil im Recht. Was sein Gebrauch mit “öffentlich rechtlicher Mafia” zu haben soll, erschließt sich mir nicht. Aber vielleicht weiß Frau Lengsfeld Rat.

Uli Oertel / 03.10.2013

Na ja, solches Mittelmaß war einst beim Rotfront-Kämpferbund und bei der SA, tummelte sich dann ganz schnell auch bei den Gruppierungen der GST (Gesellschaft für Sport und Technik), schließlich bei den Kampfgruppen der DDR. Dort erhielt man ja eine Motorrad- oder Lkw-Fahrerlaubnis, 50 DDR-Mark zusätzliche Rentenzusage und ließ sich auch schon mal mit Schnaps zugießen, wenn die Genossen feierten. Nur bei der Arbeit hat’s dann zumeist gezwickt. Nur zu. Ich habe die noch in Erinnerung als die kleinen Ulbrichts und die kleinen Honeckers. Heute schwafelkn sie vom angeblichen Zusammenhalt der Menschen in der DDR, den ich so nie kennengelernt habe. Da muss ich wohl woanders gewohnt haben. Mal sehen, wie sich das weiter entwickelt.

Karl Heidger / 03.10.2013

Warum immer “Vermummung” bei sozialistischen Gewaltverbrechern? Es ist doch nicht kalt in Deutschland. Wenn Kriminelle ihr Gesicht nicht zeigen wollen, maskieren sie sich. Das Wort “Vermummung” ist so ein Weichspülbegriff aus dem Arsenal der Öffentlich-Rechtlichen Mafia, um Harmlosigkeit zu suggerieren. Noch einmal: Kriminelle tragen Masken!

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