Teil 2/2 Helmut Schmidt und andere haben frühzeitig – also „kompetent“ auf die Gefahren einer Nato-Osterweiterung hingewiesen. Richtig, Gefahren aus dieser Richtung hätte jeder westl. Staatsmann erkennen müssen. Jeder Staatsmann hätte auch erkennen können, dass die Zerstörung jeglicher Eigenversorgung mit sicherer Energie ein Schwachsinn ist. Aber hätte jeder Staatsmann erkennen müssen, dass ein Ausbau an wirtschaftlicher Zusammenarbeit zu einem Krieg führt, und infolge zu der idiotischen Forderung nach dem Untergang von Putin? Wenn ich diesem Text und unseren Medien folge, dann ist dies kein „Bürgerkrieg im Westen“ sondern doch ein „post-sowjetischer Ausdehnungskrieg“? Ja was nun? Kampf bis auf`s Blut? Doch noch Bürgerkrieg im Westen? Russland derart zu sanktionieren, dass es keine friedlichen Mittel mehr hat, aber dann von höchsten Stellen aus MAULEN wenn Russland seine verbliebenen Mittel der Verteidigung auch nur mal andeutet?! Das ist schizophren! So ein Habeck mit seinen Freunden schaffen das spielend. - Dieser Krieg wird noch ein großer werden, koste es was es wolle ….
Teil 1/2 - Dieser Text vermittelt den Eindruck , man hätte „Alles“ vorher wissen müssen“. Aber was ist „Alles“? Andeutungen gibt es so wie man sie in „üble Nachreden“ einbauen würde. Im Absatz -Atemberaubende Blindheit ….“ finden sich Formulierungen: „….. Und es geht nicht einfach bloß um post-sowjetische Ausdehnung. Es geht auch nicht einfach nur um Öl und Gas, auch wenn diese Dinge eine Rolle spielen. - Nein, es geht um die atemberaubende Blindheit und Dummheit Europas an der Energiefront. Wer will denn nicht gewusst haben, dass GENAU SO ETWAS PASSIEREN WÜRDE? Wer war so blind, zu glauben, dass die Abhängigmachung Europas von russischem Öl und Gas im Namen der Umwelt nicht zu genau einer solchen Krise führen würde? Jeder Staatsmann, der behauptet, das nicht gewusst zu haben, ist derart inkompetent, dass es jeglicher Beschreibung spottet.“ Kurz zuvor findet sich die Aussage: „ Ich glaube, beim Krieg Russlands gegen die Ukraine geht es eigentlich um einen Bürgerkrieg im Westen….“ - Was soll denn hier verbreitet werden? Weiter Teil 2
Was würde es für Russland bedeuten, zu verlieren? Also die “Spezialoperationen” ohne territoriale Gewinne abzubrechen und nach Hause zu fahren? Nun, es würde bedeuten, dass Russland (ohne Putin natürlich, der muss weg) eine zweite Chance erhielte. Aktuell wird in Moskau wieder davon phantasiert, in Kiew einen “Systemwechsel” durchzuführen. Russland hat allerdings bei weitem nicht genug Soldaten, um die Ukraine zu besetzen. Die selbst ausgegebenen Kriegsziele können also nicht erreicht werden. Mit dem derzeitigen Vorgehen wird statt dessen erreicht, dass Russland sich an die Pekinger Kommunisten verkaufen muss. Mittelfristig bedeutet dies den Verlust Sibiriens. Ein Abbruch des Ukrainekriegs würde zu einer Wiederannäherung an den Westen führen, damit die territoriale Integrität der rodina sichern. Indem der Westen die Ukraine unterstützt, hilft er auch Russland. Wenn dieses den Krieg gewinnen würde, dann wäre es verloren.
@Dietrich Herrmann:”... Das Schlimme daran ist, dass sich vor allem die EU-Europäer vom amerikanischen Imperialismus erpressen lassen und folgsam kuschen. ” Genau, und hier liegt auch das eigentliche Problem - die Interessen der Amerikaner in diesem Konflikt! Es ist - wie selbst zugegeben - die Absicht der USA, die Destabilisierung Russlands voranzutreiben. Dazu wurde in jüngster Vergangenheit regelrecht mit allen Mitteln provoziert. Von der “Installation” eines hörigen YGL- Präsidenten- Darstellers über die Errichtung von Bio- und Chemie- Laboren bis hin zur Bewaffnung militanter Kräfte für “Inlandskämpfe” in der UK! Wenn das der Russe in Mexiko machen würde, wären die “amerikanischen Weltfriedenstifter” wohl wenig begeistert! Deshalb sollte dieser entscheidende Aspekt nicht verdreht oder verwässert werden - auch nicht von einem „Dr. Jürgen Kunze!“ MfG
Ein vernunftorientierter, differenzierter Beitrag zum Thema. Endlich mal.
Daß es um einen Bürgerkrieg ginge, ist großer Unsinn. Natürlich handelt es sich um den Überfall einer staatsmacht auf ein Nachbarland. Seit 2014 schon. Bürgerkriegselement gibt es allenfalls in der ukrainischen Verteidigung, die zur Adaption des Ursprungsszenrios zwang, der schnellen Kapitulation mit Millionen-Flüchtlingswelle, wohl gefolgt von neuen Fronten, z.B. um die “Sulwalki-Gap”. Letzteres wurde schon von der russischen Propaganda vorbereitet, indem man behauptet, es handele sich dort um wertloses Sumpfland, das Polen und Litauen ja gut den Russen als Landkorridor nach Kaliningrad überlassen könnten. Nur: real ähnelt die Landschaft eher Ostholstein oder der Mecklenburger Seenplatte. Aber wer fragt schon nach realer Geografie, wenn die “Argumente” so schön logisch klingen? - Putins Krieg dient der Vergrößerung des für “Great Reset” und “Build Back Better” erwünschten weltweiten Chaos, nicht einem Kampf von Ideologien oder Systemen. Putins Rußland ist fest in die herrschende Weltordnung eingebunden. Ganz wie China, wo die nationalen Besonderheiten immerhin weit deutlicher ausgeprägt sind. Ohne daß dies einen wirklichen Systemunterschied bedeuten würde. Seit Jahrzehnten wird China als vorbildlich für die Zukunft des Westens dargestellt, von elitären Elementen des Westens wie der Rockefeller-Foundation. Was wäre da kontrovers in der Praxis des Putinschen Rußlands? Nichts. Deshalb eben liefert er - gegen die Inrteressen seines Landes - den aktuellen Krieg, den niemand braucht außer den Chaos-Profiteuren. Das Energiechaos ist nur ein Teil davon. - Peterson mag ja als Psychologe gut sein. Wenn er aber Putins atomare Drohung kolportiert, könnte selbst er wissen, daß weder die USA noch die SU Atomwaffen einsetzten, als sie in Vietnam bzw. Afghanistan verloren. Was ist jetzt anders? - Ein billiges Spiel mit unseren Ängsten, wie immer.
Dass Kriege die Tendenz haben sich auszubreiten ist unbestreitbar. Wie Gunnar Heinsohn hier schon oft überzeugend dargelegt braucht es dafür auch ein üppiges Reservoir an Kriegern. Das scheint in Russland nicht gegeben zu sein. Wo Peterson den Nagel auf den Kopf getroffen hat: “Nein, es geht um die atemberaubende Blindheit und Dummheit Europas an der Energiefront.” Da stimme ich ihm vollständig zu.
Jordan B. Peterson wird von mir sehr geschätzt, aber dies ist mit weitem Abstand der schwächste Artikel, der auf der Achse zum russischen Überfall auf die Ukraine geschrieben worden ist. Sicher, Putin ist nicht verrückt, aber er betrachtet den Krieg als ein legitimes Mittel der Politik und er will sich für den Untergang des sowjetischen Imperiums rächen, für den seiner Ansicht nach allein und ausschließlich “der Westen” verantwortlich ist. Darüber hinaus träumt er, wie seine Reden und Aufsätze sowie die Schriften seiner Berater unmissverständlich dokumentieren, von einem “Eurasien” (von Lissabon bis Wladiwostok) unter russischer Führung. Dies macht ihn zu einem brandgefährlichen Akteur, der noch viele andere Kriegsverbrechen begehen wird, sofern ihm nicht entschlossen entgegengetreten wird. Deshalb bin ich den Ukrainern sehr dankbar, die sich heldenhaft (im gegenwärtigen Deutschland wohl undenkbar) für Freiheit und Unabhängigkeit vom russischen Autokraten einsetzen.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.