Gastautor / 20.08.2023 / 12:00 / Foto: Bernd Hoenig / 23 / Seite ausdrucken

Zen und ein Blick zurück nach Deutschland

Von Bernd Hoenig.

Mit seiner Einzigartigkeit eröffnet mir Japan eine so überragende Lebensqualität, wie ich sie nirgends sonst fand. Was ich aus Deutschland höre und was dort von politischen Verantwortungsträgern immer mehr zum Vorschein kommt, erschreckt mich eher und lässt mich auf meine alte Heimat mit Bedauern blicken.

日本石の上にも三年 (Japan, 3 years sitting on a rock.) 

Neulich erhielten wir Besuch von einer Reporterin aus Atami, die von einer Kollegin der Atami Association for International Interchange über uns erfahren hatte und uns daraufhin kontaktierte, um einen kleinen Abschnitt unseres Lebens sowie einen Ausschnitt unserer Tätigkeiten in Japan zu dokumentieren (am Ende empfahl sie uns übrigens, unsere speziellen Trainingsangebote doch bis in ihre Metropole hinein auszuweiten, was wir probehalber demnächst starten werden).

Lassen Sie mich jedoch noch etwas weiter ausholen zu umfangreicherer Reflexion …  

 … unser neues Lebensumfeld auf Honshu, in einer der attraktivsten Gegenden dieser Welt gelegen, ist so herausfordernd wie chancenreich. Zwar erweist sich die Existenz in Japan nicht nur als spannend, sondern auch als recht kompliziert (Besonderheiten riss ich im Japanolog an), doch vor allem ist es zu meinem Wohlbehagen hier sehr ungleich zu Deutschland (wie in diesem Blog und an anderer Stelle zuvor schon formuliert) und offenbar auch zum Rest der Welt – Nippon existiert einfach in seiner ganz eigenen Sphäre. Mit seiner Einzigartigkeit eröffnet mir Japan eine so überragende Lebensqualität, wie ich sie nirgends sonst fand. Das hiesige Leben ist vor allem faszinierend für relativ freie, sowohl physisch (auch wenn mein demoliertes linkes Knie nur noch eingeschränkt funktioniert) als auch mental einigermaßen stabile und spezifische Herausforderungen liebende Männer. „Klimaschützer“, Klassenkämpfer, Vegetarier, Feministinnen oder Gender-Ideologen  können hier kaum glücklich werden, was die Liebenswürdigkeit dieses hinreißenden Eilandes nach meiner Ansicht nur unterstreicht. Dieses Land erweist sich in so mancher Hinsicht als besonders kultiviert; ein wichtiger Aspekt zeigt sich für mich liberalen Freidenker darin, dass einem niemand über Gebühr auf’n Senkel geht, so wie es auch die Einheimischen ihrerseits bevorzugen, in Ruhe gelassen zu werden.

Nicht nur enorme Schönheit, sondern auch widersprüchliche Handlungsweisen sowie manch Skurriles finden sich in Japan und wie es sich manchmal zeigt, gibt es auch einige düstere Aspekte hier, doch Negatives kann ich zumeist ignorieren. Was ich jedoch aus Deutschland in medial lautstarkem Getöse höre und wie es dort von politischen Verantwortungsträgern immer mehr zum Vorschein kommt, erschreckt mich eher und lässt mich auf meine alte Heimat mit Bedauern blicken. Vielleicht brauchte es ja nach der Wiedervereinigung vor allem dieser einen, in ihrer spezifischen Art agierenden und intrigierenden Kanzlerin Merkel und ihrer „Grünen“ Unterstützer, um Deutschland in überspannter Manie umfassend so zu zerlegen wie sich dieses Land jetzt darstellt?  So viel hysterisch einfältiger Transformationswille, so viel schaumig arrogantes und dabei doch dem Lande mit seinen Bürgern nicht zuträgliches Gehabe, Getöse und Selbstbeweihräucherung im Lichte von Inkompetenz und politischen Fehlleistungen sind so peinlich wie penetrant.

Geradezu lächerlich erscheinen globale Anmaßungen (z.B. „Klimaschutz“), wofür sie doch nicht einmal in Europa und ihrem eigenen Lande die Lorbeeren ernten, vgl. hierzu ihre Liste politischen Versagens: Bildungsmisere, Infrastrukturdesaster, Energiewende/“Klimapolitik”-Debakel, Immigrationsfiasko, E.U.-Spaltung (Brexit), €-Schuldenlast, Coronahysterie, Russlandpolitik – noch dazu die Kapitulation einer kritisch öffentlich-rechtlichen Medienlandschaft, die in Opportunismus versinkt; so manche propagandistische Medienoffensive erinnert gar an DDR-Propaganda; traurig ist das …  

Es gibt kein geschmackvolleres Land als Japan

 Deutsche Einfalt und Intelligenz zeigen sich gewöhnlich offen; in Japan wiederum – man mag so etwas verurteilen, sollte es aber zumindest kritisch begutachten, um es dann möglicherweise verstehen zu können – erscheint vieles zwar regelhaft geordnet, aber eben doch wiederum mysteriös. Wenn ich unterschiedliche Informationen kombiniere und beurteile, so soll jenseits kultureller Traditionen ein komplex verflochtenes Beamtensystem namens "Kanryo" auf verschiedenen sozialen und politischen Ebenen des Landes von alters her machtvollen Einfluss geltend machen; so mancher hier nennt es auch Deep State).

Zwar ist für Zugewanderte wie mich ein traditionelles Verständnis für gegenseitige Abhängigkeiten hierzulande schwierig zu erlangen, doch erscheint mir ein sehr auffälliger Sinn für Fairness bis ins Private hinein in Japan besonders stark ausgeprägt. Wirtschaftliche und politische Bezüglichkeiten reichen historisch weit zurück, teils bis lange vor die Edo-Periode. Man darf nicht vergessen, dass Japan vor der Meiji-Reform Ende des 19. Jahrhunderts und in vielen Gegenden noch bis ins 20. Jahrhundert hinein feudalen Charakter hatte. So manche bis heute mächtige Familie, wie z.B. Toyota, legte die Fundamente ihrer Machtfülle während der Zeit der drei Reichseiniger (Nobunaga, Toyotomi, Tokugawa) bis zur Herrschaft der Tokugawa-Dynastie ab Anfang des 17. Jahrhunderts, da sie sich für siegreiche Streiter in der blutigen Sengoku-Periode (landauf, landab erfuhr dieses Land immer wieder Kriege über Generationen) engagierte, während andere Familien, wie z.B. Suzuki, weniger Erfolgreiche unterstützten und im Endeffekt seither immer ein wenig im Schatten der Sieger dümpeln. Freundliches Auftreten, natürlich ja, immer willkommen und für den Gast gibt es kein geschmackvolleres Land als Japan, doch zumindest zurückhaltende Vorsicht sei hierzulande geboten, denn Japaner bilden ihre Kunst des Maskenspiels seit sehr langer Zeit schon aus; besonders Geschäftsleute aus der Kanto-Gegend sind berüchtigt für ihre ausgefeilten Techniken, Kontrahenten psychisch unter Druck zu setzen und Emotionen zu kontrollieren.

 In Deutschland – einer Nation, die bis in diese Tage hinein in der Mitte Europas so verzweifelt nach ihrer Identität sucht, dass sie ihre einstige Größe schon im 20. Jahrhundert auf einigen Gebieten wieder verspielte – erscheinen dagegen heutzutage immer mehr Entscheidungsträger, nicht nur diverse Politiker, auf der einen Seite etwas einfältig, auf der anderen Seite wiederum skrupellos. In den für technische Innovation und zur Beurteilung technologischen Fortschritts so wichtigen naturwissenschaftlichen Fachgebieten behauptet sich Japan seit vielen Jahren an der Weltspitze, an der man zu früheren Zeiten auch viele deutsche Erfinder und Gelehrte hatte finden können, während Deutschland zur heutigen Zeit immer deutlicher unter ferner liefen (vgl. TIMSS) agiert und sein Nachwuchs den Bildungsanschluss an führende Nationen verliert – tragisch ist das. Selbst verantwortliche Politiker in Deutschland folgen derzeit aus Berechnung, Unkenntnis oder vielleicht geblendet von Modethemen, pseudoreligiöser Apokalyptik bzw. irrealem Idealismus so aufgeblasenen Losungen wie:  „100% erneuerbare Energien … Klimaneutralität … Dekarbonisierung … feministische Außenpolitik … Gendern“ u.a.m. an illusorischen und/oder inhaltleeren Schlagworten sowie Versatzstücken aus ihrer Phraseologie, die mit moderner, abendländischer Lebenspraxis nicht in Übereinstimmung zu bringen sind. Die sog. Vierte Gewalt, die doch kritisch und objektiv die Arbeit der Parlamentarier begleiten sollte, verschwimmt derweilen hinter einem Nebel aus Haltungsjournalismus – vielleicht entweichen daher seine Talente und das Land erscheint mit seiner Führungsspitze im Gegensatz zu ihren forsch gespielten Auftritten wie paralysiert umher taumelnd?

Hier in meiner neuen Heimat genieße ich also mehr oder weniger meine Ruhe (freilich könnte man auch behaupten, die Leute wollten nichts mit mir zu tun haben, doch dazu weiter unten); Versicherung, Steuern u.a. laufen über meine (japanische) Ehefrau, die wie andere hier traditionell ohnedies die Finanzen der Familie regelt; die Immigrationsbehörden besuche ich nur alle paar Jahre, um mein Visum zu verlängern – ein Phänomen ungeregelter, gar illegaler Zuwanderung wie in Deutschland existiert in Japan kaum, obschon der Andrang, hier einzureisen und durch Arbeit zu mehr Wohlstand zu gelangen, aus vielen Ländern Asiens sehr groß ist. Politisches Asyl ist streng reglementiert; Sozialhilfe zu erhalten, ist in Japan äußerst kompliziert und die meisten Migranten reisen nicht nur mit Sprachkenntnissen ein, sondern meist auch schon mit Arbeitsvertrag, Study&Work-Visum oder Vergleichbarem – eine ganz im Gegensatz zu Deutschland für Japan nützliche Praxis.

Buddhistische Entspanntheit ist nicht nur ein Klischee

 Nun bin ich selbst einigermaßen unabhängig. Unsere Nachbarn kennen mich hier als jemanden, der niemanden nervt, nicht missioniert oder kriminell agiert, der keinem auf der Tasche liegt, im Notfall klaglos zur Hand geht und ansonsten gelassen frei das japanische Leben meistert. Vieles erscheint hierzulande ohnehin weniger verbissen, buddhistische Entspanntheit ist nicht nur ein Klischee. Japanische Sinne sind speziell für Ästhetik exzellent ausgeprägt und die Faszination ihrer Frauen ist so atemberaubend, dass auf diesem Niveau nach meiner Erfahrung nur noch israelische oder ungarische Schönheiten mithalten können.

 Offenbar lassen sich Japaner im Gegensatz zu vielen Deutschen nicht mehr so leicht vera*schen – der Mythos vom „Klimaschutz“ wird hier nicht sehr ernst genommen; Kernenergie harrt weiterem Ausbau; Elektromobilität ist unerheblich; Greenpeace, WWF, FfF, XR, LG o.a. dubiose Grüppchen sind ohne Relevanz. Japaner lieben ihre Umwelt, gewöhnlich schützen und pflegen sie sie auch, aber globaler Idealismus, wie es einige Deutsche in Puncto Klima vorgeben, ist offenbar hiesigen Zen-Buddha und Shinto geprägten Auffassungen fremd. Feminismus/Genderismus/Quoten bleiben nebensächlich und wer sich in diesem Lande mit seiner herrlich abwechslungsreichen Küche vegetarisch geschweige vegan ernährt, bestraft sich nur selbst.

 Zur Zeit befinden sich offensichtlich die Parteien Deutschlands in einer Vertrauenskrise gegenüber dem Souverän (Volk/Wähler) und auch in Japan zeigen viele Bürger nicht allzu viel Interesse in Bezug auf ihre Politiker (die Wahlbeteiligung ist hier unterirdisch schlecht). Doch gäbe es hier eine Partei wie die Grünen, in der übergewichtige oder vielfliegende Spitzenpolitiker dem Volke die richtige Ernährung und den Verzicht auf Flugreisen vorschreiben wollten – sie wäre sofort lautstarkem Spott auf allen Kanälen ausgesetzt. 

 Wir leben hier seit fast zwei Jahren in unserem lauschigen Orte längs der Sagami-Bay am Pazifik, wo wir auch an diversen gesellschaftlichen Angelegenheiten teilhaben und eine Firma (MitteJapan Co. Jp. Ltd./mittejapan.com) gründeten. Unser soziales Engagement hier basiert auf athletischen und künstlerischen Kenntnissen sowie Erfahrungen, die wir seit Jahren teilen, pflegen und vermehren; meine literarischen  sowie lektorischen Obligationen und Leidenschaften laufen nebenher wie bei so vielen Freiberuflern heutigentags.

 Nun ist es nicht so, dass ich hier bekannt wie ein bunter Hund bin, aber so viele wie mich gibt’s in der näheren Umgebung wiederum auch nicht.  Japaner sind durchaus neugierig auf uns Gaijin/外人 (Jemand von Außen), die sich in ihrem Lande niederließen und ich habe dann und wann auch mal so bizarre wie bewegende Begegnungen, die wiederum zu neuen Bekanntschaften führen. So geschah es also kürzlich, dass eine Reporterin der wichtigsten Lokalzeitung unserer Stadt Atami zu einem Interview in ihre Redaktion einlud, uns zu einem Fototermin besuchte und einen Artikel auf ihrer ersten Seite veröffentlichte, lesen Sie selbst :-)

 

Bernd Hoenig ist Religionswissenschaftler, Jahrgang 1966, lebte in Berlin, traf seine heutige Ehefrau Mayu 2016 in Deutschland und ist 2017 nach Japan ausgewandert. Er bietet am Yoshihama Beach mit seiner Firma MitteJapan (mittejapan.com) Yogaklassen an. Dieser Beitrag erschien zuerst in seinem Blog Japoneseliberty. Dort beleuchtet er bevorzugt nichtalltägliche Themen, beurteilt aus der liberalen Sicht eines abendländisch freien Geistes.

Foto: Bernd Hoenig

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Ulrich Schily / 20.08.2023

Vielen Dank für die Eindrücke aus dem fernen, doch so sympathischen Land. Aber in ihrem Rückblick auf die alte Heimat Deutschland,  da sind Sie eben Deutscher geblieben. Denn: Ja, es ist hier sehr viel im argen, es wird sehr viel von unserer Kultur und Geschichte zerstört,  verrgessen und vernichtet. Nicht die lauten,  die Medien,  die Politiker sind Deutschland.  Das ist, zum Leidwesen von vielen hier, leider die sichtbare und hörbare Fassade. Nein, was unser Land zur Zeit eher ausmacht, ist (wieder mal) das verzweifelte Ringen um Wahrheit und Freiheit. Der Sozialismus ( schwarz, braun, rot, grün u.a.m) versucht aber das zu verhindern. Es gibt aber die Versuche etwas zu ändern,  ohne auszuwandern. Bodenständig nennt man das.

Ulla Schneider / 20.08.2023

Issey Miyake! Das ist auch Japan. Grandios! Seine Arbeitshefte sind meine Passion.

Thomas Szabó / 20.08.2023

Ich war mit meinen Eltern irgendwo in Asien. Wir waren in einer deutschen Reisegruppe. Eine Gruppe Japaner aus dem selben Hotel kam an unserem Tisch im Restaurant vorbei und grüßte uns herzlich. Niemand von uns grüßte zurück. Die Japaner hielten uns für arrogant und feindselig und wirkten schwer beleidigt. Unsere Gruppe war gar nicht arrogant, es ging alles so schnell, wir waren einfach nur überrumpelt. Ich war erst 14, aber es war mir sehr unangenehm ungewollt unhöflich gewirkt zu haben. Die Tänzerin holte mich auf die Bühne und ich musste mit ihr einen Bauchtanz aufführen. Es muss lustig gewesen sein, denn alle lachten, die Japaner tauten auf und gaben mir einen gewaltigen Applaus. Ein sympathisches, höfliches, distinguiertes japanisches Ehepaar, das perfekt englisch sprach, machte Fotos. Monate später erhielten wir einen Brief aus Japan, mit den Fotos. Wir konnten leider nicht antworten, wir fanden den Brief erst Jahre später hinter einem Regal, sie war herunter gerutscht. Nicht zu antworten, noch eine Unhöflichkeit! 10 Jahre später reiste ich alleine in die Millionenmetropole Tokio und fragte ein älteres, sympathisches, höfliches, distinguiertes japanisches Ehepaar nach dem Weg. Der vornehme Herr antwortete in perfektem Englisch. Wir plauderten und ich erwähnte nebenbei, dass Europäer manchmal unhöflich seien. Der Herr nickte ernst und tief und sichtlich betroffen. Ich entschuldigte mich im Namen aller Europäer und klärte sie auf, dass wir meist nur schüchtern und zu wenig weltmännisch seien. Wir verabschiedeten uns in aller wohlwollenden, verständnisvollen Freundlichkeit. Erst später fiel mir auf, dass mir das Ehepaar bekannt vorkam! Sie haben damals die schönen Fotos gemacht! Ich begegnete ihnen unter Millionen wieder! Eine Unhöflichkeit wieder gut gemacht! Japaner legen doch so viel Wert auf Höflichkeit.

Ralf.Michael ( ラルフ. ミハエル ) / 20.08.2023

Kanasawa ? Nicht schlecht ;o)) Ich/Wir haben allerdings die andere Seite ( Yukiguni ) gewählt ! Liegt wohl nicht an den Schneemengen, sondern an der Heimat meiner Frau und meiner Vorliebe für eine herzhafte Küche mit Koshi-Hikari, Omon-Sake, Murakami-Beef und nicht zuletzt an der reichlichen Auswahl an Fisch. Als Gaijin -さん bin ich hier bestens intergriert, dank nicht zuletzt meiner Schneeprinzessin.

Thomin Weller / 20.08.2023

@Boris Kotchoubey “Ich habe dort zahlreiche Japaner kennengelernt (fast alle mit akademischen Graden), die mir von ihrem Glück erzählt haben, nicht mehr in Japan leben zu müssen.” Der Druck auf die Führungsebene ist in Japan wohl sehr hoch. Karoshi! Sie erfreuen sich nun an die Mindestanforderung in den USA, Kanada. Es gibt Gemeinsamkeiten mit Südkorea. Die höchste Suizidrate hat Südkorea. Junge, frisch ausgebildete Ingenieure, Ärzte arbeiten lieber in den USA als Landwirt, als in ihrem eigenen Land. Die USA rekrutiert dort Fachkräfte und zahlt pro Kopf >80k$. Die Arte Reportage “Südkorea - Die Jungen hauen ab - ARTE-Reportage (2017)” ist im Webarchiv und vergleichender Augenöffner. Aus anderen Seiten “Warum junge Südkoreaner ihr eigenes Land als „Hölle“ (Hell Joseon, 헬조선) empfinden und am liebsten auswandern würden: Der Druck auf die jungen Leute in Südkorea ist so hoch, dass immer mehr von ihnen ihre Heimat verlassen.”

Lutz Liebezeit / 20.08.2023

Viele Städte haben noch immer den Charme des Biedermeier oder des Historismus. Was Kultur und Architektur angeht, braucht sich Deutschland wohl am wenigsten zu verstecken. Da spielen wir in der 1. Liga. Im 1. und 2. WK ist leider vieles zerbombt worden. Die Städte, die nicht unter den Bombenteppichen litten, sind noch immer kommod und haben den Charme der Vergangenheit, wenn auch getrübt von den kulturlosen Bausünden. Der 1. und 2. WK waren die ersten maschinengeführten Kriege der Weltgeschichte und der Kulturbruch schlechthin. Davon haben nicht nur wir uns, davon hat sich die ganze Welt nicht wieder erholt. Das war auch der Plan. Krieg soll zerstören, damit was Neues entstehen kann. Das war auch der Grund für Pol Pot und Mao, für Hiroshima und die Bomben auf deutsche Städte. Aber was nachkam, war phantasieloser, dürftiger, langweiliger, farbloser, bis zum Schluß die entwurzelten Zombies das Land beherrschten. Und das betrifft nicht nur Deutschland. Der Orient ist so kaputt wie der Okzident. Japan ist eine Insel. Deutschland liegt im Herzen Europas und hat schon immer Begehrlichkeiten geweckt. Umsonst heißt es nicht: Wer Deutschland hat, hat Europa. Und wer Europa hat, hat die Welt. Das ist auch in China ein Politikum. Die Chinesen kaufen hier Brücken, Häfen, Flughäfen, Traditionsfirmen auf und rollen mit ihrer Seidenstraße heran.  Wir verstehen die Absicht nicht, weil die das auf Chinesisch sagen. / Eine Insel läßt sich sicher besser verteidigen als ein offenes Land. Im Nachhinein sind alle immer so schlau. Ich kann mich nicht an eine Opposition gegen den Maastricht Vertrag erinnern? Ich kannte alle, die dagegen waren, das war einer und der hatte eine Website im Internet. Bis 2003 war hier Schweigen. Da war alles o.k. .. man wartet, bis einen der D-Zug überollt und haut ab setzt sich in ein andere gemachtes Nest.

Christian Goeze / 20.08.2023

Japan ist eine Insel, Deutschland nicht.

D. Katz / 20.08.2023

Ich wundere mich immerzu über die freiwillig in Deutschland lebenden Japaner. Als Ausländer müssen sie doch massiv unter dem im Land herrschenden Rassismus und der Fremdenfeindlichkeit leiden. So wie auch Engländer, Chinesen, Isländer, Koreaner oder Finnen…

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