Die Eliten hoffen auf eine Revolution. Erst wenn Deutschland eine Ruine ist, kann eine neue gerechte, progressive, farbenblinde Gesellschaft entstehen.
@Neubert: Ihre Argumentation ist schlüssig. Wie sieht es denn mit den Wohnungen, die einfach leer stehen aus? Haben Sie dazu statistische oder geschätzte Erhebungen? - Aus München weiß ich, dass Vermieter absichtlich leer stehen, wenn der Mieter nicht genau das erfüllt, was sie sich vorstellen (auch preislich). In wie weit gehören Kirchenimmobilien dazu, die nicht vermietet werden? - Für Beamte gibt es nach wie vor stark begünstigte Wohnungen. - Als Vergleich wäre sicherlich Wien interessant, wo 75% der Fläche oder Wohnfläche Wiens der Stadt Wien gehören. Die Stadt Wien ist so in der Lage, entsprechend den Einkommen Wohnungen anzubieten. Generell wird sich der Mangel an Wohnungen so nicht beheben lassen. Sicher wäre eine Bedarfsvergabe für Arbeitende eine Idee, leider kann man dann schnell wieder in den Sozialismus abrutschen. Jedenfalls muss man meiner Ansicht nach nicht jedem der will eine Wohnung anbieten. Das wird nicht funktionieren. Gibt es eine schlüssige Markttheorie oder landet alles bei der Zuteilung dank der Gier des Menschen? - Ganz kurios ist die Entwicklung in München. Da die ortsübliche Vergleichsmiete permanent gestiegen ist, rutschen soziale Vermieter beim Finanzamt in den Bereich der Vermietung als HOBBY, was erhebliche steuerrechtliche Nachteile bringt. (50% der ortsüblichen Vergleichsmiete). Langjährige Mieter werden so zum Ausziehen gezwungen, obwohl die in diesen Wohnungen weit über 20 Jahre wohnen.
Sie haben noch vergessen zu erwähnen, daß die Masseneinwanderung von Analphabeten besonders in die Großstädte einen ständigen Zuzug erzeugt, der durch kein noch so effizientes Bauprogramm zu bewältigen ist. Da die Kommunen verpflichtet sind, den Alg2- oder Sozialhilfeempfängern Wohnungen kostenfrei zur Verfügung zu stellen, verstärkt sich die Einwanderung und der Zuzug. Das läßt sich an den Bevölkerungsdaten des Statistischen Bundesamtes ablesen. Den Erfolg einer verstaatlichten Wohnungswirtschaft konnte man ja an den Bauten der verblichenen DDR sichtbar erkennen. Auch wenn Sie mit der Beschreibung der Mechanismen recht haben, geht es bei der “Enteignung” um etwas anderes. In dem kulturellen und politischen SMS-Milieu Berlins ist der die Ideologie tragende Haß auf “den Kapitalismus” identitätsstiftend. Und mit der Enteignung können die armen Leuchter es den kapitalistischen Immobilienkonzernen einmal so richtig zeigen. Deswegen tanzten sie bei Bekanntwerden dess Abstimmungsergebnisses frenetisch vor sich hin. Erinnerte mich ein bischen an die Geißlertruppe beim alternativen Karneval. Da die normale mietenzahlende Familie auch in Zukunft keine Wohnung in Berlin finden wird, freut sich Brandenburg über das Bevölkerungswachstum.
Lieber Herr Neubert, m.E machen Sie den 2. Schritt vor dem ersten. So lange wie das GG noch unverändert Gültigkeit besitzt, dürfte das “Bürgerbegehren” grandios scheitern. Ganz unabhängig davon, wie viele Millionen es auch unterstützen mögen. # An Enteignungen sind hohe Anforderungen gestellt. Ein die Enteignung fordernder Bürgerentscheid gehört nicht dazu. Landesgesetze brechen keine Bundesgesetze. Noch kann m.E. jeder Wohnungsbesitzer diesem Dummfug unbeeindruckt zuschauen. Ob das nach Installation einer rotgrünen Bundesregierung so bleibt, wird die Zukunft zeigen. Nach gegenwärtigem Stand der Dinge hätte ein “Berliner Enteignungsgesetz” keine Chance vor einem Bundesgericht zu bestehen.
Wie lautete die dazugehörige Losung (die es sogar als Satire in die Öffentlichkeit schaffte) in der DDR: KWV - Ruinen schaffen ohne Waffen. (KWV = Kommunale WohnungsVerwaltung). Der Spruch spielt auf den Slogan der damaligen Friedensbewegung “Frieden schaffen ohne Waffen” an. Die erforderliche Wohnungsvergabeverwaltung (“Wohnungsamt”) bietet überdies jede Menge lukrativer Posten. Es muss ja nicht immer Geld sein, was da fließt. Wenn erst dies und jenes knapp sein wird, kommt eine andere DDR-Binsenweisheit wieder zu ihrem Recht: Beziehungen schaden nur dem, der keine hat. Schönes Wochenende!
Wir sollten mal ganz demokratisch bundesweit darüber abstimmen, ob wir Berlin weiterhin 2.000.000.000 Euro pro Jahr überweisen oder lieber unsere Renten erhöhen sollten.
Ach was, wer spricht denn von Sanierung? Im Sozialismus braucht man keine Wohnungen zu sanieren. Vielleicht mal hier oder dort ansatzweise, aber ansonsten nichts. Ich war froh, dass die DDR abgelöst wurde. Unsere Sorge in unserer zentralgeheizten Wohnung waren die Heizkörper. Wir wohnten noch gar nicht lange dort drinnen, als der 1. an der Wärmeregelung begann zu tropfen. Es gab Antirostmittel und Werg. Aber dass wäre nur eine Übergangsregelung gewesen. Was in 10 Jahren, in 30 Jahren? In dem Viertel, aus dem wir in die neue Wohnung zogen, ist beim Läuten der Kirchenglocken ein Haus zusammengefallen. Es war nicht mehr bewohnt. Die SED-Stadtbezirksleitung musste auch aus ihrem Gebäude ausziehen, weil die Treppen knarrten und dann einfielen. Da traf es mal die richtigen. In meiner Kindheit wohnte ich in einem Haus (Jugendstil), wo das Dach lauter Löcher hatte. Man hatte dann eine Wohnung jemanden übergeben, der im Bauwesen arbeitete und die ganze Truppe hat in Schwarzarbeit das Dach gedeckt. Der Putz fiel auch von den Wänden und der Salpeter hatte in der Erdgeschoss-Zone Einzug gehalten. Darauf sollten sich die Berliner dann einstellen. Sie werden es selbst erleben dürfen. Diejenigen, die für Enteignung stimmten, haben vielleicht das vergessen, wenn sie im Osten von Berlin wohnen, und die anderen konnten sich nicht vorstellen, was es heißt, wenn der Staat, zumal ein rot-grüner Senat, Wohnungen besitzt. Dass man mehr Sozialwohnungen bauen sollte, steht außer Frage. Wenn man sich mit den Wohnungsbauunternehmen zusammensetzt und mal die bürokratischen Hürden außen vorlässt, sollte ein Übereinkommen möglich sein. Wir haben festgestellt, dass die Heizkosten (inflationsbereinigt) in etwa gleich sind, ob nun bei “eingepackten” Häusern oder Häusern die das nicht haben sind. Unsere Freude über die gedämmten Hauswände verflog, als wir die Nebenkostenabrechnung sahen.
Lieber Herr Neubert, kommen Sie den linksgrünen Ideologen bloß nicht mit ökonomischer Logik. Die führt nämlich unvermittelt zum sogenannten Wettbewerb und den haben diese Utopisten (= Spinner) schon lange aus ihrer Agenda gestrichen. Deshalb meine Prognose: Das demnächst Rot-Grün-Tiefrot geführte Berlin wird die Wohnungen entgegen aller Vernunft kaufen und zwar zu Höchstpreisen, so wie es seinerzeit viele kommunale Wohnungen zu Tiefstpreisen verkauft hat. Man könnte dahinter eine Mafia vermuten, die gigantisch in die Taschen der privaten Konzerne umverteilt. Aber das wäre ja ein Verschwörungsmythos. Deswegen gehen wir davon aus, dass es grenzenlos Blödheit ist.
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