Ganz recht. Das ist zugleich “deutsch”, “Leitkultur” und “Spießertum”, und ohne die Errungenschaften dieses unseres Wesens wären wir heute nicht da, wo wir sind: In einer Gesellschaft, die selbst den hoffnungslos unfähigsten Loser rundum so gut versorgt, sodass selbst die Mittelschicht in anderen Nationen neidisch sein dürfte. Nur funktioniert das ganze System eben nur, wenn es ein sorgsam begrenztes Maß an Ausreißern gibt. Also Faulpelze. Verbrecher. Schmarotzer. Verweigerer. Kulturmineure. Asoziale. Gestern war hier zu lesen: Kein Staat kann besser sein, als seine Bürger. Vielleicht stimmt das, vielleicht ist das auch garnicht schlimm. Aber kein Staat sollte schlechter sein als seine Bürger.
Ich bin auch so einer, ich bekenne mich dazu. Und was soll ich sagen, ich fühle mich gut damit! :-D Sind es nicht genau diese Eigenschaften, die dazu geführt haben, dass Deutschland heute da steht, wo es ist? Umso entsetzter bin ich über die von unseren Politikern mit Vehemenz herbeigeführten Veränderungen, die dieses Gefüge scheinbar mit aller Gewalt auseinanderreißen sollen.
Geärgert habe ich mich seit jeher über die abfällige Art Menschen als Spießer zu bezeichnen. Genauso stört es mich wenn Ausdruck von gesundem Menschenverstand als Stammtischgerede disqualifiziert wird. Der Artikel ist klasse formuliert. Ich bin gerne Spießerin und werde das auch nicht ablegen. Schöne Grüße Monique Brodka
Hallo Herr Schneider, zu gerne lese ich ihre Zeilen. Ich erkenne mich in jedem ihrer Zeilen wieder und möchte noch hinzufügen, dass ich die “Manie” habe Strafzettel noch am gleichen Tag zu überweisen an dem ich diese im Briefkasten habe. Ich erwarte das was Sie von Ihren Mitbürgern auch erwarten dürfen, nämlich gegenseitige Rücksichtnahme und Einhaltung der Gesetze und Regeln hier im Land. Ich bin so gerne “Spießer” und möchte es auch bleiben, doch manchmal fällt es einem schwer seinen gradlinigen Gang weiterzugehen, wenn die Dazugekommenen sich so gar nicht an Recht und Ordnung halten müssen und noch dazu auf äußerst milde Richter treffen.
Hallo Herr Schneider, vielen Dank für Ihren erfrischenden Artikel. Manchmal denke ich, wir sollten über unseren Schatten springen und zu einer Riesen-Spießer-Demo nach Berlin aufbrechen, um gesunden Menschenverstand einzufordern und zu zeigen, dass es uns gibt und wer die Leute sind, die diesen Staat am Laufen halten. Allerdings kann ich nicht verstehen, dass Ihnen Falaffel nicht schmecken. Sie müssen natürlich etwas Hummus dran tun….... Mit freundlichen Grüßen René Strucken Co-Spießer
Bravo!
Herr Schneider, wir sind Brüder im Geiste und im Alter. Diese Gesellschaftsschicht, die sie beschreiben, macht die dicke Ausbuchtung im demografischen Tannenbaum aus, die sich natürlich immer weiter nach oben verschiebt. Allerdings sind Leute unseres Schlages keinesfalls ein nachwachsender Rohstoff. Hunderttausende, wenn nicht Millionen dieser possierlichen Spezies wohnen z.B. heute noch in Eigenheimsiedlungen, die in den 50er bis 80er Jahren entstanden sind. Gehen wir mal 15 bis 20 Jahre weiter, dann werden die Lücken in diesen Siedlungen sukzessive immer größer werden und wer, glauben Sie, wird dann wohl dort die Lücken – der eher billig zu habenden Alt-Eigenheime – schließen? Ich denke, es werden Zuwanderer aus den Staubländern Asiens und Afrikas sein, die ja auch die eigene Scholle von daheim gewöhnt sind. Da hören endlich alle Probleme auf, eine akzeptable Mietwohnung zu finden und man kann auch wieder Kleingetier im Garten züchten, den Ramadan gebührend begehen und im Garten drollige Familienfeste zur Laute abhalten. Diejenigen der Deutsch-Spießer, die den Absprung aus diesen Siedlungen dann noch nicht rechtzeitig geschafft haben, werden sich arrangieren müssen, weil ihre Häuser wohl kaum noch für ein zufriedenstellendes Geld zu verkaufen sein werden. Ich glaube übrigens darüber hinaus auch, dass es in wenigen Jahren eine Renaissance von Gegenden geben wird, die heute eher darben, wo sich dann Bürger mit deutschem Hintergrund zusammenrotten werden, um ansatzweise noch so leben zu können, wie sie es gewohnt waren, z.B. die Rhön, der Bayerische Wald, das Erzgebirge, der Hunsrück. Zusätzlich werden Aphorismen wie der von Marcel Jouhandeau Allgemeingut sein: „Das Leben birgt einen solchen Betrug in sich, daß man schließlich bei der Wahrnehmung, wie die Dinge wirklich sind, nach anfänglicher Verwirrung sich maßlos freut, dereinst nicht mehr mitspielen zu müssen.“
Sehr schön!
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