Zwischen 70 und 80% der Bevölkerung verbringen ihr Leben in kognitiver Leichtigkeit. Sie denken oberflächlich, rasch zu einem schnellen Resultat hinarbeitend, ohne Abwägung, oft ohne Abgleich mit eigenen Erfahrungswerten. Man ist bereit, um sich nicht außerhalb der Gruppenkonformität zu bewegen, schnell Urteile anzunehmen, vorgefertigte Meinungen zu ü b e rnehmen oder Informationen desinteressiert in einer Hirnschublade abzulegen. Ein bequemes, sattes, hedonistisches Leben innerhalb einer Gemeinschaft, die Schutz und Unterstützung in der Not suggeriert, ist genau das, was den allermeisten Menschen als Lebensinhalt genügt. Das ist die Masse, die Ideologen mit ihren werbewirksamen Propagandastrategien als Arbeitsgrundlage zur gesellschaftlichen Transformation benutzen. Selbstdenker, Individualisten, kritische Beobachter und Anhänger des gesunden Menschenverstands stören die Massenverblödung und sind die größten Feinde jeder faschistoiden Ideologie. Der große Sokrates trumpfte nicht als Besserwisser auf, sondern verführte die Menschen mit seiner ‘Hebammenkunst’, mit Mäeutik. Durch ständiges Nachfragen leitete er den Menschen zum Selbstdenken an. Sarrazin und Sokrates halten beide ihren Kritikern verbal einen Spiegel vor das Gesicht und diese erkennen, damals wie heute, beide das Gleiche darin: Ihre eigene Blödheit! Die Wahrheit ist die Höchststrafe für jeden Idioten, ( eine Erkenntnis die Herrn Steinhöfel zu seinem erfolgreichen Werbespruch inspirierte!!) denn wäre er clever, nutzte er das Anregungspotential, das ihm kostenlos zuteil wurde. Was lernen wir daraus? Die geistige Entwicklung der Menschheit geht sehr, sehr langsam voran.
SEHR GUT ! Herr Genüge, so ist es. Die Leserbriefe sind köstlich, ich biege mich vor lachen über den von Herrn Kruse mit dem “persischem Großkönig” Nach dem ganzen Elend heute wieder, ein HOCHGENUß !
Danke, sehr schön erzählt! Wozu so eine humanistische Bildung doch gut ist! Holt man “die alten Griechen” vom Sockel der Erhabenheit, durch den sie durch den deutschen Gymnasialprofessor von anno Toback gestellt wurden, etwas herunter, bleiben tatsächlich Menschen und nach deren Ebenbild erschaffene Götter übrig, wie Du und Icke, verliebt, euphorisch, zornig, traurig, mißgünstig, nach Macht strebend mit dem Recht des Stärkeren austeilend usw. Man denke nur an den ollen Fremdgänger Zeus. Über die Parallelen zu aktuell-politischen Figuren haben die Leserbriefschreiber hier ja recht unterschiedliche Meinungen. Die Verteidigungsreden von Sokrates und Sarrazin parallel - wunderbare Idee, ich habe mich im besten Sinne des Wortes sehr gut unterhalten. Warum Herr Sarrazin selbst sich diese Sauhaufen-Partei der Deutschlandabschaffer noch antun will, erschließt sich mir nicht bis ins letzte.
Sehr schöne Analogien, denen ich fast vollständig zustimmen kann. Nur der Vergleich der Union mit den Spartanern empfinde ich als Beleidigung für Sparta. “Das ist Wahnsinn!”
Brillant!!! Allerdings dürfte der Text den derzeitigen SPD-Verantwortlichen mangels humanistischer und sonstiger Bildung zu meinem allergrößten Bedauern nicht die Schamröte ins Gesicht treiben.
Wenn die SPD nur einen Funken(!) Verstand hätte, sie würde Sarrazin den Parteivorsitz anbieten. Dann, und nur dann, hätte sie eine Chance aus dem selbstgewählten Selbstmord-Modus herauszufinden. Dreissig Prozent lägen in Reichweite. Man schaue nach Dänemark. Aber diese Partei ist schon zu weit in der Todesspirale abgestürzt.
In diesem Text kann man vor allem lesen, wie wichtig es ist, unbedingt Abstand zu halten zu den Geschäften von Parteien, wenn man sich für die Grundlagen der Geistesgeschichte interessiert. Gelingt das nicht, schreibt man am Ende über ‘ne Fahrpreiserhöhung bei der Bahn und zitiert Homer. Kann man natürlich machen, aber dann sollte man nicht darüber klagen, wenn auf dem Bahnticket plötzlich ein Satz aus der Bibel als Werbeslogan steht. Also - Pathos entwertet bei Dauergebrauch genau das, was man schützen möchte.
Geil! Das ist wirklich… geil. Etwas besseres fällt mir zu Beurteilung nicht ein! Ich sitze hier nach dem Lesen mit einem breiten Grinsen im Gesicht, es ist ein Wohlgefühl, sich diese intelligenten Schlüsse und Formulierungen, die bestechend sind in ihrer Einfachheit, auf dem Frontalhirn zergehen zu lassen… Treffer und versenkt!
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