Ja so ist das eben in unserem föderalistischen System. Und es ist so auch vorgesehen, auch wenn man das (wie ich finde aus gutem Grund) für nicht zielführend und Unfug erachtet. Jedes Bundesland kann und darf nun mal sein eigenes Süppchen kochen. Und sich dabei schlauer als die anderen Regionen fühlen. Sowas lieben wir Germanen eben. Davon hätte schon Armin der Cherusker berichten können, als er die verschiedenen germanischen Stämme unter seiner zentraler Führung gegen einen gemeinsamen Feind (damals die Römer) bringen wollte. Damals hat es sogar kurz funktioniert, - aber nur als Ausnahme.
Das Virus ist extrem schlau. Es kann nicht nur exakt ausmessen, ob ein Raum kleiner oder größer als 800 m² ist, es erkennt auch, ob es sich um ein Fahrradgeschäft, ein Autohaus oder etwas ganz anderes handelt. Es erkennt auch genau die Grenzen von Bundesländern und Städten. In Jena ist das Camouflage-Virus allgegenwärtig, weshalb man sich dort im gesamten öffentlichen Raum schützen muss, in Sachsen befällt es die Menschen nur in öffentlichen Verkehrsmitteln und Einzelhandelsgeschäften. Raffiniert. Aber so schlau, dass es explizit die Gehirne von Politikern angreift, ist es auch nicht - eigentlich schade. Ein Bundesgesundheitsminister, der am 29.01. “keinen Anlass zu Unruhe und unnötigen Alarmismus” sieht, am Tag darauf ergänzt “ein Mundschutz ist nicht notwendig, weil der (!) Virus gar nicht über den Atem übertragbar ist” und heute absondert “Der Ausbruch ist wieder beherrschbarer geworden” (Hallo Jens, entweder beherrschbar oder nicht beherrschbar! “beherrschbarer” ist Unsinn) hat grundsätzlich einen Sprung in der Schüssel.
Diktatur: Dein Signum heißt Willkür! Bin nur froh, daß sich echte Demokraten der Sache annehmen. Wie Norbert Rötgen im Interview gesagt hat, ist das genau die Stunde der Demokraten; niemand braucht jetzt diese Populisten. Die würden das alles nur vereinfachen mit ihren simplen Lösungen.
Da ja bereits alles gesagt, jeder noch einen Witz hinterher schob, Eis kaufen und verzehrend im Baumarkt in Bayern (oder war es andersrum?) möglich ist und mir sonst nichts weiter einfällt zu dem Thema, da eigentlich schon vorgestern alles dazu gesagt wurde, einen Dank an den Autor Schneider für diesen erheiternden Artikel. Denn auch zu Zeiten ohne Corona (Mist, also doch wieder dieses Thema) hat mich sein Humor hier auf der Achse stehts zu einem Grinsen veranlasst.
Mir ist der Föderalismus lieber als der Zentralismus. Ist noch keinem aufgefallen, daß Diktaturen der Zentralismus lieber ist. Ich kann mich erinnern, daß in der DDR der Zentralismus herrschte. Das Land war in Bezirke eingeteilt. Und es wurde aus OstBerlin angewiesen. 1989 war die erste Maßnahme, die historisch gewachsenen Landmannschaften als Länder wieder einzurichten. Das war das erste Begehren der Bevölkerung. Nicht auszudenken wie weit die Diktatur der Merkel heute wäre, wenn der Zentralismus hier herrschte. Der Föderalismus hat ihren Vorwärtssturm gebremst. Auch in Russland wurde nach Auflösung der UdSSR das föderative System eingeführt. In Frankreich herrscht der Zentralismus und die Franzosen wissen fast gar nichts über Corona. Warum? Weil Macron das Gesundheitssystem ganz unter seiner Kontrolle hat. Da herrscht vollkommene Zensur. Da ist mir der Föderalismus lieber, weil eben die Willkür der Behörden ganz klar durch Vergleich verdeutlicht wird. Das wird hier in allen Kommentaren hervorgehoben.
“Und dann hätten wir noch den eloquenten Lanzi-Boy, das Sahneschnittchen für die Hausfrau ab 38, täglich abendlich, leicht angebräunt, fesch zurechtfrisiert, pomadiert und ´butzerlgsundˋ.” Einfach köstlich Frau Schönfelder, das “Sahneschnittchen für die Hausfrau ab 38” Ich glaube aber, nicht mal so eine Hausfrau würde sich den Lanz antun, der wird wahrscheinlich morgens bis mittags das Bad blockieren. Abgesehen davon, wie soll diese arme Hausfrau dem “Sahneschnittchen” sein ewiges Reingeplappere ertragen ?? Nee, so masochistisch kann keine Frau sein !
Hier muss man Merkel mal Recht geben, sie wollen halt ein langsames Anfahren, und müssen daher viele Beschränkungen beibehalten, das erscheint dann nicht immer logisch oder gerecht, aber irgendeinen muss es treffen. Wir beobachten daher föderale Entscheidungsfreiheit, das ist ok. Nicht OK wäre föderale Korruptionsautonomie, wenn also im jeden Bundesland eine andere Lobby mit dem dicksten Briefumschlag bei den Landespolitikern auftaucht, und sich daraus sie unterschiedlichen Entscheidungen ergeben.
Nehmen wir mal an, das Virus wäre auf Politikerhirne geeicht, d. h. diese bedauernswerte Kaste würde dem Corona - Feldzug in vorderster Front anheimfallen. Zyniker würden sagen, na und ? Logiker würden die unterschiedlichen Maßnahmen damit begründen.
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