Claudio Casula / 10.10.2023 / 15:20 / 55 / Seite ausdrucken

Was uns nicht erspart bleibt

In meinem Artikel vom Montag schrieb ich von meiner Sorge um Michal aus dem Kibbuz Kfar Aza mit seinen 800 Einwohnern nahe der Grenze zum Gazastreifen. Heute erhielt ich die bestürzende Nachricht.

Ich lernte Michal 1982 kennen, sie gehörte damals der Jugendgruppe aus dem Moshav an, der die Partnergemeinde meiner Heimatstadt war, wir unternahmen eine Rundreise durch Deutschland, sahen uns drei Wochen lang jeden Tag. In unserer Gruppe nannte man sie den „Lachsack“, weil sie so fröhlich war, so laut und ansteckend lachte. Irgendwann verlor man sich aus den Augen, aber der Name war mir immer präsent, manchmal erkundigte ich mich nach ihr. 

Unsere gemeinsame Freundin versuchte seit Samstagmorgen, sie telefonisch zu erreichen, sie antwortete nicht. Wir bangten um sie, wussten wir doch, dass genau dort, in dieser Gegend, hunderte von grausamen Hamas-Terroristen unterwegs waren und wahllos Menschen ermordeten. Heute erhielt ich die Nachricht: Auch Michal wurde ermordet, mit ihrem Sohn, 26 Jahre.

70 Menschen, darunter Dutzende Babys, wurden in Kfar Aza abgeschlachtet. Ein israelischer Offizier, der dort war, wird in der Times of Israel zitiert

„Das hier ist kein Schlachtfeld, es ist ein Massaker. Du siehst die Babys, ihre Mütter und ihre Väter, in ihren Schlafzimmern und in ihren geschützten Räumen, und wie die Terroristen sie getötet haben – das ist kein Krieg. Das ist etwas, was ich in meinem Leben nie gesehen habe. Wir haben uns unsere Großmütter und Großväter während der Pogrome in Europa vorgestellt. Das ist etwas, was wir in der jüngeren Geschichte nicht erlebt haben.“

Mehr als tausend Ermordete und Verschleppte sind unfassbar viele für ein so kleines Land. Fast jede Familie in Israel kennt ein Opfer dieses Blutbades und muss sich nun um die Geiseln sorgen, um die schwer Verletzten in den Krankenhäusern – und um die Söhne, die wohl in wenigen Stunden in den Gazastreifen einrücken müssen. Es geht nicht um Rache für Michal oder die anderen tausend Opfer und deren Hinterbliebene, die bis ans Ende ihrer Tage mit dem Verlust ihrer Lieben leben müssen. Es geht darum, das Land von der Geißel des Terrors zu befreien. Wer Israel daran hindern will, sollte es mit jedem zu tun bekommen, der sich seine Menschlichkeit bewahrt hat. Und auch aus diesem Grund: Wenn wir es versäumen, Israel im Kampf gegen die Barbarei zu unterstützen, droht uns eines Tages ein ähnliches Schicksal.

 

Claudio Casula arbeitet als Autor, Redakteur und Lektor bei der Achse des Guten.

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Leserpost

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M. Haumann / 10.10.2023

Die Daily Mail berichtet von 40 ermordet aufgefundenen Babys und Kleinkindern und dass viele von ihnen von den Terroristen geköpft wurden. Ich finde, diese Informationen sollte man auch und gerade uns Deutschen keineswegs ersparen.

Thomas Bonin / 10.10.2023

“Vierzig ermordete Babys, enthauptet und massakriert, das erinnert viele Menschen hier in Israel an die Geschichten ihrer Eltern und Urgroßeltern, an die Geschichten der Nazis, die Babys lebend in Öfen warfen oder in die Luft und auf sie schossen….” Quelle: nius (heute). Mögen solche Fotos die Arbeitszimmer von Steinmeier, Faeser, Scholz, Baerbock inkl. Friends & Konsorten"zieren”, GROSSFORMATIK, versteht sich!!

Klaus Keller / 10.10.2023

70 Menschen, darunter Dutzende Babys, wurden in Kfar Aza abgeschlachtet. +++ Tiere werden abgeschlachtet. Die Entmenschlichung der Opfer sollte man der Hamas überlassen. Es ist keine gute Idee sich sprachlich auf deren Niveau zu begeben. Wenn das irgend jemand auf der Straße tut bin ich eher nachsichtig. Bei jemandem bei dem präziser Sprachgebrauch zum Handwerkszeug gehört, wie bei Politikern und Journalisten sehe ich das anders und höre auf weiterzulesen. Es reicht mir wenn uns die Hamas schockiert, ich muss mich nicht auch noch von Journalisten schockieren lassen denen die nötige Distanz fehlt.

Karl Meier / 10.10.2023

Ich denke die Isarelis werden in Gaza ein Exempel statuieren.  Da wird nach dem Krieg kein Stein mehr auf dem anderen sein. Ist alles legitim, aber ich befürchte, dass wir demnächst wieder neue “Kriegsflüchtlinge” haben werden. Ich gehe davon aus, dass wir demnächst eine ganze Menge wieder an unseren Grenzen haben werden.  Frau Göring Eckardt wird sich bestimmt schon freuen. Weg mit dem Biodeutschen, her mit der Islamisierung. Libanon 2.0

Oliver Beck / 10.10.2023

“Das Land von der Geißel des Terrors” mit Bomben zu befreien, hat noch niemals und wird niemals gelingen. Das erzeugt nur getötete Kinder und Babys auf der anderen Seite. Und dies wiederum erzeugt neuen Hass und neue Gotteskrieger. Die Spirale dreht sich unaufhörlich weiter.

Ilona Grimm / 10.10.2023

@Chris Kühn: Und am 22. Oktober 2023 jährt sich die Zerstörung Kassels durch 444 Flugzeuge der Royal Air Force zum 80. Mal. 416.856 Brandbomben plus 594 Sprengbomben und 288 Luftminen zerstörten 85 Prozent der Wohnungen und 65 Prozent der Industrieanlagen Kassels. In der mittelalterlichen Altstadt [wo es keine Rüstungsbetriebe oder sonstige Industrieanlagen gab] vernichtete der Feuersturm 97 Prozent der größtenteils aus [jahrhundertealtem] Fachwerk bestehenden Häuser. (Nach „Kassel, Stadtgeschichte, Erinnerungskultur.“) Aber das haben die Kasseler und Kasseläner ganz bestimmt verdient gehabt ... so wie auch die Münsteraner, die Dresdner, die Kölner, Berliner, Hannoveraner ... und viele andere mehr. Wenn Gaza so zurückbliebe wie Kassel ... Ich hatte vorgestern schon geschrieben, dass ich die Hamas-Angriffe vom 07.10.2023 für ein epochales Ereignis halte, welches die Welt verändern wird.

Bertram Scharpf / 10.10.2023

Wenn auch von der Religion der Liebe und des Friedens nie etwas anderes zu erwarten war, bin ich dennoch entsetzt und sprachlos.

Thédore Joyeux / 10.10.2023

Eigentlich darf man gar nichts mehr dazu schreiben, weil man die Gewalt mit der man die Worte schreiben will unweigerlich die Tötung derjenigen fordern würde, die diese bestalischen Grausamkeiten bar jeglicher Zivilisation in Deutschland ausgelassen feiern und die man von deutschen Steuergeldern schmarotzend angefüllt und ihre Mörderrsektenreligion herausgröllend umherziehend hilflos mit ansehen muss. Aber was mir an dem Artikel des Autors stört, ist die unsachliche Schnodderigkeit der Worte, mit der er seine Texte füllt. Anstatt das Wort “abschlachten”, was für vieles stehen kann, sollte der Autor die Wahrheit schreiben und deutlich machen, dass hier zivile Menschen - aslso Menschen wie Du und ich - nicht nur ermordet wurden, sondern dass die Leichen geschändet wurden. NUIS meldet u.a. von 40 geköpften Säuglingen, die die Soldaten der IDF mit Tränen in den Augen aus den Häusern getragen haben. Ob die Morde mit dem Köpfungen einhergingen oder erst an den Toten selber verübt worden ist dabei nicht mehr nachvollziehbar - zumindest nicht für den Laien. Alllerdings haben diese bestilialischen Terrorbanden und deren Medien-Unterstützer Videos auf X gestellt und mit ihren jeweiligen Sprüchen versehen, in denen Köpfungen mit Handys gefilmt wurden. Wir sprechen hier auch nicht mehr von Zivilisation, derjenigen, die mit EU-Steuergeldern und deutschen Steuergeldern finanziert und deren Sicherheit gewährleistet wird. Wir sprechen hier von Figuren, die mitten unter uns leben und unsere christlich-jüdische Zivilisation und unser christlich-jüdisches Selbstverständnis gefährden. Es gibt keinen Unterscheid mehr zwischen den Personen, die Giftgas in die Erstickungsräume gießen und Menschen, die Personen in ihren Privathäusern heimsuchen, die Menschen töten und deren Köpfe abschneiden - nein es ist dieselbe Gesinnung, die unsere christlich-jüdische Zivilisation in ganz Europa gefährdet! Und Israel ist zivilisatorisch Teil Europas, egal ob dies “diverse” Leute leugnen oder nicht.

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