Wenn man in Berlin die Explosion von subventionierten Shisha-Bars, subventionierten afrikanischen Billiglöhnern und ebenfalls subventionierten Jobs in der öffentlichen Hand als Grundlage eines wirtschaftliche Aufschwungs nimmt hat der Autor sicher recht: Berlin ist ein Jobmonster. Auch sind die Mieten im Vergleich zu Paris, Oslo und London “niedrig”. Von der anderen Seite aus betrachtet leben immer mehr Engländer bei ihren Eltern, weil sie sich gerade in London die Miete nicht leisten können.
Also ich wohne in München und ich kann mit Sicherheit sagen: In München geben die Mietpreise nicht nach, ganz im Gegenteil. 2 Zimmer Wohnungen für 1200 Euro sind ganz normal, zB für Oberschleißheim. Und wenn man so eine Wohnung vermietet, dann bewerben sich “normale” Leute schon gar nicht mehr um diese, weil unbezahlbar zB für Berufsanfänger. Es wird meistens nur noch an grosse Firmen vermietet, die für ihre Arbeitnehmer (im konkreten Fall aus Frankreich) Wohnungen suchen. Wer heute mit normalem Gehalt in und um München seine Wohnung verliert hat mittlerweile die A-karte gezogen, selbst untervermietet Zimmer im Landkreis sind nicht mehr unter 400 zu bekommen. Wie das jetzt allerdings mit den billigeren Sozialwohnungen aussieht, weiss ich nicht, allerdings wenn man sich in Riem, Neuperlach, Hasenbergl so umsieht (wenn man muss), dann fällt auf, dass dort zu gefühlt über 90 % nur noch Menschen mit Migrationshintergrund wohnen. Und dort stehen dann oft die geleasten AMGs an der Strasse oder in der TG. Bedürftigkeit sieht anders aus, aber das ist ein anderes Thema. Aber anscheinend ist es in diesen Kreisen kein Problem sich arm zu rechnen…
Es geht immer schlechter, ist das die Argumentation? Müsste es sein, wenn man auf NY und London verweist. Warum versucht man es nicht einmal mit Angebot und Nachfrage? Es gibt kein Menschenrecht in der Stadt zu wohnen, kann aber aus eigenem Erleben sagen, dass die Bewerbung um eine Wohnung mittlerweile so etwas erhebendes hat wie eine Körperöffnungdurchsuchung. Es gibt Bedarf für weitere Städte aber es müssen nicht größere sein.
Noch eine Anmerkung zum Teilmarkt Studentenwohnung. Aus guten gruenden gab es oeffentlich gefoerdete studentenunterkuenfte. Der freie Markt funktioniert hier nicht richtig. Sucht der Student eine kleine Wohnung fuer sich allein, muss er tiefer in die Tasche greifen pro qm als bei großen Wohnungen wegen der erstehungskosten, die für alle Wohnungen teilweise die gleichen sind (jede Wohnung braucht ein Bad, ob 20 oder 100 qm). Dazu kommt, dass der Student nur ein paar Jahre die Wohnung braucht. Also entstehen renovierungskosten und der Umzug sorgt für Abnutzung, Kosten, die der vermieter vorab einkalkulieren muss. Das Problem bleibt bei wgs erhalten, die zudem rechtlich schwer zu managen sind (wegen der Fluktuation). Der Gesetzgeber weigert sich, diesen Teilmarkt sinnvoll zu regeln. Kurzum. Schuld an der Misere ist die öffentliche Hand selbst und niemand anders.
++ Sie sind nur halb so hoch wie in Paris, Oslo und London. In einem Vergleich von zwölf europäischen Hauptstädten ...++ Ein interessanter Vergleich. Wenn in den genannten Städten die Mieten sehr viel höher sind als in Berlin, dann ist erst einmal zu fragen auf welche Bezugsgröße sich diese Preise in unterschiedlichen Städten beziehen? Die einzige Größe die ich kenne ist der Preis pro Quadratmeter. Ist das so, über all so gerechnet? Mal angenommen das ist so, dann allerdings frage ich mich was die dort Werktätigen monatlich verdienen, wie hoch die Rente ist für die die nicht mehr im Beruf stehen? Aus meine Sicht bliebt da nur ein Schluss, in den genannten teureren Städten verdienen die Menschen sehr viel im Monat und sind die Renten höher als in Deutschland damit die sich dort die Mieten auch leisten und bezahlen können. Natürlich die Nebenkosten wie Heizung, Strom, Müll, Wasser mit eingeschlossen. Bitte mal den Vergleich nach diesen Kriterien aufschlüsseln, danke.
Warum sind eigentlich Mieterhöhungen ohne Gegenleistung nur nach Maßgabe des Mietspiegels möglich. Selbstverständlich können und dürfen Vermieter für Ihre Investitionen in Neubau bzw. Renovierung oder gar Modernisierung eine marktgerechte Bezahlung bzw. Rendite erwarten. Aber nur qua Mietspiegeländerung regelmäßig mehr Kohle von den Mietern abzuzocken ohne daß es in über 40 Jahre alten Wohnungen eine entsprechende Gegenleistung gibt, welche seit über 23 Jahren außer akuten “Notfallreparaturen” keine Handwerker mehr gesehen hat, teils die Kosten dafür noch illegitimer Weise auf den Mieter abschieben, da ist doch etwas faul. Und v.a. ungerecht gegenüber aktiven Vermietern, die sich regelmäßig um “ihre” Wohnungen kümmern und investieren, statt sich auf Kosten ihrer Mieter zu bereichern. Die Mietspiegel sollten hier modifiziert werden. Aber vielleicht liegt ja das Motto “Leistung soll sich lohnen und auszahlen” in diesen Zeiten völlig neben dem sozialistisch-präkommunistischen Zeitgeist.
Solange Wohnungen bzw. Immobilien als “Kapitalanlage” und “Renditeobjekt” angepriesen werden, wird die Miete immer so bemessen sein, dass für den Vermieter das meiste herausspringt! Ist halt Marktwirtschaft. Beliebter Spruch in D:“Der Markt regelt das” - Schwachsinn. Mein Vormieter hat z. B. 100 € weniger Miete gezahlt, pro Monat! Steigerung von 550 auf 650 €; sind mehr als 5 %! Und mit jedem neuen Mietvertrag wird die Miete immer um einen größeren Betrag erhöht, kann man ja machen. Die Nachfrage ist zumindest in Gebieten mit guter Infrastruktur und Arbeitsmöglichkeiten da. Und wenn mal irgendwo die Mietpreise sinken, liegt das bestimmt daran, dass - aus welchen Gründen auch immer - die Wohnungen dort nicht mehr so gefragt sind. In “Brennpunktvierteln” beispielsweise. Dort sinken die Mieten sicher, in anderen Gegenden der selben Stadt steigen sie; im Durchschnitt mögen sich dann durchaus geringere Mieten ergeben. Ja und der Spruch: “Eigentum verpflichtet” - hört sich gut an, ist aber nur Wischiwaschi. Letztlich bestimmt der Eigentümer über sein Eigentum. Und wenn der schlechte Erfahrungen mit Mietern gemacht hat, ist ihm sch..egal, wie viele unter Brücken pennen! Der “Enteignungsparagraf” hilft da auch nicht wirklich. Es muss eine Gefahr für Ordnung und Sicherheit ausgehen, das ist bei intakten leerstehenden Gebäuden wohl kaum der Fall! Also dürften sich SPD-Kühnerts Pläne nicht so einfach realisieren lassen.
Sehr schön aufgedröselt und dem Mieten"wahnsinn” den Spiegel vorgehalten. Insofern: 100% Zustimmung. +++ 100% Widerspruch aber zum letzten Absatz. Mußte soviel Populismus wirklich sein? Ehrlich?: Was für ein Unsinn. Dann können wir auch gleich Aktienbesitzer, die auf steigende Kurse und Krügerrand-Käufer, die auf einen steigenden Goldpreis hoffen, enteignen. +++ Mit entsprechenden Verordnungen, ergänzenden Gesetzen oder Gerichtsurteilen habe ich mich nicht beschäftigt. Aber Ihre Deutung würde jeglichen Enteignungen Tür und Tor öffnen. Was mit Sicherheit von den Vätern unseres Grundgesetzes nicht gewollt war. Geht es bei Artikel 14 nicht vielmehr um z.B. Grundbesitzer (es fällt mir schwer, hier allgemein zu deuten - daher anhand eines Beispiels), die sich weigern, einen Streifen Ackerland an die Kommune zu verkaufen, weil eine Umgehungsstraße gebaut werden soll? Die Enteignung als ultima Ratio, wenn alles Andere versagt? +++ Genau aus dem Grund werden sämtliche von Enteignung träumenden Berliner Sozialisten und Kommunisten - und auch ihr wüster Gedanke ;-) - m.E. auf den Hammer laufen. So lange die Stadt Berlin z.B. das Tempelhofer Feld der Minderheit von einigen Skatern und Radfahrern widmet, statt - angesichts einer behaupteten prekären Mietwohnungslage - dort Wohnraum für +/- 50.000 Menschen zu schaffen, was per Senatsbeschluß schlagartig möglich wäre, so lange gibt es keinen “Wohnungsnotstand” in Berlin. Dem entsprechend sollten die Sozis mit Enteignungen im Mietwohnungssektor, “die dem Wohle der Allgemeinheit” dienen, ziemlich schlechte Karten haben. Zumindest der Rechtsauffassung der Vormerkelära entsprechend.
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