Wie konnte Stalin seinem Umfeld eigentlich diese “Ärztekampagne” verkaufen? Ist sie vielleicht wie die Ritualmordlegende viel älter, gehört sie etwa wie der Komplott zur Brunnenvergiftung zum seelischen Inventar des christlichen Antisemitismus? Es gibt ja namhafte Historiker, die sagen, daß die ganze Kampagne weitere Massendeportationen bedeutet hätten. Nebenbei ließ Stalin kurz vor der Ärzteverschworung 13 jiddischsprachige Schriftsteller in der “Nacht der ermordeten Poeten” hinrichten. Die von Chruschtschow gestarteten Untersuchungen ( unter Breschnew erneut eingestellt) über diesen Kulturozid und die Rolle des “Antifaschistischen Komitees” verliefen im Sande und das ganze Ausmaß der stalinschen Judenverfolgung blieb im Ungefähren. Die Überlebenden waren verängstigt und das Interesse war nicht so riesig- ich bin daher dankbar, daß sie auf Baberowski hinweisen, der- man muß es wiederholen- an seiner Arbeit gehindert wird, da unsere weise Führung die Meinungsfreiheit begrenzt, wenn den Ermittlern des Antifaschistischen Trutzbundes ein Mangel an maßvoller Mittigkeit aufstößt.
@Heiko Engel War denn “Archipel Gulag” Lesestoff in der Schule oder nicht? Wenn ja, warum war denn der Lehrer so böse? Mein Sozialkundelehrer, der etwas 68er war hatte das 10 Jahre früher zu Kenntnis genommen, aber mir keine schlechten Noten gegeben. Zum Thema des Textes kann ich nur sagen, daß der Name Chrustschow damals bekannt war aber ich ihn nicht so gut in die Geschichte der UDSSR einordnen konnt. Die Szene, wo er mit einem Schuh auf das Pult klopfte, war mir allerdings bekannt.
Ich kannte die Geschichte um Stalins Tod und Erbe ,danach schien es gar nicht so sicher , dass Chruschtschow an die Spitze gelangen würde. Strangulation muss sich halt langsam lösen .In einem System von Apparatschiks als Einzelner eine Reform einzuleiten, entspringt genau der Illusion , die Gorbatschow zu Fall brachte. Jelzin machte den Tanzbär und sorgte für den Ausverkauf . Im sozialistischen Interesse hat Frau Merkel unser System langsam indoktriniert und ein solches geschaffen . Es gibt ein schönes Video von einem Staats besuch in Amerika. Das russische Volk kannte nur Knechtschaft .
Chruschtschow war für die UdSSR das, was Speer oder Dönitz für Nazideutschland gewesen wären unter der Bedingung, dass neben Hitler auch Himmler und Göbbels das Leben verloren hätte.
Nachdem der Arzt Stalins Tod festgestellt und den Mitgliedern des Politbüros mitgeteilt hatte, herrschte eisiges Schweigen. Alle sahen betreten nach unten. Bis Berija feststellte: “Es hilft nichts Genossen, einer muss es ihm sagen.”
Stalin war ein ebenso verachtenswerter Mörder und Verbrecher wie Hitler. Auf der gleichen Stufe. Chruschtschow war kein demokratischer Held, aber eben auch kein Diktator und Massenmörder wie Stalin und Hitler. Schön, dass man in diesem Beitrag die andere Seite des Sovjetherrschers kennenlernt. Dennoch bleibt er ein Diktator mit einer menschenverachtenden Ideologie. Unfassbar, dass es heute in Deutschland Menschen gibt, die diese Ideologie hier installieren wollen und frühere Staaten dieser Ideologie (DDR) nicht als Unrechtsstaaten sehen (Ramelow usw). Diese Leute handeln und reden in bester stalinistischer Tradition. Und man sollte sie auch entsprechend behandeln…
Ein Schelm, der Parallelen zum heutigen Deutschland sieht ...
Habe auf einem Hamburger Gymnasium 1982 „Archipel Gulag“ von A. Solschenizyn gelesen. Bin daraufhin über Monate vom kommunistischen Politiklehrer schlimmstens drangsaliert worden. Er sah sogar vor, obwohl sehr gute mündliche Beteiligung, mir nur 3 Punkte am Ende des Jahres zu geben. Das miese Schwein. Aufgrund von massiven Protesten von Klassenkameraden gab es dann 9 Punkte. Soviel zu meinen Erfahrungen mit rotlackierten Nazis. Zu allem Überfluss kam der Blockwart auch noch aus Bremen. Dagegen war Chrustschow sicher ein Mann mit dem man reden konnte. Mit bremer Kommunisten ging das schon damals nicht. ALLES NAZIS !
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