Eine archaische Kultur der Stammesherrschaft – leicht modifiziert für die Moderne – kann die jetzigen Aufgaben einer Regierung nicht leisten. Ändern könnten dies nur die Eliten, die aber in vielen Fällen lieber Macht und Reichtum der Moderne genießen. Ihre Untertanen, geboren in eine dysfunktionale Herrschaft, können einem leid tun. Externe Akteure könnten das nur durch einen neuen Kolonialismus ändern.
Unter dem Dach der UN werden Hungehilfe, Afrikahilfe, Flüchtlingshilfe, Klimahilfe allemal zu Geschäftsideen ideologiebesoffener Antidemokraten. Und es wird dabei bleiben, solange Oligarchen über die UN der Welt eine Weltrettungs-, Geldvermehrungs- und Geldwäschekampagne nach der anderen bescheren können. Das ist aggressivster Globalismus, gegen den alle anderen -ismen verblassen.
Erhalten die genannten Laender Entwicklungshilfe? Ggf. was wird /wurde damit “entwickelt”?
Die Herrschaft der Korruption in Afrika wird durch unzählige „Missionen“ der UN nicht gezügelt, sondern verstetigt. Wie dysfunktional der Einsatz von Mitteln und Personal durch die UN auf dem schwarzen Kontinent ist, kann man an all den Missionen ermessen, die heute laufen. All diese Engagements gelten durch umstrittene UN-Resolutionen als mehrheitlich beschlossen, wobei die Mitglieds-Diktaturen gleichberechtigt sind. Seit 1991 läuft MINURSO, die Mission der Vereinten Nationen für das Referendum in Westsahara. Seit 1999 haben wir MONUSCO > MONUC, die Mission der Vereinten Nationen für die Stabilisierung in der Demokratischen Republik Kongo(!). UNIOGBIS, die Mission der Vereinten Nationen zur Stabilisierung des afrikanischen Landes Guinea-Bissau ist ebenfalls schon 22 Jahre alt. UNAMID heißt der „Hybride Einsatz der Afrikanischen Union und der Vereinten Nationen in Dafur“ (seit 2007). Heißt das Krieg? Ist die Bundeswehr daran beteiligt? Oder ist Deutschland etwa seit 2011 in die UNISFA, die „Interims-Sicherheitstruppe der Vereinten Nationen für Abyei“ involviert? Da wären noch UNMISS, UNSMIL, MINUSMA, UNSOM und MINUSA, die im Südsudan, in Libyen, in Mali, in Somalia und der Zentralafrikanischen Republik betrieben werden, viele davon schon seit über 10 Jahren. Hier noch eine Kostprobe der Sprache des UN-Globalismus: MINUSCA steht für „United Nations Multidimensional Integrated Stabilization Mission in the Central African Republic.“ Es fällt unangenehm auf, dass die Mainstreammedien die Kooperation von UN und demokratische Staaten mit den afrikanischen Kleptokratien nicht thematisieren und stattdessen gern den Spendensammler-Boulevard oder die xy-Helden „ohne Grenzen“ hochspielen. Und “Welthunger” geht immer. Kein kritischer journalistischer Blick auf die UN-Machenschaften in Afrika, kein Ruf nach einer Evaluation, kein öffentliches Interesse, die Quelle der kriminellen Geldströme zu ermitteln, die die Länder Afrikas von Freiheit, Demokratie und Wohlstand fernhalten!
Ob Papa Bingo-Bongo durch seinen Sohn Bingo-Bongo abgelöst wird, dieser durch wiederum dessen Sohn Bing-Bongo usw. als Präsident von Afrikanisch-Kaputistan, geht mir offen gesagt am Arsch vorbei, Herr Seitz. Wichtig wäre für mich lediglich: 1.) Keinerlei Zahlungen im Rahmen von sogennnter Entwicklungshilfe oder sonstigen einseitigen Zuwendungen an das Land. 2.) Wirtschaftbeziehungen, d.h. Import und Export von Waren und Dienstleistungen nur dann, wenn sie im Interesse meines Landes liegen. Wenn wir das Kilogramm Hühnerfleisch, nicht subventioniert, zu einem Preis exportieren können, der für die lokalen Hersteller ruinös ist, dann sollten wir das tun. Müssen die Locals sich was anderes überlegen, nicht unser Problem. 3.) Selbstverständlich nehmen wir keinen einzigen Staatsbürger von Afrikanisch-Kaputistan hier auf, es sei denn, es liegt im wohlverstandenen Interesse meines Landes. So machen es die Chinesen, und sie fahren gut damit. Falls das rassistisch ist, Beschwerde bitte an Xi Jinping, KP-China, Peking, VR China richten.
„Grundlage der Misere“: Es gibt selbst bei ARD und ZDF hin und wieder gute Dokumentarfilme. Da kann man dann Bewohner Sibiriens sehen, die bei Eis und Schnee und Temperaturen von etwa 40 Grad Kälte ihr Zelt aus Fellen auf- oder abbauen. Die Kinder spielen währenddessen im Schnee, eingepackt in offensichtlich selbstproduzierte Kleidung. Andererseits kann man Filme sehen, die große Herden afrikanischer Elefanten, Flusspferde, Antilopen usw. zeigen. Dennoch gibt auf diesem Kontinent mit Tausenden wohlgenährten Großtieren Menschen, denen es sehr schlecht geht, sodass seit mindestens 60 Jahren mit Bildern von unterernährten, kranken Kindern zum Spenden aufgerufen wird. Aus Sibirien sind - mir jedenfalls - solche Bilder nicht bekannt. Und ein korruptes Regime gibt es nach Meinung vieler in Mittel- und Westeuropa in Russland auch. Vielleicht könnte eine Untersuchung dieses Widerspruchs den Grund der Misere aufdecken.
Ich verstehe nicht, warum mit derartigen Despoten immer noch Geschäfte gemacht werden und Hilfsgelder in ihre Staaten fließen. Ghana ist sicherlich, verglichen mit europäischen Standards, immer noch kein Vorzeigeland, aber vergleichsweise demokratisch. Warum investiert man nicht dort? Leuchtturmprojekte in die Wege leiten und diese als Kristallisationspunkte für weitere Entwicklungen nehmen, wäre ein gangbarer Weg. Stattdessen sehe ich momentan nach Südafrika und entdecke Entwicklungen, genau wie im benachbarten Simbabwe. Das ist von der Kornkammer Afrikas zu einem der ärmsten Länder verkommen und muss mittlerweile Weizen importieren. Aber solange die afrikanischen Machthaber und ihre Tribes nicht zur Verantwortung gezogen werden, wird sich an den Zuständen nicht viel ändern!
Alle aufgezählten Despoten bauten ihre Macht nicht auf traditionellen Gebieten und deren alten Hierarchien auf, sondern auf neuzeitlich definierten Hoheitsgebieten. Viel kamen durch europäisch konzipierte Wahlen an die Macht, die in einem Gegensatz zu traditionellen Ernennungen stehen. Die entstehen zeitlich meist weniger abrupt und durch kompliziertere Aufstiege und Beurteilungskomponenten. Dabei als Schutzmechanismus in manchen Gebieten sogar mit ritualisiertem Königsmord oder, sehr interessant, mit matriarchaler Gegenmacht. Eine einmal erreichte Position wird nur durch den Tod, aber nicht durch Rücktritt beendet, was die neuen Despoten für sich übernahmen, ohne die traditionellen Gesetzlichkeiten zu akzeptieren. Übertrieb, Kamerun wurde genannt, im Grasland ein Führer seine Kompetenzen durch Maßlosigkeit und beendete die nach Verwarnungen nicht, wurde er getötet. Die unterstützende Rolle Frankreichs für dieses Despotentum ist sehr auffällig, innerhalb deren alten Kolonialgrenzen sich die meisten dieser Orgien abspielen. Französische Kolonien vernichteten weitgehend lokale Machtstrukturen, während Briten und auch die Deutschen in den Protektoraten die alten Strukturen bewusst beließen. Es ist schade, dass viele positive Beispiele von gemäßigtem Regieren in der Wahrnehmung hinter der Betrachtung dieser im Artikel beschriebenen Gestalten verschwinden. Das Aufarbeiten der Kolonialzeit sollte weniger unter den Geschichtspunkten Schuld und Sühne stattfinden, sondern wie man das Positive alter Strukturen an die Moderne angleichen kann, die sehr viele positive Aspekte bietet, die in alten Strukturen nicht mehr umgesetzt werden können. Justiz, Bodenrecht, keine Sklaven und Leibeigene, Medizin, Bildung etc. Vor allen Dingen muss Europa mit seinen vielen verbliebenen Monarchien dabei von einem arrogant hohen Ross herunterkommen. Ein Ansatz wäre, traditionelle, regionale Wahlen in ihrem Prinzip der Cheferien, an neue, nationale Begebenheiten föderal besser anzugleichen.
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