Claudio Casula / 09.11.2023 / 13:00 / Foto: Pixabay / 41 / Seite ausdrucken

Umweltverbrechen in letzter Minute vereitelt

Es stimmt einfach nicht, dass unsere Behörden machtlos sind im Kampf gegen die ausufernde Kriminalität. Erst gerade konnte der Zoll in Pforzheim ein monströses Verbrechen verhindern. 

Die alten Sumerer waren vor etwa viertausend Jahren die Ersten, die ihr bierähnliches Getränk aus Strohhalmen – wahrscheinlich aus getrocknetem Roggenstroh – nuckelten, mutmaßlich, um keine bei der Fermentation des Gebräus entstandenen Nebenprodukte mit herunterzuschlucken. Viel später, um 1800 n. Chr. herum, waren Trinkhalme aus Weidelgras, die allerdings schnell weich wurden, oder aus härterem Material wie Weizenstroh gefertigt, der aber einen penetranten Eigengeschmack hatte. Das Patent für den ersten Strohhalm aus Papier datiert von 1888, und in den 60er-Jahren des 20. Jahrhunderts gingen Plastikstrohhalme in die Massenproduktion. Preiswert, haltbar, keine unerwünschten Nebenaromen.

Vor ein paar Jahren geriet der Plastikstrohhalm in Verruf, nur noch Umwelthitler tranken daraus, achtsame Zeitgenossen hingegen benutzten fortan Trinkhalme aus Bambus oder Metall (bäh!) oder hielten gleich eine Röhrchennudel in die Flüssigkeit. Das letzte Stündlein für den Plastikstrohhalm schlug in unseren Breitengraden, als die EU-weite Einwegkunststoffverbotsverordnung, die im Juli 2021 in Kraft trat, die Produktion und Einfuhr von Trinkhalmen aus Kunststoff generell verbot. Wir sollten nunmehr zu den genannten trostlosen Alternativen greifen oder zu Saugenichtsen umerzogen werden.

Verstöße gegen die Einwegkunststoffverbotsverordnung, die neben Strohhalmen auch Styroporbecher oder Einwegbesteck betrifft, werden seither unerbittlich verfolgt. Und siehe da: Mögen die Behörden auch die illegale Einwanderung nicht stoppen oder Terroranschläge verhindern können, mögen sie auch den antisemitischen Mob grölend durch unsere Straßen ziehen lassen, so sind sie doch außergewöhnlich erfolgreich im Kampf gegen die Umweltsäue. Dem Zoll in Pforzheim ist es am Dienstag gelungen, eine Postsendung aus Großbritannien mit 5.000 Trinkhalmen aus Plastik (!!!) sicherzustellen, die an ein Restaurant im Enzkreis adressiert gewesen sei. Man kann sich ausmalen, was die Lokalbetreiber, die den hochgefährlichen Stoff bestellten, nun zu gewärtigen haben: erst Pranger, dann Spanischer Esel, und am Ende werden sie mit der Schandmütze auf dem Kopf zum Stadttor hinausgejagt. Dann müssen sie ins Exil, zum Beispiel nach China, wo die Schornsteine der Kohlekraftwerke munter rauchen und Chemiefabriken die giftigen Abfälle, die bei der PVC-Produktion anfallen, entspannt entlang des Gelben Flusses abladen. Hoffentlich trinken die da nicht auch noch aus Plastikstrohhalmen. 

 

Claudio Casula arbeitet als Autor, Redakteur und Lektor bei der Achse des Guten

Foto: Pixabay

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Leserpost

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W. Renner / 09.11.2023

Ja das stimmt schon, dass die nicht machtlos sind. Bei den „verschärften“ Grenzkontrollen werden die sicher noch die ein oder andere Stange Zigaretten finden, um die woke Sozialistenkasse zu füllen.

Bertram Scharpf / 09.11.2023

Man muß für das Trinkhalmverbot dankbar sein. Der einfache Mann versteht nicht die Zinspolitik, nicht die Klimastatistiken, nicht die PCR und nicht den Koran. Das Trinkhalmverbot aber, das versteht er.

Cornelia Buchta / 09.11.2023

Da wir nicht sicher sind ob BYO (bring your own) in deutschen Eiscafes strafrechtlich verfolgt wird, verkneifen wir uns das Mitbringen von Halmen aus Altbeständen und produzieren unsere Milkshakes und Eiskaffees seither lieber zuhause. Das ist günstiger und außerdem stressärmer, da man nicht ans enge Zeitfenster der nach 10 Minuten wabbelig werdenden Papphalms gebunden ist.

Christa Born / 09.11.2023

Allerhand! Ein großartiger Erfolg! Man sieht,  wir können uns auf unsere Behörden jederzeit verlassen. Die tun alles Menschenmögliche für unsere Sicherheit.

Wolfgang Richter / 09.11.2023

@ Martin Bauer - “Plastik in den weltmeeren ist mal nicht unser Problem - wir machen es nur zu unserem.” Aber darin sind “wir” -frei nach Hänschen Rosenthal- “SPIIITZE !!!”” . Wenn “wir” nicht gerade damit beschäftigt sind, Probleme zu lösen, die “wir” selbst geschaffen haben, dann lösen “wir” die der anderen - oder zahlen zumindest dafür, dank eines implantierten Schuldkomplexes für oder gegen alles.

Karl Vogel / 09.11.2023

Nach der Lektüre sämtlicher Kommentare: Herrlich, ich danke Ihnen allen. Noch nie wurde so viel Esprit (Internet-Recherche: “Mode für Damen, Herren & Kinder”) durch solchen BLÖDsinn kreiert…

MarcusCato / 09.11.2023

Man ist geneigt zu sagen: “Schau, schau, der Rechtsstaat setzt doch noch Gesetze durch, selbst wenn sie niemandem nützen.” Aber leider wählt die Exekutive Gewalt die Gesetze ihrer Gesinnung entsprechend willkürlich aus und man kann sich des Eindrucks nicht verwehren, dass nicht gerade die gravierendsten Verstöße gegen das geltende Recht geahndet werden.

Michael Lorenz / 09.11.2023

Wie viel Plastikmüll haben eigentlich diese vollkommen sinnbefreiten “Corona-Schnelltests” verursacht? Ich habe es einmal allein nur für die Testpflicht in Schulen hochgerechnet und bin auf 800 Tonnen JEDEN MONAT gekommen! (Wie viele Trinkhalme das wohl wären?) Allein das zeigt: es geht niemandem um Plastik. Es geht NUR darum, anderen ihr Leben vorschreiben zu können!

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