Es wäre mal zu untersuchen, ob männliche Wähler vielleicht lieber „nach oben“ wählen, also Politiker, die einen höheren Rang oder Bildungsstand haben, untadelige Männer wie Helmut Schmidt. Entsprechend könnten Frauen Hemmungen haben, „nach oben“ zu wählen. Dann wäre es die beste Wahlstrategie, im Ring die biedere und grundanständige schwäbische Hausfrau zu geben: ein bisschen lallend, ein bisschen trutschig, aber für die Wählerinnen keine ernst zu nehmende Konkurrentin. Eine ähnliche Untersuchung sollte mal über junge und alte Wähler gemacht werden: Wählen die Jungen die abgefahrenen Nerds und die Alten lieber harmlose Spießer wie ihresgleichen? Oder wäre es bereits populistisch, sich durch geschickte Tarnung dem Wahlvolk anzubiedern?
Auch wenn mir der Artikel in seiner generellen Aussage etwas zu einfach ist, in einem stimme ich zu: Frau Merkel dürfte von mir aus jeden Tag in teuerstem Champagner baden, wenn sie endlich Politik für das eigene Volk, für unsere Kinder und Enkel machen würde.
Hallo, Herr Wegner; Ihre Texte haben es in sich. Sie kommen auf scheinbar leisen Sohlen daher und hallen dennoch mit lautem Echo nach. Klasse!
Über Frau Merkel ist eigentlich schon alles gesagt worden, große Geheimnisse gibt es bei ihrer Persönlichkeitsstruktur eh nicht zu entdecken. Nun ist sie halt da. Aber wie kriegt man sie weg? Regierungswechsel waren schon zu allen Zeiten ein großes Problem. Was hat man nicht alles versucht. Elite-Demokratien wie im antiken Griechenland, Senatswahlen in Rom, erbliche Monarchie (heute noch in Diktatuen beliebt), Adoptiv-Kaiser, Doppel-Spitzen in Rom (zeitweise beliebt auch in heutigen Unternehmen), Meucheleien, Umstürze (gerne auch durchs Militär), Akklamation durch Legionen, Marionettenherrscher, kurz: uns steht heute nur das Mittel der Wahlen zur Verfügung. Solange die Leute davon nicht den entsprechenden Gebrauch machen, wird wenig zu machen sein bei Frau Merkel.
Frau Merkel ist der Inbegriff des Heuchlertums. Schon in der DDR hat sie gelernt, einem gewünschten Bild zu entsprechen, und sie hat das nach der Wende nahtlos fortgesetzt. Und sie hat noch etwas aus der DDR mitgenommen: das Misstrauen dem Volk gegenüber. Daher verbirgt sie ihr wahres Denken und versteckt es hinter verschwurbelten Phrasen und formelhaften Lippenbekenntnissen. Dadurch lebt sie in einer geistigen Blase, die man auch als Wandlitz 2.0 bezeichnen könnte.
Lieber Herr Wegner, Ihre Artikel waren schon immer gut! Jetzt sind sie noch besser!!!!
Lieber Herr Wegner, danke, dass Sie auf der Achse schreiben und immer wieder interessante Perspektiven vorstellen. Jede Medaille hat zwei Seiten und letztlich ist alles im Leben ein Deal, und das ist überhaupt nicht schlecht und entspricht den Gesetzen der Evolution. Der Deal muss nur eingehalten werden, wie Sie sagen. Man dürfte überhaupt keinen Kult um “große” Gestalten der Geschichte treiben, wenn man sie daran messen würde, ob diese Gestalten Menschen wie du und ich gewesen sind und bescheiden gelebt haben. Mir geht es wie Ihnen, noch niemals war ich auf irgendwelche Promis oder Reiche neidisch, sondern froh, dass ich so unbehelligt das tun kann, was Sie auch bevorzugen: Nachdenken, (ein bisschen schreiben), nach draußen gehen, mit meiner Familie und Freunden zusammen sein. Niemals im Leben würde ich meine Anonymität zugunsten von Berühmtheit und Geld im Übermaß aufgeben. Das habe ich aber schon als Jugendliche gewusst, eine Phase, in der der der Mensch verstärkt nach Anerkennung und Herausgehobenheit sucht. Ab einer gewissen Bedürfnisbefriedigung kann man nicht mehr glücklicher werden, haben Psychologen herausgefunden. Herr Trump nimmt ja auch eine Menge auf sich. Ich möchte trotz seiner vielleicht goldenen Badewanne nicht in seiner Haut stecken. So viele Schmähungen könnte ich nicht ertragen. Als Politiker muss man eh ein dickes Fell haben und viel einstecken können. Das kann nur eine besondere Sorte Mensch, und die darf auch ruhig eine gewisse Exzentrik haben, wenn Sie dafür auf der anderen Seite eine kluge Politik macht.
Vielen Dank Herr Wegner, super, das das mal jemand mutig publiziert. Gilt für mich auch für die Wirtschaftslenker, wenn das Unternehmen läuft und wächst ist kein “Boni” zu viel. Gruß D. Schmidt
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