Ulrike Stockmann / 06.09.2021 / 15:45 / Foto: Imago / 47 / Seite ausdrucken

Til Schweiger gegen Kinderimpfung

Ein weiterer deutscher A-Promi wagt sich aus der Deckung und kritisiert offen die Corona-Politik. Til Schweiger ist einer der Mitwirkenden der angekündigten Dokumentation „Eine andere Freiheit“ der österreichischen Filmemacher Patricia Marchart und Georg Sabransky.

Der Film setzt sich kritisch mit der aktuell von der Politik proklamierten Kinderimpfung auseinander. Neben Ärzten und Naturwissenschaftlern kommen nicht zuletzt „engagierte Menschen aus Kunst und Kultur“ zu Wort. Dabei lassen sich einige alte Bekannte aus dem Bereich der Corona-Kritik ausmachen: Der Regisseur Dietrich Brüggemann etwa, der die Aktion #allesdichtmachen ins Leben rief, oder die Schauspielerinnen Nina Proll und Christine Sommer, die bereits bei Brüggemanns Widerstands-Kampagne der Filmbranche mitwirkten. Weitere Promis sind die Politikwissenschaftlerin Ulrike Guérot oder Schauspielerin Eva Herzig, die kürzlich einen Film-Job verlor, weil sie sich nicht impfen lassen wollte.

Der Bekannteste der Beteiligten ist unbestritten Til Schweiger. Im bereits veröffentlichten Trailer sagt er:

„Für Kinder ist dieser Virus absolut harmlos und die Gefahr von so einer Impfung, die man nicht erforscht hat, ist ungleich höher als der Virus selber. Deswegen halte ich das persönlich für entsetzlich. Das andere Schlimme ist eben die Gesetzesänderung, die praktisch unser Grundgesetz mehr oder weniger außer Kraft gesetzt (hat). Und damit werden ja jetzt die Leute praktisch erpresst oder verführt, indem man sagt: 'Ja, wir geben euch einen Teil eurer Grundrechte, die wir ja eigentlich aufgrund der Verfassung' ... die kann man uns eigentlich nicht nehmen. 'Aber dann könnt ihr wieder reisen, dann können die Kinder auch wieder zu Oma gehen ohne Angst'.“

Fast schon wie ein seriöses Medium

Wie man sich denken kann, gibt es die ersten Schlagzeilen. Und die fallen in den gängigen Medien erwartungsgemäß ablehnend aus – aber nicht so vernichtend, wie man es vermuten würde.

Der Spiegel titelt beispielsweise: „Til Schweiger irritiert mit Impfaussagen“ und mäkelt mahnend, dass die STIKO mittlerweile eine Impfempfehlung für Kinder ab 12 Jahren ausgesprochen habe (oder sich besser dazu hat breitschlagen lassen). Auch wird tadelnd erwähnt, dass Schweiger vor drei Monaten ein gemeinsames Foto mit dem Publizisten Boris Reitschuster gepostet und diesen als „Helden“ bezeichnet hatte: „Reitschuster war mit fragwürdigen Thesen und Falschbehauptungen in der Corona-Pandemie aufgefallen.“

Doch der Rest des Beitrags kommt seitens des sonst wenig zimperlichen Spiegel verblüffend sachlich und ein wenig ratlos daher.

Selbst der Tagesspiegel, der jedem Corona-Politik-Kritiker mit dem publizistischen Revolver begegnet (siehe zum Thema #allesdichtmachen-Kampagne) hält sich erstaunlich zurück. Zwar stürzt sich Autor Christopher Stolz auf die Reaktion des Physikers Florian Aigner, der nach Sichtung des Trailers bei Twitter theatralisch bekanntgab: „Solche Filme kosten Menschenleben.“

Doch unterm Strich lässt sich festhalten: Gemessen an seinen Rufmord-Kampagnen gegen die Corona-Politik-Kritiker Dietrich Brüggemann oder Paul Brandenburg verhält sich der Tagesspiegel an dieser Stelle fast schon wie ein seriöses Medium.

Hysterische Schnappatmung besonders lächerlich

Die wenigen anderen Prominenten, die in letzter Zeit wagten, gegen das Corona-Regime zu protestieren, erhielten enorme mediale Dresche. Nena forderte kürzlich auf einem Berliner Konzert das Publikum auf, die zum Corona-Konzept gehörenden „Cola-Boxen“ zu verlassen und frei zu tanzen. Damit löste sie einen Skandal im Feuilleton aus, befeuert durch weiteren Ungehorsam bei folgenden Konzerten und der Teilnahme an einer „Party für Ungeimpfte“ (auf der sich angeblich eine ominöse Mischung aus „Querdenkern“, „Reichsbürgern“ und „QAnon-Anhängern“ befunden haben soll). Seither bemüht sich die Berichterstattung, den alternativen Einschlag der Sängerin gegen sie zu verwenden, indem man sie als durchgeknallte Esoterik-Tante abstempelt. Und viele Kollegen sind sich nicht zu schade, Nena öffentlichkeitswirksam zu verurteilen (wie jüngst etwa Matthias Reim).

Und Helge Schneider, der im selben Zeitraum wie Nena ein Konzert mit Corona-Maßnahmen kritisierte und schließlich abbrach, wurde in der Presse zum kauzigen Komiker stilisiert, der ebenfalls nicht ernst zu nehmen sei.

Bei Til Schweiger scheinen die Beißhemmungen größer zu sein. Zum Nazi lässt er sich genauso wenig wie Nena oder Helge Schneider erklären. Zusätzlich dürfte Schweigers sehr diesseitiges Auftreten sowie die Tatsache, dass er zu den erfolgreichsten deutschen Filmproduzenten zählt, hysterische Schnappatmung besonders lächerlich wirken lassen.

„Man sollte endlich die Kinder in Ruhe lassen“

So oder so dürfte der Film, der bald gezeigt werden soll, sehr spannend werden.

Interessant ist zum Beispiel die Trailer-Aussage von Dr. Reinhold Kerbl, Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde:

„Wenn Sie mich fragen, ob ich Ihrem 16-jährigen Sohn eine Covid-Impfung empfehlen würde, dann würde ich 'Ja' sagen und hinzufügen, dass ich Sie sehr gut beraten würde und Ihnen alles sage, was damit im Zusammenhang wichtig ist: Dass es Nebenwirkungen geben kann, dass Covid bei 16-Jährigen in der Regel leicht verläuft. Ich würde aber dewegen 'Ja' sagen, weil ich diesem 16-Jährigen ein möglichst normales Leben wünschen würde. Dass er normal in die Schule gehen kann, dass er zum Schul-Skikurs mitfahren kann, dass er in die Diksothek gehen kann, dass er im Restaurant sitzen kann und dass er nach Amerika fahren kann.“

Und Dr. Katrin Skala, Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie mahnt:

„Man sollte endlich die Kinder in Ruhe lassen. Sie spielen keine Rolle oder keine relevante Rolle in diesem ganzen Thema. Und wir müssen uns jetzt wirklich endlich fragen, wie weit wir noch gehen wollen? Wir haben jetzt ein Jahr lang die Bedürfnisse der Kinder an allerletzte Stelle gereiht. Komplett konträr zu unserem Auftrag als Erwachsene in dieser Gesellschaft, nämlich: Die Schutzbefohlenen zu schützen.“

Foto: Imago

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Sabine Schönfelder / 06.09.2021

Maske, Testen, Impfung für ein Virus, das weder Erwachsene und schon gar NICHT Kinder ernsthaft oder reihenweise erkranken läßt. Festgestellt über einen PCR- Test, der geringste Kontamination von Viruspartikeln nachweisen kann, ABER KEINE Infektiosität. Der bewußt und gezielt eine unnötige und gefährliche Impfung rechtfertigen soll, zum politischen Umsturz und für eine Zwangsimpfung durch die Hintertür. Mehr Kinder wurden bislang durch häusliche Gewalt und Depressionen, als durch ein künstlich pathogenisiertes Virus getötet. Schulausbildung, Tagesstruktur, eine sorglose Jugend und der Umgang mit kindlichen und erwachsenen Mitmenschen wird einer ganzen Generation genommen. Die geistige und körperliche Entwicklung durch siffige Masken und erhöhten CO2- Partialdruck in Kinderblut gefährdet und behindert, DIE KRÖNUNG: eine ungetestete gentechnische Brühe, die weder Krankheit noch Ansteckung verhindert, aber JEDE MENGE NEBENWIRKUNGEN und TOTE bei jungen Menschen bereits verursachte. Das ist Mengele-like und verletzt den Nürnberger- Kodex. Angewiesen von einem rechenschwachen Bankkaufmann, der einst ein Viertel aber bald ein Fünftel der Menschen impfen wollte und von MEDIZIN keine Ahnung hat. Der eine Stiko politisch unter Druck setzte und ebenso das systemrelevante Personal in den Kliniken. Alle machen mit. Merkel, Montgomery, Gates, Medien, Politiker, WEF und viele Eltern! Alle verstecken sich hinter „den anderen“. Danke an ALLE, die sich schützend vor unsere Kunder stellen. Erst schickt ihr sie freitags auf eure ideologischen Kreuzzüge und jetzt spritzt ihr sie unfruchtbar, krank oder tot. Was seid Ihr nur für schreckliche Menschen.

Sabine Heinrich / 06.09.2021

@Hans Reinhardt: Es geht mir wie Ihnen. Allerdings würde ich von mir nicht sagen, dass ich mich in Til Schweiger seinerzeit geirrt/-täuscht habe. Er hat vermutlich endlich etwas kapiert - anders als wohl die meisten der “Kulturschaffenden”. Meinungen, Einstellungen können sich durch Gewinn von neuen Erkenntnissen ändern @ Leo Bergheimer. Herr Schweiger hätte es sehr viel leichter, wenn er mit den allseits bekannten Systemlingen wie Peter Maffay, Roland Kaiser, den DDR-Prinzen und den schweigenden “Helden unserer Jugend” ( Song von Alex Oliveri) konform gehen würde. @Heike Olmes: Volle Zustimmung!

Gert Hauptmann / 06.09.2021

Ich habe mir den Trailer angesehen. Man kann von Hr. Schweiger denken was man will. Auch von Nena und dem Helge Schneider. Alle 3 sind nicht unbedingt auf meiner “Hitlist”, aber ich frage mich langsam wann der Rest unserer Stars und Promis “Haltung” zeigt. Mitmarschiert auf Demos, Konzerte gegen die Coronamassnahmen organisiert. Ich bin bereit, ich gehe auf die Straße, ich komme zum Konzert, und ein grosser Teil meiner Freunde genauso. Wir sollten keine Angst haben, denn wie sagte schon die “Übermutti”... “Angst ist ein schlechter Ratgeber”... LG

Chris Groll / 06.09.2021

Die Trailer-Aussage von Dr. Reinhold Kerbl finde ich allerdings schon sehr grenzwertig. Die Folgewirkungen der Impfung sind ja noch gar nicht bekannt und wie gesagt, spielt Corona bei Jugendlichen und Kindernkeine oder kaum eine Rolle.  Wenn er für die Impfung ist nur darum: “Dass er (der Jugendliche) normal in die Schule gehen kann, dass er zum Schul-Skikurs mitfahren kann, dass er in die Diksothek gehen kann, dass er im Restaurant sitzen kann und dass er nach Amerika fahren kann“,  ist eigentlich alles zu dieser Impf-Aussage für Jugendliche gesagt.

Armin Reichert / 06.09.2021

Es gibt Fressen, da möchte man nur reinschlagen. Nein, nicht die vom Til.

Christian Feider / 06.09.2021

der Unterschied zu der weitaus besseren ersten Kampagne ist,das diesmal niemand ernstlich die Kinderimpfung als das bezeichnet,was Sie defakto ist,ein Verbrechen an den Kindern. Immer,wenn es konsequent im Trailer wird,wird rumgedruckst,besonders von den östereichischen Ärzten… da fehlt der letzte Biss,und darum finden die Medien auch nicht genug Angriffsfläche,um in die Vollen zu gehen. Das beste Beispiel für das,was fehlt…ist das beredte Schweigen Schweigers am Ende seines Wortbeitrags…fast schon pantomimisch wie annudazumal in der DDR

Werner Arning / 06.09.2021

Ich glaube aus der Impf- Nummer kommen wir nicht mehr raus. Das ist entschieden. Egal, wer da noch Bedenken anmeldet. Entweder man sagt Nein und muss mit den Konsequenzen leben, oder man ist Fatalist. Das bedeutet vermutlich eine Impfung alle sechs Monate. Für diesen Rhythmus wird es „gute“ Gründe geben. Wie die Sache ausgeht, das wird dann einmal der Inhalt eines Thrillers sein. Ob wir den noch sehen werden, hängt womöglich davon ab, ob wir Fatalisten sind oder nicht.

Brigitte Miller / 06.09.2021

Damals schaute man genau hin und sprach offen: “Die eigentliche Pandemie ist die Angst davor” youtube Monitor

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