Ich bin schon lange für ein Tempolimit auf Autobahnen. 130 oder 140 km/h wäre Okay. Es würde insgesamt ein entspannteres Fahren und einen besseren Verkehrsfluss zur Folge haben. Was mir aber stinkt, ist die Art und Weise, wie man das jetzt durchdrücken will. Diese Hinterfotzigkeit, wie man in Bayern sagt, die Schadstoffdiskussion auszunutzen, stört mich gewaltig. Das ist typisch für die Grünen. Das gleiche Spielchen treiben sie mit dem Individualverkehr. Diese ganze Grenzwertdiskussion hat am Ende das Ziel, diesen weitestgehend einzuschränken. Ich frage mich, warum so viele Menschen diesen Rattenfängern auf den Leim gehen.
Interessant wäre noch, wieviele auf der Autobahn von auf 80 km/h begrenzten Vehikeln erlegt wurden. Ich glaube spätestens dann bricht das ganze Konstrukt von der Unfallreduktion durch Geschwindigkeitsbegrenzungen in sich zusammen. Weshalb man ja heute uch eher erzählt, das man entspannter fährt wenn man langsamer unterwegs ist. Naja, entgegen einem offenbar weit verbreiteten Irttum ist langsam fahren auch heute nicht verboten.
Der Artikel in meinen Augen: Steiler Start mit whataboutism (Vergleich Tempolimit mit Energiewende und Migration (darf ja bei der Achse nieeee fehlen!!1!1) , dann eine plötzlich herbeigeredete Neiddebatte (als könnte nicht mittlerweile jeder Kompaktwagen 200 km/h fahren. Aber das nur so am Rande). Gut erkennt der Autor, dass man noch mehr für die Sicherheit auf anderen Straßen tun kann. Ich würde mir ja ein Konzept von ihm wünschen, aber das würde ja beinhalten, dass mehr als nur Statistiken wiedergegeben werden können. Völlig belanglos scheint hier die Abwägung zu sein, dass selbst die 372 Toten zu viel sind. Aber wer will einem Achse Autor auch zu viel Menschlichkeit unterstellen? Schauen wir weiter (ich am liebsten was anderes, aber irgendwer muss hier ja Mal Kontra geben). Gut, wir sind uns also auch einig, dass man für Fahrradfahrer mehr tun muss. Eigene Radwege in den Innenstädten vielleicht? (Wie der Autor schön bemerkt hat befinden sind weniger Radfahrer auf den Autobahnen. Glückwunsch zu dieser Spitzfindigkeit) Tadaaa und der Autor hat einen Knackpunkt gefunden: die meisten tödlichen Unfälle haben mit überhöhter Geschwindigkeit zu tun. Mal überlegen… Irgendwo kam doch schon Mal was mit Geschwindigkeit im Text vor. Ach naja, darf jeder selbst rätseln. Ein weiterer guter Vorschlag: Handyverbot! (Ich hab die Nachricht zwar am Handy getippt, aber saß nicht im Auto. Versprochen!)
“Der große Schnitter lauert oft auf Twitter”. Unser Einfamilienhaus liegt sozusagen verkehrsgünstig an einer Kreuzung, an der sich mehrere Autofahrende kreuzen müssen. Gefühlt jeder zweite hat ein Quakophon in der Hand, auf dass er starrt, das Verkehrsgeschehen läuft eher nebenher. Dass Gevatter Tod schon vor zwei Jahren ein halbes Tausend von ihnen heim in´s Reich geholt hat, erfahre ich soeben bei Ihnen, lieber Herr Schneider. Das ist hier bis dato nicht zu bemerken, hier scheinen sich die Feesbuckenden und Twitternden wie die Kaninchen-Rammelnden zu vermehren. Aber egal, das nur am Rande. Mir geht die ständige Bevormundung unter Vorspielung falscher Tatsachen durch die rotgrünen Umweltrettenden und Volksverdummenden auf den Sa…ähm, das Jute-Behältnis. Wir, als die Steuerzahlenden, Ausgepresstwerdenden und immer noch hier Lebenden werden eines sehr baldigen Tages die Verantwortungstragenden zum Teufel jagen. Und unter uns werden die Sensen-, die Gelbwesten- und die Fackeltragenden sein. Wohlan.
Hilfreich wäre es auf jeden Fall, wenn Kontrollen nicht nur der Abzocke dienten. Wo ist denn die Autobahnpolizei, die eklatante Falschfahrer aus dem fließenden Verkehr fischt? Perma-Mittefahrerinnen, Drängler männlichen Geschlechts, Handy-Dauerquasslerinnen, osteuropäische Sprinter, gemütlich dahinzuckelnde Damenkränzchen, ukrainische Suffköpfe? – Nein liebe Frauen, ihr dürft nicht so langsam fahren, wie ihr wollt. Nein liebe Alte, wenn eure grauen Zellen nicht mehr fit sind, dann gebt den Lappen ab.
Tiefschwarzer Humor vom Feinsten. Danke! Ich will auch kein Tempolimit auf den BABs, schon aus Prinzip gegen die Bevormunder und Verbotejünger. Und wo kann man in D. denn überhaupt noch voll aufdrehen? Ich muss aber zugeben, dass das Fahren auf den Autobahnen unserer staatsgläubigen Nachbarn in Frankreich mit Limit 130 ein erheblich entspannteres ist.
Zu Thilo Schneiders “Tempolimit oder Freitagsverbot” Das Vergleichen von im Straßenverkehr Getöteten auf bestimmten Klassen von Straßen während eines Jahres ist überhaupt nicht aussagekräftig,- obwohl ich dem Tenor des Artikels sonst zustimme. Zur Vergleichbarkeit müssen die Daten standardisiert werden. Dies geschieht dadurch, daß man die Verkehrstoten der jeweiligen Straßenklasse in Beziehung setzt mit der Kilometerleistung. Ergebnis ist dann x-Milliarden km pro Verkehrstoten. Dies ist nicht zynisch, sondern die Voraussetzung für Vergleichbarkeit. Und da werden dann ganz komische Dinge evident: in den 90-ern war das Risiko auf österreichischen Autobahnen tödlich zu verunglücken mehr als doppelt so hoch wie zur gleichen Zeit in Deutschland. Trotz des österreichischen Limits. Im Vergleich mit den USA fiel auf, daß das dortige Risiko etwa vier mal so hoch war wie in Deutschland (ich habe leider keine aktuellen internationalen Zahlen). Dies lässt daran zweifeln, ob die Mortalitätsrate überhaupt etwas mit der Geschwindigkeit zu tun hat,- und genau dies trifft zu. Während seit 1971 die Zahl der Getöteten auf D-Autobahnen drastisch bis 2002 sank, (dies ist der Zeitraum, über den ich in einem Bericht beim FISITA Kongress in Helsinki referierte), stiegen die Durchschnittsgeschwindigkeiten auf den BAB kontinuierlich pro Jahr um knapp 2 kmh an. (durch anonyme Messungen der BaSt bei “freiem Verkehr”, d.h. min. 5 Sekunden Abstand zwischen zwei Fahrzeugen festgestellt) Das heißt nichts anderes als daß zwischen den beiden Werten keine Korrelation besteht und damit auch keine Kausalität. Es geht also nicht um den Fetisch Höchstgeschwindigkeit, sondern um die Maximalgeschwindigkeit, die es zu jeder Fahrsituation gibt, die durch Fahrerzustand, Fahrzeugzustand, Fahrbahnzustand, Verkehrsverhältnisse, Lichtverhältnisse, Wetter, etc gegeben ist. Das “Speed Kills” Mantra gilt nur für die Unfallfolgen, - wenn es kracht bedingt die Restgeschwindigkeit die Verformung.
Um die natürliche Auslese zu optimieren, werden bei Neuwagen inzwischen große Tabletcomputer in den Sichtbereich des Fahrers eingebaut, habe ich mir sagen lassen. Die lenken noch viel besser ab als Smartphones. Und damit auch Fußgänger, Rad- und Motorradfahrer etwas vom Fortschritt haben, verkleinert man die Fensterflächen zu Gucklöchern. Den Rest vollbringen dann einst die autonomen Fahrzeuge.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.