Wem es ab 101 km/h zu aufregend ist, der kann ja gerne die anspruchslosen 70 km/h abseits der Autobahn entlang trotteln. Das hat für BMW-Fahrer den Vorteil, dass sie auf der linken von 4 Autobahnspuren nicht ständig von motorisierten Einkaufskörbchen gelangweilt werden, deren Rückspiegel im Verdacht stehen, nur zum Schminken da zu sein.
Wer es bis heute nicht gemerkt hat: Die Tempolimit-Diskussion ist eins der Themen, die von den echten Problemen in D ablenken soll.
Mein bisher schwerster Unfall (keine Verletzungen, nur Schock und Totalschaden): 3-spurige BAB, rechts LKW in Kolonne Tempo 88, Mitte ich mit Kleinwagen Tempo 120, links ab und zu Limousinen Tempo 150-160. Vor mir ein LKW, der sich nach links verirrt hatte und einfach nicht wieder rechts rüber fuhr. Ich links eine Lücke gesucht, um den LKW zu überholen, aber leider kam gerade eine 5er-Kolonne BMW mit zuwenig Abstand dazwischen ... :-( Hätte ein allgemeines Tempolimit den Unfall verhindert? Wahrscheinlich, ich hätte gefahrlos nach links gekonnt. Hätte ein allgemeines Überholverbot für LKW den Unfall verhindert? 100pro, ich hätte einfach auf meiner Spur weiterfahren können! Die “völlig verblödete Einwanderungs- und Energiepolitik” schreit natürlich nach europäischer Harmonisierung. Oder alternativ nach Sezession: Soll doch jedes Bundesland seine eigene Energiepolitik und sein eigenes Atomgesetz machen, und wenn es sein muß, werden verdächtige Personen eben an der hessisch-thüringischen Grenze kontrolliert statt an der bayerischen. Mal sehen, wie es sich auf die Binnenmigration auswirkt, wenn Schleswig-Holstein auf 100% Windkraft setzt, während Bayern seine KKW einfach weiterbetreibt. Die Möglichkeit, bei Netzstörungen das jeweilige Bundesland vom europäischen Verbundnetz komplett abzukoppeln, wäre natürlich unverzichtbar.
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@ Herr Schade: in (West)Europa nehmen sich die Länder nicht viel. Schwankt zwischen 3-7 (Verkehrstoten pro 100 000 Einwohner). Ein wesentlicher Faktor am durchaus starken Rückgang von Verkehrstoten in westlichen Ländern in den letzten 30 Jahren ist sicherlich die Qualität der Fahrzeugflotte. Stichwort passive Sicherheit. Sieht man auch daran, dass die Zahl der Verletzten (leicht und schwer) zuletzt wieder leicht angestiegen ist, die der tödlichen Unfälle aber nochmals leicht gesunken ist (Deutschland): es werden also weiterhin etwa gleich viele Unfälle gebaut, diese sind aber seltener tödlichen Ausgangs. Erstaunlich ist, dass Spanien trotz ausgiebiger Nutzung des motorisierten Zweirades unter den europäischen Flächenstaaten eine Spitzenposition einnimmt (also sehr wenige Verkehrstote verzeichnen muss). Ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen könnte man wenigstens ausprobieren: man sollte einen deutlichen Abfall der Autobahntoten erwarten, da ab einer gewissen Geschwindigkeit eben auch die passiven Sicherheitsmechanismen versagen. Etwa 1/3 der Unfälle auf Autobahnen sind zu hoher Geschwindigkeit geschuldet. 50% der Toten auf Autobahnen resultieren aus Unfällen mit erhöhter Geschwindigkeit. Die Gefährlichkeit der Landstraße besteht v.a. aus strukturellen Unterschieden zur Autobahn (Gegenverkehr, Umgebungsbebauung und Bepflanzug, sprich: man knallt leichter wo gegen). Vergessen sollte man bei der Diskussion sicherlich nicht die Personen, die durch einen Verkehrsunfall dauerhaft geschädigt werden. Im Grunde spricht wenig gegen ein Tempolimit, jedenfalls probeweise.
Ein weiterer interessanter Gesichtspunkt bei der Beurteilung der Sinnhaftigkeit einesTempolimits ist die Tatsache, wo die Verunglückten sterben: auf beschränkten oder unbeschränkten BAB Abschnitten.
Grüne Bevormundung braucht man wie Sodbrennen und Dauerblähen! Aber beim Tempolimit wäre ich mit dabei. Einfach deshalb, weil das Fahren auf temporeduzierten Autobahnen sowas von entspannend ist! Wenn sogar im „land of the free“ auf den Interstates bei relaxten 75 meilen/h (120 km/h) Schluss ist, und man damit einen ganzen Kontinent durchqueren kann, warum muss dann auf den lächerlichen Kurzstrecken unseres Ländchens so bekloppt gerast werden? Ich genieße das Fahren in den USA sehr. Sollen die Geschwindigkeitsfreaks doch zum Nürburgring fahren!
Deutschland steht bei den Verkehrstoten in Europa erst an 14. Stelle, und das ohne Tempolimit. Get that straight. Außerdem ist “rasen” kein objektiver Tatbestand. Darunter versteht jeder, was er will. Nachts um drei auf einer Autobahn über 200 km/h fahren ist idR wesentlich ungefährlicher als 60 km/h in der 30er Zone oder 30 km/h in der Spielstrasse.
Und was ist mit den ‘Abbiege-Unfälle’? Sollte man nicht das Abbiegen von KFZ verbieten? Und hat man die Uhrzeit näher untersucht? Da sind auch Möglichkeiten der Entflechtung der Verkehrsteilnehmer durch Zeitversetztes Fahren verschiedener Teilnehmergruppen. Rentner werden ja auch von den Berufstätigen am Abend aus dem Supermarkt gejagt, da sie sonst an der Kasse den Betrieb mit Bargeld aufhalten. Was haben die auf der Straße zu suchen?
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