Ein weiterer interessanter Gesichtspunkt bei der Beurteilung der Sinnhaftigkeit einesTempolimits ist die Tatsache, wo die Verunglückten sterben: auf beschränkten oder unbeschränkten BAB Abschnitten.
Grüne Bevormundung braucht man wie Sodbrennen und Dauerblähen! Aber beim Tempolimit wäre ich mit dabei. Einfach deshalb, weil das Fahren auf temporeduzierten Autobahnen sowas von entspannend ist! Wenn sogar im „land of the free“ auf den Interstates bei relaxten 75 meilen/h (120 km/h) Schluss ist, und man damit einen ganzen Kontinent durchqueren kann, warum muss dann auf den lächerlichen Kurzstrecken unseres Ländchens so bekloppt gerast werden? Ich genieße das Fahren in den USA sehr. Sollen die Geschwindigkeitsfreaks doch zum Nürburgring fahren!
Deutschland steht bei den Verkehrstoten in Europa erst an 14. Stelle, und das ohne Tempolimit. Get that straight. Außerdem ist “rasen” kein objektiver Tatbestand. Darunter versteht jeder, was er will. Nachts um drei auf einer Autobahn über 200 km/h fahren ist idR wesentlich ungefährlicher als 60 km/h in der 30er Zone oder 30 km/h in der Spielstrasse.
Und was ist mit den ‘Abbiege-Unfälle’? Sollte man nicht das Abbiegen von KFZ verbieten? Und hat man die Uhrzeit näher untersucht? Da sind auch Möglichkeiten der Entflechtung der Verkehrsteilnehmer durch Zeitversetztes Fahren verschiedener Teilnehmergruppen. Rentner werden ja auch von den Berufstätigen am Abend aus dem Supermarkt gejagt, da sie sonst an der Kasse den Betrieb mit Bargeld aufhalten. Was haben die auf der Straße zu suchen?
Ich bin schon lange für ein Tempolimit auf Autobahnen. 130 oder 140 km/h wäre Okay. Es würde insgesamt ein entspannteres Fahren und einen besseren Verkehrsfluss zur Folge haben. Was mir aber stinkt, ist die Art und Weise, wie man das jetzt durchdrücken will. Diese Hinterfotzigkeit, wie man in Bayern sagt, die Schadstoffdiskussion auszunutzen, stört mich gewaltig. Das ist typisch für die Grünen. Das gleiche Spielchen treiben sie mit dem Individualverkehr. Diese ganze Grenzwertdiskussion hat am Ende das Ziel, diesen weitestgehend einzuschränken. Ich frage mich, warum so viele Menschen diesen Rattenfängern auf den Leim gehen.
Interessant wäre noch, wieviele auf der Autobahn von auf 80 km/h begrenzten Vehikeln erlegt wurden. Ich glaube spätestens dann bricht das ganze Konstrukt von der Unfallreduktion durch Geschwindigkeitsbegrenzungen in sich zusammen. Weshalb man ja heute uch eher erzählt, das man entspannter fährt wenn man langsamer unterwegs ist. Naja, entgegen einem offenbar weit verbreiteten Irttum ist langsam fahren auch heute nicht verboten.
Der Artikel in meinen Augen: Steiler Start mit whataboutism (Vergleich Tempolimit mit Energiewende und Migration (darf ja bei der Achse nieeee fehlen!!1!1) , dann eine plötzlich herbeigeredete Neiddebatte (als könnte nicht mittlerweile jeder Kompaktwagen 200 km/h fahren. Aber das nur so am Rande). Gut erkennt der Autor, dass man noch mehr für die Sicherheit auf anderen Straßen tun kann. Ich würde mir ja ein Konzept von ihm wünschen, aber das würde ja beinhalten, dass mehr als nur Statistiken wiedergegeben werden können. Völlig belanglos scheint hier die Abwägung zu sein, dass selbst die 372 Toten zu viel sind. Aber wer will einem Achse Autor auch zu viel Menschlichkeit unterstellen? Schauen wir weiter (ich am liebsten was anderes, aber irgendwer muss hier ja Mal Kontra geben). Gut, wir sind uns also auch einig, dass man für Fahrradfahrer mehr tun muss. Eigene Radwege in den Innenstädten vielleicht? (Wie der Autor schön bemerkt hat befinden sind weniger Radfahrer auf den Autobahnen. Glückwunsch zu dieser Spitzfindigkeit) Tadaaa und der Autor hat einen Knackpunkt gefunden: die meisten tödlichen Unfälle haben mit überhöhter Geschwindigkeit zu tun. Mal überlegen… Irgendwo kam doch schon Mal was mit Geschwindigkeit im Text vor. Ach naja, darf jeder selbst rätseln. Ein weiterer guter Vorschlag: Handyverbot! (Ich hab die Nachricht zwar am Handy getippt, aber saß nicht im Auto. Versprochen!)
“Der große Schnitter lauert oft auf Twitter”. Unser Einfamilienhaus liegt sozusagen verkehrsgünstig an einer Kreuzung, an der sich mehrere Autofahrende kreuzen müssen. Gefühlt jeder zweite hat ein Quakophon in der Hand, auf dass er starrt, das Verkehrsgeschehen läuft eher nebenher. Dass Gevatter Tod schon vor zwei Jahren ein halbes Tausend von ihnen heim in´s Reich geholt hat, erfahre ich soeben bei Ihnen, lieber Herr Schneider. Das ist hier bis dato nicht zu bemerken, hier scheinen sich die Feesbuckenden und Twitternden wie die Kaninchen-Rammelnden zu vermehren. Aber egal, das nur am Rande. Mir geht die ständige Bevormundung unter Vorspielung falscher Tatsachen durch die rotgrünen Umweltrettenden und Volksverdummenden auf den Sa…ähm, das Jute-Behältnis. Wir, als die Steuerzahlenden, Ausgepresstwerdenden und immer noch hier Lebenden werden eines sehr baldigen Tages die Verantwortungstragenden zum Teufel jagen. Und unter uns werden die Sensen-, die Gelbwesten- und die Fackeltragenden sein. Wohlan.
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