Noch eine Anmerkung zur Mechanisierung in der Landwirtschaft. Die höhere Effizienz des Traktors hatte einen zusätzlichen Effekt da die Anbauflächen für das Futtergetreide für die Pferde nicht mehr nötig waren. Es gab allerdings auch eine nachteilige Folge. Das billige Pferdefleisch verschwand aus den Metzgerläden. Heute verkauft man ja nicht mehr das Fleisch alt gewordener Ackergäule die notgeschlachtet wurden. Die Absicht mancher den Öl Verbrauch auf der Welt drastisch reduzieren zu wollen wird noch interessante Folgen haben wenn man in ärmeren Ländern stattdessen wieder vermehrt Zugtiere nutzen muss.
Bin selbst auf einem kleinen Nebenerwerbs-Hof aufgewachsen. Kann vieles nachvollziehen,einiges war anders. Gab es keine Seife und Haarwaschmittel im Münsterland? In unserem Schulbus , später in der Disco,hatte ich und andere Bauernkinder nie Probleme mit Eigengeruch,. Der Rinder-/Schweinestall war direkt am Wohnhaus anschliessend.Was wirklich nervte , waren die vielen Fliegen im Sommer. Unsere Schweine hatten Strohunterlage, da roch es bei weitem nicht so streng als im Hühnerstall, der etwas abseits war. Schweine sind reinlicher, als alle anderen Nutztiere, wenn man ihnen die richtigen Voraussetzungen schafft. Mutti war täglich im Stall beschäftigt, die Melkmaschine war ihr Revier. Vater ging noch einen anderen Beruf nach. Sie war aber auch keine “Wurfmaschine”,bei drei war Schluss. 16 Stunden-Arbeitstage waren nur im Winter nicht die Regel. Es war kein Paradies,die Arbeiterkinder fuhren hämisch zum Baden ,ich war mit dem Traktor auf dem Feld, Heu , Stroh , Getreide,kennen kein Wochenende,nur passendes Wetter. Aber vieles , was ich damals gelernt habe, möchte ich nicht missen, ich wurde im wahrsten Sinn geerdet.Was man von vielen meiner späteren Vorgesetzten und Kollegen nicht behaupten kann,
Das Thema Erbfolge wäre noch interessant. Wurden die Höfe aufgeteilt oder bekam der Erstgeborene alles und musste später aufgrund einer geänderten Gesetzeslage überlegen wie er die Geschwister abfindet? In anderen Regionen wurde traditionell aufgeteilt. Im 19 Jahrhundert wurden überzählige Söhne vermutlich Auswanderer und gingen nach Amerika. Später als die industrielle Revolution Deutschland zur No1 der Industriestaaten machte, war das nicht mehr so. Das Problem der Erbfolge ist aber nicht neu gewesen. Im früheren Spanien konnte nur der Erstgeborene des Landadels die No1 werden, die später geborenen wurden Priester oder Soldaten. Letztere suchten ihr Glück in Südamerika. Die Folgen dürften bekannt sein. +++ Zur CDU und den Bauern. Man könnte als Politiker auch denken das die Produkte dieser Berufsgruppe von wesentlicher Bedeutung für die Ernährung der Bevölkerung sind und ihnen deswegen keine Knüppel zwischen die Beine werfen sollte. Könnte. +++ Gunnar Hainsohn forschte zum Thema überzählige Söhne und die Neigung von Staaten Kriege zu führen. Die 1-Kind Ehen fördern heute den Frieden vermutlich mehr als der politische Wille im Außenministerium. Wer will schon für diese Bundesregierung seinen Kopf riskieren?
Man sieht sich im Leben oft zweimal: Die arrogant-verblödeten Ideologen und ihre willigen Vollstrecker werden wohl bald physisch schmerzhaft an die untere, breite Zeile der Maslowschen Bedürfnispyramide erinnert werden. Guten Rutsch!
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