Thomas Rietzschel / 20.08.2020 / 13:30 / Foto: Kasa Fue / 69 / Seite ausdrucken

Spahn: Im Rausch der Macht

Drogen machen abhängig. Wer sie einmal genommen hat, um sich ganz groß und frei zu fühlen, high zu sein oder auch nur die Angst vor den anderen, das nagende Gefühl eingebildeter Minderwertigkeit zu überwinden, kommt nur schwer wieder davon los, wenn überhaupt. Um im Rausch zu bleiben, verlangt sein Ego weiter und weiter nach dem betäubenden Stoff, mehr von Mal zu Mal.

Dabei muss es nicht immer Hasch, Kokain, Heroin oder Crack sein, nichts, das die Junkies einwerfen, um wieder auftrumpfen zu können, vor sich und der Welt. Auch die Ausübung von Macht kann berauschend wirken. Gleich, ob es um die totalitäre Beherrschung der eigenen Familie oder eines ganzen Landes geht. Wer damit erst einmal durchgekommen ist, für den gibt es kein Halten mehr, nicht in der Politik. 

Unversehens hängen ihre Vertreter an der Nadel der Macht, die sie sich selbst gesetzt haben. Sie bedürfen der Droge, um weiter im Rausch außerordentlicher Bedeutung  existieren zu können. Wann aber wären die Berauschten je Herr ihrer Sinne gewesen? Fortschreitend triumphiert die Hybris über den klaren Verstand. Wie gestern gemeldet wurde, will Jens Spahn „die kommende Karnevalssaison bundesweit“ absagen. Er könne sich, sagte der Bundesgesundheitsminister, „Karneval in diesem Winter, mitten in der Pandemie schlicht nicht vorstellen“. 

Das heißt, Jens Spahn hat sich wieder einen Schuss Macht gesetzt, indem er schon jetzt, Mitte August 2020, festlegte, dass es Mitte Februar 2021 – in sechs Monaten – eine Pandemie geben wird, deretwegen er die Fastnacht untersagen will. Nun war das närrische Treiben noch nie jedermanns Sache.

Vielen wird es ohnehin egal sein, ob die Jecken in Köln, Mainz, Düsseldorf oder sonst irgendwo aufmarschieren. Was aber niemandem gleichgültig sein kann, nicht solange wir formaljuristisch in einer Demokratie leben, ist das Gebaren eines abhängigen Ministers, eines politischen Junkies, der einem ganzen Land vorschreibt, was seine Bürger zu unterlassen haben, nur weil er selbst nicht von der Macht-Droge loskommt.   

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U. Langer / 20.08.2020

Man sollte mit dem guten Mann nicht so hart ins Gericht gehen. Wer Maskenpflicht für alle vorschreibt, aber selber offensichtlich nicht weiß, was das ist, der hat auch keine Ahnung, dass Fasching erst in 6 Monaten ist. Und falls ihm das Jemand zuflüstert, hat er immer noch keine Vorstellung, was 6 Monate sind.

Gerd Heinzelmann / 20.08.2020

Sie meinen, unser Herr Spahn wird aus China “gepampert”? Ich wette nicht dagegen!

Uta Buhr / 20.08.2020

Dem ehemaligen Banklehrling, der jetzt den Gesundheitsminister spielt, ist die Einfältigkeit bereits ins Gesicht geschrieben. Wenn jetzt noch von seiner Chefin befeuerter Größenwahn hinzukommt, wird Jensi weiter wild die Trommel schlagen, bis der Arzt kommt. Ihr Narren, stoppt den Schnösel und bereitet euch heute schon auf eure tollen Tage vor. Bietet Spahn die Rolle des Dorftrottels in einem Umzug an. In der Rolle dürfte er glänzen.

Sabine Lotus / 20.08.2020

DER Spahn? DER Spahn welcher gerade noch die Tage die Hauptrisikogruppe für seinen Wahlkampf auf 30cm Abstand ohne Mundschutz platziert hat? ” Mein Gorillaaa, hat ne Villa im Zoo…”

R. Nicolaisen / 20.08.2020

Da gibt es doch direkte Vorbilder. Daß Drogenabhängigkeit allerdings sehr zerstörerisch zu sein pflegt, zeigt z.B. der Vergleich der Angela Merkel aus dem Gaus-Interview mit der von heute.

Hans Reinhardt / 20.08.2020

Nichts wird je wieder normal werden. Der Normalfall (Existenz von pathogenen Viren) wurde zum Katastrophenfall (verheerende Seuche) erklärt. Da es unwahrscheinlich ist, dass Merkel, Spahn oder der “Experte” Lauterbach alle Viren exorzieren können, ist jetzt schon sicher, dass wir AUF EWIG werden Masken tragen müssen. Kleiner Tip am Rande: Ich habe mir ein Attest ausstellen lassen, welches mich von der Maskenpflicht entbindet. Ich werde regelmäßig gefragt, warum ich keine Maske trage. Mein Verweis auf mein Attest wurde bisher überall und immer akzeptiert. KEIN EINZIGES MAL MUSSTE ICH ES VORZEIGEN! Think about it.

Wolfgang Kaufmann / 20.08.2020

So eine Grippewelle dauert überall etwa sechs Wochen. In Italien war das im März, in New York im April, in Chile im Juni und in Kalifornien, Texas und Florida jetzt im August. Durch die Herdenimmunität werden die Zahlen überall auf Null sinken wie schon in Schweden oder Deutschland. Dann werden die Herren Spahn, Lauterbach und Drosten keine Hysterie mehr verbreiten können. Auch in den USA wird es keinen Grund mehr für Briefwahlen geben. – Ganz besonders schlimm hat es freilich Neuseeland getroffen, wo im gesamten Mai ganze drei Personen an Corona gestorben sind und seither keiner mehr. Das genügt der Landesmutter, nun die Wahlen um einen Monat zu verschieben. Aber zum Glück werden wir hier ja nicht von einer Helikopterglucke regiert, sondern von einer umsichtigen Staatsfrau von Format. – Oder sehnt sich der Bürger selber nach der Regression in den virenfreien Schutzraum des Uterus? Dann natürlich könnte Mutti weich werden und ihn vor der gefährlichen Umwelt und dem noch gefährlicheren Neuland in geistige Quarantäne nehmen. Also Betreuung durch das RND, lebenslänglich.

Dr. Inge Frigge-Hagemann / 20.08.2020

Jens Spahn ist unter die Junkies gegangen. Anders ist sein Geschwätz und seine ständigen nervigen Verbote nicht zu verstehen. Das Beste wäre, er würde in seinem neuen Edelpalast verschwinden auf Nimmerwiedersehen.

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