Alexander Horn, Gastautor / 15.11.2022 / 12:00 / Foto: Pixabay / 61 / Seite ausdrucken

Sind die steigenden Preise gerechtfertigt?

Die Unternehmen sind zu Inflationstreibern geworden. Die Angebotsengpässe erlauben ihnen, die Preise weit über ihre steigenden Kosten anzuheben. Aber sie sind selbst Getriebene.

Die Inflation treibt die Menschen in Deutschland inzwischen mehr um als alles andere. Das geht aus einer Ende Oktober von der Unternehmensberatung McKinsey durchgeführten repräsentativen Umfrage hervor. Rund 57 Prozent gaben an, ihre größte Sorge sei aktuell die Inflation. Nur 18 Prozent der Befragten nannten den Ukraine-Krieg, 6 Prozent den Klimawandel und 3 Prozent die Covid-19-Pandemie.

Während die EZB immer wieder aufs Neue Fehler bei ihrer Inflationsbewertung einräumt, gewinnt die Inflation seit nunmehr zwei Jahren kontinuierlich an Dynamik. Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes sind die Verbraucherpreise im Oktober gegenüber dem Vorjahresmonat um 10,4 Prozent nach oben geschnellt. Verantwortlich sind nicht allein die explodierenden Energiepreise mit 43 Prozent, auch der Anstieg der Nahrungsmittelpreise trifft die Bürger hart. Im Oktober lagen sie um 20,3 Prozent höher als vor einem Jahr – auch das ein neuer Rekordanstieg.

Der Preisauftrieb, so die Bundesbank nüchtern, sei „inzwischen breit angelegt“. Wie breit, zeigt sich auch bei den Erzeugerpreisen, die in Deutschland im September gegenüber dem Vorjahr um 45,8 Prozent angestiegen sind. Sie gelten als Frühindikator für die Verbraucherpreisentwicklung. In der Vergangenheit folgten die Verbraucherpreise dem Erzeugerpreisanstieg mit einigen Monaten Verzögerung und auf ein Drittel abgedämpft. Demnach ist zu erwarten, dass die Verbraucherpreisinflation in den nächsten Monaten auf etwa 15 Prozent zulegt.

Erwerbstätigen und Transferleistungsempfängern laufen die Preise davon, denn seit der Corona-Krise halten Löhne, Gehälter, Renten und Sozialleistungen nicht mehr Schritt mit dem Verbraucherpreisanstieg. Bis zum Ende des ersten Quartals dieses Jahres war bereits ein Reallohnverlust von gut fünf Prozent entstanden, der sich seitdem deutlich vergrößert hat.

Bereit, fast jeden Preis zu zahlen

Für viele hingegen, vor allem große Unternehmen, scheint diese Wirtschaftslage kein Problem. Ihnen gelingt es, auf der Inflationswelle mitzuschwimmen und die Gewinne oft sogar deutlich zu steigern. So erreichten die 40 Dax-Konzerne im 1. Quartal 2022 einen gesamten operativen Gewinn von 52,4 Milliarden Euro und übertrafen damit die bisherige Rekordsumme aus dem Vorjahresquartal deutlich. Nach Daten des Finanzspezialisten Bloomberg werden die Dax-Unternehmen im laufenden Geschäftsjahr vermutlich 130 Milliarden Euro netto verdienen, das wäre eine Milliarde mehr als im letzten Jahr – und das war bereits das stärkste Jahr in der deutschen Wirtschaftsgeschichte.

Nach Auffassung der deutschen Wirtschaftswissenschaftlerin Isabel Schnabel, die dem Direktorium der EZB angehört, sind viele Unternehmen in der Eurozone „Profiteure der Inflation“. Das sei jedoch, so Schnabel, keine „böse“ Absicht, sondern eine Folge des derzeitigen wirtschaftlichen Umfelds mit einer starken Nachfrage und Angebotsengpässen.

Schnabel präsentiert diese Unternehmen gewissermaßen als Inflationsopfer, die dennoch profitieren, obwohl sie diese „böse“ Absicht nicht hegen. Andersherum wird ein Schuh daraus. Denn die Unternehmen nutzen die für sie günstige Marktsituation, in der durch die Corona-Krise Lieferketten aus dem Takt geraten sind und der Ukraine-Krieg eine Energieverknappung ausgelöst hat, um gezielt die Preise zu erhöhen und dadurch ihre Profitabilität zu verbessern. Wegen der im Stop-and-Go-Betrieb ruckelnden Wirtschaft entstehen temporär immer wieder Angebotsknappheiten.

Die resultierenden Verkäufermärkte sind ideale und zudem einzigartige Gelegenheiten, in denen die Unternehmen ihre Marktmacht ausspielen können. Ein entscheidender Treiber der inzwischen galoppierenden Inflation besteht demnach darin, dass viele Unternehmen die Preise über das Niveau hinaus anheben, das erforderlich wäre, um die eigenen Kostensteigerungen zu kompensieren. Sofern die Kunden auf die Produkte angewiesen sind und über die entsprechende Kaufkraft verfügen, sind sie bereit, fast jeden Preis zu zahlen.

Die hohen Gewinnsteigerungen der Dax-Unternehmen sowie vieler anderer Unternehmen sind ein untrüglicher Beleg dafür, dass nicht wenige Unternehmen mit der für sie schwierigen Marktsituation mit Lieferkettenproblemen und Einkaufspreissteigerungen bisher gut oder sogar sehr gut zurechtkommen und sie gezielt nutzen, um auf diese Weise die eigene Profitabilität zu erhöhen. Den Unternehmen gelingt es weitgehend, die gestiegenen Kosten für Energie, Material und Logistik weiterzureichen und letztlich an die Verbraucher zu überwälzen. Sofern die Unternehmen global aufgestellt sind, profitieren sie zudem vom Kursverlust des Euro gegenüber dem US-Dollar, der infolge der zögerlichen Zinsanhebung der EZB eingetretenen ist. Dadurch sorgen stabile oder sogar steigende Verkaufspreise im Dollarraum bei der Umrechnung in Euro für deutlich steigende Erlöse. Davon profitiert die stark vom Export abhängige deutsche Wirtschaft in besonderem Maß.

Kostendruck weiterreichen

Die Unternehmen sind jedoch auch unter Zugzwang, denn sie müssen in einer Situation, in der die Inflation ins Rollen kommt, und sie die steigenden Kosten nicht durch eigene Maßnahmen senken können, diese zumindest weitergeben, damit sie nicht zu Verlierern werden. Unternehmen, so der Unternehmensberater Hermann Simon, „machen einen großen Fehler, wenn sie in der Inflation ihre Preise zu spät erhöhen“, denn wer diesen Schritt nicht rechtzeitig macht oder nicht machen kann, verliere an wirtschaftlicher Substanz.

Immer wieder gibt es an verschiedenen Stellen der Wertschöpfungsketten Produktionskostensteigerungen, etwa weil politische Regulierung wie Arbeits- oder Umweltschutzauflagen den Einsatz teurer Verfahren erzwingen oder etwa weil Rohstoffvorkommen schwieriger zu erschließen sind. In den letzten Jahrzehnten ist es für die Unternehmen in den entwickelten Volkswirtschaften jedoch immer schwerer geworden, diese preistreibenden Effekte durch eigene Kosteneinsparungen auszugleichen.

Denn ihnen gelingt es seit Jahrzehnten immer weniger, neue Technologien einzuführen, mit deren Hilfe sie die Effizienz ihrer Wertschöpfungsprozesse verbessern und so Arbeitsproduktivität erhöhen und Kosten senken können. Andererseits haben sie Probleme, in den noch immer relativ offenen Welt- und Binnenmärkten, in denen Verkäufermärkte dominieren, höhere Preise durchzusetzen. So geraten viele Unternehmen, die in ihren regionalen oder globalen Märkten nicht als Marktführer agieren können, in die Klemme.

Wegen der Produktivitätsstagnation sind sie kaum noch in der Lage, Kostensteigerungen in den Wertschöpfungsketten auszugleichen, anderseits können sie diese Kostensteigerungen schlecht an ihre Kundschaft weitergeben. Die nun seit der Corona-Krise entstandenen Angebotsengpässe bieten eine Chance, diesen Kostendruck, der bei vielen Unternehmen die Profitabilität beeinträchtigt hat, nun endlich weiterzureichen.

Greenflation

Der in den letzten Jahrzenten zunehmende Kostendruck in den Wertschöpfungsketten entsprach gewissermaßen einer rückgestauten Inflation, die sich nun entlädt. Aber auch auf lange Sicht wird der Kostendruck weiter zunehmen, denn dieser hat eine systematische Ursache. Denn seit Jahrzehnten hat sich in den entwickelnden Volkswirtschaften, und ganz besonders in Deutschland und Europa, durch die Verfolgung einer ökologischen Klimapolitik ein bedeutender Treiber steigender Produktionskosten entfaltet, der sich immer spürbarer auswirkt.

Die in Gang gesetzte Umstellung der Energieversorgung auf ausschließlich erneuerbare Energien, in Deutschland vor allem Windkraft und Photovoltaik, treibt die Produktionskosten für Energie gewaltig in die Höhe. In Deutschland lässt sich das gut an den gestiegenen Strompreisen erkennen. Obwohl bislang erst ein knappes Drittel des Stroms aus Windkraft und Photovoltaik stammt und inzwischen jährlich zweistellige Milliardenbeträge zur Senkung der Strompreise über den Bundeshaushalt zugeschossen werden, haben sich die Strompreise innerhalb von zwei Jahrzehnten mehr als verdoppelt.

Neben dieser Greenflation treibt die ökologische Klimapolitik jedoch auch den Anstieg der Produktionskosten für fossile Energien an. Denn trotz des global weiterhin steigenden Verbrauchs fossiler Rohstoffe sinken die weltweiten Investitionen in die Erschließung und Förderung fossiler Energien. Diese sehr langfristigen Investitionen sind beeinträchtigt, weil politische Maßnahmen – wie etwa die Ächtung globaler Investitionen in fossile Energien durch die EU-Taxonomie oder die politische Regulierung zur Senkung des fossilen Energieverbrauchs – nicht nur die Wirtschaftlichkeit langfristiger Investitionen infrage stellen, sondern auch hohe Investitionsrisiken bergen.

Anstelle neuer Investitionen auf Grundlage kostensenkender neuer Technologien bei Erschließung und Förderung fossiler Rohstoffe treten steigende Produktionskosten. Denn ab einem bestimmten Ausbeutungsgrad nehmen Aufwand und Kosten zu, um die Förderung aus vorhandenen Quellen aufrechtzuerhalten. Dass notwendige Investitionen fehlen, so die Internationale Energieagentur (IEA) in ihrem aktuellen „Word Investment Report“, schränke den zukünftigen Konsum ein. So könne „die Welt am Beginn eines neuen Preiszyklus“ stehen.

Hinzu kommen durch den Lieferstopp von russischem Gas weitere Kostensteigerungen. Denn nicht nur muss das billige russische Gas unter anderem durch wesentlich teureres LNG-Gas ersetzt werden, zudem fehlt eine geeignete Infrastruktur sowohl in den Lieferländern als auch in Europa (und insbesondere in Deutschland), um das Gas anzuliefern. Das Improvisieren und der Aufbau einer neuen Infrastruktur führen zu real höheren Kosten, die sich im Energiepreis bemerkbar machen. Hinzu kommt, dass beim Aufbau der Infrastruktur die Unternehmen nicht Schlange stehen, um in diese unter Nutzung neuester Technologien massiv zu investieren. Denn sie fürchten, dass ihre Investitionen infolge des Ausbaus der Erneuerbaren verloren sein werden.

Kranke Zombiewirtschaft

In einer gesunden Marktwirtschaft würde es den Unternehmen gelingen, steigenden Kostendruck über die Wertschöpfungsketten bis hin zum Verbraucher zu dämpfen und über längere Zeiträume sogar auszugleichen. Um ihre Profitabilität in einem wettbewerblichen Umfeld zu erhalten oder sogar zu verbessern, sind sie nämlich gezwungen, ihre Preise entweder zu senken oder Produktinnovationen hervorzubringen, die einen höheren Kundenwert und ein dementsprechend hohes Preisniveau rechtfertigen würden.

Dieser Innovationsmotor ist jedoch defekt. Sowohl Produkt- als auch Prozessinnovationen kommen in den entwickelten Volkswirtschaften seit Jahrzehnten immer schleppender voran. Ein guter Indikator für diese technologische Stagnation sind die immer geringen Arbeitsproduktivitätszuwächse, die in den entwickelten Volkswirtschaften bereits vor der Corona-Krise in Richtung Null-Wachstum eingeschwenkt sind.

Vor allem in den 1950er und 1960er Jahren, aber auch bis in die 1980er Jahre hinein, konnten die Unternehmen infolge kräftiger Arbeitsproduktivitätssteigerungen, die in manchen Jahren sogar zweistellige Zuwachsraten erreichten, auch hohe Lohn- und Gehaltssteigerungen abfangen. Denn unter Ausnahme der Mitte der 1970er Jahre ist es ihnen gelungen, das Niveau der Verbraucherpreise weitgehend stabil zu halten. Und sogar während dieser Inflationsphase stiegen die nominalen Löhne und Gehälter deutlich stärker als die Verbraucherpreise, so dass es damals auch zu Reallohnsteigerungen kam.

Profitabilität zum Preis rückläufiger Reallöhne

Dieser inflationsbremsende und zudem reallohnsteigernde Effekt ist jedoch infolge einer verfehlten Wirtschafts- und Geldpolitik, die den technologischen Fortschritt behindert, anstatt ihn anzutreiben, verlorengegangen (siehe auch hier). Daher ist es für die Unternehmen nun existenziell, steigende Kosten möglichst sofort weiterzugeben. Sie bauen nicht darauf, sinkende Gewinnmagen auf mittlere und lange Sicht durch eigene technologische Anstrengungen auszugleichen oder sogar überkompensieren zu können.

Daher sind sie genötigt, möglichst vor die Inflationswelle zu gelangen, indem sie als erste die Preise erhöhen. Hinzu kommt, dass sie die Fähigkeit verloren haben, sich durch technologischen Fortschritt Wettbewerbsvorteile zu erarbeiten, die hohe Gewinne versprechen. Es ist daher mehr als nur verführerisch, eine Marktsituation auszunutzen, in der sich die Chance ergibt, auf andere Weise die Gewinnmargen zu erhöhen oder die bereits in der Vergangenheit geschwundene Profitabilität zu verbessern.

Insofern muss man Isabel Schnabel wiederum recht geben. Dass die Unternehmen zu Treibern der Inflation geworden sind, anstatt diese abbremsen zu können, ist nicht deren „böse“ Absicht. Es ist die unbeabsichtigte, aber absehbare Folge einer Geld- und Wirtschaftspolitik, die seit Jahrzenten die notwendige Restrukturierung der Wirtschaft verhindert und so eine Zombiewirtschaft geschaffen hat, in der zu viele stagnierende Unternehmen auf Dauer überleben. Die Folgen für viele Unternehmen, vor allem aber die Erwerbstätigen, sind gravierend. Denn nun droht die Inflation zu einem ständigen Begleiter zu werden, und die Unternehmen sind genötigt, ihre Profitabilität zum Preis rückläufiger Reallöhne erstreiten zu müssen.

 

Mehr von Alexander Horn lesen Sie in seinem aktuellen Buch „Die Zombiewirtschaft - Warum die Politik Innovation behindert und die Unternehmen in Deutschland zu Wohlstandsbremsen geworden sind“ mit Beiträgen von Michael von Prollius und Phil Mullan.

Dieser Beitrag erschien zuerst bei Telepolis.

 

Liebe Leserinnen und Leser,
gerne können Sie Achgut.com auch in den Sozialen Medien folgen.
Hier die Links zu unseren Kanälen:

https://www.facebook.com/achgut
https://twitter.com/Achgut_com
https://t.me/achgutofficial
https://gettr.com/user/achgutofficial

Foto: Pixabay

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Andrej Stoltz / 15.11.2022

Interessant auch, warum die wahren Ursachen dieser Inflation überhaupt nicht von Politik und Medien thematisiert werden. In der alten Bundesrepublik vor 1990 wurde das noch klar beim Namen genannt. Heute redet man sich auf den Putin raus. Und die Doofdeutschen glauben das auch noch. Dieser ungustiöse Kremlknilch ist zwar für Russlands verbrecherischen Raubkrieg verantwortlich, aber nicht für unsere Wirtschafts- und Energiekrise. Ja, warum gibts denn diese vielen Zombieunternehmen ohne Innovation ? Wegen den nicht mehr vorhandenen Zinsen. Weil Geld nichts mehr kostet, keinen Wert mehr hat. Das führt jetzt schon zu einer jahrzehntelangen Fehlallokation von Kapital. Und warum gibts keine Zinsen mehr ? Ganz einfach, damit Frankreich und Italien mit unserer tollen “Gemeinschaftswährung Euro” weiter ihre Schuldenorgien feiern können, auf Kosten Deutschlands natürlich. Und unsere rotgrüne Links-Junta jetzt ? Legt nun ebenso wie die Latinos ein Schuldenprogramm nach dem anderem auf und nennt es dann…“Sondervermögen”, “Entlastungen” oder ihrem Niveau entsprechend einfach nur “Wumms”. Strohfeuer Schulden für Konsum (Gasheizungen) und nicht für echte Investitionen (zB Infrastruktur) werden die Inflation nur noch weiter anheizen. Bis zum Zusammenbruch. “Ist ja nur Geld” meint Wirtschaftskapitän Habeck. Alleine für diesen Satz hätte er in der alten Bundesrepublik vor 1990 mit Wirtschaftspolitikern wie Erhard, Schiller, Strauß schon zurücktreten müssen. Und diese gruselige Nänzi in ihrem Ministerium will jetzt auch noch ein Bargeldverbot. Auch nicht gerade vertrauensfördernd, wenn es das einzige gesetzliche Zahlungsmittel betrifft, deren Wert allein durch einen den Glauben an es besteht.  Fazit: Die Regierungen in Frankreich, Italen, Griechenland etc sind schlecht. Und die deutschen Regierungen nun ebenso seit 1998. Deswegen der Absturz und das näherrückende Ende.

Volker Kleinophorst / 15.11.2022

“Inflation “geschieht” nicht einfach, sondern wird gemacht. Sie ist eine heimliche Steuer, die weit höher sein kann als die offizielle Steuerbelastung. Erzeugt werd sie von den Regierung und deren Zentralbank (samt anhängendem Bankensystem).” (Roland Baader) Habe ich heute bereit zu “FTX” gepostet, aber aus gegebenem Anlass. Doppelt genäht, schadet ja nicht. Aus dem Alltag: Kündigung seitens des vorherigen Versorgers Roth Gas, weil er die Preise nicht kalkulieren kann, was ich sogar verstehen kann. Daher Ersatzversorgung durch EON. Die können kalkulieren: 360 €. Im Monat. (Vorher bei Roth ca. 90 €) Man führt mich als Geschäftskunden, ist aber mein privater Haushalt. Anfragen (erste am 17.10) bisher unbeantwortet. Das man nach spätestens drei Monaten in die (günstigere) Grundversorgung rutscht, kein Wort. Sie empfehlen mit einen neuen Vertrag abzuschließen. Ob man früher in die Grundversorgung kann, selbstredend unbeantwortet. Die gibt es ja nicht. ...“Allerdings ist es mitunter nicht einfach, den Grundversorgungstarif herauszufinden. Denn bei einigen Versorgern ist der entweder auf den Internetseiten nicht direkt angegeben oder nur schwer zu finden. Wer sich beispielsweise bei Eon in Hamburg auf den Internetseiten bis zum Grundversorgungstarif für Gas durchgeklickt hat, findet dort die Kilowattstunde zu unter 20 Cent. Wer bei Eon die gewöhnliche Suche nach Tarifen beschreitet, bekommt dagegen nur ein “Angebot” von über 50 Cent pro Kilowattstunde präsentiert. Bei Eon heißt es, das liege daran, dass Grundversorgungstarife nicht bundesweit angeboten werden. Dann darf man allerdings fragen, weshalb die Seite das Angebot von rund 50 Cent angibt, wenn man eine konkrete Postleitzahl für Hamburg eingibt.” (ZDF heute 24.9.) Überschrift: “Grundtarif kann sparen helfen”. Wenn man einen lässt.

Olaf Dietrich / 15.11.2022

Lassen wir uns doch nicht hinter die Fichte führen. Kaum hatte irgendein Medium das Wort Inflation auch nur geflüstert, habe alle zugegriffen. Das war beim REWE schon nach ´ner Woche zu spüren, an der Tanke sowieso. Der Staat braucht MwSt.  Für die ganzen Wums und Bums und Geschenke für die Korruptesten, also sie selbst und die Ukraine. WAS erreichen wir, auch hier auf der Achse, wenn wir immer wieder die selben Sauen durchs Dorf treiben??  Das Leben wird immer depressiver. Dann lass doch halt für mehr Lohn streiken u.s.w.  Dann kommen die Sonderkräfte auch mal tagsüber ´raus.  Geld ist nur eine Energie. Spaß aber auch!!

Ludwig Luhmann / 15.11.2022

Soll das etwa bedeuten, dass wir zukünftig doch etwas besitzen, aber unglücklich sein werden?

Hartmut Laun / 15.11.2022

10 % Inflation? Ohne Helm und ohne Gurt, da kommt noch viel auf uns zu. Die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte sind im September 2022 um 39,4 Prozent höher gewesen als im Vorjahresmonat. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag mit. Im August hatte die Veränderungsrate bei +34,5 Prozent gelegen, im Juli bei +33,4 Prozent. Gegenüber dem Vormonat stiegen die Preise im September um 2,5 Prozent. Die Preise für pflanzliche Produkte erhöhten sich mit +26,0 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat weniger stark als für tierische Erzeugnisse (+49,1 Prozent). Im August hatte die Veränderungsrate für pflanzliche Erzeugnisse bei +21,3 Prozent, für tierische Erzeugnisse bei +44,1 Prozent gelegen. Der Preisanstieg für Speisekartoffeln betrug im Vergleich zum Vorjahresmonat +73,0 Prozent. Der Milchpreis lag im September um 57,5 Prozent über dem Vorjahresmonat; im August waren es +55,9 Prozent im Vorjahresvergleich. Damit setzte sich der Preisanstieg gegenüber dem Vorjahresmonat bei Milch seit März 2021 kontinuierlich fort, so die Statistiker. Im Juli hatte der Preisanstieg gegenüber dem Vorjahresmonat erstmals bei über 50 Prozent gelegen.

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Alexander Horn, Gastautor / 08.02.2024 / 12:00 / 11

Frau Lagarde im Minenfeld

Die Klimapolitik wird für erneut steigende Energiepreise sorgen. Die Unternehmen werden ihre Kosten weiterhin auf die Verbraucher abladen. Nun rächt sich die Geldpolitik der EZB…/ mehr

Alexander Horn, Gastautor / 07.12.2023 / 06:15 / 58

Deutsche Klimapolitik: Ein Wohlstandskiller

Es gibt keine „Zukunft mit niedrigen erneuerbaren Strompreisen“, wie Robert Habeck behauptet. Auch Olaf Scholz' Märchen des Wachstums durch Klimaschutz ist haarsträubend. Ohne eine Abkehr…/ mehr

Alexander Horn, Gastautor / 08.08.2023 / 06:15 / 64

Scholz und Habeck: Deutscher Seiltanz ohne Netz

Scholz und Habeck sind Europas Seiltänzer. Einstweilen ist die Bundesregierung jedoch mit dem harten Boden der Realität konfrontiert. Wirtschafts- und Energiepolitik führen geradewegs in Deindustrialisierung…/ mehr

Alexander Horn, Gastautor / 20.04.2023 / 12:00 / 20

Die Inflation ist ein Verteilungskampf

Die Niedrigzinspolitik der Zentralbanken hat in Jahrzehnten eine Zombiewirtschaft erschaffen. Deren Rettung erfordert noch mehr billiges Geld, und die Finanzmärkte jubeln. Denn großen, börsennotierten Unternehmen…/ mehr

Alexander Horn, Gastautor / 24.10.2022 / 12:00 / 34

Die Zerstörung der Inflationsbremsen

Die Inflation droht außer Kontrolle zu geraten, denn die Inflationsbremsen sind kaputt. Wir brauchen nichts Geringeres als eine Kehrtwende in der Wirtschafts- und Geldpolitik. Schon…/ mehr

Alexander Horn, Gastautor / 26.04.2022 / 06:15 / 58

Madame Lagarde – die wahrscheinlich teuerste Frau der Welt

Obwohl IWF und Weltbank davor warnen, sieht ausgerechnet die EZB in der Eurozone kein Stagflationsrisiko. Bizarr, denn die Eurozone steckt mittendrin. Dieser Optimismus könnte teuer…/ mehr

Alexander Horn, Gastautor / 27.12.2021 / 10:00 / 15

Demokratie ohne Volk (3): Macht der Worte

Durch die inflationäre Stigmatisierung unliebsamer Auffassungen als „Hass und Hetze“ kommt die Meinungsfreiheit unter die Räder. Dass Worte inzwischen als genauso schlimm gelten wie Taten,…/ mehr

Alexander Horn, Gastautor / 26.12.2021 / 12:00 / 9

Demokratie ohne Volk (2): Moralität der Massen

Misstrauen gegenüber der Moralität der Massen prägt das heutige Demokratieverständnis. Da das Volk als immer anfälliger für Hass und Hetze gilt, erscheint vielen eine limitierte…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com