“Schutzhaft”... Welch passender Begriff. Seien wir ehrlich: So etwas darf es in einem freien Land, in einer offenen Gesellschaft überhaupt nicht geben, dass man bestimmte Vertreter einer Religion oder einer Ethnie hinter Stacheldraht, Mauern und Sicherheitskräften wegschließen muss, damit sie nicht von anderen Vertretern einer Religion oder Ethnie ermordet werden. Hier läuft etwas genau verkehrt herum. Nicht die potentiellen Opfer gehören weggesperrt, sondern die Täter! Und zwar auch dann, wenn dies mehr Umstände verursacht. Das Recht muss dem Unrecht nicht weichen. Und an diesem Grundsatz darf in einem freien Rechtsstaat niemals gerüttelt werden.
@Wolf Hagen: Wer etwa in den letzten Jahren seit 2015 schon in Fragkreich oder Italien war, wird vor Gebäuden mit Bezug zu einer jüdischen Gemeinde bewaffnete uniformierte Wachen stehen. Es sind nicht nur Synagogen, sondern auch Schulen, Kindereinrichtungen usw. In Frankreich ist es die Gendarmerie in Italien die Carabineri (offiziell jedenfalls). Welche Bedrohung dort deutsche Nazis darstellen, wage ich nicht zu vermuten, aber ich denke es ist ein anderes Clientel, vor dem der Schutz rund um die Uhr nötig ist. Dass die Franzosen oder Italiener den Schutz aus reiner Solidarität mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland etabliert haben, scheint auch nicht überzeugend. Dann kann es eigentlich nur um ein Kommunikationsproblem des Gemeinden in Deutschland mit denen in Frankreich und Italien sein. Vielleicht sprechen die keine gemeinsame Sprache?
Der Vorsitzende des ZR von 1988 bis 1992 war Heinz Galinski, der damals in den Nachrichten der “Aktuellen Kamera” so präsent war, dass ich meine es gab für Deutschland nur einen Zentralrat der Juden. Er wurde von den Oppositionellen m.E. nicht als Unterstützung ihres Anliegens angesehen, sondern suchte eher die Nähe zur Staatsführung der DDR. Aber es kann sein, dass ich das nicht mehr so ganz realistisch bewerte, weil es doch einige Zeit her ist. Es gab im September 1986 (vor Galinskis Vorsitz) eine Konsultation mit dem DDR-Staatssekretär für Kirchenfragen, Klaus Gysi, zu der es in der Stasi-Mediathek einen Bericht Gysis gibt. Vielleicht kann Herr Noll dazu etwas beitragen, ob der Zentralrat damals auch die Juden in der DDR vertrat? Oder ob sie doch eher von Klaus Gysi vertreten wurden ....
Rührend, mit welcher Verve unsere Politiker und der Zentralrat daran arbeiten, dem Begriff „Denkmal der Schande“ Bedeutung einzuhauchen.
Ich hätte da mal eine Frage, bei der ich mir nicht sicher bin, ob es nicht eine jener dummen Fragen ist, von denen die Lehrer immer von Berufs wegen sagen müssen, dass es sie nicht gibt Aber egal, ich will’s trotzdem wissen: Was haben Juden von der Existenz des ZdJ?
Dank Anni und Martin Lejeune konnte man im livestream mittendrin bei dieser Demo statt nur dabei sein. Chapeau für diese nicht ganz ungefährliche zeitgenössische Doku. Hätte ich nicht gewusst, dass es sich um Berlin handelt, ich hätte gedacht, es sei eine Liveschalte nach Gaza zum Auftakt der dritten Antifada.
Geisel (nomen est omen) hat die Hauptstadt in eine namensgleiche Haft genommen, zumindest für Juden. Wer etwas anderes von einem ehemaligen SED-Apparatschik erwartet hat, ist naiv. Der Mann tut eben, was er gelernt hat, lügen und betrügen zu Gunsten seiner Gönner. Würde er sich und sein Leben ernsthaft reflektieren, würde erst einmal stundenlang kotzend vor dem (inneren) “Spiegel” stehen und anschließend zugeben müssen, dass er politisch und wahrscheinlich auch menschlich, eine Art (wie Herr Steinhöfel vielleicht sagen würde) “Gesäßviolinie”, bzw. “Ausgang des Darmendprodukts” ist. Leid tun mir tatsächlich die Juden in Deutschland, die es mal wieder ausbaden müssen. Aber keine Sorge, liebe Juden, Sie sind nicht allein. Die meisten Deutschen haben ebenso Angst abends allein nach draußen zu gehen, oder in eine, wie auch immer geartete, Auseinandersetzung mit den Goldstücken, Bereicherungen und Fachkräften zu geraten. Von öffentlicher Kritik darf der Deutsche nur noch träumen, ansonsten gilt “Maul halten”!
Deutsche Juden, deutsche Bauern und deutsche Gastwirte haben eines gemein- keinerlei Vertretung.
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