Sehr geehrter Herr Held, so ganz zustimmen kann ich Ihnen nicht denn, erstens sind alle Grenzwerte in Abstimmung mit der Industrie zustande gekommen. Und jetzt alle Schuld von sich weisen und mit dem Finger auf die Politik ist unredlich. Der Diesel war mal ein ziemlich sparsame und ziemlich anspruchsloser Motor. Davon ist allerdings nichts geblieben. Das Ergebnis ist ein m.E. nach völlig überentwickelter überkomplizierter Motor der zudem sehr sehr teuer in allen Bauteilen ist. Ich habe deshalb schon vor etwa 10 Jahren im Bekanntenkreis vom Ende des Diesels gesprochen. Und schauen Sie in die Werkstätten, Diesel zuhauf mit den ständig wiederkehrenden Problemen, AGR, DPF und diverse Elektronik. Alle Kosten und Verbrauchsvorteile gehen damit schnell dahin. Und Hybridtechnik würde ja nie funktionieren, habe ich noch Mitte der Nuller Jahre von deutschen Automanagern gehört. Was für eine hochnäsige Arroganz. Im Übrigen ist Strom für eine ganz elektrifizierte Flotte überhaupt gar kein Problem. Lesen Sie dazu die Dissertation des Gregor Czisch: Szenarien zur zukünftigen Stromversorgung. Es müssen dazu lediglich die richtigen Entscheidungen getroffen werden. Das wird im Spannungsverhältnis alter und neuer Akteure nicht einfach, ist aber machbar. Also nur keine Panik Freundliche Grüße
Die Grünen und Ihre Mitstreiter sitzen zurzeit im Hambacher Forst auf den Bäumen. Immer gut abgesichert aus dem öffentlichen Dienst oder mit Beamtenstellen. Die Arbeitnehmer und deren Stellen sind hingegen abhängig von Marktwirtschaftlichen Prozessen. Sie, werden von dieser Protestkultur und Abbau von Arbeitsplätzen in Ihrer Existenz bedroht. Ein Donald Trump wurde aus der Bewegung der Arbeitnehmer in den USA zum Präsidenten gewählt. Er will zudem seine Versprechen auch noch einhalten. Das macht die Grünen wild. Grüne spielen aber in den meisten Ländern in Europa gar keine Rolle. Nur in Deutschland wird der ganze Staat mit grüner Ideologie überzogen. In den 60er Jahren waren es die Vorläufer der Umweltbewegung die für eine friedliche Nutzung der Kernenergie plädierten. Sie glaubten damit die Energieprobleme der Welt lösen zu können. Man kann dazu stehen wie man will, die Arbeitnehmer können sich keine grünen Experimente leisten. Sie planen mit Ihrem Arbeitsplatz für eine Familie und Wohneigentum. Wenn der Arbeitsplatz unsicher wird, stehen Planungen von Familien für ihr ganzes Leben auf dem Spiel.
Der Traum linksgrüner Ökoideologen sieht folgendermaßen aus. Abschaffung des motorisierten Individualverkehrs mittels Kfz, egal ob elektrisch oder mit Verbrennungsmotor, denn Individualverkehr ist verglichen mit Massenpersonenbeförderung immer eine Ressourcenverschwendung. Einzig allgemein zulässiges Fahrzeug sollte das Fahrrad sein. Mit anderen Worten, bei uns soll es werden in China in den 70ern. (Dass sich einige aus der Grünen Szene auch entsprechende politische Verhältnisse wünschen, lassen wir mal beiseite). Der Tatsache, dass man nicht in jedes deutsche Dorf eine Bahnstrecke bauen kann, begegnet man mit dem Konzept der urbanen Verdichtung: die Menschen sollen alle hochverdichtet in Städten leben. Das hat den Vorteil besserer Ressourcenausnutzung. Man könnte es auch die Super-Platte à la DDR nennen, nur enger und teurer. Und unterfüttert wird dieser Traum mit einer Hoffnung: ganz Deutschland soll damit wie das urban verdichtete Berlin werden, eine linksgrüne Versuchsanstalt der fortwährenden Gesellschaftsklemptnerei. Das einzige Problem, das nicht gelöst ist, an dessen Ignorierung jedoch Heerscharen von Medienhelfern arbeiten, ist woher all das „Geld anderer Leute“ kommen soll, wenn die Wirtschaftskraft des Landes rotgrünen Koksträumen geopfert wurde.
Die Potenziale des öffentlichen Nahverkehrs und des Fahrradindividualverkehrs sind noch längst nicht ausgeschöpft. In Wien beispielsweise haben mehr Menschen ein „Ticket 365“, mit dem man für 365€ im Jahr den ÖPNV nutzt, als ein Auto. Man baute hier quasi über Nacht Strassenbahnen ab und schickte Millionen Menschen unter die Erde, damit Pappi seinen Käfer in der Sonne fahren kann. Und heute braucht man für eine S-Bahn-Planung Jahrzehnte! Siehe S4 in Hamburg.
Die Schlussfolgerungen des Artikels teile ich; es ist ja offenkundig, dass nach der “Diesel-Krise” der Benziner ins Visier interessierter Kreise geraten wird. Womöglich auch die E-Autos, deren Umweltbilanz alles andere als “grün” ist. Interessant ist natürlich, wer die Vision eines “CO2- und carbonfreien”, deindustrialisierten, kollektivistischen, multikulturellen Landes oder Siedlungsgebietes eigentlich vertritt und vorantreibt. Hier wären einige Hinweise hilfreich. Es ist ja nicht nur das “Lieblingsspielzeug der Deutschen”, das eigene Auto, das seit langem im Fadenkreuz ist. Schon werden Überlegungen laut, ob die Bebauung der Metropolen mit Ein- oder Zweifamilienhäusern noch “zeitgemäß” sei und ob nicht Wohnblöcke mit max. 50 qm Wohnfläche je Einheit ausreichen. Städteplaner fantasieren von begrünten Städten ohne Straßen. Flughafengegner wollen Inlandsflüge abschaffen. Die Stadt als Biotop also, in der dann wohl nur noch Menschen leben, die im Dienstleistungssektor tätig sind. Wer dann noch die Werte schaffen soll, die benötigt werden zur Sicherung des Wohlstandes und zur Ausreichung an alle Mühseligen und Beladenen dieser Welt, bleibt offen.
In 25 Jahren ist sowieso die Hälfte der Biodeutschen mit Rollatoren unterwegs. Bis zur nächsten Suppenküche und zurück. Und zum Friedhof fährt die Straßenbahn.
Sollte es in der kursiv gedruckten Vorschau auf die für morgen angesagte Fortsetzung des Artikels nicht eher lauten: „Mit dem Wegfall des motorisierten Individualverkehrs wird ein wesentlicher Teil des modernen Siedlungsraumes unbrauchbar gemacht.“ ? Denn wenn ich den Arbeitsweg unmotorisiert nicht mit vertretbarem Zeitaufwand bewältigen kann, muss ich näher am Arbeitsplatz wohnen.
Es ist das Kennzeichen dieser Regierung, neben der Zerstörung der gesellschaftlichen Grundlagen auch die der wirtschaftlichen Basis Deutschlands zu betreiben. Die Dieselfrage steht hier nur pars pro toto. Ist das nun abgrundtiefe Dummheit, dann wäre festzustellen, daß diese Bundesrepublik seit den Tagen ihrer Gründung noch nie so miserabel regiert wurde wie heute. Oder soll hier die rotgrüne Grundidee weiter verfolgt werden, dieses “Scheißdeutschland” abzuschaffen, fleißig und unter der Federführung einer vormals konservativen Partei. In jedem Falle wird es unabdingbar den Wähler hierzu zu befragen. Das solche Neuwahlen das Mantra der Etablierten (dient nur der AfD) möglicherweise bestätigen werden ist zu erwarten oder (je nach Standpunkt) zu befürchten, aber, beim besten Willen, man kann diese Gurkentruppe so nicht weiter w(m)erkeln lassen!
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.