Herr Heller, das ist mir zu holzschnittmäßig und zu hypothetisch. Sie übertragen klassische Erklärungsmuster der Forschung zum Imperialismus des 19. Jh. auf Putin und Russland heute, als gäbe es nur diese eine Erklärung für jede Form imperialen Handelns. Haben Sie irgendwelche Belege oder Quellen, die Ihre Thesen belegen? Putins Russland passt eben nicht in dieses Schema westlich geprägten Denkens und daraus resultierenden Handelns, sondern folgt im Gegenteil einer dezidiert antiwestlich, antiliberal und durchaus auch antikapitalistisch ausgerichteten Tradition russischen Denkens, die vor allem im Werk des von Putin sehr geschätzten russischen Philosophen Iwan Alexandrowitsch Iljin zusammenfassend dargestellt wird. Putin hat während seiner Herrschaft Russland immer stärker in diese Richtung orientiert und der Krieg gegen die sich westlich orientierende Ukraine passt in dieses Bild. Es geht nicht um Land und Ressourcen, von denen Russland mehr als genug hat. Es geht zum einen darum, das historische Russland, wie Putin es versteht, zusammenzuhalten, in dem die Ukraine und Kiew als Kernland und alte Hauptstadt der Kiewer Rus eine elementare Rolle spielen. Die Geschichtsinterpretation der Ukraine, mit den skandinavischen Warägern als “Gründungsvätern” der Ukraine, wird, wie die daraus abgeleitete Idee einer eigenständigen ukrainischen Nation, abgelehnt. Zum anderen spielen geostrategische Interessen eine Rolle, die letztlich auch zur Besetzung der Krim geführt haben. Interessante und erhellende Parallelen bietet die Geschichte des Krimkriegs 1852/1853. Hier ging es Russland auch nicht um Land und Ressourcen.
Herr Holschke und Herr Kleinophorst - sola, Kommentare fehlen. Nicht schön. Die NZZ bringt alles, was man auf ordentliche Weise vorträgt. Die Unz-Reivew auch. Und Boris Reitschuster auch. Die freie Rede ist das A und O. Ohne die ist alles Mist. Achse, Achse - mene mene - tekel upharsin… - Neuhochdeutsch: Nachtigall, ick seh’ dir hinken!
@Bob Hoop - die 85 Reichsten: haben auf dem Papier extrem viele Nullen hinter der Zahl Wenn die 1 oder 2 davor gekappt wird, bleibt bleibt auch für diese 85 nichts übrig! Sollte man ihnen - den Reichsten - beibringen.
@Markus Harding ist ein freudsches “Ding”;-) Die Gates Stiftung arbeitet auch in den Tropen. Aber schon richtig, es sind Gorillas und bleibt eine Schweinerei, nachlesbar bei den Netzfrauen. Das Netzwerk Grundrechte und andere Rechtsinteressierte könnten einen Vergleich mit anderen Ländern anstellen. So bleibt für Deutschland und die EU “Nimm das Recht weg – was ist dann ein Staat noch anderes als eine große Räuberbande“. Und so ist es das der Mensch im aktuellem Geschehen nichts mehr zu melden hat. Das Generationsopfer wird neu verlangt, ob mit oder ohne Protest.
@Udo Brozowski: Nett, wie sie Parallelen von Putins und Hitlers Verhalten aufzeigen, um Putins Politik zu rechtfertigen. Endlich mal ein neues Paradox! Bisher galt ja nur: Putin darf Selenski mit Hitler vergleichen, während selbstverständlich Vergleiche von Putin mit Hitler eine Frechheit und Verharmlosung des Holocausts waren. Nun die neue Stufe der Gedankenakrobatik: das zuvor Gesagte gilt weiterhin, dazu aber kommt: Putin ist im Recht, weil er in der gleichen Zwangslage wie Hitler wie dieser reagiert. Klar, wer würde anders handeln als Hitler? - Na, mal sehen, was demnächst noch kommt!
Putin verschluckt die Krim als Appetithappen, jetzt geht’s weiter - aber die NATO ist schuld, überhaupt der expansive Westen, der Rußland auf ein winziges Restterritorium zusammenquetscht. Bewirkt Wodka solch interessante Logik? Ich meine nicht die Kommentarschreiber hier, sondern die der eintönigen Vorlagen. - Daß man nicht sehen will, wie dieser Krieg, der - richtig! - “dem Westen” (genauer: der Reset-Clique) weit mehr nützt als Rußland, nur deshalb stattfinden kann, weil eben Putin und niemand sonst den entscheidenden Befehl dazu gegeben hat, das kann ich zwar auch nicht recht verstehen, bin aber diese Art der Blindheit gewöhnt. Was man sich aber von der mit Holzhämmern eingetrommelten Täter-Opfer-Umkehr verspricht? Sind Menschen so primitiv, daß sie alles glauben, was ihnen nur oft genug eingeredet wird? Vor nicht langer Zeit hätte ich das nicht gedacht. Dann kam “Corona”, die Krone der Menschheitsmanipulation. Der Witz: weil man dabei inzwischen gemerkt hat, daß die Medien lügen, brauchen die jetzt nur ungewohnt nah bei der Wahrheit zu bleiben (nicht ganz, natürlich!), und schon glauben fast alle, die sich für kritisch halten, an St. Wladimir den Drachentöter, größer noch als Kartoffelkäfer-Georg. Der Westen ist schlecht, ergo ist Rußland gut. Logisch! Schließlich gibt es nur Schwarz und Weiß, und alles kann ja nicht schwarz sein, sonst wär’s ja nachts dunkel. - Vsjo idjot po planu.
Giesemann Gerhard: was bitte sollen USA und GB diesmal richtig machen, nachdem sie gemeinsam mit ihrem Werltkrigskumpan Rußland der Ukraine deren Atomwaffen abgeschwatzt haben gegen irgendwelche Garantien, die nicht das Papier wert waren, auf dem sie geschrieben sind und für die einen Finger zu rühren sie nie bereit sein würden,, und das wußten die Vögel genau. Und jetzt denken beide nicht daran, einen ukrainischen Kriegsflüchtling aufzunehmen, dazu sind die deppen Deutschen da. Wer, bitteschön, ist denn für die katastrophale strategische Lage Europas, besonders Ostmitteleuropas, verantwortlich? Die beiden genialen Staatsmänner Churchill und Truman. Ersterer erklärte ein paar Wochen nach seinem Sieg, er habe wohl das falsche Schwein geschlachtet. Das nenne ich vorausschauende Genialität. Und von den Machfolgern solcher Idioten erwarten Sie, ja was? Der Herr erhalte Ihnen Ihren Kinderglauben.
Beitrag ist supi, der Autor wäre als Leiter eines Innovation-and-future-Online-Seminars an der LSE gewiss nicht unwillkommen. – Ich möchte hier aber lieber einen Realimpuls geben: die Gasnummer scheint hochzubrodeln, UA hat aktuell eine Pipeline „neutralisiert“ (aufgrund „höherer Gewalt“, sagen sie, ich vermute, die höhere Gewalt sitzt irgendwo bei der NATO/Amis). Wenn ich nun davon ausgehe, dass die Gasnummer eskaliert werden soll (und wird?), komme ich zu der gleichen Folgerung wie Prof. Tom Krebs, Universität Mannheim (Real-Wissenschaftler, kein diffuse „Konstrukte“ Wiederkäuender): sehr üble Folgen für unsere gesamte Chemieindustrie (BASF ganz heftig), schwere Folgeschäden für Abnehmer-Industrien, Debakel vor allem für Deutschland. Praktisches Handeln – eine Möglichkeit: einen Teil (ich denke an maximal 2-3 %) des eigenen Portfolios in längerlaufende PUT-OS auf BASF und Call-OS auf Ami-Öl- und Gaswerte transferieren (Emittenten der OS am besten Ami- oder Franzen-„Player“, wenn schon, denn schon). Sichert massiv ab. Sollte doch noch Würde einkehren, was nicht unbedingt wahrscheinlich ist, laufen die restlichen 97-98 % wie der Deubel und die 2-3 % Ausfall jucken einen nicht. Sollte tatsächlich Deutschland komplett gef. werden, was man leider nicht ausschließen kann, schießen immerhin die OS wie eine Mondrakete nach oben. Der Mensch sollte praktisch denken, finde ich. Wenn Deutschland gef. wird, muss das keineswegs bedeuten, dass man selbst gef. wird.
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