Bekanntlich muss keiner die Tür aufmachen, wenn die Zeugen Jehovas klingeln. Wozu gibt es ein Hausrecht. Und genauso wenig muss ein freier Wille sich eine Diskussion über Tiere als Nahrung aufzwingen lassen, denn Nötigung ist ebenfalls im StGB geregelt. Wo ist also das Problem, wenn ich Fleisch esse und einem anderen passt das aus seinen ethischen Vorstellungen heraus nicht? Ich bestimme, welche Nahrung gut für mich ist, denn: Mein Bauch gehört mir! Ende der Diskussion. So einfach ist das.
In der Forderung, grundrechtliche Garantien auch auf Tiere auszudehnen, schwingt eine seltsame, neuartige Form von Anthropozentrismus mit. So als sei die Evolution nur auf das Auftauchen den Menschen hin ausgelegt und als sei er berufen, die Natur aus dem ewigen Kreislauf von Fressen und Gefressenwerden zu erlösen.
Es sind doch ziemlich große Happen, die dem Achgut-Leser hier geboten werden. Den Walt-Disney-Leuten ist zum Glück noch kein Idealisierungs-Lehrfilm zu krankmachenden Bakterien, Viren und Pilzen eingefallen. Die Front gegen Organismen, die dem Menschen und seinen Nutzpflanzen schaden, bröckelt bereits lautstark: “Pestizide” gehen angeblich gar nicht! Antibiotika und Chemotherapie werden wie alles, was mit “Kemie” zu tun hat, zum Feind erklärt. Mit Worten wie Schadinsekt/Schädling oder Unkraut gibt sich der “Unmensch” zu erkennen, weshalb lächerlichste Vermeidungsbegriffe gewählt werden. Der Wolf wird nicht gejagt oder bekämpft, sondern beraten! Die fehlende Logik des moralischen Imperativs der Selbsterhöhung gipfelt in so “unethischen” Begriffen wie “Impfpflicht” oder “Antibiotikum” oder der verkropften Warnung vor einem “Artensterben”, soweit es nicht den Homo sapiens erectus betrifft. Die Verzweiflung der Agrarwender und Wolfsberater muss unendlich groß sein, lässt sich doch der vernunftbegabte Mensch durch lebensfeindliche Hypes nur schwer oder gar nicht verführen! Es sind genau genommen Extremisten, die uns die Energiebasis, die Mobilität, die Ernährung mit Fleisch, auch den wissenschaftlich begründeten unverzichtbaren Tierversuch, VERBIETEN wollen, ohne das als Konterkulturrevolution bezeichnen zu wollen. Mit Freiheit und Demokratie - so wollen sie es immer hemmungsloser - müsse endlich Schluss sein! Ein Rätsel, wie Typen mit ihrem galoppierenden destruktiven Irrsinn noch Wählerstimmen fangen können.
Leider argumentiert der Autor bevorzugt auf der Irrlehre der Makro-Evolution á la Darwin; hier ist jedoch weder der Platz noch die Gelegenheit, um zu erläutern, warum aus wissenschaftlicher Sicht ein „intelligenter Designer“ bzw. Gott das Leben erschaffen hat. Unbestreitbare Tatsache ist jedoch, dass ALLE Lebewesen bis auf die Pflanzen (mit Ausnahme Fleisch fressender Pflanzen) sich von anderen Lebewesen ernähren. Wer die Irrlehre der materialistischen Physik überwindet (es gibt keine Seele) und konstatiert, dass JEDES Lebewesen (also auch Pflanzen) eine Seele hat, muss zugestehen, dass es prinzipiell keinen Unterschied macht, ob ich mich von Tieren oder Pflanzen ernähre. Tatsächlich töten auch Vegetarier unentwegt Millionen von Tieren - Insekten, Käfer etc. - bevor sie die Pflanzen als Nahrung töten: Jeder Schritt über eine Wiese bedeutet für unzählige Kleinstlebewesen, die zerquetscht oder verstümmelt werden, einen schmerzhaften Tod. Aus christlicher Sicht, aber auch nach den Lehren anderer Religionen, ist unsere Welt und das Leben darauf das Ergebnis einer göttlichen Schöpfung - die göttlichen Regeln folgt. Wenn Löwen Antilopen jagen und fressen, verhalten sie sich, wie Gott es ihnen aufgetragen hat. Selbst Buddha, der oft von Vegetariern angeführt wird, hat Fleischesser weder verurteilt noch aufgefordert, sich nur vegetarisch zu ernähren (Buddha selbst hat übrigens auch Fleisch gegessen); er hat am Beispiel des Schreitens über eine Wiese deutlich gemacht, dass wir gar nicht verhindern können, ständig beseelte Lebewesen zu töten - schlechtes Karma entsteht erst dann, wenn der Mensch das Tier bewusst und willentlich SELBST tötet. Buddha bat um WENIGER Fleischkonsum, anerkannte aber das göttliche Prinzip vom Fressen und Gefressenwerden.
(2) Das gleiche gilt aber auch für Menschen, der Genickschuss im Gulag ist sicher die bessere Alternative zum Bauchschuss auf dem Schlachtfeld, zu Gas oder Flammenwerfer. Überhaupt zeigt der Blick in ein Geschichtsbuch ziemlich deutlich, dass der Mensch von Bewusstsein, ethischen Rechten und Pflichten keinen besonderen Gebrauch macht, er legt bloß zwischen den Phasen brutaler gegenseitiger Abschlachterei immer wieder Pausen ein (genannt Frieden). Zudem zeigen die Geschichtsbücher und auch die Gegenwart, das Sterben absolut, aber Töten relativ ist. So wie heute Schlachthöfe normal sind und Schlachter ein Beruf ist, so kann man auch Lager für (andersartige) Menschen einrichten und diese dort durch Soldaten töten lassen, und das Ganze läuft gesellschaftlich voll akzeptiert ab. Das gab’s nicht nur bei den Nazis, und wer zweifelt daran dass in der Gegenwart bestimmte Menschengruppe andere Gruppe auch liebend gerne eliminieren lassen würden? Letztendlich braucht man sich mit den heutigen Tierrechtlern auf gar keine Diskussion einlassen, solange sie Halal als eine Art Bio Fleisch gutheißen. Wir Deutschen hatten nämlich Tiere töten als notwendiges Übel erkannt und vieles getan um das Leiden zu verringern. Tierrechtler hingegen sind gegen humane deutsche Schlachtung, aber für sadistische Halal Tötung, also einer Diskussion nicht Wert, sondern nur Verachtung.
(1) Sehr guter Artikel, voller richtiger Aussagen, aber gleichzeitig auch voller Denkfehler. Offensichtlich hebt die kulturelle Evolution Homo Sapiens vom Tierreich ab, den sie ist im Vergleich zur biologischen Evolution eine super rasante Turbo Evolution und für den Menschen mittlerweile eine viel größere Bedeutung. Zum Einen heisst das, dass diese ganze Rassenargumentation mit fast gleichem Erbgut in Bezug auf Homo Sapiens Humbug ist, denn dieser bildet neben (den offensichtlich existenten) biologischen Rassen seit tausenden von Jahren eben auch kulturelle Arten (Spezies) heraus die sich (alleine wegen der Sprachbarriere) nur untereinander fortpflanzen. Das Multikulti One-World Projekt der US Globalisten und ihrer westlichen Anhanger ist, bewusst oder unbewusst, auch ein extrem imperialistischen Versuch, alle biologischen Rassen des Menschen miteinander zu verschmelzen, sowie alle anderen kulturellen Arten des Menschen zu eliminieren und durch die amerikanische bzw angelsächsische Kultur zu ersetzen. Wenn das kein Menschheitsverbrechen im ganz großen Stil ist? Trotzdem seiner extremen Bedeutung für die neuere Historie hat die kulturelle Evolution allerdings für die Ethik überhaupt keine Bedeutung. Gebären, lieben, leiden, töten und sterben sind uralte Dinge der biologischen Evolution, und ein Schlachthof bleibt ein Tier-KZ, auch wenn man sich mit der Argumentation um Bewusstseinsebenen das Gewissen erleichtern will. Der vorbehaltlose Blick auf die Welt der Tiere zeigt allerdings einen fast unerträglichen Horrorfilm. Abgesehen von den idR beinahe humanistischen Grosskatzen Tiger, Löwe, Luchs etc haben viele Rudelraubtiere gar nicht die körperlichen Möglichkeiten, ihre Beute erst zu töten und dann zu fressen, Hyänen, Wild Dogs, Wölfe u.a. fressen ihre Beute daher lebendig, und das arme Beutetier würde sich in dem Moment sicher nichts sehnlicher Wünschen als einen schnellen Bolzenschuss im Schlachthof. ,[...]
Nach meiner Auffassung ist der Verzehr von Fleisch grundsätzlich ethisch ohne weiteres vertretbar. Recht irritiert bin ich aber über Teile der hier vorliegenden Argumentationsstrukturen. Einige Beispiele: 1) Der Stier sei ‚einverstanden‘? Weil er kämpft und Kampf in seiner genetischen Disposition vorgesehen ist? Wohlan, dann setze man ihn gefälligst auch in eine ähnliche Situation, einen Fortpflanzungskampf. Dies ist bei einem Stierkampf auch im Ansatz nicht der Fall. Wo ist der andere Bulle? Wo die zu gewinnende liebreizende Kuh? Und was sollen die ganzen brüllenden Zuschauer? Weg damit! Nein, er verteidigt sich vielmehr lediglich gegen Angreifer (Picadores vergessen?) – ohne die Möglichkeit der Flucht, die in der Natur durchaus gegeben ist. Und das würde so ziemlich jedes Lebewesen tun. Der Logik des Verfassers folgend müssten also auch Hundekämpfe, Katzenkämpfe, Wildschweinkämpfe, Meerschweinkämpfe …. (!?!) etc. zulässig sein? 2) ‚Bernhard und Bianca‘ als ‚Wendepunkt‘? Allen Ernstes? Die Darstellung von Gut und Böse dürfte eine elementare Grundstruktur des Menschen spiegeln. Dafür könnte der Autor zu den ersten überlieferten Zeugnissen menschlicher Kultur zurückgehen. Lasse er bitte ‚Bernhard und Bianca‘ in Ruhe. Das ist ein natürlich manichäistisch angelegter, etwas zu schmalziger, aber gut gemachter und unterhaltsamer Film. 3) ZITAT: ‚Vor die Wahl gestellt und bei rationaler Betrachtung würde jedes [SIC!] Tier die Bedingungen der Massentierhaltung über das Leben in der Wildnis bevorzugen.‘ Das dürfte so ungefähr die Argumentation der Sklavenhalter im alten Amerika widerspiegeln. Kann ich nicht nachvollziehen. Man könnte ja mal versuchsweise eine Schweinemastanlage öffnen und schauen, was passiert … Und bitte nicht vergessen, vorher genau nachzuschauen, unter welchen Bedingungen Schweine z.T. gemästet werden. Da gibt es viel zu viele Fälle, die eine Schande für die Menschheit darstellen. ... schade um das Ansinnen des Artikels!
Es ist anzumerken, dass die Tiere aus der Landwirtschaft menschliche Züchtungen sind. Die Diskussion mit Tierrechtlern führen Sie deswegen bitte wie folgt: “Drum besser wär’s, dass nichts entstünde” - das sagt der Teufel bei Goethe. Wenn diese Tiere nicht getötet werden sollen, dann werden sie auch nicht mehr leben. Kein Leben, kein Leid. Und noch was: Hunde und Katzen als Haustiere gibt es dann auch nicht mehr, denn woraus wohl besteht ihr Futter?
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