Jedes Leben basiert auf dem Tod anderen Lebens. Dieses biologische Naturgesetz wird bei den Gegnern der Tiernutzung immer geleugnet. Ohne Tiernutzung ist menschliches Leben überhaupt nicht möglich; das müssen sogar die hartgeottensten Veganer kleinlaut zugeben, wenn man sie darauf hinweist, wo überall Tierleid enthalten ist. Wer also für die Abschaffung der Tiernutzung ist, ist letztlich für die Abschaffung menschlichen Lebens. Wenn es den Veganern tatsächlich um die Verringerung von Tierleid ginge, müßten sie überzeugte Rindfleischesser werden. Allein bei der Erzeugung und Lagerung von “veganem” Getreide und dem Betrieb moderner Obstplantagen werden Unmengen an Mäusen und anderen Ackerschädlingen grausam vergiftet. Dazu kommen die getöteten Tiere beim Einsatz von Maschinen in der Landwirtschaft: Rehkitze, die vom Mähdrescher zerfetzt werden, Bodenbrüter, die vom Pflug zermatscht werden usw. Auf Proteine umgerechnet sterben für dieselbe Menge ungefähr 25mal so viele Ackerschädlinge wie Rinder. Ein Rind wird aber in aller Regel betäubt, bevor es in wenigen Sekunden getötet wird, während der Todeskampf bei vergifteten Ackerschädlingen sich über Tage hinzieht und die Brut elendig verhungert. Veganer sollte man daher bei jeder Gelegenheit darauf hinweisen, daß ein Rindersteak weitaus weniger Tierleid enthält als ein veganes Müsli.
Wenn wir Menschen keine Tiere töten dürfen, wird es auch kein Tierfutter mehr geben. Da sehe ich schon, wie unsere Veganer mit ihren Hunden heimlich auf die Jagd gehen werden…
Ergänzung: Mit Tierrechtlern zu diskutieren, spielt sich auf dem selben Niveau ab, wie mit Animisten zu diskutieren. Da gibt es keine Logik. Das Schlimme ist, dass sich diese Form des Animismus bis ins Völkerrecht zieht. Ein Beispiel: Naturvölkern und solchen, die sich dafür halten, bis hin zu solchen, die etwas angeblich traditionell schon immer so machten, gesteht man etliche Ausnahmen im Hinblick auf Nutzung natürlicher Ressourcen zu. Die Inuit dürfen beispielsweise Wale erlegen. Sie leben in Regionen, wo es abgesehen von teilweise noch Karibus nennenswert nur Meerestiere gibt. Interessant ist hier nicht die Sichtweise von Tierrechtlern dazu, sondern der allgemeine Umstand, dass man ihnen bisher und auch 2019 dafür eine Ausnahme zulässt. Warum? Weil die sich kein Tofu kaufen können? Weil die dümmer, weniger entwickelt sind, als andere? Weil sie Tiere sind? Weil sie deshalb Tierrechte auf Töten haben? Man verlangt von Afrikanern Elefanten zu schützen, die deren Felder zerstören. Inuit haben noch nie in der Nordsee oder im südlicheren Atlantik Wale gejagt. Das haben dort stets andere getan. Es gibt keinen logischen Grund, warum die einen es heute dürfen und die anderen nicht. Das hat mit Logik nichts zu tun. Jede Begründung ist an den Haaren herbeigezogen, hinkt gewaltig. Es gibt so viele Beispiele für Naturvölker, die man anführen könnte. Wer Ausnahmen zulässt, muss ein Rassist sein.
In Ergänzung zu den Betrachtungen des Autors kann ich das Buch “Die Botanik der Begierde” von Michael Pollan empfehlen. Hier wird am Beispiel von vier Kulturpflanzen die interessante Frage gestellt: Nutzt der Mensch die Pflanzen oder nutzt der Mensch den Pflanzen.
Aus verschiedenen Gründen, bin ich der Auffassung, daß Menschen Fleisch essen können und sollen. Andererseits ergibt sich eben gerade aus unserer Fähigkeit zu denken und dem Bewußtsein der eigenen Existenz, die die erwähnte kumulative kulturelle Evolution zur Folge hatte, eine besondere Verantwortung für uns Menschen. Seit wir diese Schwelle vom unbewußten Teilnehmer am natürlichen Überlebenskampf zum bewußten Wesen, das über seine eigene Existenz hinausdenken kann gemacht haben, können wir nicht mehr so tun als wüßten wir nicht was geschieht. Wir haben, anders als die meisten und stärker als viele Tiere die Möglichkeit zur Wahl unserer Handlungen. Während der steinzeitliche Jäger die Wahl den Speer zu werfen oder nicht nur theoretisch hatte, denn faktisch mußte er seine Familie mit Fleisch versorgen, haben wir heute sehr wohl die Wahl, ob, wie viele, und auf welche Weise wir Tiere töten und generell behandeln. Der Mensch ist das einzige Wesen, das bewußt, anderen Lebewesen, eben auch den eigenen Artgenossen Schmerzen zufügen kann, also eben “böse” sein kann. Daher denke ich, daß man diese Frage der besonderen Verantwortung des Menschen hier nicht ausklammern kann, sondern zumindest diskutieren muß. Natürlich ist und bleibt das eine Frage der “menschlichen” Ethik und inwieweit wir diese auf die Tiere ausdehnen. Dabei sollten wir uns aber hüten, wie das der Autor ganz gut darstellt, unsere menschlichen Maßstäbe auf die Tiere zu übertragen. Der Gedanke, daß der Stier im Kampf vielleicht die beste Zeit seines Lebens hat, oder so manches Tier den Aufenthalt in einem Zoo den Gefahren der Natur vorziehen würde, wenn es denken könnte, sind zumindest nachdenkenswert und ein Punkt in obengenannter Diskussion. Daß es keine Tierrechte geben kann, weil es auch keine Tierpflichten gibt, überzeugt hingegen nicht. Man denke doch nur an menschliche Säuglinge. Wir uns selbst bewußten Menschen müssen uns schon ein “Gewissen daraus machen"welche “Rechte” wir den Tieren einräumen.
Dusselige Diskussionen mit selbsternannten Tierrechtlern habe ich genug hinter mir. Einfach ignorieren! Aber bitte, an dieser Stelle: Wenn ich einem Tier, ob Maus, Vogel, Rind oder Schaf, ein Recht auf Leben “einräume”, und wenn dieses Recht auf Leben irgendeinen realen Wert haben soll, eine allgemeingültige Norm sein soll, dann muss ich dieses Recht auf Leben auch gegen die Fressfeinde dieser Tiere verteidigen. Nur zu sagen, die Haltung von Hunden und Katzen wäre ethisch nicht vertretbar, weil dafür Tiere geschlachtet werden, wäre ein Witz, wenn ich gleichzeitig zuschaue, wie die Katze, der Wiesel, Marder, ... das Vogelnest leerräumt, der Wolf das Rind und das Schaf erlegt, usw. Entweder Tiere haben ein Recht auf Leben, der Mensch die Pflicht dieses Leben zu schützen, oder nicht. In letzter Konsequenz kann es dann aber keine Raubtiere mehr geben. Denn eine Rechtsnorm muss in sich schlüssig sein. Das führt zum Beispiel auch zu der Konsequenz, dass ein Schäfer nicht nur das Recht sondern die Pflicht hat den Wolf zu töten, um das Leben der Schafe zu schützen. Die ganze Fundamental-Tierrechts-Diskussion hat eben mit schlüssiger Logik nichts zu tun.
Was denn Stierkampf angeht und die Debatten dazu. Selbst der fanatischste tierschuetzer kann sich dem Argument nicht verschließen, dass es die kampfstiere gar nicht gaebe, gaebe es die corrida nicht. Und auch dem nicht, dass kampfstiere gerade so aufwachsen, wie das den feuchtesten träumen der tierschuetzer entspricht. Weitgehend frei und natuerlich nämlich, weil ansonsten es keine kampfstiere waeren. Daher gehen die Angriffe jetzt auch andere Wege. Im Zentrum steht das Publikum, dass sich an tiermord, Qual und Gewalt ergoetzt. Auch das ist purer Unfug, denn der Held in der Arena ist nicht der Matador, sondern der Stier. Der Matador ist dem elfmeterschuetzen vergleichbar. Er kann nur verlieren. Dessen Leistungen sind, verglichen mit denen des torros, eher marginal fuer die Zuschauer. Daran wird aber deutlich, dass es den tierschützern gar nicht um das tierwohl geht, sondern um moralische anklagen, um bigotterie.
“Bereits in der 3. Zeile ist Ende. Man liest: ” Damit stellt sich die ethische Frage, ob wir Menschen diese Tiere töten dürfen.” Wie kann man sich anmaßen, für die Menschheit zu argumentieren? Abgesehen davon, daß die Argumentation damit willkürlich wird. Sollte man nicht vielmehr nur für sich sprechen, Handlungen und Verhalten für sich selber entwickeln, und mit eigenem Beispiel vorangehen? Eine valide Forderung an diese Menschheits- Beglücker. Jedoch, es muß sozialistisch zugehen, um sich persönlich besser fühlen zu können, indem man Vorgaben an andere formuliert, diese nötigt u.a. durch das mißbrauchte Instrument der Gesetze, die man dazu entweder schafft ... oder auch mißachtet.
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