Nicht zu vergessen das denkwürdige Konzert des Bundesverdienstkreuzträgers 1. Klasse mit Olivenlaub, Gitarren und Steinmeiern, Udo Lindenberg, der 1983 mit Gitarrengeschenk für Erich “eigentlich auch n Rocker” Honecker anreiste, um vor handverlesenen FDJ-Kadern für den Frieden im Republikpalast aufzuspielen. Vielleicht ist ihm - also dem Udo, der Erich wusste das - ja auch wie mir aufgefallen, dass aus den Rolltreppen das Logo O&K aus der typischen Raute von Orenstein & Koppel fein säuberlich herausgefräst war. Anfangs fand ich den “Sonderzug nach Pankow” witzig, nach Udos Besuch nur noch zum Kotzen. Zu den Toten an der Mauer hat der coole, “politische” Udo nie eine einzige Textzeile gedichtet; er ist Rocker und “gegen Gewalt”, was natürlich in der Tradition der DDR, Einprügeln auf und Einsperren von Dissidenten inklusive, stark ordensverdächtig blieb: Er habe “in einzigartiger Weise” gegen die deutsche Teilung angesungen, stimmt ja auch irgendwie. Erich zu verniedlichen und für SED-ler zu singen, das ist schon einzigartig. - Der Palast selbst war entworfen vom DDR-Stararchitektenbüro Graffunder, Arlt und Gericke. Heinz Graffunder hat sich vor seinem Tod 1994 noch dafür eingesetzt, das Stadtschloss wieder aufzubauen (!), aber die Fassade “seines” Palasts zur Spreeseite hin zu erhalten - was angesichts der stinklangweiligen, eher Albert-Speer-senior-mäßigen Fenster-und-Pfeilerkolonnade, die jetzt dort steht, wahrscheinlich das Bessere gewesen wäre. Hämisch freue ich mich allerdings für meine damalige, linksgrüne Freundin, die den Wiederaufbau des Hohenzollernschlosses hasste, während ich dafür spendete. Das hat sie nun davon.
Die Fördervereins Mitglieder durften bei der Öffnungsfeier nicht sprechen und auch der Architekt stiller durfte nicht sprechen. Wer hat es ihnen untersagt. wer hat es verboten? Und mit welchem Recht? Wer wird es den „Aktivisten“ erlauben solch eine bekloppte Bronzetafel mit dem Palast der Republik und der Ankündigung des für 2050 angekündigten Abrisses des wiedererrichteten Schlosses vor dem Schlossportal aufzustellen? Wer sind diese Persone, die das verbieten und erlauben wie, es ihnen gefällt? Wer hat ihnen das Recht gegeben, wer hat sie dazu legitimiert?! Darf man die Namen erfahren? Oder ist das auch verboten ?
Mündige Bürger wollen keine Politiker! s.o. Begründung von Vera Lengsfeld.
Was Politiker warum wollen oder nicht, ist jedem Verständigen klar oder sollte es sein, was zumindest hierzulande leider nicht der Fall ist. Die Frage ist, was wollen die “Buerger”, die Gesellschaft, der Demos und was ist die ‘Gemeinschaft der fast Unfreien"bereit, dafuer zu tun. Wie wichtig ist dem Deutschen eigentlich was und warum? Aktuell oder auch beim Blick zurueck faellt die Antwort eher negativ aus. Das einzige, positiv stimmende, “Ereignis” 1989, das gerne herangezogen wird, wenn es um die “Sehnsucht” des Deutschen nach Demokratie, Recht und Freiheit geht, kann ich nicht abschließend und umfänglich beurteilen. Vor allem weiss ich nicht, wieviele der 16 Mio was genau wollten, Ging es einer Mehrheit um politische und wirtschaftliche Freiheit oder liegen die menschlich verständlichen Motive der meisten eher doch woanders? Was bedeutet, dass der Unterschied zum Westen, dem es mit sehr grosser Mehrheit eindeutig nicht um die politische und wirtschaftliche Freiheit und Demokratie ging und geht, sondern um den rein hedonistischen Aspekt, heute unselig gepaart mit dem neurotischen Wohlfuehlgefuehl durch “Gutsein”, nicht allzu gross ist. Immerhin geht es ja auch in beiden Faellen um Deutsche. Davon unbenommen bleibt, dass der Anteil der politisch interessierten und sensibilisierten Antitotalitaeren in der ehemaligen DDR deutlich groesser ist, als im ehemaligen Westen, in dem 95 % politisch inzwischen Alles egal ist und es nur um die 3 K und der “Entlastung” qua Ablass oder Bestrafung geht. Offenbar gibt es in der ehemaligen DDR massiv weniger Neurotiker oder deutlich mehr Normalos, was alles andere als unwichtig ist. Richtig ist aber auch, dass der Anteil der AfD-Stimmen stark changiert und die Blockparteien trotz Allem immer noch mehr oder weniger gut abschneiden. Die Frage bleibt, was wollen die Deutschen eigentlich wirklich und was ist ihnen bestenfalls egal, wenn sie es nicht sogar “brauchen”. Bei Merkel und Co sollten wir die Verdrängung endlich beenden.
Ja und? Ich wüßte jetzt gerade auch nicht, in welchem Königreich man die arbeitenden Untertanen auf Festveranstaltungen hätte reden lassen…
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